Schiller, Friedrich, Schriftsteller (1759-1805).

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift „Sch.“. Ohne Ort und Jahr [Weimar, zwischen dem 25. und 31. III. 1803, 4°. 1 Seite.

Nicht vorrätig

Beschreibung

An die Dichterin Amalie von Imhoff (1776-1832; verh. von Helvig), damals Hofdame der Herzogin Luise von Sachsen-Weimar: „Die steinernen Hoftreppen scheinen mir nicht gut zu bekommen, und das Uebel, welches ich mir dort gehohlt würde ich wahrscheinlich nicht vermieden haben wenn ich auch nicht bei meiner lieben Freundin eingesprochen hätte, da ich unsern Prinzen besuchen wollte. So habe ich doch wenigstens den Trost, eine freundliche Stunde bei Ihnen dadurch erkauft zu haben. Herzlich freut mich Ihr liebes Andenken ich befinde mich schon etwas beßer, ob ich gleich noch nicht sobald werde ausgehn können. Hoffentlich ist Ihre Unpäßlichkeit jezt vorüber, und ich habe vielleicht das Vergnügen, Sie bald einmal bei uns zu sehen.“ – Bei Schillers „Uebel“ handelte es sich um Rheumatismus, der ihn – einer Tagebucheintragung zufolge – am 23. März befallen hatte. Mit „unser Prinz“ ist der Erbprinz Carl Friedrich gemeint, der am 20. März von einer Reise nach Wien und Paris zurückgekehrt war. – Amalie von Imhoff, die im August des Jahres den schwedischen Offizier Carl von Helvig heiratete, war am 20. Februar 1803 zu einem Maskenfest mit Figuren aus Schillers Werken als Kassandra erschienen. Sie war eine Nichte der Charlotte von Stein, mit Goethe und Schiller befreundet und arbeitete u. a. für deren Alamanche. – Auf der Adreßseite eine zeitgenössische Notiz zur Adressatin. – Druck: Nationalausgabe Bd. XXXII, Nr. 31. – Einst eng gefaltet.