Schriftsteller und Nobelpreisträger (1875-1955)
Thomas Mann war einer der bedeutendsten Dichter des 20. Jahrhunderts. Er entstammte einer angesehenen Lübecker Patrizier- und Kaufmannsfamilie, die die Vorlage zu seinem berühmtesten Roman "Buddenbrooks. Verfall einer Familie " (1901) lieferte. Seine Frau Katia, geborene Pringsheim, inspirierte ihn zu mehreren seiner literarischen Figuren und Werke. 1929 wurde Thomas Mann mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet. 1933 emigrierte Thomas Mann mit seiner Familie zunächst nach Frankreich, dann in die Schweiz und weiter in die USA. Stand er der westlichen Demokratie zunächst skeptisch gegenüber ( "Betrachtungen eines Unpolitischen, 1918), wandelte er sich zu Beginn der 1920er Jahre zu einem überzeugten Verteidiger der Weimarer Republik, der Demokratie und zu einem Gegner des Nationalsozialismus. Seine politischen Reden, Rundfunkansprachen und Essays fanden weithin Beachtung. 1952 kehrte Thomas Mann nach Europa zurück und lebte bis zu seinem Tod in der Schweiz. 1949 und 1955 hielt er in Frankfurt, Stuttgart und Weimar Ansprachen zu den Goethe- und Schiller-Jahren. Werke (in Auswahl): Tonio Kröger (1903), Der Tod in Venedig (1911), Königliche Hoheit (1909), Der Zauberberg (1924), die Romantetralogie "Joseph und seine Brüder ", Doktor Faustus (1947).
Quelle: Wikipedia
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Mann, Thomas, Schriftsteller und Nobelpreisträger (1875-1955).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Erlenbach-Zürich, 25. XII. 1953, Gr.-8°. 1 Seite . Briefkopf. Bläuliches Papier.
"Sehr geehrtes Fräulein, recht vielen Dank für Ihren Brief. Es freut mich, dass Sie sich beim Lesen des 'Erwählten' 'grossartig unterhalten' haben. Beim Schreiben habe ich das auch getan und wollte, jeder täte es. Es ist ein heiteres kleines Buch und treibt viele Scherze, aber ein blosser Ulk ist es auch wieder nicht. Die Leute, die es nach Ihrer Meinung zu ernst nehmen, sind wohl identisch mit denen, die eine frivole Profanierung der alten Legende darin sehen. Sie haben unrecht. Theologische Kritiker haben sich sehr ernstlich und ohne sich von jenen Scherzen täuschen zu lassen mit seinem religiösen Gehalt beschäftigt. Es ist frohe Erzählung und gibt zu Lachen. Aber schließlich handelt es von Sünde und Gnade, und die sind ihm kein Gespött. Ich glaube, aus Ihren Worten ..."Sehr geehrtes Fräulein, recht vielen Dank für Ihren Brief. Es freut mich, dass Sie sich beim Lesen des 'Erwählten' 'grossartig unterhalten' haben. Beim Schreiben habe ich das auch getan und wollte, jeder täte es. Es ist ein heiteres kleines Buch und treibt viele Scherze, aber ein blosser Ulk ist es auch wieder nicht. Die Leute, die es nach Ihrer Meinung zu ernst nehmen, sind wohl identisch mit denen, die eine frivole Profanierung der alten Legende darin sehen. Sie haben unrecht. Theologische Kritiker haben sich sehr ernstlich und ohne sich von jenen Scherzen täuschen zu lassen mit seinem religiösen Gehalt beschäftigt. Es ist frohe Erzählung und gibt zu Lachen. Aber schließlich handelt es von Sünde und Gnade, und die sind ihm kein Gespött. Ich glaube, aus Ihren Worten schliessen zu dürfen, dass Sie es richtig gelesen haben [...]" - Nicht in Reg.zzgl. Versandkosten
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Mann, Thomas, Schriftsteller und Nobelpreisträger (1875-1955).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Erlenbach-Zürich, 27. III. 1953, Gr.-8°. 1 Seite . Briefkopf. Mit eigenhändigen Umschlag.
An Lore Rümelin(-Wibel ; 1915-1998) in Bern: "[...] Es ist Alles in meinen Händen. Ich bin bei der Durchsicht und habe kaum irgendwo die rote Feder anzusetzen. Properly! Eine bewundernswerte Leistung! Empfehle mich bestens für künftige Fälle. - Die Geschichte ist gut in den Anfängen und am Schluß. Mittendrin ist allerlei Flaues, wofür es wohl Entschuldigungen gäbe. Aber da gilt keine Entschuldigung. Nun müssen Sie uns schleunigst sagen, was wir Ihnen außer dem wärmsten Danke schuldig sind [...]" - Lore Rümelin hatte es übernommen, die Handschrift zu Thomas Manns "Die Betrogene" mit der Maschine zu transkribieren und so die Druckvorlage herzustellen, nach der die Erzählung in drei Folgen von Mai bis Juni 1953 in der Stuttgarter Zeitschrift "Merkur" abgedruckt wurde. Im ...An Lore Rümelin(-Wibel ; 1915-1998) in Bern: "[...] Es ist Alles in meinen Händen. Ich bin bei der Durchsicht und habe kaum irgendwo die rote Feder anzusetzen. Properly! Eine bewundernswerte Leistung! Empfehle mich bestens für künftige Fälle. - Die Geschichte ist gut in den Anfängen und am Schluß. Mittendrin ist allerlei Flaues, wofür es wohl Entschuldigungen gäbe. Aber da gilt keine Entschuldigung. Nun müssen Sie uns schleunigst sagen, was wir Ihnen außer dem wärmsten Danke schuldig sind [...]" - Lore Rümelin hatte es übernommen, die Handschrift zu Thomas Manns "Die Betrogene" mit der Maschine zu transkribieren und so die Druckvorlage herzustellen, nach der die Erzählung in drei Folgen von Mai bis Juni 1953 in der Stuttgarter Zeitschrift "Merkur" abgedruckt wurde. Im Tagebuch vermerkt Mann: "Von Frau Rümelin die Gesamtabschrift der 'Betrogenen', erstaunlich gut. Durchsicht vor- und nachmittags. Zeilen an sie." - Lore Rümelin stammte aus Lübeck und kam auf Vermittlung von Gottfried Bermann-Fischer zu Thomas Mann. - Reg 53/83. - Vgl. Klaus Täubert, Zum 80. Geburtstag [von L. Rümelin] am 28. September. In: Europäische Ideen, Heft 90 (1994), S. 12-15. - Sehr schöner Brief.zzgl. Versandkosten
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Mann, Thomas, Schriftsteller und Nobelpreisträger (1875-1955).
Doktor Faustus. Das Leben des deutschen Tonsetzers Adrian Leverkühn erzählt von einem Freunde. Stockholm, Bermann-Fischer, 1947, 4°. 754 S. OLwd. mit Ldr.-Rsch. (Rücken gering gebräunt, minimal bestoßen).
Nr. 16 von 50 Ex. (Gesamtaufl. 58) der Erstausgebe zur Sicherung des amerikanischen Copyrights. - Potempa D 10.1. Haak 184 f. - Druckvermerk mit eigenh. Signatur des Verfassers "Thomas Mann". "Mimeographisch" vervielfältigtes Typoskript; den Vertrieb (für 60 USD pro Buch) besorgte der Buchhändler Walter Schatzky in New York. - Vorsätze mit unbedeutenden Klebespuren. - Eine der ganz großen Thomas-Mann-Raritäten.Nr. 16 von 50 Ex. (Gesamtaufl. 58) der Erstausgebe zur Sicherung des amerikanischen Copyrights. - Potempa D 10.1. Haak 184 f. - Druckvermerk mit eigenh. Signatur des Verfassers "Thomas Mann". "Mimeographisch" vervielfältigtes Typoskript; den Vertrieb (für 60 USD pro Buch) besorgte der Buchhändler Walter Schatzky in New York. - Vorsätze mit unbedeutenden Klebespuren. - Eine der ganz großen Thomas-Mann-Raritäten.zzgl. Versandkosten
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Mann, Thomas, Schriftsteller (1875-1955).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Bad Tölz, 21. VIII. 1917, 8°. 3 Seiten. Doppelblatt. Mit eigenhändigen Umschlag.
An den Leutnant Wilhelm Hasselbach in St. Avold in Lothringen: "Sehr geehrter Herr Leutnant: Ihr freundlicher Brief, schon vom 12. August datiert, kam erst jetzt in meine Hände: Er muß lange gereist sein, und als er von Berlin hier eintraf (Bad Tölz, Ober- Bayern) war ich eben in Geschäften auf ein paar Tage in München, wo mein Wohnsitz ist. Die 'Begleiterscheinung der Zeit', von der Sie sprechen, ist in der Tat sehr merkwürdig und bedeutungsvoll. Die Thatsache, daß der Krieg einer Riesenzahl junger Leute die Freude am Lesen gelehrt und z. B. Sie zur Literatur, d. h. zur bewußten Beschäftigung mit der menschlichen Seele, geführt hat, gehört entschieden in das Kapitel 'Krieg und Menschlichkeit' und sagt aus, daß diejenigen recht haben, die dem Kriege geistig steigernde und ...An den Leutnant Wilhelm Hasselbach in St. Avold in Lothringen: "Sehr geehrter Herr Leutnant: Ihr freundlicher Brief, schon vom 12. August datiert, kam erst jetzt in meine Hände: Er muß lange gereist sein, und als er von Berlin hier eintraf (Bad Tölz, Ober- Bayern) war ich eben in Geschäften auf ein paar Tage in München, wo mein Wohnsitz ist. Die 'Begleiterscheinung der Zeit', von der Sie sprechen, ist in der Tat sehr merkwürdig und bedeutungsvoll. Die Thatsache, daß der Krieg einer Riesenzahl junger Leute die Freude am Lesen gelehrt und z. B. Sie zur Literatur, d. h. zur bewußten Beschäftigung mit der menschlichen Seele, geführt hat, gehört entschieden in das Kapitel 'Krieg und Menschlichkeit' und sagt aus, daß diejenigen recht haben, die dem Kriege geistig steigernde und erhöhende Wirkungen zuschreiben. Die Demokratie selbst rechnet ja mit solchen Wirkungen, wobei sie freilich nur die politisch-erzieherische im Auge hat. Ich freue mich aufrichtig, zu hören, daß meine Bücher Ihnen etwas zu sagen hatten und werde Ihnen gerne nach bestem Vermögen antworten, wenn Sie Bedenken anzubringen oder Fragen zu stellen haben [...]" - Der Adressat war später Bürgermeister in Falkenstein/Taunus und verfasste eine Broschüre über den Ort. Eine gleichzeitige Abschrift seines Briefes vom 12. August 1917auf Feldpostpapier mit seiner Reaktion auf die Lektüre von "Buddenbrooks", "Tonio Kröger", "Königliche Hohheit" und "Friedrich und die große Koalition" liegt bei. - Ungedruckt, nicht in Reg.zzgl. Versandkosten
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Mann, Thomas, Schriftsteller und Nobelpreisträger (1875-1955).
Brief mit eigenhändiger Unterschrift Princeton, 6. X. 1938, Fol. 1 Seite. Knickfalten.
