Nebelthau, Otto, Schriftsteller und SChauspieler (1894-1943).

110,00 

Maschinengeschriebener Brief mit eigenhändiger Unterschrift „Otto“. Berlin, 22. VIII. 1924, Fol. 4°. 1 Seite. Gelocht.

Vorrätig

Beschreibung

„Lieber Hanns [Johst?]! […] Ich lese eben im Berliner Tagblatt von dem entsetzlichen Durchfall der ‚Anarchie in Sillian‘ [von Arnolt Bronnen] im dresdner Staatstheater. Ich kenne Wieke, den Schauspieldirektor sehr gut. Er mag mich sehr gern leiden. Wenn Du ihm mein Stück angeboten hast, so wuerde ich ihm persönlich einige Zeilen schreiben. Man muss doch endlich einsehn, dass mit den Brunst- Sauf- und Wahnsinnsstücken das Theater endgültig zu Grunde gerichtet wird. Ich bin kein irrsinniger Autor, der denkt, es gäbe nichts anderes als ihn. Ich sehe nur nicht ein, warum nach einem offenbaren Bankrott einer Richtung es nicht mit einer anderen versucht werden soll. Ich hatte ein langes Gespräch mit Dr. Pinthus, der einstigen Hebamme des Expressionismus. Er gab mir unumwunden zu, dass mit der ganzen von ihm propagierten Literatur in keinem Lande der Erde mehr ein Hund hinter dem Ofen hervorzulocken sei […]“