Seidel, Heinrich, Ingenieur und Schriftsteller (1842-1906).

200,00 

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Berlin, 17. XI. 1894, Gr.-8°. 4 Seiten. Doppelblatt.

Vorrätig

Beschreibung

An den Schriftsteller Wilhelm Langewiesche (1866-1934) in Rheydt über dessen dichterischen Erstling „Im Morgenlicht“ (Leipzig 1894): „[…] Wenn sich noch keine besonders starke Eigenart darin ausspricht und manche der Gedichte sich nicht über das einfach Correkte erheben, so sind doch gute Reime überall vorhanden, die bei Pflege und größerer Vertiefung sich entwickeln möchten. Bis jetzt sind Ihnen meiner Meinung nach einige heitere Sachen am besten gelungen […] Wenn ich Ihnen rathen soll, so studieren sie von modernen Dichtern […] Mörike und Storm. In beiden finden Sie, was bei Ihnen noch zu wenig entwickelt ist. Knappheit und Tiefe und Schlagkraft des Ausdrucks. Jedes Beiwort muß so gewählt sein, daß es ohne Schaden nicht durch ein anderes zu ersetzen ist – es muß sitzen, wie die Maler sagen […]“ – Der berühmte Spruch „Dem Ingenieur ist nichts zu schwer“ ist die erste Zeile von Seidels „Ingenieurlieds“ von 1871. Berühmt wurde sein Buch „Leberecht Hühnchen“ (1882).