Album amicorum -, .

„Monumentum Honoris et Amicitialis erectum a J. N. Genzkenio Ancl. Pomer.“. Stammbuch des Jochim Carl Niklas Gentzken aus Anklam, Pfarrer in Stralsund. Halle, Leipzig, Anklam, Strelitz, Stralsund, Greifswald u.a., 1774-1782, Qu.-Gr.-8° (12 x 19,5 cm). 167 Bl. (eines lose) mit 170 Eintragungen, 5 Seiten Register, 7 Aquarelle, 2 aquarellierte Tuschzeichnungen, 3 (2 aquarellierte) Kupferstiche, 3 Rötelzeichnungen, 3 eingeklebte Blumenbilder. Sehr dekoratives rotbraunes Ldr. d. Zt. mit reicher Goldprägung und den goldgeprägten Initialen „J. N. G.“, verso „1774“, blau marmorierte Vorsätze, dreiseitiger Goldschnitt.

Nicht vorrätig

Beschreibung

Prachtvolles Stammbuch des Theologen Jochim Carl Niklas Gentzken (1753-1784), mit zahlreichen Eintragungen namhafter Theologen, aus Gentzkens Ausbildungszeit in Anklam, wo sein Vater Rektor der Stadtschule war, sowie aus seiner Zeit an den Universitäten Halle und Leipzig, mit kunstvoll ausgeführten Beigaben, darunter zahlreiche Aquarelle und aquarellierte Zeichnungen (galante und ländliche Szenen, Trachten und Porträts, Klöster, Spielkarten, Freundschaftstempel, Briefboten, Ranken- und Blumenmotive). – Zu den Theologen, die sich im Stammbuch verewigt haben, zählt u.a. der von Goethe geschätzte Georg Joachim Zollikofer (1730-1788), der sich am 29. IV. 1779 eintrug. Zollikofer war einer der größten Kanzelredner seiner Zeit und ein Verfechter des Aufklärungsgedankens in der Theologie. Der Freund Lavaters und Herausgeber von dessen „Geheimem Tagebuch“ traf Denis Diderot im Jahr 1773 während seiner Russlandreise. Auch Johann Heinrich Siebeck (ca. 1755-1802) ist im Stammbuch vertreten, einer der 21 Musiker, die am 17.07.1786 das spätere Gewandhausorchester in Leipzig gründeten und Großvater des späteren Verlegers Hermann Adolph Siebeck (1816-1877). Ferner: Johann August Noesselt (1734-1807), Ordinarius in Halle; Johannn August Dathe (1731-1791), Professor für morgenländische Sprachen in Leipzig; Johann August Ernesti (1707-1781), Theologe, Pädagoge, Philologe, Rektor der Thomasschule zu Leipzig und Begründer der philologisch-historischen Exegese; Johann Friedrich Walther (1729-1795), Sohn des Schriftstellers, Pädagogen und Historikers Samuel Walther (1679-1754) und 1795 Herausgeber des „Prakischen Rechenbuches für Stadt-und Landschulen“; Johann August Jacob Brueckner (1762-1811), Advokat und Notar in Leipzig, Verfasser zahlreicher romantisierender Stücke wie „Dianora, Gräfin von Montagno, Rinaldo Rinaldinis Geliebte“ (1799), „Bärbchen, oder das Hirtenmädchen“(1799); Johann Friedrich Burscher (1732-1805), Professor in Leipzig und Rektor der Universität, Domherr in Meißen; Georg Christian Knapp (1753-1825), der zum Zeitpunkt seines Eintrags ins Stammbuch gerade außerordentlicher Professor in Halle geworden war; Samuel Friedrich Nathanael Morus (1736-1792), Philologe und Theologe, Professor in Leipzig; Johann Salomo Semler (1725-1791), „einer der bedeutendsten deutschen evangelischen Theologen der Aufklärungszeit“ (NDB XXIV, 236ff.) u.v.a. – Es fehlen von den handschriftlich paginierten Seiten die Seiten 27/28, 329/330, 331/332, 339/340, 341/342. Auf den fehlenden Seiten befanden sich laut Register keine Einträge, sie dürften also alt entfernt worden sein. – Etwas berieben, Gelenke etwas gelockert, sonst gut erhalten. – Ausführliche Liste der Eintragungen auf Anfrage.