An den Psychoanalytiker Theodor Reik (1888-1969): "Sehr verehrter Herr Doktor Reik: Anbei erhalten Sie einige Zeilen, die Sie bei Ihren Bewerbungen um eine sporadische oder dauernde Vortrags-Tätigkeit hoffentlich mit einigem Nutzen verwenden können. Ich verspreche Ihnen gern, bei nächster Gelegenheit mit Dr. [Abraham] Flexner [1866-1959] über Ihre Wünsche zu sprechen. Die freundlich übersandten Papiere erhalten Sie beigeschlossen zurück. Mit herzlichen Wünschen für das Gelingen Ihrer Pläne [...]" - Reik war seit 1911 Schüler und Mitarbeiter Sigmund Freuds. 1938 emigrierte er in die USA. Thomas Mann verwendete sich für ihn noch am 6. Oktober bei der "American Guild for German Cultural Freedom" (Reg. 38/190) und am Folgetag bei Hubertus Prinz zu Löwenstein (Reg. 38/192). - ...An den Psychoanalytiker Theodor Reik (1888-1969): "Sehr verehrter Herr Doktor Reik: Anbei erhalten Sie einige Zeilen, die Sie bei Ihren Bewerbungen um eine sporadische oder dauernde Vortrags-Tätigkeit hoffentlich mit einigem Nutzen verwenden können. Ich verspreche Ihnen gern, bei nächster Gelegenheit mit Dr. [Abraham] Flexner [1866-1959] über Ihre Wünsche zu sprechen. Die freundlich übersandten Papiere erhalten Sie beigeschlossen zurück. Mit herzlichen Wünschen für das Gelingen Ihrer Pläne [...]" - Reik war seit 1911 Schüler und Mitarbeiter Sigmund Freuds. 1938 emigrierte er in die USA. Thomas Mann verwendete sich für ihn noch am 6. Oktober bei der "American Guild for German Cultural Freedom" (Reg. 38/190) und am Folgetag bei Hubertus Prinz zu Löwenstein (Reg. 38/192). - Knickfalten.zzgl. Versandkosten
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Mann, Thomas, Schriftsteller und Nobelpreisträger (1875-1955).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift München, 11. III. 1920, 4°. 2 Seiten. Kariertes Papier mit Perforationsrand oben. Gelocht..
Hochbedeutender politischer Brief - bisher ungedruckt und unbekannt - an den Journalisten Hermann Stegemann (1870-1945). Der einzige Nachweis dieses Briefes findet sich im Tagebucheintrag Thomas Manns vom 11. März 1920: "an Dr. Stegemann von der Kultur-Korrespondenz, dem ich schrieb, ich fühlte mich nicht verpflichtet, die Betr[achtungen eines Unpolitischen] in journalistische kleine Münze umzusetzen." Mann dankt für den Brief Stegemanns vom 2. Februar 1920: "[...] Sie erweisen mir darin viel Ehre und Vertrauen; ich danke Ihnen herzlich. Auch bin ich weit entfernt, mich gegen ihren Wunsch, in der 'Kultur-Korrespondenz' einmal einen Beitrag von mir zu bringen grundsätzlich ablehnend zu verhalten. Im Gegenteil, ich würde mich besonders freuen, einmal bei Ihnen zu Gast zu sein, wenn ...Hochbedeutender politischer Brief - bisher ungedruckt und unbekannt - an den Journalisten Hermann Stegemann (1870-1945). Der einzige Nachweis dieses Briefes findet sich im Tagebucheintrag Thomas Manns vom 11. März 1920: "an Dr. Stegemann von der Kultur-Korrespondenz, dem ich schrieb, ich fühlte mich nicht verpflichtet, die Betr[achtungen eines Unpolitischen] in journalistische kleine Münze umzusetzen." Mann dankt für den Brief Stegemanns vom 2. Februar 1920: "[...] Sie erweisen mir darin viel Ehre und Vertrauen; ich danke Ihnen herzlich. Auch bin ich weit entfernt, mich gegen ihren Wunsch, in der 'Kultur-Korrespondenz' einmal einen Beitrag von mir zu bringen grundsätzlich ablehnend zu verhalten. Im Gegenteil, ich würde mich besonders freuen, einmal bei Ihnen zu Gast zu sein, wenn die Gelegenheit sich bietet. Gegen die Erwartungen und Forderungen aber, die ihr ausgezeichneter Brief darüber hinaus und im Allgemeinen in mich setzt und an mich stellt, muß ich mich, so schmeichelhaft sie mir sein mögen, zur Wehr setzen. Solche Erwartungen und Forderungen sind in letzter Zeit wieder und wieder an mich herangetreten: man wollte Vorträge von mir, wollte Artikel, kurz wollte, daß ich mich als politischer Führer und Wegeweiser betätigte, im Sinne meiner 'Betrachtungen' natürlich. Aber ich bin kein Führer und Lehrer, nichts weniger, als das. Die Niederschrift der 'Betrachtungen eines Unpolitischen', die mich viel, viel Lebenszeit gekostet hat, während welcher meine jetzt wieder aufgenommenen künstlerischen Pläne zurückstehen mußten, war eine persönliche Gewissensangelegenheit. Wenn das Buch Elemente enthält, die die Nation sich nutzbar machen kann, so wird sie sie sich nutzbar machen; das Buch ist da und mag wirken. Seinen Inhalt fortan zu propagieren, indem ich ihn in kleine Münze umsetze, halte ich mich nicht für verpflichtet. Meine Abneigung dagegen ist umso größer und begreiflicher, als das Schriftstellern im engeren Sinne - im Gegensatz zum Erzählen - mir nur unter den schwersten Hemmungen vonstatten geht und so ein Artikel, den man im Sinn einer raschen Improvisation von mir verlangt, mich ganz unverhältnismäßig viel Zeit kostet. Ich bin nächstens 45 Jahre alt und durch die Erschütterungen der Zeit furchtbar aufgehalten worden. Zwei vor dem Kriege begonnene umfangreiche künstlerische Kompositionen sind zu beenden. Meine Arbeitskraft ist nicht üppig bemessen. Wenn ich mein Lebenswerk - es mag wenig daran gelegen sein, aber es ist das meine - beenden will, mich fertig vorstellen will, so habe ich allen Grund, mich zusammenzuhalten, mich nicht zu verzetteln. Ich antwortete schon mit demselben Ernst und derselben Ausführlichkeit, womit Sie sich, sehr eindrucksvoll, an mich wandten [...]" - Thomas Mann hatte die ersten Tage des Februars 1920 in Feldafing in seinem Ferienhaus "Villino" ("mein hiesiges Mauseloch") verbracht, um am Roman "Der Zauberberg" zu arbeiten.zzgl. Versandkosten
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Mann, Thomas, Schriftsteller und Nobelpreisträger (1875-1955).
Eigenhändiges Albumblatt mit Unterschrift Mühlheim an der Ruhr, 17. I. 1911, Qu.-Gr.-8°. 1 Seite.
"Die Hemmung ist des Willens bester Freund! | ('Fiorenza') [...]" - Thomas Mann machte im Januar 1911 eine Vortragsreise ins Ruhrgebiet und nach Westfalen; er las aus "Felix Krull" und den Novellen und besuchte Mülheim, Düsseldorf und Bielefeld. In Mühlheim verbrachte er "sehr merkwürdig" einen Nachmittag bei Adeline Stinnes-Coupienne (1844-1925), der Witwe des Industriellen Hugo Stinnes (1842-1887), wie er in seinem Brief vom 26. Januar 1911 an Heinrich Mann berichtet. - Das Zitat "Die Hemmung ist des Willens bester Freund" rührt eigentlich von Friedrich Schiller her und liegt auch Thomas Manns Schiller-Erzählung "Schwere Stunde" (1905; entstanden gleich nach "Fiorenza") zugrunde. - Leichter Tintenwischer. - Albumblätter Thomas Manns sind selten."Die Hemmung ist des Willens bester Freund! | ('Fiorenza') [...]" - Thomas Mann machte im Januar 1911 eine Vortragsreise ins Ruhrgebiet und nach Westfalen; er las aus "Felix Krull" und den Novellen und besuchte Mülheim, Düsseldorf und Bielefeld. In Mühlheim verbrachte er "sehr merkwürdig" einen Nachmittag bei Adeline Stinnes-Coupienne (1844-1925), der Witwe des Industriellen Hugo Stinnes (1842-1887), wie er in seinem Brief vom 26. Januar 1911 an Heinrich Mann berichtet. - Das Zitat "Die Hemmung ist des Willens bester Freund" rührt eigentlich von Friedrich Schiller her und liegt auch Thomas Manns Schiller-Erzählung "Schwere Stunde" (1905; entstanden gleich nach "Fiorenza") zugrunde. - Leichter Tintenwischer. - Albumblätter Thomas Manns sind selten.zzgl. Versandkosten
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Mann, Thomas, Schriftsteller und Nobelpreisträger (1875-1955).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift St. Moritz, Suvretta House, 5. VIII. 1950, 8°. 2 Seiten. Lateinische Schrift. Hotelbriefpapier.
An den Verleger Kurt Desch über das Buch des Emigranten Jonas Lesser (1895-1968) "Thomas Mann in der Epoche seiner Vollendung" (München 1952): "[...] gewiss habe ich seinerzeit Ihren Brief erhalten und Dr. Lesser sogleich von Ihrer grundsätzlich bereitwilligen Haltung tröstliche Mitteilung gemacht. Noch mehr freut es mich nun, dass Sie meine recht hohe Meinung von dem Buch teilen und es verlegen wollen. Es ist das ein generöses Wagnis, das mir keinen geringen Respekt einflösst. Aber wer weiss, vielleicht greift das Publikum zu. Aus Leipzig schreibt mir Dr. Hans Mayer, dass von seinem Buch über mein Werk in vier Wochen 12 000 Stück verkauft worden sind. Lesser, der sich so sehr danach sehnte, seine getreue Arbeit veröffentlicht zu sehen, wird gewiss mit Ihren Vorschlägen ...An den Verleger Kurt Desch über das Buch des Emigranten Jonas Lesser (1895-1968) "Thomas Mann in der Epoche seiner Vollendung" (München 1952): "[...] gewiss habe ich seinerzeit Ihren Brief erhalten und Dr. Lesser sogleich von Ihrer grundsätzlich bereitwilligen Haltung tröstliche Mitteilung gemacht. Noch mehr freut es mich nun, dass Sie meine recht hohe Meinung von dem Buch teilen und es verlegen wollen. Es ist das ein generöses Wagnis, das mir keinen geringen Respekt einflösst. Aber wer weiss, vielleicht greift das Publikum zu. Aus Leipzig schreibt mir Dr. Hans Mayer, dass von seinem Buch über mein Werk in vier Wochen 12 000 Stück verkauft worden sind. Lesser, der sich so sehr danach sehnte, seine getreue Arbeit veröffentlicht zu sehen, wird gewiss mit Ihren Vorschlägen einverstanden sein, und ich segne den Vertrag [...]" - Im beiliegenden gedruckten Waschzettel wird Thomas Mann zitiert: "Im Gegensatz zu gewissen bedeutenden Arbeiten, die mein Werk hauptsächlich unter dem gesellschaftskritischen Gesichtspunkt würdigen, richtet diese all ihr Augenmerk auf die rein künstlerischen Eigenschaften, Erfindungen, Neuerungen, Eigentümlichkeiten - und zwar mit einer Akribie, Um- und Einsicht, Sensitivität für das sprachliche Detail, die Wortfügung, den technischen 'Witz', die nach meiner Erfahrung etwas Einzigartiges darstellt". - Das erwähnte Buch von Hans Mayer ist "Thomas Mann. Werk und Entwicklung" (Berlin 1950). - Als Thomas Mann am 19. Oktober München besuchte, wurde das Erscheinen des Buchs gefeiert: "stark besuchter Empfang beim Verleger Desch. Vorlesung aus Lessers Buch. Diskussion über die Stellung des Schriftstellers." (Tagebücher IX, S. 288). - In lateinischer Schreibschrift. - Reg. 50/323.zzgl. Versandkosten
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Mann, Thomas, Schriftsteller und Nobelpreisträger (1875-1955).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift „Thomas Mann“. München, Poschingerstr. 1, 24. XII. 1929, Gr.-8°. 1 Seite. Doppelblatt. Briefkopf.
