Beireis, Gottfried Christoph, Arzt, Physiker und Chemiker (1730-1809).

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift „Beireis“ sowie eigenh. Schriftstück mit Unterschrift Helmstedt, 17. IX. 1778, 4°. Zusammen 4 Seiten. Doppelblatt (Brief) und etw. größeres Einzelblatt (Liste).

Nicht vorrätig

Beschreibung

An einen Sammler in Jena, dem er Aufträge für eine Versteigerung gibt. Der erwähnte Katalog ist: „Verzeichniß eines Münz Vorraths alter, mittler und neuerer Zeiten, welcher von 31. August 1778. an […] zu Jena, in des […] Justitz Rath [Joachim Erdmann] Schmidts […] den Meistbiethenden überlassen werden soll“ (Jena 1778): „Euer Hochedelgeboren bin ich für die gütige Übersendung des Schmidtischen Münzverzeichnißes recht sehr verbunden. Ich nehme das geneigte Anerbieten, für mich Münzen daraus zuerstehen mit verbindlichen Dank an, und sende daher hierbei ein Verzeichnis nebst den äußersten Preisen. Euer Hochedelgeboren werden ersehen, daß ich meistentheils nur geringe Preise gesetzt habe, weil in dem ganzen Verzeichniße keine einzige Münze vorhanden ist, die ich vorzüglich zubesizen wünschen könnte. Ich sehe jetzt hauptsächlich auf alte griechische und auf römische goldene Münzen. Die vom Gallieno ist offenbar falsch, ich habe sie vor 3 Jahren in Potsdam bei dem seel. Obersten […] gesehen, der erst sie für echt hielt, aber durch meine Gründe vollkommen des Gegentheils überzeugt wurde. Die nummi consulares oder Familiarum sind alle zusammen verdächtig und scheinen aus der Fabrique zu seyn, woraus ich vor 2 Jahren sehr viele aus einer Hamburgischen Auction bekam, die ich aus Ärger zusammen aus dem Fenster warf. Denn der Betrug war zu grob, sie waren fast alle gegoßen. Der Otto aeneus ist ebenfalls seines aeruginis nobilis ungeachtet falsch, ich habe drei solcher falscher nummorum, darum wollte ich den 4ten gern dazu haben, und da kam es auf eine halbe Charle d’or nicht an. Vielleicht findet sich aber einer, der einfältig genug ist, sie für ächt zu halten, und giebt wohl 1 Paar Louis d’or dafür. Ich habe zwar eine Thaler-Sammlung, allein ich würde sie gern gegen einige rechts sehr alte griechische Silbermünzen, die so alt, wie mein nummus Delphiorum und Aorni ist, die ich aus der Witzlebenschen Sammlung aus Leipzig erhalten habe, vertauschen. Darum habe ich auch keine starken Commißionen auf die Taler gegeben. Ich hatte zwar in Jena Bekanntschaft genug, und es würde sowohl der Herr Kirchenrat [Ernst Jakob] Danovius, als auch der Herr Hofrat Gruber meine Commißion besorgt haben, allein Euer Hochedelgeboren gütiges Anerbieten war mir, da sie Selbst ein Kenner sind desto lieber […]“ – Die erwähnte unterschriebene Liste mit ca. 70 Auktionsgeboten (Angaben der Katalogseite, Nummern, Kurzbeschreibungen und Gebote) liegt bei. – Der Arzt und Universalgelehrte Beireis besaß eine beachtliche Münzsammlung: „Alte römische Münzen besaß 161 in Gold und 437 in Silber. Die Goldmünzen römischer Kaiser und ihrer Familien hatte er vollständig und zwar in vorzüglicher Prägung, die Sammlung neuerer Münzen war sehr umfangreich“, wie der Numismatiker Johann Jakob Leitzmann (1798-1879) im Sammlungskatalog Beireis (Erfurt 1827) schrieb: „Verzeichniss einer ansehnlichen Sammlung goldener, silberner, kupferner und anderer Münzen alter, mittlerer und neuerer Zeit, aus dem Nachlasse des verstorbenen G. Ch. Beireis“. – Minimal fleckig.