Goetheforscher – Baumgarten, Hermann, Historiker (1825-1893).

264,00 

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Königsberg, 4. VII. 1887, Gr.-4°. 2 Seiten.

Vorrätig

Beschreibung

An Woldemar von Biedermann mit Übersendung seines neuen Buches: „[…] Die Aehnlichkeit des Motivs in dem bulgarischen und dem japanischen Märchen mit der deutschen Schwanenjungfrauen-Sage ist eine schlagende. Sehr interessant scheint mir aber die verschiedene Gestaltung. Die bulgarische Erzählung ist durchaus episch, nicht nur der Form, sondern dem Wesen nach: Der Handlungsvorgang interessiert um seiner selbst willen, und, ganz wie in den serbischen Volksliedern, an welche sie auf das lebhafteste erinnert, wird sie von dem Sänger um dieses epischen Inhalts willen vorgetragen. Dagegen trägt das japanische Gedicht trotz der dramatischen Einkleidung die Züge des Naturmythus: Das persönliche Verhältnis des Fischers zu der Fee tritt zurück und im Vordergrund steht der innige Anteil eines lebhaften und zarten Naturgefühls, das durch den Zauber der erwachenden Frühlingspracht in Bewegung gesetzt ist […] Eure Excellenz hatten die Güte, mir die Zusendung Ihrer Besprechung meines Commentars zu ‚Bakis‘ u. ‚Novelle‘ [‚Goethes Weissagungen des Bakis und Die Novelle‘; 1886] freundlichst in Aussicht zu stellen […] In dankbarer Erinnerung der Weimarer Tage, in denen ich den Vorzug hatte Eure Excellenz kennen zu lernen […]“