Schönberg, Arnold, Komponist (1874-1951).

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Berlin, 16. XI. 1927, Gr.-4° (29 x 22 cm). 1 Seite. Gedruckter Briefkopf.

Nicht vorrätig

Beschreibung

Als „Professor an der Akademie der Künste in Berlin“ (Stempel: „Charlottenburg 2 | Kantstrasse 4/IVr. | Bismarck 8148“) an den Wiener Lehrer seines Sohnes: „Sehr verehrter Herr Regierungsrat, mein Sohn [Georg; 1906-1974] berichtet mir auf seine Frage nach seinen Fortschritten, daß er soweit sehr fleißig sei und mindestens zwei Stunden täglich übe, aber doch das Unglück habe, bisher nicht das leisten zu können, was verlangt wird. | Darf ich Sie nun, wo er endlich anscheinend wirklich eifrig ist und seine Pflicht tut, um etwas bitten: Würden Sie ihn nicht ein bischen ermutigen können. Er hat ja soviel alte Sünden abzubüßen und so weit nachzulernen. Ich weiß selbst am Besten, was ihm alles fehlt. Und er weiß es auch. Aber er ist jetzt ganz entmutigt und ich glaube ein ‚linderndes‘ Wörtchen von Ihnen könnte ihm das Selbstvertrauen wiedergeben. Darf ich Sie, mir zu liebe, um diese Gefälligkeit bitten? Wenn ich nicht fürchtete, Ihre Zeit zu sehr in Anspruch zu nehmen, wäre ich Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mich ein Wort über das Resultat dieses Versuches wissen liessen. Wie geht es Ihnen? Mir geht es recht gut. Ich fahre jetzt nach Paris, wo ich zwei Konzerte eigener Werke dirigiere und im Januar nach London, die Gurrelieder dirigieren. Oft denke ich an die schöne Aufführung, die ich mit den Philharmonikern machen konnte! Wie großartig dieses Orchester das gespielt hat! […]“ – Gut erhaltener schöner Brief.