May, Karl, Schriftsteller (1842-1912).

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Radebeul, Villa Shatterhand, 2. I. 1909, 8°. 1 Seite. Doppelblatt. Gedruckter Briefkopf.

Nicht vorrätig

Beschreibung

An den Sprachwissenschaftler und Publizisten Ludwig Harald Schütz in Frankfurt am Main, der May um Proben von Indianersprachen gebeten hatte. May übersendet ihm „einstweilen nur Inliegendes zur Uebersicht“ und entschuldigt die Kürze seines Schreibens damit, dass er sich auf seiner letzten Studienreise eine Verletzung zugezogen habe, „die so gefährlich wurde, daß sich eine Operation nöthig machte. Es wurde mir kurz vor Weihnacht ein großes Stück Fleisch aus der Brust geschnitten. Nun stecke ich in Binden und Bandagen bis an den Hals und kann nicht ohne Schmerzen schreiben […]“ – Während seiner zweimonatigen Amerikareise im Herbst 1908 hatte sich May eine Krankheit oder Verletzung zugezogen, über die nichts Genaues bekannt ist. Vor dem Weihnachtsfest 1908 wurde May in einer Dresdner Klinik operiert, was er mehrfach in Briefen an Pustet und andere Bekannte erwähnt hat. Gegenüber Prinzessin Wiltrud von Bayern (1884-1975) soll May erwähnt haben, er sei „von einem Siux […] mit Lanze verwundet worden“, doch kann das auch ein mißverstandener Scherz gewesen sein. Literarisches Ergebnis der Amerikareise war der lang geplante Band Winnetou IV, den May zwischen September 1909 und April 1910 verfasste. – Unveröffentlicht.