Arnim, Bettina von, Schriftstellerin (1785-1859).

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift „Bettine“. Ohne Ort und Jahr [Berlin, 1853], Qu.-Gr.-8°. 1 Seite. Doppelblatt mit Adresse und Siegelrest.

Nicht vorrätig

Beschreibung

An den preußischen Gesandten Wilhelm Heinrich Ludwig (gen. Louis) Arend Graf von Perponcher-Sedlnitzky (1819-1893; „Herrn Grafen Louis Perponchée“), der ihr einen Hund gebracht hatte: „Sie haben mir ein schwarzes Ungeheuer ins Haus gebracht und wollten mich darüber sprechen, ich wollt mich auch gern sprechen lassen darf aber doch nicht zu ihnen kommen, denn das würde Ihre Großmama unschicklich finden. Wollen Sie mir aber ein heimliches rendezvous gestatten, ‚Wohl an dem hohlen Baume‘ | ‚Ein kleines Mänchen Grau‘ so komme ich. Zeigen Sie mir nur den Platz an, wo die hohle Eiche steht, so werd ich kleines Mänchen grau auch da sein! – Sonst aber, wenn Sie lieber mit Geschenken im Salon verkehren als draußen in Sturmnächten, so finden Sie mich zu Hause. Mein Sohn [Friedmund; 1815-1883] hat mir den Besitzer des Hundes empfohlen. Dieser fürchtet aber wohl auch die Gespenster?“ – Das „missing link“ zwischen Bettine und dem Adressaten ist vielleicht die achtundzwanzigjährige Gräfin Antoinette von Maltzan (1824-1899), Tochter des früheren Staatsministers Graf Joachim Karl ‚Mortimer‘ von Malzan, die wegen ihres natürlichen, poetisch begabten Temperaments von Bettine als Heiratskandidatin für ihren Sohn Friedmund von Arnim favorisiert wurde. In den Briefen an Friedmund taucht sie als „Kleine Malzen“ oder „Mälzchen“ auf. Aus der Heirat wurde nichts, aber Antoinette heiratete am 2. Juni 1853 anstelle von Friedmund den Adressaten Louis von Perponchet-Sedlnitzky. Vgl. ‚in allem einverstanden mit Dir‘. Bettine von Arnims Briefwechsel mit ihrem Sohn Friedmund. Hrsg. von W. Bunzel und U. Landfester. Göttingen 2001. S. 510 u. ö. – Unveröffentlicht.