An einen Herrn Cleß wegen einer Rede: "Sehr geehrter Herr Cleß, ich hatte die kleine Rede nicht aufgeschrieben, als ich sie sprach, sondern habe sie noch nachträglich diktiert - nicht absolut wörtlich, aber doch ziemlich so, wie ich sie gesprochen. Wenn man's so liest, ist nicht viel dran, aber zu seiner Stunde war es offenbar das Rechte. Ich habe nur diesen Durchschlag, daher muß ich Sie bitten, mir die Blätter nach Einsichtnahme zurückzuschicken [...]" - Am 19. Dezember gab Thomas Mann auf der Rückreise von Stockholm in der Berliner Funkstunde in improvisierter Rede eine Darstellung der Stockholmer Nobelpreisfeierlichkeiten: "Meine Stockholmer Eindrücke". - Nicht in Reg. - Knickfalte älter hinterlegt.An einen Herrn Cleß wegen einer Rede: "Sehr geehrter Herr Cleß, ich hatte die kleine Rede nicht aufgeschrieben, als ich sie sprach, sondern habe sie noch nachträglich diktiert - nicht absolut wörtlich, aber doch ziemlich so, wie ich sie gesprochen. Wenn man's so liest, ist nicht viel dran, aber zu seiner Stunde war es offenbar das Rechte. Ich habe nur diesen Durchschlag, daher muß ich Sie bitten, mir die Blätter nach Einsichtnahme zurückzuschicken [...]" - Am 19. Dezember gab Thomas Mann auf der Rückreise von Stockholm in der Berliner Funkstunde in improvisierter Rede eine Darstellung der Stockholmer Nobelpreisfeierlichkeiten: "Meine Stockholmer Eindrücke". - Nicht in Reg. - Knickfalte älter hinterlegt.zzgl. Versandkosten
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Mann, Thomas, Schriftsteller und Nobelpreisträger (1875-1955).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Erlenbach-Zürich, 27. III. 1953, Gr.-8°. 1 Seite . Briefkopf. Mit eigenhändigen Umschlag.
An Lore Rümelin(-Wibel ; 1915-1998) in Bern: "[...] Es ist Alles in meinen Händen. Ich bin bei der Durchsicht und habe kaum irgendwo die rote Feder anzusetzen. Properly! Eine bewundernswerte Leistung! Empfehle mich bestens für künftige Fälle. - Die Geschichte ist gut in den Anfängen und am Schluß. Mittendrin ist allerlei Flaues, wofür es wohl Entschuldigungen gäbe. Aber da gilt keine Entschuldigung. Nun müssen Sie uns schleunigst sagen, was wir Ihnen außer dem wärmsten Danke schuldig sind [...]" - Lore Rümelin hatte es übernommen, die Handschrift zu Thomas Manns "Die Betrogene" mit der Maschine zu transkribieren und so die Druckvorlage herzustellen, nach der die Erzählung in drei Folgen von Mai bis Juni 1953 in der Stuttgarter Zeitschrift "Merkur" abgedruckt wurde. Im ...An Lore Rümelin(-Wibel ; 1915-1998) in Bern: "[...] Es ist Alles in meinen Händen. Ich bin bei der Durchsicht und habe kaum irgendwo die rote Feder anzusetzen. Properly! Eine bewundernswerte Leistung! Empfehle mich bestens für künftige Fälle. - Die Geschichte ist gut in den Anfängen und am Schluß. Mittendrin ist allerlei Flaues, wofür es wohl Entschuldigungen gäbe. Aber da gilt keine Entschuldigung. Nun müssen Sie uns schleunigst sagen, was wir Ihnen außer dem wärmsten Danke schuldig sind [...]" - Lore Rümelin hatte es übernommen, die Handschrift zu Thomas Manns "Die Betrogene" mit der Maschine zu transkribieren und so die Druckvorlage herzustellen, nach der die Erzählung in drei Folgen von Mai bis Juni 1953 in der Stuttgarter Zeitschrift "Merkur" abgedruckt wurde. Im Tagebuch vermerkt Mann: "Von Frau Rümelin die Gesamtabschrift der 'Betrogenen', erstaunlich gut. Durchsicht vor- und nachmittags. Zeilen an sie." - Lore Rümelin stammte aus Lübeck und kam auf Vermittlung von Gottfried Bermann-Fischer zu Thomas Mann. - Reg 53/83. - Vgl. Klaus Täubert, Zum 80. Geburtstag [von L. Rümelin] am 28. September. In: Europäische Ideen, Heft 90 (1994), S. 12-15. - Sehr schöner Brief.zzgl. Versandkosten
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Mann, Thomas, Schriftsteller und Nobelpreisträger (1875-1955).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift „Thomas Mann“ (lateinische Schrift). Zürich, Dolder Grand Hotel, 4. VII. 1950, Kl.-4°. 1 Seite. Doppelblatt. Hotelbriefpapier „Dolder Grand Hotel Zürich“. Gelocht.
Bisher unbekannter Brief an Helmut Castagne im S. Fischer Verlag, über eine Erlaubnis zur Veröffentlichung einzelner Passagen aus "Dr. Faustus": "[...] ich finde das Zögern Dr. Bermanns sehr begreiflich und die Honorierungsvorschläge des Verlages Langewiesche ganz unmöglich. Bei einem so neuen Buch ist ohnedies die Freigabe so vieler Seiten zum Nachdruck nicht leicht zu nehmen. Aber wenigstens müsste ich statt der angebotenen 300 D. Mark (wenn ich recht gerechnet habe) 500 zur Bedingung machen [...]". - Bei dem damals "neuen Buch" handelt es sich um den Roman "Dr. Faustus", der 1947 in New York und 1948 erstmals in Wien erschien. In der bei Langewiesche 1950 veröffentlichten Anthologie "Allgewalt Musik. Bekenntnisse von Musikern und Dichtern", hrsg. von Herbert Barth, befinden sich ...Bisher unbekannter Brief an Helmut Castagne im S. Fischer Verlag, über eine Erlaubnis zur Veröffentlichung einzelner Passagen aus "Dr. Faustus": "[...] ich finde das Zögern Dr. Bermanns sehr begreiflich und die Honorierungsvorschläge des Verlages Langewiesche ganz unmöglich. Bei einem so neuen Buch ist ohnedies die Freigabe so vieler Seiten zum Nachdruck nicht leicht zu nehmen. Aber wenigstens müsste ich statt der angebotenen 300 D. Mark (wenn ich recht gerechnet habe) 500 zur Bedingung machen [...]". - Bei dem damals "neuen Buch" handelt es sich um den Roman "Dr. Faustus", der 1947 in New York und 1948 erstmals in Wien erschien. In der bei Langewiesche 1950 veröffentlichten Anthologie "Allgewalt Musik. Bekenntnisse von Musikern und Dichtern", hrsg. von Herbert Barth, befinden sich drei Auszüge aus Thomas Manns Roman: "Pandämonium der Töne", "Zur Niederschrift der Apocalipsis" und "Ein Vortrag über Beethovens Sonate Op. 111". Die Auszüge stammen aus den Kapiteln VI, VIII und XXXIV des "Dr. Faustus". - Castagne (geb. 1910) war von 1950 bis 1956 Leiter der Theaterabteilung des S. Fischer Verlags. 1975 schrieb er über diese Jahre einen Artikel in der Frankfurter Neuen Presse: "Die Leiden und die Größe des Zauberers. Frankfurt, ein Verlag und Thomas Mann - Begegnungen und Erinnerungen". - Nicht in Reg. Vgl. Potempa D, 10, 48.zzgl. Versandkosten
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Mann, Thomas, Schriftsteller und Nobelpreisträger (1875-1955).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Erlenbach-Zürich, 18. I. 1953, Gr.-8°. 2 Seiten. Deutsche Schrift.
An Gertud Supf, die ihm das Buch ihres Gatten Peter Supf "Der Himmelswagen. Das Schicksal des Melchior Bauer" (1953) gesandt hatte: "[...] nur die Unruhe, ja Unordnung des Lebens, das ich in letzter Zeit geführt - erst die anstrengenden Reisen nach Deutschland und Österreich, später die Übersiedlung aus dem Hotel in unser neues Schweizer Heim, die Ankunft unserer Habe aus Kalifornien und die Einrichtung damit (Bücher!) kann es einigermaßen entschuldigen, daß ich Sie für Ihren guten Brief vom November und für das Buchgeschenk, das ihn begleitete - oder das er begleitete - noch immer ohne Dank gelassen habe. In vollem Sinne danken kann ich Ihnen auch heute noch nicht; denn mehr als eine oberflächliche Bekanntschaft habe ich tatsächlich mit dem Werk, das Ihnen nach so langer Jahre ...An Gertud Supf, die ihm das Buch ihres Gatten Peter Supf "Der Himmelswagen. Das Schicksal des Melchior Bauer" (1953) gesandt hatte: "[...] nur die Unruhe, ja Unordnung des Lebens, das ich in letzter Zeit geführt - erst die anstrengenden Reisen nach Deutschland und Österreich, später die Übersiedlung aus dem Hotel in unser neues Schweizer Heim, die Ankunft unserer Habe aus Kalifornien und die Einrichtung damit (Bücher!) kann es einigermaßen entschuldigen, daß ich Sie für Ihren guten Brief vom November und für das Buchgeschenk, das ihn begleitete - oder das er begleitete - noch immer ohne Dank gelassen habe. In vollem Sinne danken kann ich Ihnen auch heute noch nicht; denn mehr als eine oberflächliche Bekanntschaft habe ich tatsächlich mit dem Werk, das Ihnen nach so langer Jahre Arbeit daran besonders am Herzen liegen muß, noch nicht machen können. Die ruhigen Stunden, in denen ich mich ihm wirklich einläßlich werde widmen können, sollen noch kommen und werden hoffentlich sehr bald kommen. Diese Zeilen sollen nur ein Zeichen sein, daß es mich bedrückt hat, Ihrer schönen Sendung solange mit Schweigen begegnen zu müssen. Sie werden Verständnis haben: ich habe Not mit eigener, zulange vernachlässigter Arbeit; Leseverpflichtungen in Form von Manuskripten und Büchern liegen immer zuhauf, und als Briefschreiber steht man alle Augenblicke vor dem Bankrott. - Also dann, ich hoffe ihnen bald ein Wort über meine Eindrücke sagen zu können [...]" - Reg 53/28. - Kleiner Wasserfleck. - Beilage: Supf, Gertrud. Eigenh. Brief mit U. Stockdorf, 7. IV. 1954. 8°. 4 Seiten. Doppelblatt. An Thomas Mann mit der Bitte, über ihren Mann Peter Supf zu schreiben. Vgl. TM, Tagebuch 12. Juni 1954.zzgl. Versandkosten
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Mann, Thomas, Schriftsteller (1875-1955).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Bad Tölz, 8. IX. 1917, Gr.-8°. 2 1/2 Seiten. Doppelblatt. Mit eigenhändigen Umschlag.
