Bischof, Karl Gustav, Geologe und Chemiker (1792-1870).

9 eigenhändige Briefe mit Unterschrift Clemensruhe (Poppelsdorf) bei Bonn und Burgbrohl, 10. III. 1831 bis 27. IV. 1832, 4°. Mit 2 geologischen Federskizzen im Text. Zus. ca. 21 Seiten. Meist Doppelblätter mit Adressen.

Nicht vorrätig

Beschreibung

Umfangreiche Brieffolge an seinen Geschäftspartner, den Arzt und Jugendfreund Beethovens Franz Gerhard Wegeler (1765-1848), der seit 1808 Medizinalrat in Koblenz war. Gegenstand der Briefe ist die Entwicklung der Mineralbrunnen im Ahrtal, insbesondere des Klosterbrunnens in Tönisstein, der Heppinger und der Faulenberger Quelle sowie der Brunnen und die Bleiweißfabrik in Burgbrohl (zur Herstellung von Bleiweiß benötigt man Kohlensäure). Berührt werden Bohr- und Baumaßnahmen, Brunnenfassungen, die chemische Analyse und die Qualität des Wassers, die „Mineralwasser-Speculation“ der Gebrüder Rhodius sowie der Tod des Oberpräsidenten der Rheinlande Karl von Ingersleben (1753-1831). „[…] In diesem Frühjahr habe ich die mir von dem Ministerium und Oberpräsidium übertragene Untersuchung der M[ineral]q[uellen] des Laacher See’s und des Aartals, welche durch die Fabrikanlage etwas ins Stocken gerathen, wieder aufgenommen, und gedenke meinen Bericht in einigen Monaten abstatten zu können. Durch die Untersuchung bin ich zu einigen allgemeinen wissenschaftlichen Resultaten gelangt, so daß ich mir getraue anzugeben, wo mit der größten Wahrscheinlichkeit gute, brauchbare Mineralquellen zu finden sind. Auch habe ich schon jetzt einige sehr beachtungswerthe, bis hierher aber ganz vernachlässigte, ungefaßte M[ineral]q[uellen] untersucht, worauf sich vielleicht Speculationen machen lassen. Gewiss ist noch ein weites Feld für dergleichen Spekulationen offen […]“ (27. IV. 1832). – Bischof wurde 1819 Professor der Chemie und Technologie in Bonn, 1822 Professor der Chemie und 1841/42 Rektor der Universität. Er leitete als Geologe die Erbohrung von neuen, heute noch genutzten Mineralwasserquellen im Ahrtal. Im Jahr 1832 erbohrte er eine zusätzliche Quelle des Heppinger Brunnens, 1852 erschloss er die nur 800 Meter vom Heppinger Brunnen entfernte Apollinaris-Quelle. Er veröffentlichte 1832 „Die Bedeutung der Mineralquellen und der Gasexhalationen, bei der Bildung und Veränderung der Erdoberfläche“ in: Neues Jahrbuch d. Chemie u. Physik, Bd. 6 und 8. – 2 Briefe mit Eintragungen und Bemerkungen des Adressaten. – Aus der Sammlung Wegeler.