Voß, Johann Heinrich, Schriftsteller (1751-1826).

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift „Voß“. Heidelberg, 17. VII. 1822, 8°. 1 Seite. Doppelblatt mit Adresse.

Nicht vorrätig

Beschreibung

An den Schriftsteller Adolf Müllner (1774-1829) in Weißenfels, in zittriger Altersschrift: „Ich danke Ihnen, Verehrungswürdiger, für die kräftige Theilnahme an meiner Abwehr der schamlos anschleichenden Geistefesseler, deren Knecht mich vor ein bürgerliches Gericht schleppte. Er hat appelirt, im Vertraun auf einige, die theils den Adel, theils die alte Kirche, durch mich gekränkt wähnen sollen. Scheu vor der öffentlichen Stimme wird auch solche zurückhalten von Ungerechtigkeit. Die ehrende Einladung zum Mitstimmen über den vielfältigen Hexentanz, den Sie mit so guter Laune beunruhigen, trift mich leider in Beschäftigungen anderer Art. Sonst möchte ich gern, was der Teufel nicht leiden kann, ein wenig mitlachen. Es that mir leid, daß ich vor 5 Jahren mit meiner kaum genesenen Frau durch Weißenfels so sehr eilen mußte […]“ Möglicherweise handelt es sich um eine Nachwehe der berühmten Streitigkeiten zwischen Voß und Stolberg, die er durch seine Schrift „Wie ward Fritz Stolberg ein Unfreier?“ (1820) angestossen hatte. – Müllner war seit 1820 Schriftleiter des Literaturblattes von Cottas „Morgenblatt für gebildete Stände“. – Etw. gebräunt.