Wichtiger unveröffentlichter politischer Brief an den Leutnant Wilhelm Hasselbach in St. Avold in Lothringen, mitten aus der Arbeit an den "Betrachtungen eines Unpolitischen", seines "alles sagenden, alles klagenden Schmöker[s]" (30. IV. 1917 an Paul Ammann): "[...] Bei der Beantwortung Ihres freundlichen Briefes muß ich mich leider sehr kurz fassen, da eine weitläufige Arbeit, die ich aus inneren wie äußeren Gründen unbedingt fördern muß, meine Kräfte ganz in Anspruch nimmt. Ich habe den Eindruck, daß der Verfasser jenes Artikels über politische Moral den politischen Führern Deutschlands eine Lektion erteilen wollte, und wirklich, daß diese Männer mit der Moral auf besserem Fuße stehen, als die der anderen Völker, scheint auch mir durch ihr diplomatisches Unglück und ...Wichtiger unveröffentlichter politischer Brief an den Leutnant Wilhelm Hasselbach in St. Avold in Lothringen, mitten aus der Arbeit an den "Betrachtungen eines Unpolitischen", seines "alles sagenden, alles klagenden Schmöker[s]" (30. IV. 1917 an Paul Ammann): "[...] Bei der Beantwortung Ihres freundlichen Briefes muß ich mich leider sehr kurz fassen, da eine weitläufige Arbeit, die ich aus inneren wie äußeren Gründen unbedingt fördern muß, meine Kräfte ganz in Anspruch nimmt. Ich habe den Eindruck, daß der Verfasser jenes Artikels über politische Moral den politischen Führern Deutschlands eine Lektion erteilen wollte, und wirklich, daß diese Männer mit der Moral auf besserem Fuße stehen, als die der anderen Völker, scheint auch mir durch ihr diplomatisches Unglück und die verzweifelte Lage, in die sie Deutschland i. J. 1914 gebracht hatten, erwiesen. Ich meine, man kann über das Verhältnis von Moral und Politik nicht pessimistisch genug denken. Es giebt thatsächlich nur eine [unterstrichen] Politik, die Machiavellis, und solange es überhaupt Politik geben wird, wird es immer diese sein. Vielleicht kommt einmal die Zeit, wo es keine mehr geben wird, d. h. keine Staaten mehr, sondern nur noch einen [unterstrichen] Staat, die organisierte 'Menschheit', und so fragwürdige Seiten dies hätte, - wenn der menschliche Geist die Politik los wäre, so wäre das freilich eine große Befreiung. Sie ist etwas Abscheuliches und daß der Deutsche im Grunde kein Talent dazu hat, ehrt ihn nach meiner Meinung. Die politische Begabung, in England am besten zu Hause, besteht in einer eigentümlichen psychologischen Versöhnung von Tugend und Nutzen, Moral und Geschäft. Es hängt das nahe zusammen mit der 'Demokratie'. Man hat jetzt in Deutschland eingesehen, daß ohne Demokratie in der Welt keine Geschäfte mehr zu machen sind, daß man sich anglisieren muß, um Geschäfte zu machen, - aus dieser Einsicht stammt der opportunistische Wille zur deutschen Demokratie ... Aber das ist ein unendliches Feld, ich muß abbrechen, nehmen Sie vorlieb! Meine besten Wünsche für Ihre Genesung [...]" - Im Sommer 1917 schrieb Mann das Kapitel "Politik" der "Betrachtungen". Unser Brief bildet ein Seitenstück dazu. Der zu Beginn erwähnte Artikel ist möglicherweise: Erich Jung, Politische Moral, in: Süddeutsche Monatshefte, Jg. 14, H. 11, August 1917 (Thema: Aus dem Weltkriege; Dank an D. H.). - Der Adressat, zur Zeit des Briefes im Lazarett in Lothringen, war später Bürgermeister in Falkenstein/Taunus und verfasste eine Broschüre über den Ort. - Ungedruckt, nicht in Reg.zzgl. Versandkosten
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Mann, Thomas, Schriftsteller und Nobelpreisträger (1875-1955).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift „T.M.“. München, 31. I. 1926, Gr.-8°. 1/2 Seite. Mit Absender-„Gummistempel“.
An den Schriftsteller und Zeichner Rudolf Großmann (1882-1941) in Berlin: "Lieber Herr Großmann, sehr gescheidt und nett ist der Aufsatz. Ich habe garnichts dagegen bis auf die Bemerkung S. 1 über die Mama, die ich lieber fehlen oder positiver gewendet sähe. Glückliche Reise und auf Wiedersehn! [...]" - Rudolf Großmann hatte Thomas Mann 1922 für den "Simplicissimus" (1923) karikiert: "Nur zu! Er zeichnete mir eine schiefe Nase, und ein Wort gab dabei das andere", schrieb Thomas Mann später in "Okkulte Erlebnisse" (GW X, 143). Großmann führte Mann daraufhin in die okkulten Kreise um Schrenck-Notzing ein. Am 9. Februar 1926 erschien im "Berliner Tageblatt" (Nr. 66, 1. Beiblatt) Großmanns Text mit Zeichnungen "Die Romanzwillinge" über Thomas und Heinrich Mann mit einem weiteren, ...An den Schriftsteller und Zeichner Rudolf Großmann (1882-1941) in Berlin: "Lieber Herr Großmann, sehr gescheidt und nett ist der Aufsatz. Ich habe garnichts dagegen bis auf die Bemerkung S. 1 über die Mama, die ich lieber fehlen oder positiver gewendet sähe. Glückliche Reise und auf Wiedersehn! [...]" - Rudolf Großmann hatte Thomas Mann 1922 für den "Simplicissimus" (1923) karikiert: "Nur zu! Er zeichnete mir eine schiefe Nase, und ein Wort gab dabei das andere", schrieb Thomas Mann später in "Okkulte Erlebnisse" (GW X, 143). Großmann führte Mann daraufhin in die okkulten Kreise um Schrenck-Notzing ein. Am 9. Februar 1926 erschien im "Berliner Tageblatt" (Nr. 66, 1. Beiblatt) Großmanns Text mit Zeichnungen "Die Romanzwillinge" über Thomas und Heinrich Mann mit einem weiteren, ähnlichen Porträt. Die von Thomas Mann in unserem Brief monierte Stelle im Manuskript über die Mutter Julia Mann wurde gestrichen und ist nicht abgedruckt worden. - Vgl. Thomas und Heinrich Mann im Spiegel der Karikatur. Hrsg. von Th. Sprecher und H. Wisskirchen. Zürich 2003. Nr. 17 (Kopie liegt bei). - Stempel links oben: "Dr. Thomas Mann. München. Poschingerstrasse 1." - Nicht in Reg. - Knickfalten.zzgl. Versandkosten
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Mann, Thomas, Schriftsteller und Nobelpreisträger (1875-1955).
Maschinengeschriebener Brief mit eigenhändiger Unterschrift Princeton, N. J.,, 15. V. 1939, Kl.-Fol. 1 Seite. Briefkopf.
Englisch an Carl L. Marek (1907-2000) in New York, 57 East 88th Street. Bedauert, eine Einladung verschieben zu müssen: "We are so sorry to learn that your letter of March 25th went astray. We were on our way to California at the time, and several letters which were forwarded to us missed us as we stopped at so many different cities en route. My wife and I would have liked to be able to accept your invitation to dinner now, but we expect to leave for Europe early in June and have so much to do before then that we are at a loss to know how to do our work or fulfil our obligations. If you will ask us again early in the Autumn when we get back, we will be very glad to accept. In any case we are most grateful to you for your thought of us. Had LIFE MAGAZINE sent me any copies of the ...Englisch an Carl L. Marek (1907-2000) in New York, 57 East 88th Street. Bedauert, eine Einladung verschieben zu müssen: "We are so sorry to learn that your letter of March 25th went astray. We were on our way to California at the time, and several letters which were forwarded to us missed us as we stopped at so many different cities en route. My wife and I would have liked to be able to accept your invitation to dinner now, but we expect to leave for Europe early in June and have so much to do before then that we are at a loss to know how to do our work or fulfil our obligations. If you will ask us again early in the Autumn when we get back, we will be very glad to accept. In any case we are most grateful to you for your thought of us. Had LIFE MAGAZINE sent me any copies of the picture taken by their staff photographer which you liked, it would have been a pleasure to me to have sent you one. Perhaps if you wrote to LIFE they might give you a photograph. Please give our kindest regards to Mrs. Marek and accept our assurances of how much we regret having to postpone what we know will be a very congenial and happy evening [...]" - Marek hatte nach einem Foto aus der Reportage über Thomas Mann im LIFE Magazine vom 17. April 1939 gefragt. Vom 6. Juni bis 9. September unternahmen Manns eine Europareise nach Nordwijk, Zürich, London und Stockholm. Eine erneute Einladung von Marek im November wurde jedoch abermals abgesagt. - Reg. 39/245.zzgl. Versandkosten
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Mann, Thomas, Schriftsteller und Nobelpreisträger (1875-1955).
Tristan. Sechs Novellen. (18.-20. Aufl.). Berlin, S. Fischer, 1919, 8°. 4 Bl., 264 S. Pp. (etw. fleckig und bestoßen).
Kriegsausgabe. - Vgl. Potempa B. 2. - Vorsatzblatt mit sehr schönem eigenh. Eintrag und U. des Verfassers: "'Denn Gewissen schien immer mir Sinn und Sache der Prosa: | Das Gewissen des Herzens und das des verfeinerten Ohres; | Ja, sie schien mir Moral und Musik, - so übt' ich sie immer.' (Gesang vom Kindchen) | München, 14. I. 20 | Thomas Mann." - Der "Gesang vom Kindchen" war 1919 in einer Zeitschriften- und einer Buchfassung erstmals erschienen. - Enthält die Erzählungen "Der Weg zum Friedhof", "Tristan", "Der Kleiderschrank", "Luischen", "Gladius Dei" und "Tonio Kröger". Jede Erzählung mit einer Widmung, u. a. an Artur Holitscher, Carl Ehrenberg, Carla Mann, Richard Schaukal, Kurt [hier falsch: Karl] Martens sowie die schöne Unbekannte M(ary) S(mith). - Verkauf erst ab 17. ...Kriegsausgabe. - Vgl. Potempa B. 2. - Vorsatzblatt mit sehr schönem eigenh. Eintrag und U. des Verfassers: "'Denn Gewissen schien immer mir Sinn und Sache der Prosa: | Das Gewissen des Herzens und das des verfeinerten Ohres; | Ja, sie schien mir Moral und Musik, - so übt' ich sie immer.' (Gesang vom Kindchen) | München, 14. I. 20 | Thomas Mann." - Der "Gesang vom Kindchen" war 1919 in einer Zeitschriften- und einer Buchfassung erstmals erschienen. - Enthält die Erzählungen "Der Weg zum Friedhof", "Tristan", "Der Kleiderschrank", "Luischen", "Gladius Dei" und "Tonio Kröger". Jede Erzählung mit einer Widmung, u. a. an Artur Holitscher, Carl Ehrenberg, Carla Mann, Richard Schaukal, Kurt [hier falsch: Karl] Martens sowie die schöne Unbekannte M(ary) S(mith). - Verkauf erst ab 17. März 2011 (Leipziger Buchmesse).zzgl. Versandkosten
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Mann, Thomas, Schriftsteller und Nobelpreisträger (1875-1955).
Wälsungenblut. Mit Steindrucken von Th. Th. Heine. München, Phantasus-Verlag, ohne Jahr (1921), 4°. Mit 32 (12 ganzseitigen) Original-Lithographien von Th. Th. Heine. 3 Bl., 88 S., 1 Bl. Farbig illustrierter Original-Pappband nach Th. Th. Heine (Rücken unter verwendung des Originalmaterials neu angesetzt0.
Erste Ausgabe, als Privatdruck erschienen. - Potempa E.22.2. Bürgin I, 18. Schauer II, 10. - Nr. 329 von 200 Ex. der Numerierung 301-500 auf Bütten (Gesamtaufl. 530); hier in dem sehr seltenen, weil meist privat nachgebundenen, schön illustrierten Original-Papband Heines. - Druckvermerk am Schluß mit Kopierstift von Thomas Mann und Thomas Theodor Heine signiert. - Georg Witkowski schrieb im Dezemberheft 1921 in der "Zeitschrift für Bücherfreunde" (Sp. 268): "Dem Ruhme Thomas Manns wird von dieser schwachen Satire kein neues Blatt zuwachsen; er wußte, weshalb er sie seit 1905 in seinem Pulte barg [...] Trotzdem - und vielleicht gerade wegen der Seltsamkeit wird dieses Nebenwerk dem Verehrer Thomas Manns und dem Sammler wert sein, um so mehr, da die Steinzeichnungen Th. Th. Heines ...Erste Ausgabe, als Privatdruck erschienen. - Potempa E.22.2. Bürgin I, 18. Schauer II, 10. - Nr. 329 von 200 Ex. der Numerierung 301-500 auf Bütten (Gesamtaufl. 530); hier in dem sehr seltenen, weil meist privat nachgebundenen, schön illustrierten Original-Papband Heines. - Druckvermerk am Schluß mit Kopierstift von Thomas Mann und Thomas Theodor Heine signiert. - Georg Witkowski schrieb im Dezemberheft 1921 in der "Zeitschrift für Bücherfreunde" (Sp. 268): "Dem Ruhme Thomas Manns wird von dieser schwachen Satire kein neues Blatt zuwachsen; er wußte, weshalb er sie seit 1905 in seinem Pulte barg [...] Trotzdem - und vielleicht gerade wegen der Seltsamkeit wird dieses Nebenwerk dem Verehrer Thomas Manns und dem Sammler wert sein, um so mehr, da die Steinzeichnungen Th. Th. Heines den Text aufs wirksamste ergänzen und sich typographisch dem schönen Druck willig einschmiegen. Papier und Einband vollendeten den guten bibliophilen Eindruck." - Die Erzählung sollte ursprünglich 1906 in der "Neuen Rundschau" veröffentlicht werden, wurde jedoch noch vor Erscheinen von Thomas Mann zurückgezogen. - Unbeschnitten und sehr breitrandig. - Gut erhalten.zzgl. Versandkosten
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Mann, Thomas, Schriftsteller und Nobelpreisträger (1875-1955).
