Hammer-Purgstall, Joseph von, Orientalist, Dichter und Historiker (1774-1856).

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift „Hammer-Purgstall“. Hainfeld, 3. VIII. 1847, Gr.-4° (30 x 24 cm). 3 Seiten. Doppelblatt mit Stahlstichbriefkopf (Ansicht von Schloß Hainfeld mit der Riegersburg), Adresse und Siegel (mit Siegelausriß) sowie 2 Poststempeln.

Nicht vorrätig

Beschreibung

An den Hofkammerbeamten und Schriftsteller Franz Maria Nell von Nellenburg-Damenacker (1794-1852), der von 1835-49 an allen wichtigen Aktionen der Postverwaltung entscheidend beteiligt war, mit einer Beschwerde: „Nachdem ich noch am Tage vor meiner Abreise aus Wien von Ihnen gütigst in Betreff der Postprivilegien der Akademie mitgetheilten gutem Rathe gegen den Curator den dienstlichen Gebrauch gemacht, das ist die Substanz Ihres Aufsatzes meinem Bescheid einverleibt habe, und Ihnen im Geiste für Ihre gute Stimmung zu Gunsten der Akademie dankte, muß ich Sie schon am Tage meiner Ankunft allhier als Postreferenten mit einer ganz persönlichen Bitte plagen […] Ein Brief von Wien nach Gratz zahlt 6 Kreuzer; nun übernimmt das Postamt die Beförderung desselben statt des bisherigen Bothen aber nicht einmal bis Hainfeld sondern nur bis Feldbach wohin ich hinauschicken und meine Briefe abhohlen lassen muß während sie der Bothe bisher ins Schloß brachte, und begehrt nun als Porto von Gratz nach Hainfeld mehr als das Doppelte des Postportos von Wien nach Gratz […] Ich beeile mich Sie […] von diesem unerhörten Postunfug sogleich in Kenntniss zu setzten […]“ – Im Jahr 1847 war auf Betreiben Hammer-Purgstalls die Akademie der Wissenschaften gegründet worden, die sich im Juli eine Geschäftsordnung gab, die Ende August gedruckt wurde. – Der Orientalist hatte Schloß Hainfeld bei Leitersdorf im steirischen Raabtal 1835 von seiner Adoptivmutter geerbt. – 1847 erfolgte unter der Leitung von Nell in Österreich eine zweistufige Briefportoreform, welche zur Grundlage eines deutschen Postvereins werden sollte. – Sehr schöner Brief.