Kerr, Alfred

Schriftsteller und Literaturkritiker (1867-1949)

Kerr, Alfred

Alfred Kerr (Geburtsname Kemper) war ein deutscher Schriftsteller, Theaterkritiker und Journalist. Er war einer der einflussreichsten deutschen Kritiker in der Zeit vom Naturalismus bis 1933. Seine teils gefürchteten Theaterkritiken und Rezensionen erschienen u.a. in: Breslauer Zeitung, Der Tag, Neue Rundschau, Pan und Berliner Tageblatt. Kerr sah in der Kritik eine eigene Kunstform und schuf dafür einen treffenden, geistreich-ironischen, oft saloppen Stil. Kerr förderte Henrik Ibsen und Gerhart Hauptmann. Jahrzehntelang war er mit Walther Rathenau befreundet. 1925 solidarisierte sich Kerr wie auch Bertolt Brecht, Max Brod, Kurt Pinthus und Alfred Wolfenstein mit Johannes R. Becher, dessen Gedichtband "Roter Marsch " beschlagnahmt worden war. 1928 kam es zum Konflikt mit Karl Kraus, der nach einem gerichtlichen Vergleich die "Akte Kerr " in der "Fackel " veröffentlichte. Am 10. Mai 1933 wurden Kerrs Werke Opfer der Bücherverbrennung der Nationalsozialisten. Die Familie floh über Prag, die Schweiz und Paris nach London. Seine jüngste Tochtet Judith Kerr (1923-2019) verarbeitete die Zeit des Exils in ihren Jugendbüchern "Als Hitler das rosa Kaninchen stahl ", "Warten bis der Frieden kommt " und "Eine Art Familientreffen ".

Quelle: Wikipedia