Becker, Wilhelm Oskar, Attentäter auf Wilhelm I. (1839-1868).

350,00 

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Brüssel, 24. I. 1867, 8°. 1 Seite. Doppelblatt.

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Beschreibung

An den Buchhändler K. F. Koehler in Leipzig, bei dem er Goethes Werke bestellt, und zwar die Ausgabe in 6 Bänden mit 10 Stahlstichen (Stuttgart, Cotta, 1863). Er erinnert an seine Bestellung von Schweglers Geschichte der Philosphie und gibt seine genaue Adresse an. – Oskar Wilhelm Becker fasste im Sommer 1861 den Entschluss, den König von Preußen zu ermorden, in dessen Persönlichkeit er ein Hindernis der Einigung Deutschlands erblickte. Zu diesem Zweck begab er sich am 12. Juli nach Baden-Baden, wo der König sich zur Kur aufhielt. Becker feuerte am Vormittag des 14. Juli in der Lichtenthaler Allee beide Läufe seines Terzerols auf den König ab, der sich auf einem Spaziergang in Begleitung des preußischen Gesandten in Karlsruhe, Graf Flemming, befand. Beckers Schuss streifte den König am Hals, verursachte dort jedoch nur eine unbedeutende Quetschung, die vom König selbst zunächst gar nicht bemerkt wurde. Becker ließ sich widerstandslos vom Grafen Flemming festnehmen. Er wurde zu 20 Jahren Zuchthaus verurteilt, aber schon im Oktober 1866 auf König Wilhelms Fürsprache hin begnadigt. Becker ging zunächst nach Belgien, später nach USA und Ägypten.