Reinhardt, Max, Schauspieler und Regisseur (1873-1943).

Eigenh. Manuskript. Ile de France, 3. VII. 1935, Gr.-4°. 5 Seiten auf 5 Blättern. Liniertes Papier, vorgelocht. Kopf mit gezeichneter Paraphe.

Nicht vorrätig

Beschreibung

Arbeitsmanuskript mit der bisher unpublizierten, durchkorrigierten deutschen Arbeitsfassung zum „Foreword by Max Reinhardt“ in dem Buch “ A Midsummer Night’s Dream“ ( New York, Grosset and Dunlap, 1935): „Vorwort. || Der Sommernachtstraum ist das leichteste, lichteste, überirdischeste Werk Shakespeares. | Es ist erfüllt von allem wilden und süßen Zauber der Natur und offenbart die Gewalt der Natter auch im Menschen. Es schwebt durch den nächtlichen Wald, lässt aus Tau und Nebel im Mondschein Elfen und Kobolde erstehen, tanzen, kichern und mit den Menschen ihr Spiel treiben. Es schwebt durch die festliche Heiterkeit der Hochzeitsgesellschaft am Hofe des regierenden Herzogs, der seine geliebte Braut im Kriegskampf erobert hat. Es schwebt durch die Stuben der Handwerker, die mit rührendem Eifer ihrer unbeholfenen Natur ein Spiel abbringen, ein Liebesspiel. Immer schwebend, taucht es doch tief in das menschliche Wesen und trifft sowohl Schauspieler wie Zuschauer mitten ins Herz. Es flattert lustig um alle Verrücktheiten der Liebe und dringt durch alle Seligkeit der Liebe bis zu dem bitteren Kern der Wahrheit […] Wenn das Experiment gelingt, den Mids[ummer] N[ights] Dr[eam] im sprechenden Bild lebendig zu machen, dann ist damit eine hohe Aufgabe erschlossen: die ewigen Meisterwerke Shakespeares noch einmal in ihrer Gesamtheit in einer neuen Kunstform wieder erstehen zu lassen und sie den großen Massen in aller Welt zu vermitteln […]“ – In „A Midsummer Night’s Dream“ (1935) für Warner Brothers kombinierten Max Reinhardt und William Dieterle auf der Basis von Reinhardts Hollywood Bowl Produktion die Musik von Felix Mendelssohn in der Neufassung von Erich Wolfgang Korngold mit der Choreographie von Bronislava Nijinska. Uraufgeführt wurde der Film am 9. Oktober 1935 zugleich in London und New York. Für Max Reinhardt war es der erste und einzige Film, den er in Hollywood drehte. Auch war es seine letzte Regiearbeit. – Provenienz: Ruth Marton, geb. Mühsam, Schauspielerin und Schriftstellerin (1912-1999), von der ein Notizzettel beiliegt: „I made a rough translation of this for Mr. Reinhardt & was permitted to keep the original. Ruth Marton.“ – Bedeutendes, schönes, in der Originalsprache unpubliziertes Manuskript. – Reserviert bis 10. Oktober 2012 (Frankfurter Buchmesse).