Wagner, Richard, Komponist (1813-1883).

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Bayreuth, 29. III. 1877, 8°. 2 Seiten. Doppelblatt.

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Beschreibung

An die Sängerin (Alt) Elisabeth Exter in Bayreuth wegen des Engagement zu Konzerten in der Londoner Royal-Albert-Hall: „Geehrtes Fräulein! Der gütigen Mittheilung meines geehrten Freundes, Professor [Julius] Hey, zu folge, darf ich, wenn ich Sie zu der Ihnen bezeichneten Mitwirkung bei den von mir in London zu gebenden grossen Conzerten einlade, auf eine geneigte Zusage hoffen. Durch diese würden Sie sich verbindlich machen, in den ersten Tagen des Mai (spätestens) in London einzutreffen, und dort für den vollen Monat zu den Conzerten, in denen Sie durch die Uebernahme der Partie der ‚Flosshilde‘ neben Fräulein [Babette] Waibel und Kammersängerin Lilli Lehmann in Berlin mitzuwirken hätten, sich mir zur Verfügung stellen. Prof. Hey wird Ihnen mitgetheilt haben, daß, um Ihre Kosten der Reise und des Aufenthaltes in London zu decken, Ihnen 50 Pf[und] St[erling] (etwas über 1000 Mark) zur Verfügung gestellt sind. Meine Londoner Geschäftsführer, die Herren Hodge & Esset, welche hierüber mit Ihnen Feststellungen treffen werden, sind ausserdem bereit, wegen Wohnungsbesorgung u. dgl. an die Hand zu gehen. In der Hoffnung Ihrer angenehmen Bekanntschaft verbleibe ich mit Hochachtung […]“ – Vom 7. bis zum 29. Mai 1877 fand in der Londoner Royal Albert Hall ein „Wagner Festival“ in 8 Konzerten statt. Jedes Konzertprogramm beinhaltete eine Auswahl aus Wagners Opern und Orchesterwerken. Dazu wurden bewährte Sänger aus den Bayreuther Festspielen engagiert, darunter auch Elisabeth Exter. Es spielte das Festspielorchester unter Leitung von Wilhelmj, dirigiert von Richard Wagner selbst und Hans Richter. Man gab u. a. aus dem in England noch völlig unbekannten „Der Ring des Nibelungen“ „Das Rheingold“ am 7. und 28. Mai, „Die Walküre“ am 9., 12. und 28. Mai, „Siegfried“ am 14., 28. und 29. Mai sowie „Götterdämmerung“ am 16., 19. und 29 Mai. Eine ausführliche Schilderung des Londoner Festivals und seiner näheren Umstände findet sich bei Glasenapp, Das Leben Richard Wagners, Bd. V, S. 336-359 (auch online): „Der Beifallssturm kannte keine Grenzen.“ – WBV Nr. 7693 (ohne Angabe zum Inhalt). – Einriße in den Knickfalten alt hinterlegt. Leichte Knitterfalten.