Röntgen, Wilhelm Conrad, Physiker, der erste Nobelpreisträger für Physik (1845-1923).

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift „W. C. Röntgen“. München, 2. IV. 1920, G.-8°. 1 Seite.

Nicht vorrätig

Beschreibung

An den Heidelberger Otologen Professor Werner Kümmel, der Röntgen 1913 erfolgreich an den Ohren operiert hatte: „Hochverehrter Herr Kollege! Eine grosse Überraschung und eine sehr grosse Freude haben Sie und das Personal Ihrer Klinik mir an meinem 75. Geburtstag mit Ihrem Brief und seinen Beilagen bereitet. Kaum hätte mich an diesem Tag etwas Anderes so sehr zu Dankbarkeit zwingen können, als die Erinnerung an jene Zeit, wo Sie mich von einer schweren Erkrankung befreiten, und ich unter Ihrer liebevollen Pflege genesen durfte. Wie würde sich meine Frau, die mich vor Kurzem nach schwerem Leide verlassen hat, gefreut haben, wenn sie Ihre Zeilen gelesen und das Bild der Klinik, in der sie so sorgenvolle, aber auch so glückliche Stunden verlebte, gesehen hätte, und wie würde sie Ihnen, wie so manchmal in den letzten Jahren, mit mir im Herzen gedankt haben. Ich bin alt und einsam geworden und versuche nach dem Recept zu leben, das Kussmaul als Einleitung zu seinen ‚Lebenserinnerungen‘ gab […]“ Adolf Kussmaul hatte seinen „Jugenderinnerungen eines alten Arztes“ (Stuttgart 1899) als „Vorwort“ den Vierzeiler vorangestellt: „Mußt du Gram im Herzen tragen | Und des Alters schwere Last, | Lade dir aus jungen Tagen | Die Erinnerung zu Gast.“ – Gut erhalten.