Goethe, Johann Wolfang von, Schriftsteller (1749-1832).

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift „G“. Jena, 7. XII. 1817, Fol. 2 Seiten, halbseitig in einer Spalte beschriftet.

Nicht vorrätig

Beschreibung

An Christian Gottlob von Voigt (1743- 1819), über die von Goethe gewünschte Besetzung der Assistentenstelle an der Jenaer Universitätsbibliothek durch Christian Ernst Friedrich Weller (1789-1854). Goethe hatte Weller durch Knebel kennengelernt, und Erbprinz Karl Friedrich hatte dem jungen Mann wohl „gewisse finanzielle bzw. Anstellungsaussichten eröffnet und zauderte nun in seiner Sparsamkeit“ (Goethes Briefwechsel mit C.G. Voigt, Bd. 4, Nr. 378). „Vertraulichst füge [ich] zu beyliegendem Promem[oria] hinzu: daß es in jedem Sinne wünschenswerth wäre die Sache käme jetzt ins Reine. Ich habe die Umstände nach allen Seiten erforscht und der Prinz [Erbprinz Karl Friedrich] ist, genau besehen, sehr kompromittirt, der junge Mann [Weller] beträgt sich sehr gut, Knebel hingegen ist außer sich. Für mich ist es der Hauptpunckt daß ich diesem Subjeckt selbst vertraue und kein besseres wüßte dem jezigen Bibliotheckspersonal entgegen zu stellen. Als Adjutant wäre er in diesem Geschäft was [Johann Michael Christoph] Färber [Bibliotheksschreiber in Weimar] im andern. Persönlich alles auszurichten ist weder möglich noch schicklich. Haben Ew. Exzell[enz] die Gnade die Sache nochmals durchzudencken. Graf [Albert C. von] Edling [Staatsminister] schien nicht abgeneigt mitzuwircken. Was halten Sie von meinem Modus? Da wir auf die Büttnerische Bibl. losarbeiten; so hat unsre Oberaufs. Casse gewiß auch Aufwand und darf sich eines solchen Zuschusses nicht schämen. Auch machte die Sache so das wenigste Aufsehn. Wäre es nicht zuwider, so sendete den jungen Mann. Sie werden sich nicht wundern daß er dem Fürsten auffiel. Und seine schöne Hand wird unsern Registern und Catalogen zu Gute kommen. So viel! Und viele Entschuldigung […]“ – WA XXVIII, Nr. 7920. – Leichte Altersspuren.