Maschinengeschriebener Brief mit eigenhändiger Unterschrift München, Poschingerstr. 1, 13. VII. 1931, Gr.-4°. 1 Seite. Mit Briefkopf.
An Clara Bayer, der er für die Übersendung eines Buches von Adolf Bayer ("Die Ansbacher Fayence-Fabriken [...]", Ansbach 1928) dankt: "[...] Für Ihre liebenswürdige Sendung schulde ich Ihnen noch vielen herzlichen Dank und bin auch unserer Freundin, Fräulein Schlier, aufrichtig verbunden dafür, dass Sie Ihnen von meiner besonderen Sympathie für das Frankenland Mitteilung gemacht hat. Die Ansbacher Fayencen sind eine sehr erfreuliche Bereicherung meiner Bibliothek und haben mir schon viel Genuss und Belehrung gewährt. Ich danke Ihnen noch einmal herzlich für die grosse Aufmerksamkeit [...]" - Kleine Randeinrisse unterlegt (leicht durchscheinend). - Reg. 31/86 (nach Kopie).An Clara Bayer, der er für die Übersendung eines Buches von Adolf Bayer ("Die Ansbacher Fayence-Fabriken [...]", Ansbach 1928) dankt: "[...] Für Ihre liebenswürdige Sendung schulde ich Ihnen noch vielen herzlichen Dank und bin auch unserer Freundin, Fräulein Schlier, aufrichtig verbunden dafür, dass Sie Ihnen von meiner besonderen Sympathie für das Frankenland Mitteilung gemacht hat. Die Ansbacher Fayencen sind eine sehr erfreuliche Bereicherung meiner Bibliothek und haben mir schon viel Genuss und Belehrung gewährt. Ich danke Ihnen noch einmal herzlich für die grosse Aufmerksamkeit [...]" - Kleine Randeinrisse unterlegt (leicht durchscheinend). - Reg. 31/86 (nach Kopie).zzgl. Versandkosten
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Mann, Thomas, Schriftsteller und Nobelpreisträger (1875-1955).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift „Thomas Mann“. Noordwijk aan Zee, Grand Hotel & Kurhaus „Huis ter Duin“, 20. VII. 1939, 4°. 1 1/2 Seiten. Hotelbriefpapier. Gelocht.
Sehr schöner Brief an den Schriftsteller Alfred Neumann (1895-1952), Manns Nachbar im Münchner Herzogpark, der sich im Exil in Nizza aufhielt: "[...] über unsere Reisepläne wollte ich Ihnen noch Nachricht geben, da ich zu meiner Freude höre, daß auch Sie an die Schweiz denken. Wir wären längst dort, wenn es nach uns gegangen wäre. Aber da immerfort die Ausreise der alten Münchener Eltern schwebt, wollten wir durch unsere Anwesenheit in Zürich gerade jetzt nicht stören. Gestern und heute war auch die Versteigerung der Majoliken in London. Sobald die Devisen im Kasten klingen, sollen, angeblich, hoffentlich, aber trau, schau, wem, die Alten ihre Pässe haben. Die Zahlungen mögen sich hinziehen. Bis Ende des Monats warten wir, dann reisen wir unbedingt und wollen im Waldhaus ...Sehr schöner Brief an den Schriftsteller Alfred Neumann (1895-1952), Manns Nachbar im Münchner Herzogpark, der sich im Exil in Nizza aufhielt: "[...] über unsere Reisepläne wollte ich Ihnen noch Nachricht geben, da ich zu meiner Freude höre, daß auch Sie an die Schweiz denken. Wir wären längst dort, wenn es nach uns gegangen wäre. Aber da immerfort die Ausreise der alten Münchener Eltern schwebt, wollten wir durch unsere Anwesenheit in Zürich gerade jetzt nicht stören. Gestern und heute war auch die Versteigerung der Majoliken in London. Sobald die Devisen im Kasten klingen, sollen, angeblich, hoffentlich, aber trau, schau, wem, die Alten ihre Pässe haben. Die Zahlungen mögen sich hinziehen. Bis Ende des Monats warten wir, dann reisen wir unbedingt und wollen im Waldhaus Dolder wohnen (nicht Grand Hôtel). Möglicher Weise sind Sie schon dort, wenn wir kommen, oder Sie stoßen doch bald zu uns, so hoffen wir. Herrn [Gustav] Aschaffenburg will ich auch gern begrüßen, aber mit den U.S.A. Möglichkeiten, ach, damit steht es schlimmer und schlimmer. Golo trifft heut oder morgen in Zürich ein, um die Redaktion von 'M[ass] u[und] W[ert]' zu übernehmen. Möge er seine Sache gut machen und die von [Ferdinand] Lion Erniedrigten und Beleidigten versöhnen. Lesen Sie doch Klaus' Roman, den 'Vulkan'! Er ist recht vereinsamt damit; es sind, glaube ich, 300 Exemplare verkauft. Und dabei ist es ein sehr talentiertes, bei aller Leichtigkeit ernstes Buch, dass mich mehr und mehr bewegt hat. Freundschaftliche Grüße [...]" - Alfred Pringsheims berühmte Majolikasammlung wurde auf Geheiß der Reichsregierung in London versteigert und der Erlös zu 95% einbehalten, der Rest wurde in die Schweiz überwiesen; nach der Transaktion erhielten Thomas Manns Schwiegereltern ihre Reisepässe. Ferdinand Lion (1883-1965), der Redakteur von "Maß und Wert" hatte viele Beiträger verstimmt und legte die Herausgabe Mitte Juli durch einen "Abschiedsbrief" nieder. - Reg. 39/316. Druck: Bw. TM-Neumann, S. 46. (falsch datiert).zzgl. Versandkosten
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Mann, Thomas, Schriftsteller und Nobelpreisträger (1875-1955).
Maschinengeschriebener Brief mit eigenh. Korrektur und Unterschrift München, 20. XI. 1931, Gr.-4°. 1 1/2 Seiten. Briefkopf. Gelocht. Mit Empfängervermerken zu Beginn und am Schluss.
An den Rundfunkwissenschaftler Friedrichkarl Roedemeyer (1894-1947) in Frankfurt, der ihn zu einem Vortrag eingeladen hatte: "[...] Ich [...] freue mich auch diesmal wieder Ihrer feinsinnigen Anteilnahme an Problemen, die auch mich auf meine anspruchslosere Art gelegentlich beschäftigt haben. Mich über diese Fragen anders als etwa im privaten Gespräch, in zusammenhängender Rede also, zu äussern, würde mir sehr schwer fallen, und die Gelegenheit, dies vor Ihrer Studien-Gemeinschaft zu tun, wird sich in absehbarer Zeit auch gar nicht bieten [...] Im nächsten Mai freilich wird ja die künstlerische Völkerbundskommission in Frankfurt tagen, und ich werde voraussichtlich dabei sein; aber dann werde ich den Kopf wohl voll von anderen Dingen haben [...] Wenn Sie mir eine oder die andere ...An den Rundfunkwissenschaftler Friedrichkarl Roedemeyer (1894-1947) in Frankfurt, der ihn zu einem Vortrag eingeladen hatte: "[...] Ich [...] freue mich auch diesmal wieder Ihrer feinsinnigen Anteilnahme an Problemen, die auch mich auf meine anspruchslosere Art gelegentlich beschäftigt haben. Mich über diese Fragen anders als etwa im privaten Gespräch, in zusammenhängender Rede also, zu äussern, würde mir sehr schwer fallen, und die Gelegenheit, dies vor Ihrer Studien-Gemeinschaft zu tun, wird sich in absehbarer Zeit auch gar nicht bieten [...] Im nächsten Mai freilich wird ja die künstlerische Völkerbundskommission in Frankfurt tagen, und ich werde voraussichtlich dabei sein; aber dann werde ich den Kopf wohl voll von anderen Dingen haben [...] Wenn Sie mir eine oder die andere Frage brieflich vorlegen wollen, die Sie, wie Sie schreiben, an Dichter zu stellen pflegen, die Sie in Ihrem Kreise begrüssen, so bin ich gern bereit, sie Ihnen nach bestem Vermögen zu beantworten [...]" - Am Beginn und am Schluß des Briefes hat der Empfänger mit Bleistift den Zusammenhang erläutert: "Es handelte sich um den Dichter vor dem Mikrophon, um die Mitarbeit der Vertreter des Geistes in allen Ländern, den Rundfunk durch das gesprochene Wort für die Verständigung unter den Nationen einzusetzen - aber auch für künstlerische Probleme, die jedes Land angehen." Am Schluß teilt er mit, daß er den Dichter tatsächlich später in Frankfurt sprechen und dessen volle Zustimmung und Ermutigung zu seinen Rundfunk-Bestrebungen erlangen konnte. Das Treffen ist in Bürgin-Mayers Chronik nicht erwähnt. Immerhin berichtet Mann an Ernst Bertram, daß er sich zu Weihnachten 1931 "einen kombinierten Radio-Grammophon-Apparat" zugelegt habe. - Randeinrisse und Randfehlstelle mit geringem Textverlust. - Nicht in Reg.zzgl. Versandkosten
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Mann, Thomas, Schriftsteller und Nobelpreisträger (1875-1955).
Unordnung und frühes Leid. Novelle. Berlin, S. Fischer, 1926, Kl.-8°. Mit einer Titelvignette in Orig.-Radierung von Karl Walser. 126 S., 2 Bl. Gelbes flexibles illustriertes OLdr. mit Kopfgoldschnitt von K. Walser; mit Pergaminumschlag, aber ohne Schuber (Rücken minimal berieben).
Nr. 290 von 300 Ex. der Vorzugsausgabe in Leder. - Erste Ausgabe. - Potempa E.29.2. - Im Druckvermerk von Thomas Mann in Bleistift signiert. - Bei Jakob Hegner in Hellerau auf Bütten gedruckt. - Nachdem Thomas Mann den Druckvermerk bereits signiert hatte, mußte wegen technischer Schwierigkeiten bei der buchbinderischen Verarbeitung der Einband statt in Pergament in Ganzleder ausgeführt werden. Einzige Ausgabe, die in der Original Bessemer-Kursiv gedruckt wurde; alle späteren Auflagen mußten von einem Nachschnitt abgezogen werden, da Samuel Fischer seine wertvolle Schrift schonen wollte. - Gut erhalten.Nr. 290 von 300 Ex. der Vorzugsausgabe in Leder. - Erste Ausgabe. - Potempa E.29.2. - Im Druckvermerk von Thomas Mann in Bleistift signiert. - Bei Jakob Hegner in Hellerau auf Bütten gedruckt. - Nachdem Thomas Mann den Druckvermerk bereits signiert hatte, mußte wegen technischer Schwierigkeiten bei der buchbinderischen Verarbeitung der Einband statt in Pergament in Ganzleder ausgeführt werden. Einzige Ausgabe, die in der Original Bessemer-Kursiv gedruckt wurde; alle späteren Auflagen mußten von einem Nachschnitt abgezogen werden, da Samuel Fischer seine wertvolle Schrift schonen wollte. - Gut erhalten.zzgl. Versandkosten
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Mann, Thomas, Schriftsteller und Nobelpreisträger (1875-1955).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift „Thomas Mann“. Arosa, Schweiz, 10. V. 1926, Gr.-4°. 1 Seite. Briefkopf (Adresse korrigiert).
