Falk, Johannes Daniel, Schriftsteller (1768-1826).

Eigenh. Manuskript. Ohne Ort und Jahr [Weimar, ca. 1805], 4°. 17 (falsch) num Bl., Bl. (18) recto weiß, verso beschriftet. Doppelblätter mit Büttenrand..

Nicht vorrätig

Beschreibung

In Falks extrem schwer lesbarer Handschrift. Die Überschrift lautet ungefähr: „Ein Schauspiel wie von 100 Laternen […] Zweyte Abtheilung der wunderbaren Reisen und Irrfahrten des Johannes von der Ostsee | Reise in die Sonne.“ Falk stammte aus Danzig und nannte sich als Dichter oft „Johannes von der Ostsee“. Unter diesem Pseudonym erschien auch 1805 bei Cotta in Tübingen sein halb autobiographisches, halb fiktives Buch „Leben, wunderbare Reisen und Irrfahrten des Johannes von der Ostsee, hrsg. von J. D. Falk. Erstes Bändchen“; mehr erschien nicht. Cotta schrieb am 10. März 1806 „er betrachte Falks ‚Johannes von der Ostsee‘, von dem noch ein zweiter Band vereinbart gewesen sei, als abgeschlossen, da Falk sich einer neuen literarischen Zeitschrift zugewandt habe.“ (Mojem, Repertorium, Nr. 810). Proben aus Bd. I waren auch in der „Zeitung für die elegante Welt“ (1805, Sp. 369 ff.) abgedruckt worden (Fischer, Cotta-Bibliographie, Nr. 490). – Der Textbeginn könnte lauten: „Es werden wohl wieder viele Jahrhunderte verfließen, eh es aufs Neue einem Sterblichen glücken wird, so wie es mir geglückt ist, in die Sonne zu kommen […]“ In der Randbemerkung zu Blatt 3 notiert Falk „Mein Roman in der Tonne, oder die wunderbaren Reisen und Irrfahrten des Johannes von der Ostsee, zweyte Abtheilung“. Im Vorwort des „ersten Bändchens“ hatte er eine Reise in den Mond angekündigt. Das vorliegende Manuskript scheint die einzige erhaltene Spur des geplanten zweiten Bandes zu sein. – Johannes Daniel Falk, der sich 1797 in Weimar niederließ, gilt als eine der zentralen Personen des klassischen Weimar. Für das Herzogtum Sachsen-Weimar und Eisenach war er während der napoleonischen Besatzungszeit von 1806 bis 1813 als Dolmetscher und Gesandter tätig. Zusammen mit dem Stiftsprediger Carl Friedrich Horn gründete er im Mai 1813 die „Gesellschaft der Freunde in der Noth“, die in Armut und Bedürftigkeit geratene Kinder und Jugendliche unterstütze. Heute weitgehend unbekannt ist, dass Falk mit dem Lied „O du fröhliche, o du selige“ auch eines der schönsten Weihnachtslieder verfasst hat. – Blatt 1 mit Tintenwischer und leichter Bräunung.