Storm, Theodor, Schriftsteller (1817-1888).

3.200,00 

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift „Dein Theodor“. Husum, 25. I. 1880, Gr.-8° (21,5 x 14 cm). 3 Seiten. Doppelblatt. Liniiertes Papier.

Vorrätig

Beschreibung

An seinen Bruder Johannes, Holzhändler in Hademarschen (1824-1906), der Theodor Storm beim Bau einer Villa an der dortigen Hauptstraße behilflich war. Ausführlich über Finanzierung und Organisation des bevorstehenden Umzugs nach Hademarschen: „[…] Ich habe heute Zweierlei auf meinem Zettel. I. Du weißt, daß ich die 10,000 M von Bandholt zum 12 Mai erhalten sollte. Da er nun aber mit 6000 M. davon noch Frist bis zum 1 Juli wünscht, so möchte ich Dich bitten mir baldmöglich einen sichern Überschlag zu senden, wie viel Geld ich vor dem 1 Juli zu zahlen haben werde, natürlich ohne daß ich Zinsverlust erleide. Ich muß mich ja baldmöglich mit Bandholt, der im Nothfall das Geld für mich wohl von Aemil bekommen könnte auseinandersetzen. Könntest Du mir gleichzeitig einen Ueberschlag des ganzen Baues schicken, so wäre das um so besser […]“. Erörtert dann die Kapazität der benötigten Möbelwagen, die Anzahl der Fuhren und der zu erwartenden Kosten, bevor er zu Familien-Mitteilungen übergeht: „[…] Rike befindet sich wohl, auch Agnes, die von ihrem jetzt eingerichteten Klosterzimmer ganz entzückt ist, aber doch noch einige Tage hier bleibt […] Im Uebrigen wollte ich, ich säße erst in Hademarschen. Dieser Uebergang ist ruinirend […]“ – Für Storms Umsiedelung nach Hademarschen waren mehrere Gründe ausschlaggebend. Am 26. Mai 1880 schrieb er an Heyse: „Den ersten Antrieb gab ein angenehmer Ferienaufenthalt hier im Hause des nach mir kommenden Bruders Johannes, des großen Holzhändlers, und der Wunsch meiner Frau, mit dessen Frau, ihrer sehr geliebten Schwester, zusammen das Leben auszuleben. Dann war ein schön gelegnes Grundstück zu Kauf“. Storm schuf in Hademarschen sein bedeutendes novellistisches Spätwerk, u. a. „Der Schimmelreiter“ (1888), „Zur Chronik von Grieshuus“ (1884) oder „John Riew“ (1885). – Einriß in Blatt 2 alt hinterlegt. – Beilagen: I. Gertrud Storm, Stroms Tochter (1865-1936). Eigenh. Brief mit U. Rödemis bei Husum, 20. VI. 1930, Gr.-8°, 3 1/2 Seiten, mit Umschlag. – Gibt auf 1 1/2 Seiten Erläuterungen zu den in Storms Brief genannten Personen und auf 2 Seiten über ihr eigenes Leben. – Ferner ein Zeitungsausschnitt mit einem Aufsatz von Gertrud Storm: „Theodor Storm und seine Ahnen“.