Mann, Thomas, Schriftsteller und Nobelpreisträger (1875-1955).

Maschinengeschriebener Brief mit eigenh. Korrektur und Unterschrift Lugano, Villa Castagnola, 16. IV. 1933, Fol. (27 x 21 cm). 1 Seite.

Nicht vorrätig

Beschreibung

„Sehr geehrte Herren: Auf Ihre Anfrage teile ich Ihnen mit,dass die Buchrechte für die amerikanischen Rechte meines Wagner-Essays vergeben sind. Derselbe wird im Lauf des Jahres mit einer Anzahl anderer Aufsätze in einem Essay-Band bei meinem Verleger A. Knopf in New York herauskommen. Ein Vorabdruck in einer Zeitschrift käme aus diesem Grunde nur für die nächste Zeit noch in Betracht. Die englische Uebersetzung des Wagner-Aufsatzes wird zur Zeit von Mrs. Lowe-Porter, die auch ‚Zauberberg‘ und ‚Buddenbrooks‘ ins Englische übertragen hat, besorgt. Auch der ‚Lebensabriss‘ wurde von ihr ins Englische übersetzt. Sie setzen sich am besten direkt mit ihr in Verbindung […] Ich bin damit einverstanden, dass etwaige Zeitschriftenhonorare zwischen ihr, Ihnen und mir zu gleichen Teilen, also je ein Drittel, geteilt werden. Ferner lege ich Ihnen heute das Verzeichnis der Länder vor, für die meine beiden Romane Buddenbrooks und Zauberberg, bereits vergeben sind. Sie sehen,dass wenig Möglichkeiten in dieser Hinsicht noch bestehen […]“ – Thomas Manns „Leiden und Größe Richard Wagners“ wurde zum 50. Todestag von Wagner geschrieben und am 10. Februar 1933 in München vorgetragen, es folgten Vorträge in Amsterdam, Brüssel und Paris, sodann Erholung in Arosa und Lugano (ab. 26. März in der Villa Castagnola). Am 16. April 1933, dem Tag unseres Briefes und zugleich Ostersonntag, erschien der „Protest der Richard Wagner-Stadt München“, der den Entschluß bekräftigte, nicht mehr nach Deutschland zurückzukehren. – Nicht bei Bürgin-M. – Leicht gebräunt und in der vorletzten Zeile gering beschabt.