Seitler, Karoline, Schauspielerin (1847-1905).

132,00 

2 eigenhändige Briefe mit Unterschrift Prag, 7. XI. und 5. XII. 1868, Gr.-8°. Zus. 5 1/2 Seiten. Doppelblätter mit Monogramm.

Vorrätig

Beschreibung

An den Schriftsteller Hans von Hopfen (1835-1904). – I. „Schon dieser Tage nahm ich mir die Freiheit indirect mich an Herrn Dr. Laube mit der Bitte zu wenden, Sie zu veranlassen, mir Ihr Stück ‚Aschenbrödel in Böhmen‘ zum Benefice überlassen zu wollen. Wir hatten mit dem Benedix’schen ‚Aschenbrödel‘ in dem ich die Hauptrolle spielte, hier so viel Glück, daß schon ein gewisses Gefühl der Vorahnung mich zu Ihrem Lustspiele zieht […]“ – II. Schreibt von den Schwierigkeiten, die seinem „vortrefflichen Stücke sich entgegen stellten. Ich habe mich so auf dessen Aufführung gefreut! Ihre Heldin paßt auch sehr zu meiner Individualität – doch in der Freude, die ich bei der Lectüre über Rolle und Stück empfand, achtete ich kaum auf das was man später als allzugroße Czechenfeindlichkeit tadelte. Um alle Bedenken zu besiegen, wurde Oberstlandmarschall Fürst Auersperg veranlaßt, uns seine Protection zu leihen, aber ehe er mit der Lecture zu Ende war, wußten wir bereits daß die Censur äußern werde: ‚Es ginge mit dem Stück während des Ausnahmezustandes nicht‘ […]“ Sie schließt mit dem Wunsch, daß er sich, wenn das Stück sein Bühnenleben beginne, der Schauspielerin erinnere, die sich zu seinem Stück zuerst hingezogen gefühlt habe und „wohl nicht durch ihr Verschulden von demselben getrennt wurde“. – Karoline Seitler aus Wien spielte als Naive im Deutschen Landestheater in Prag bis zu ihrer Heirat mit dem österr. Hauptmann Münzberg 1872.