Mann, Thomas, Schriftsteller und Nobelpreisträger (1875-1955).

Maschinengeschriebener Brief mit eigenhändiger Unterschrift Princeton, 65 Stockton Street, 21. I. 1941, Kl.-Fol. 1 Seite. Gedruckter Briefkopf.

Nicht vorrätig

Beschreibung

An den Schriftsteller und Dadaisten Richard Huelsenbeck (1892-1974), der nach seiner Emigration 1936 in New York unter dem Namen Charles R. Hulbeck als Psychiater und Psychoanalytiker arbeitete: „Sehr verehrter Herr Doktor Hulbeck: | Ich beantworte Ihren freundlichen Brief vom 6. Januar mit bedauerlicher Verspätung, da ich ihn erst gestern bei der Rückkehr von einer Vortrags-Reise hier vorgefunden habe. Mit Interesse habe ich von Ihren Plänen gehört, und wünsche Ihnen aufrichtig Erfolg. Aktiv aber kann ich mich leider an Ihrer Gründung nicht beteiligen. Die Zeit bringt es mit sich, dass viele derartige Projekte in der Luft liegen, und von vielen Seiten werde ich um Mitarbeit ersucht. Wenn ich mir nicht grundsätzliche absolute Zurückhaltung auferlegte, würde ich sehr bald nicht mehr aus und ein wissen, und so muss ich es mir auch in Ihrem Fall versagen, in irgend einer Form Ihrer league beizutreten. Ich hoffe, Sie werden mir diese notgedrungene Absage nicht verübeln […]“ – Thomas Manns Vortragsreise durch die USA brachte auch einen Besuch bei dem Präsidentenehepaar Roosevelt (Heine-S. 368). Am 20. Januar kam er erst spät von New York zurück, arbeitete am Vormittag am „Traumdeutungskapitel“ in „Joseph, der Ernährer“ und erledigte „Nachmittags Briefe mit K[atia]“ (Tagebucheintrag). – Von einer Beziehung Thomas Manns zu Richard Huelsenbeck war bisher nichts bekannt. – Nicht in Reg.