Sehr schöner Brief an die Redaktion der "Lübeckischen Blätter": "[...] mein Beitrag zu Ihrer Festnummer muß den Charakter der Entschuldigung und des Hinweises auf einen anderen Beitrag tragen, den ich zum Feste der Vaterstadt beizusteuern die Ehre und Freude haben werde. Am 5. Juni nachmittags werde ich vor meinen Mitbürgern stehen und über genau die Fragen sprechen, die Sie uns auswärtigen Lübeckern vorlegen. 'Was ist mir Lübeck gewesen?' 'Was danke ich Lübeck?' 'Wie sehe ich Lübeck?' Ich bin im Begriffe, diese Gewissensfragen zu dem Thema zusammenzufassen: 'Lübeck als geistige Lebensform'; und das ist eben der Titel des Vortrags, den ich in den Festtagen selbst in der Aula des Johanneums zu halten denke. Ich möchte nicht antizipieren und mich nicht wiederholen und bitte Sie ...Sehr schöner Brief an die Redaktion der "Lübeckischen Blätter": "[...] mein Beitrag zu Ihrer Festnummer muß den Charakter der Entschuldigung und des Hinweises auf einen anderen Beitrag tragen, den ich zum Feste der Vaterstadt beizusteuern die Ehre und Freude haben werde. Am 5. Juni nachmittags werde ich vor meinen Mitbürgern stehen und über genau die Fragen sprechen, die Sie uns auswärtigen Lübeckern vorlegen. 'Was ist mir Lübeck gewesen?' 'Was danke ich Lübeck?' 'Wie sehe ich Lübeck?' Ich bin im Begriffe, diese Gewissensfragen zu dem Thema zusammenzufassen: 'Lübeck als geistige Lebensform'; und das ist eben der Titel des Vortrags, den ich in den Festtagen selbst in der Aula des Johanneums zu halten denke. Ich möchte nicht antizipieren und mich nicht wiederholen und bitte Sie und Ihre Leser für heute mit einem herzlichen Gruß an die Heimat vorlieb zu nehmen [...]" - Zur Feier der 700jährigen Reichsfreiheit Lübecks bereitete der Ausschuß für die "Lübeckischen Blätter" eine Festnummer vor. Paul Brockhaus hatte sich als Schriftleiter etwas Besonderes ausgedacht: Er schrieb an prominente Bürger innerhalb und außerhalb Lübecks und bat sie, ihre Meinung zu äußern darüber, was ihnen Lübeck bedeute und was sie der Stadt verdankten. Ein solches Schreiben erhielt auch Thomas Mann, der sich schon bereit gefunden hatte, die Festrede zu halten. Es ist verständlich, daß er es als Vorwegnahme seines Themas ansehen mußte, wenn er auf die von der Schriftleitung gestellten Fragen näher einging. In der Festnummer ist Thomas Manns Brief nicht mit abgedruckt, wenngleich er wohl den Brief ausdrücklich der Veröffentlichung wegen geschrieben hatte. Der Brief steht zu dem Vortrag, (der übrigens nicht im Johanneum, sondern im Stadttheater gehalten wurde), in sehr enger Beziehung. - Mann besuchte vom 1. bis 28. Mai seine Frau Katia in ihrer Kur in Arosa. Am 30. Mai war er wieder in München und besuchte dann vom 3. bis 7. Juni seine Vaterstadt Lübeck, um seinen berühmten Festvortrag zu halten. Am 6. Juni feierte er dort seinen 51. Geburtstag. - Druck: Der Wagen 1967, S. 38 f. Reg. 26/69. - Sehr gut erhalten.zzgl. Versandkosten
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Mann, Thomas, Schriftsteller (1875-1955).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift München, 6. X. 1925, 4°. 1 Seite.
An den Theaterregisseur Friedrich Rosenthal (1885-1942) in Wien. Rosenthal war von 1913-29 Dramaturg und Regisseur am Deutschen Volkstheater in Wien und hatte dort zweimal Thomas Manns "Fiorenza" meisterhaft inszeniert, zuerst im Dezember 1919. Thomas Mann hat in seinen Tagebüchern ausführlich über seine Reise nach Wien 1919 und die Aufführung berichtet. Rosenthal plante für den Spätherbst eine Vortragsreise in Deutschland zu dem Thema "Vom Anfang und Ende des deutschen Theaters": "[...] vielen Dank für Ihren Brief, der mich hier bei meiner Heimkehr von Italien erreicht. Nach Lübeck habe ich gleich besondere Anweisung wegen der Nennung Ihres Namens gegeben. Ich reise morgen dorthin und muß von dort noch nach Bremen, (wo meine Tochter jetzt spielt) und nach Berlin. So komme ich ...An den Theaterregisseur Friedrich Rosenthal (1885-1942) in Wien. Rosenthal war von 1913-29 Dramaturg und Regisseur am Deutschen Volkstheater in Wien und hatte dort zweimal Thomas Manns "Fiorenza" meisterhaft inszeniert, zuerst im Dezember 1919. Thomas Mann hat in seinen Tagebüchern ausführlich über seine Reise nach Wien 1919 und die Aufführung berichtet. Rosenthal plante für den Spätherbst eine Vortragsreise in Deutschland zu dem Thema "Vom Anfang und Ende des deutschen Theaters": "[...] vielen Dank für Ihren Brief, der mich hier bei meiner Heimkehr von Italien erreicht. Nach Lübeck habe ich gleich besondere Anweisung wegen der Nennung Ihres Namens gegeben. Ich reise morgen dorthin und muß von dort noch nach Bremen, (wo meine Tochter jetzt spielt) und nach Berlin. So komme ich jetzt leider nicht mehr dazu, mich hier nach Möglichkeiten für einen Vortrag von Ihnen, den die Münchener recht wohl brauchen könnten, umzutun. Am 25. etwa denke ich zurück zu sein und werde dann sofort meine Versuche anstellen, auch wohl vorher schon brieflich sondieren. Ich denke an die Goethe-Gesellschaft und an Casparis Kunstsalon. Es müßte sich, zum Teufel, doch machen lassen. Mit herzlichen Grüßen und [...] dem besten Dank für das Programmheft, das mir eine sehr liebe Erinnerung ist [...]" - Thomas Mann war am 3. Oktober aus Ischia nach München zurückgekehrt und fuhr am 8. Oktober nach Lübeck zur dortigen Fiorenza-Aufführung im Stadttheater. Am 12. Oktober besuchte er Erika Mann in Bremen, am 16. und 19. Oktober las er in Berlin und war am 20. Oktober wieder zurück in München. Am 24. Oktober schrieb er an H. H. Borcherdt (Reg. 25/189) und empfahl ihm den Vortrag Rosenthals für die Münchner Goethe-Gesellschaft. - Wohlerhalten. - Nicht in Reg.zzgl. Versandkosten
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Mann, Thomas, Schriftsteller und Nobelpreisträger (1875-1955).
Maschinengeschriebener Brief mit eigenhändiger Unterschrift „Thomas Mann“. Pacific Palisades, 1550 San Remo Drive, 11. I. 1947, 4°. 1 Seite. Briefkopf.
An den Lehrer und Schriftsteller Walter Widmer (1903-1965) in Basel: "Ihre Zeilen vom 25. Dezember sind in meinen Haenden. Es liegt mir daran, Sie zu versichern, dass die Entschuldigung, die ich Ihnen durch Alexander [Moritz] Frey zukommen liess, nicht das Geringste zu tun hat mit irgend einem Wort, das Sie irgendwann und -wo ueber mich oder auch gegen mich gesagt haben. Ich fuehle mich vollkommen frei von jedem Vorurteil gegen Sie und habe nur zu viel eigene Sorgen, als dass ich mich in schweizerische Erziehungsfragen und -Streitigkeiten einmischen moechte, bei denen die gegnerischen Standpunkte mir wesentlich unbekannt sind. Allgemein bin ich fuer das Freie, Gute und Progressive und nehme gern an, dass Sie fuer dieses kaempfen. Was ich von Ihren Kindergeschichten gelesen habe, hat mir ...An den Lehrer und Schriftsteller Walter Widmer (1903-1965) in Basel: "Ihre Zeilen vom 25. Dezember sind in meinen Haenden. Es liegt mir daran, Sie zu versichern, dass die Entschuldigung, die ich Ihnen durch Alexander [Moritz] Frey zukommen liess, nicht das Geringste zu tun hat mit irgend einem Wort, das Sie irgendwann und -wo ueber mich oder auch gegen mich gesagt haben. Ich fuehle mich vollkommen frei von jedem Vorurteil gegen Sie und habe nur zu viel eigene Sorgen, als dass ich mich in schweizerische Erziehungsfragen und -Streitigkeiten einmischen moechte, bei denen die gegnerischen Standpunkte mir wesentlich unbekannt sind. Allgemein bin ich fuer das Freie, Gute und Progressive und nehme gern an, dass Sie fuer dieses kaempfen. Was ich von Ihren Kindergeschichten gelesen habe, hat mir aber, wie ich Herrn Frey ganz offen schrieb, nicht so entschieden zugesagt, dass ich mich zu einer oeffentliehen Aeusserung darueber berechtigt fuehlte. Mit hochachtungsvoller Begruessung [...]" - Mann hatte sein Urteil über Widmers Kinderbuch "Der Vinzi und die glorreichen Tage der schwarzen Hand (Bern 1944) in deutlicher Form auch bereits am 16. November 1946 an A. M. Frey gesandt. Widmer schickte als Antwort auf Manns Briefe diesem "eine Flut von Büchern" (Reg. 47/49) und Mann milderte sein Urteil daraufhin ab. - Reg. 74/22.zzgl. Versandkosten
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Mann, Thomas, Schriftsteller und Nobelpreisträger (1875-1955).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Erlenbach-Zürich, 19. III. 1953, Gr.-8°. 1 Seite . Briefkopf. Mit eigenhändigen Umschlag.
Sehr schöner Brief an Lore Rümelin in Bern: "[...] gestern fertig geworden, schickte ich Ihnen den Rest des Manuskripts, ohne mir auch nur Zeit zu nehmen, diese Zeilen gleich beizulegen. Sie sind eilig, ich bin es auch. Die Zeitschrift wartet auf mehr Manuskript. Ich denke, schon geübt und eingelesen, werden Ihnen die verbleibenden Tage dieses Monats, wohl gar nur ein Teil davon, genügen, die Abschrift zu bewältigen - obgleich es einiges rückseitige Gekritzel gibt. Bonne chance! Wenn Ihnen ein Wort Schwierigkeiten macht, lassen Sie einfach eine Lücke [...]" - Lore Rümelin hatte es übernommen, die Handschrift zu Thomas Manns "Die Betrogene" mit der Maschine zu transkribieren und so die Druckvorlage herzustellen, nach der die Erzählung in drei Folgen von Mai bis Juni 1953 in der ...Sehr schöner Brief an Lore Rümelin in Bern: "[...] gestern fertig geworden, schickte ich Ihnen den Rest des Manuskripts, ohne mir auch nur Zeit zu nehmen, diese Zeilen gleich beizulegen. Sie sind eilig, ich bin es auch. Die Zeitschrift wartet auf mehr Manuskript. Ich denke, schon geübt und eingelesen, werden Ihnen die verbleibenden Tage dieses Monats, wohl gar nur ein Teil davon, genügen, die Abschrift zu bewältigen - obgleich es einiges rückseitige Gekritzel gibt. Bonne chance! Wenn Ihnen ein Wort Schwierigkeiten macht, lassen Sie einfach eine Lücke [...]" - Lore Rümelin hatte es übernommen, die Handschrift zu Thomas Manns "Die Betrogene" mit der Maschine zu transkribieren und so die Druckvorlage herzustellen, nach der die Erzählung in drei Folgen von Mai bis Juni 1953 in der Stuttgarter Zeitschrift "Merkur" abgedruckt wurde. - Lore Rümelin stammte aus Lübeck und kam auf Vermittlung von Gottfried Bermann-Fischer zu Thomas Mann. - Reg 53/76. - Vgl. Klaus Täubert, Zum 80. Geburtstag [von L. Rümelin] am 28. September. In: Europäische Ideen, Heft 90 (1994), S. 12-15.zzgl. Versandkosten
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Mann, Thomas, Schriftsteller und Nobelpreisträger (1875-1955).
Buddenbrooks. Verfall einer Familie. 100. Auflage. 2 Bde. Berlin, S. Fischer, 1919, 8°. Mit 2 illustr. Doppeltiteln (in Ocker und Rostrot) nach Emil Preetorius. 499; 477 S., 1 Bl. OHldr. (Handeinband) mit goldgepr. Deckel-Vignetten und Rvg. sowie Kopfgoldschnitt nach Emil Preetorius (minimal berieben).
Nr. 181 von 200 Ex. (Gesamtaufl. 210) der signierten und numerierten Vorzugsausgabe für den Handel. - Bürgin 1.2.D. Potempa D 1.5. Pfäfflin 71. - Im Druckvermerk am Schluß von Bd. II vom Autor signiert. - Am 4. April 1919, mitten in den Wirren der Münchner Räterepublik, notiert Thomas Mann in sein Tagebuch: "In den [Münchner Neuesten] Nachrichten Notiz über die 100. Auflage von 'B[uddenbrook]s', die nachher in 3 Exemplaren eintraf, sehr nobel." (Tagebücher I, 185). Die Ausgabe hatte sich immer wieder verzögert. Sie war ursprünglich ab Herbst (Ebda. 3 und 16) für das Weihnachtsgeschäft 1918 geplant worden, Preetorius arbeitete im September an der Ausstattung, aber "Leider wird die Luxusausgabe von 'B[uddenbrook]s' zu Weihnacht nicht fertig." (Ebda. 17. Dezember 1918, S. 110). ...Nr. 181 von 200 Ex. (Gesamtaufl. 210) der signierten und numerierten Vorzugsausgabe für den Handel. - Bürgin 1.2.D. Potempa D 1.5. Pfäfflin 71. - Im Druckvermerk am Schluß von Bd. II vom Autor signiert. - Am 4. April 1919, mitten in den Wirren der Münchner Räterepublik, notiert Thomas Mann in sein Tagebuch: "In den [Münchner Neuesten] Nachrichten Notiz über die 100. Auflage von 'B[uddenbrook]s', die nachher in 3 Exemplaren eintraf, sehr nobel." (Tagebücher I, 185). Die Ausgabe hatte sich immer wieder verzögert. Sie war ursprünglich ab Herbst (Ebda. 3 und 16) für das Weihnachtsgeschäft 1918 geplant worden, Preetorius arbeitete im September an der Ausstattung, aber "Leider wird die Luxusausgabe von 'B[uddenbrook]s' zu Weihnacht nicht fertig." (Ebda. 17. Dezember 1918, S. 110). Die Druckbogen hatte Thomas Mann bereits am 4. November erhalten (Ebda. 54) und am 11. und 12. November 1918 signiert: "Signierte einen großen Teil der 260 [!] Schlußbogen der 100. Auflage, zufrieden, eine mechanische Arbeit zu haben [...] Beendete nach Tische schon die Signierung u. freute mich an den Exemplaren." (Ebda. 70 f.) "Nachdem ich dies geschrieben, stellte ich das kolossale Wert-Paket der signierten Bogen für Leipzig her, siegelte es und leistete ein befriedigendes Stück Arbeit damit." (Ebda. 74). Am 1. Februar hatte er notiert: "Die 100. von 'Buddenbrooks' kommt diesen Monat, aber Preetorius soll versagt haben." (Ebda. 142). Am 16. März: "Schrieb ziemlich strengen Brief an Fischer, in Sachen [...] 100. Auflage." (Ebda. 172). Am 7. April: "Brief an Preetorius über die 100. Aufl." (Ebda. 189). - Breitrandiger Druck "auf surrogatfreiem Papier der Firma Sieler & Vogel." - Schönes Exemplar. - Sehr selten. - Verkauf ab 6. Juni 2011.zzgl. Versandkosten
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Mann, Thomas, Schriftsteller und Nobelpreisträger (1875-1955).
Doctor Faustus. The Life of the German Composer Adrian Leverkühn as told by a friend. Translated from the German by H. T. Lowe-Porter. New York, Alfred A. Knopf, 1948, 8°. 1 Bl., VI, 510 S., 5 Bl. Schwarze OLwd. mit Goldprägung sowie illustr. Orig.-Schutzumschlag nach Georg Salter (Rücken mit kleiner Knickfalte).
Erste amerikanische Ausgabe ("First and second printings before publication" - "This is a Borzoi book"). - Vorsatzblatt mit eigenh. Widmung und U. des Verfassers: "To our good neighbour | Lester Zifferen | sorry that he leaves | hoping to meet him again, | him and his good wife, | in a not too far future | Pacif. Palisades, Dec. 20. 1951 | Thomas Mann." - Geschenkexemplar für seine Nachbarn von der anderen Straßenseite gegenüber, den Journalisten und Drehbuchautor Lester Ziffren (1906-2007) und dessen Frau Edythe, geb. Wurtzel (1917-1977). Man traf sich öfter bei Abendgesellschaften und Ziffrens gaben auf den Mannschen Hund acht, wenn diese abends ausgingen. Der Journalist Lester Ziffren arbeitete auch als Drehbuchautor und Agent für Hollywood. Am 8. Oktober 1951 besuchte er Thomas ...Erste amerikanische Ausgabe ("First and second printings before publication" - "This is a Borzoi book"). - Vorsatzblatt mit eigenh. Widmung und U. des Verfassers: "To our good neighbour | Lester Zifferen | sorry that he leaves | hoping to meet him again, | him and his good wife, | in a not too far future | Pacif. Palisades, Dec. 20. 1951 | Thomas Mann." - Geschenkexemplar für seine Nachbarn von der anderen Straßenseite gegenüber, den Journalisten und Drehbuchautor Lester Ziffren (1906-2007) und dessen Frau Edythe, geb. Wurtzel (1917-1977). Man traf sich öfter bei Abendgesellschaften und Ziffrens gaben auf den Mannschen Hund acht, wenn diese abends ausgingen. Der Journalist Lester Ziffren arbeitete auch als Drehbuchautor und Agent für Hollywood. Am 8. Oktober 1951 besuchte er Thomas Mann und erbat den "Joseph" zum Vertrieb als Filmagent. "Aber natürlich" erhielt er die Zusage (TB IX, 116). Ziffren beriet die Regierung auch in Südamerikafragen und wurde 1952 als Erster Sekretär der US-Botschaft nach Kolumbien abberufen. - Gut erhalten. - Verkauf erst ab 9. Oktober 2013 (Frankfurter Buchmesse).zzgl. Versandkosten
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Mann, Thomas, Schriftsteller und Nobelpreisträger (1875-1955).
Dieser Friede. New York / Toronto, Longmans, Green and Company Alliance Book Corporation, 1938, Gr.-8°. 28 S. Schwarze OLwd mit Rtit. und Deckelprägung (gering fleckig und bestoßen).
Erste Ausgabe. - Potempa G.696.2. Bürgin I.55.A. - Vorsatzblatt mit 10-zeiliger eigenh. Widmung und U. des Verfassers "Marie Woods | mit herzlichem Glückwunsch zu dem | ungewöhnlichen Erfolg ihrer Studien, | besonders erfreut über das Interesse, | das sie dabei meiner Lebensarbeit | zugewendet | freundlichst zugeeignet | Pacif. Palisades, Calif | 11. Mai 1951 | Thomas Mann." - Zur Auflage: "Das Problem Bermann, der in einer Art Rachwut Buch und Broschüre auf die eigene Kappe nimmt und von dieser 10000 drucken läßt." (Tagebuch, 10. XI. 1938). - "Gab Landshoff Druckauflage 10000 zehntausend für ganze Auflage." (G. Bermann-Fischer an TM 11. XI. 1938; Briefwechsel S. 191). - "Die deutsche Ausgabe der Broschüre 'Dieser Friede' [wurde] von der Druckerei The Haddon Craftsmen' in Camden, ...Erste Ausgabe. - Potempa G.696.2. Bürgin I.55.A. - Vorsatzblatt mit 10-zeiliger eigenh. Widmung und U. des Verfassers "Marie Woods | mit herzlichem Glückwunsch zu dem | ungewöhnlichen Erfolg ihrer Studien, | besonders erfreut über das Interesse, | das sie dabei meiner Lebensarbeit | zugewendet | freundlichst zugeeignet | Pacif. Palisades, Calif | 11. Mai 1951 | Thomas Mann." - Zur Auflage: "Das Problem Bermann, der in einer Art Rachwut Buch und Broschüre auf die eigene Kappe nimmt und von dieser 10000 drucken läßt." (Tagebuch, 10. XI. 1938). - "Gab Landshoff Druckauflage 10000 zehntausend für ganze Auflage." (G. Bermann-Fischer an TM 11. XI. 1938; Briefwechsel S. 191). - "Die deutsche Ausgabe der Broschüre 'Dieser Friede' [wurde] von der Druckerei The Haddon Craftsmen' in Camden, New Jersey, USA, in einer Auflage von neuntausend Exemplaren [gedruckt. Sie kam] gleichzeitig unter dem amerikanischen Imprint 'Longmans, Green & Co. Alliance Book Corporation' heraus." (Tagebücher 1937-39, S. 748). - Die widersprüchlichen Angaben (auch Bürgin und Potempa nennen ein 1.-9. Tsd. für die Stockholmer Ausgabe) lassen den Schluß zu, daß die Erstausgabe mit amerikanischem Imprint in einer Auflage von 1000 Exemplaren gedruckt wurde; sie ist daher auch ungleich seltener als die Ausgabe mit der Verlagsangabe "Stockholm, Bermann Fischer" und diente wohl der Sicherung des amerikanischen Copyright. - Deckelprägung mit Faksimileunterschrift "Thomas Mann". Vorsätze gering gebräunt, sonst gut.zzgl. Versandkosten
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Mann, Thomas, Schriftsteller und Nobelpreisträger (1875-1955).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift „Ihr ergebener Thomas Mann“. Erlenbach-Zürich, 27. XI. 1953, Kl.-4°. 1 Seite, mit gedrucktem Briefpapier und eigenh. adressiertem Umschlag.
An Lore Rümelin (1915-1998) in Bern, die ihren Umzug nach Bonn angekündigt hat: "[...] Das ist ein harter Schlag. Ich sehe nicht, wie Sie zu ersetzen sein sollten. Gleich kann ich Weiteres nicht schicken. Aber sagen Sie mir: Wenn Sie sich in Bonn eingelebt haben werden, können Sie denn die Arbeit an der Abschrift nicht dort ebenso gut fortsetzen, wie in Bern? [...]" - Mitten in der Arbeit im Felix Krull erreichte Thomas Mann die Nachricht, dass Lore Rümelin-Wibel (1915-1998), Frau des deutschen Kulturattachés beim deutschen Generalkonsulat in Zürich, mit ihrem Mann von Bern nach Bonn übersiedeln werde. Sie stammte aus Lübeck und war auf Vermittlung von Gottfried Bermann-Fischer zu Thomas Mann gekommen. Nach ihrem Umzug setzte sie die Arbeit für Thomas Mann von Bonn aus fort und ...An Lore Rümelin (1915-1998) in Bern, die ihren Umzug nach Bonn angekündigt hat: "[...] Das ist ein harter Schlag. Ich sehe nicht, wie Sie zu ersetzen sein sollten. Gleich kann ich Weiteres nicht schicken. Aber sagen Sie mir: Wenn Sie sich in Bonn eingelebt haben werden, können Sie denn die Arbeit an der Abschrift nicht dort ebenso gut fortsetzen, wie in Bern? [...]" - Mitten in der Arbeit im Felix Krull erreichte Thomas Mann die Nachricht, dass Lore Rümelin-Wibel (1915-1998), Frau des deutschen Kulturattachés beim deutschen Generalkonsulat in Zürich, mit ihrem Mann von Bern nach Bonn übersiedeln werde. Sie stammte aus Lübeck und war auf Vermittlung von Gottfried Bermann-Fischer zu Thomas Mann gekommen. Nach ihrem Umzug setzte sie die Arbeit für Thomas Mann von Bonn aus fort und fertigte die Manuskriptabschriften aller späteren Werke an, u.a. für "Felix Krull", "Versuch über Schiller" und "Versuch über Tschechow". - Reg 53/346. - Vgl. Klaus Täubert, Zum 80. Geburtstag [von L. Rümelin] am 28. September. In: Europäische Ideen, Heft 90 (1994), S. 12-15.zzgl. Versandkosten
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Mann, Thomas, Schriftsteller und Nobelpreisträger (1875-1955).
Die Forderung des Tages. Reden und Aufsätze aus den Jahren 1925-1929. (Erste bis achte Auflage). Berlin, S. Fischer, 1930, 8°. 417 S., 3 Bl. OLwd. mit Deckel- und Rückenprägung (etw. berieben).
Gesammelte Werke. - Erste Ausgabe. - Potempa B.67: "Auslieferung Oktober 1929". - Vorsatzblatt mit eigenh. Bleistiftwidmung des Verfassers an den Schriftsteller und Freund Hans Reisiger (1884-1968): "Hans Reisiger, | dem Freunde | in herzlicher Gesinnung | München 11. XI. 29 | Thomas Mann." - Einen Tag vor der Zuerkennung des Nobelpreises am 12. November 1929 geschrieben. - Reisiger gehörte zu den vertrautesten Freunden Thomas Manns und war der Lieblingsonkel der Kinder (vgl. Armbrust-Heine S. 232f.). - Wohlerhalten. - Beiliegend eine bisher wohl unveröffentlichte, hochinteressante Originalphotographie im Postkartenformat, welche Thomas Mann mit Hans Reisiger in einer Pferdekutsche vor einem Ausflugschiff in Nidden zeigt. Reisiger hatte Thomas Mann ab 1. Juli 1932 nach Nidden ...Gesammelte Werke. - Erste Ausgabe. - Potempa B.67: "Auslieferung Oktober 1929". - Vorsatzblatt mit eigenh. Bleistiftwidmung des Verfassers an den Schriftsteller und Freund Hans Reisiger (1884-1968): "Hans Reisiger, | dem Freunde | in herzlicher Gesinnung | München 11. XI. 29 | Thomas Mann." - Einen Tag vor der Zuerkennung des Nobelpreises am 12. November 1929 geschrieben. - Reisiger gehörte zu den vertrautesten Freunden Thomas Manns und war der Lieblingsonkel der Kinder (vgl. Armbrust-Heine S. 232f.). - Wohlerhalten. - Beiliegend eine bisher wohl unveröffentlichte, hochinteressante Originalphotographie im Postkartenformat, welche Thomas Mann mit Hans Reisiger in einer Pferdekutsche vor einem Ausflugschiff in Nidden zeigt. Reisiger hatte Thomas Mann ab 1. Juli 1932 nach Nidden begleitet, wo man bis 3. September blieb. - Schönes Ensemble.zzgl. Versandkosten
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Mann, Thomas, Schriftsteller und Nobelpreisträger (1875-1955).
Porträtphotographie. Gruppenbild mit André Gide, Félix Bertaux, Jean Schlumberger u. a. Ohne Ort (Sèvres), 11. V. 1931, 16,5 x 23 cm.
Sehr seltene, unbekannte und wohl unveröffentlichte Photographie, die einen der Höhepunkte der deutsch-französischen kulturellen Beziehungen in dieser Zeit im Bild festhält: die erste Begegnung von Thomas Mann und André Gide im Hause von Félix Bertaux. Gide schreibt dazu in seinem Tagebucheintrag vom 13. Mai: "Vorgestern in Sèvres zu Mittag gegessen, bei den Bertaux', mit J. Schlumberger, den Thomas Manns und den Soupaults. Ich kannte Thomas Mann noch nicht, der sich mir gegenüber bei verschiedenen Gelegenheiten so freundlich erwiesen hatte, daß es unschicklich gewesen wäre, seinen Aufenthalt in Paris zu ignorieren [...] Thomas Mann und besonders seine Frau sprechen ein perfektes Französisch; übrigens ist ihre Aussprache, auch wenn sie sich deutsch ausdrücken, so deutlich, ...Sehr seltene, unbekannte und wohl unveröffentlichte Photographie, die einen der Höhepunkte der deutsch-französischen kulturellen Beziehungen in dieser Zeit im Bild festhält: die erste Begegnung von Thomas Mann und André Gide im Hause von Félix Bertaux. Gide schreibt dazu in seinem Tagebucheintrag vom 13. Mai: "Vorgestern in Sèvres zu Mittag gegessen, bei den Bertaux', mit J. Schlumberger, den Thomas Manns und den Soupaults. Ich kannte Thomas Mann noch nicht, der sich mir gegenüber bei verschiedenen Gelegenheiten so freundlich erwiesen hatte, daß es unschicklich gewesen wäre, seinen Aufenthalt in Paris zu ignorieren [...] Thomas Mann und besonders seine Frau sprechen ein perfektes Französisch; übrigens ist ihre Aussprache, auch wenn sie sich deutsch ausdrücken, so deutlich, daß mir kein Wort entging [...] Mit ihm scheint man über alles und jedes mühelos sprechen zu können." (Gide, Autobiographisches, Bd. III, S. 376). - Das Bild zeigt Thomas Mann im Gespräch mit dem Germanisten und Schriftsteller Jean Schlumberger (1877-1968), auf der Treppe links Katia Mann und der sehr gelöste André Gide (1869-1951), in der Tür seines Hauses Félix Bertaux (1881-1948), rechts das Ehepaar Soupault. - Am selben Tag hielt Thomas Mann den Vortrag "Die Stellung Freuds in der modernen Geistesgeschichte" im Germanistischen Institut der Sorbonne; am 14. Mai verließ er Paris und besuchte am 15. in Badenweiler im Schwarzwald Annette Ko!b und Rene Schickele. - Verso mit Besitzerstempel, angeheftetes Deckbl. etwas fleckig u. beschriftet, untere linke Ecke mit kl. Läsur außerhalb des Bildes.zzgl. Versandkosten
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Mann, Thomas, Schriftsteller und Nobelpreisträger (1875-1955).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift München, Franz Joseph-Str. 2, 10. II. 1909, Kl.-4°. 2 Seiten. Doppelblatt mit Briefkopf. Gelocht.
An den Schriftsteller Peter Supf, der ihm seinen Gedichtband "Gedichte aus einer kleinen Stadt" (Heidelberg 1909) gesandt hatte: "[...] Nehmen Sie verbindlichsten Dank für Ihre Sendung! Es ist mir eine aufrichtige Freude, Ihre Gedichte kennen zu lernen. Meine kritischen Fähigkeiten überschätzen Sie unbedingt; gerade auf lyrischem Gebiete bin ich, ich gestehe es, nur schlecht bewandert. Aber die liebliche, volksliedhafte Schönheit der meisten Ihrer Poesieen nach Gebühr zu würdigen, bin ich, wie ich mir einbilde, wohl imstande. Einiges ist mir zu süss, zu niedlich, zu spielerisch. Aber Dinge wie 'Tiefe Winternacht', 'Der See', 'O Morgenluft' schreibt wohl nur ein wahrer Poet. Nochmals Dank und Glückwunsch! Von Ihrem Freunde [Wilhelm] Speyer las ich neulich eine überaus geschickte ...An den Schriftsteller Peter Supf, der ihm seinen Gedichtband "Gedichte aus einer kleinen Stadt" (Heidelberg 1909) gesandt hatte: "[...] Nehmen Sie verbindlichsten Dank für Ihre Sendung! Es ist mir eine aufrichtige Freude, Ihre Gedichte kennen zu lernen. Meine kritischen Fähigkeiten überschätzen Sie unbedingt; gerade auf lyrischem Gebiete bin ich, ich gestehe es, nur schlecht bewandert. Aber die liebliche, volksliedhafte Schönheit der meisten Ihrer Poesieen nach Gebühr zu würdigen, bin ich, wie ich mir einbilde, wohl imstande. Einiges ist mir zu süss, zu niedlich, zu spielerisch. Aber Dinge wie 'Tiefe Winternacht', 'Der See', 'O Morgenluft' schreibt wohl nur ein wahrer Poet. Nochmals Dank und Glückwunsch! Von Ihrem Freunde [Wilhelm] Speyer las ich neulich eine überaus geschickte kleine Sache im 'Simplicissimus' ['Die Hochzeitsnacht des Prinzen von Bourbon' ...]" - Reg. 09/6. - Etwas fingerfleckig. Faltenrisse.zzgl. Versandkosten
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Mann, Thomas, Schriftsteller und Nobelpreisträger (1875-1955).
Maschinengeschriebener Brief mit eigenhändiger Unterschrift München, 13. I. 1933, Gr.-4°. 2 Seiten. Mit eigenhändigen Umschlag.
An seinen späteren Biblio- und Biographen Hans Bürgin in Ratzeburg: "[...] Für Ihre interessante Sendung und den freundlichen Brief möchte ich Ihnen gleich in Kürze danken, noch bevor ich mich ernstlich mit Ihrer Goethe-Studie ['Der Minister Goethe vor der römischen Reise', 1933] habe beschäftigen können. Ich bin mit einer Arbeit, die mit dem bevorstehenden Wagner-Gedenktag zusammenhängt ['Leiden und Größe Richard Wagners'], so angestrengt beschäftigt, dass ich im Augenblick zu nichteinschlägiger Lektüre nicht komme und leider auch meine Korrespondenz vernachlässigen, beziehungsweise recht abrupt behandeln muss [...] Es hat mich sehr gefreut, zu hören, dass Sie an dem bibliographischen Plan festhalten und ihn unterdessen gefördert haben. Ich kann Ihnen nicht sagen, wie es ...An seinen späteren Biblio- und Biographen Hans Bürgin in Ratzeburg: "[...] Für Ihre interessante Sendung und den freundlichen Brief möchte ich Ihnen gleich in Kürze danken, noch bevor ich mich ernstlich mit Ihrer Goethe-Studie ['Der Minister Goethe vor der römischen Reise', 1933] habe beschäftigen können. Ich bin mit einer Arbeit, die mit dem bevorstehenden Wagner-Gedenktag zusammenhängt ['Leiden und Größe Richard Wagners'], so angestrengt beschäftigt, dass ich im Augenblick zu nichteinschlägiger Lektüre nicht komme und leider auch meine Korrespondenz vernachlässigen, beziehungsweise recht abrupt behandeln muss [...] Es hat mich sehr gefreut, zu hören, dass Sie an dem bibliographischen Plan festhalten und ihn unterdessen gefördert haben. Ich kann Ihnen nicht sagen, wie es in dieser Beziehung mit Dr. [Gerhard] Jacob steht. Ich habe seit Jahr und Tag jede Fühlung mit ihm verloren und weiss nicht, ob er überhaupt noch literaturbeflissen oder zu einem nahrhafteren Beruf übergegangen ist. Gelegentlich muss ich mit meinem Verleger darüber sprechen, ob er beabsichtigt, die Jacob'sche Arbeit ['Thomas Mann-Bibliographie', 1926] in erweiterter Form wiederaufzulegen. Denn dass auch Jacob seinerzeit eine solche Fortführung und Erweiterung plante, ist mir bekannt. Nur scheint es mir eben sehr zweifelhaft, dass er an seinen Vorsätzen festgehalten hat. Übrigens hat die Tatsache, dass nicht einmal die Gerhart Hauptmann-Bibliographie [von Walter Requardt, Selbstverlag 1931] einen Verlag gefunden hat, ja etwas Niederschlagendes. Immerhin halte ich es für möglich, dass mein sechzigster Geburtstag [am 6. Juni 1935], der ja gottlob noch in einiger Ferne steht, einen günstigen Termin für das Hervortreten einer Arbeit gleich der Ihren bilden wird. Zu dem dritten Punkt Ihres Briefes: Ich kann wohl verstehen, dass Sie es vorziehen würden, Ihren Aufenthalt in Ratzeburg mit einem anregenderen und wissenschaftlich günstigeren zu vertauschen. Aber ich persönlich sehe zur Zeit keine Möglichkeit, Ihnen dazu zu verhelfen. Ich schreibe meine grösseren Arbeiten mit der Hand; und bei meinen kleineren und der Korrespondenz hilft mir meine Frau [Katia], die stenographiert. Einen Sekretär könnte ich nicht hinlänglich beschäftigen und ihm folglich auch nicht die Mittel zur Existenz bieten. Auf jeden Fall merke ich mir Ihren Wunsch [...]" - Reg. 33/10. - Bürgins wegweisende Arbeiten über Thomas Mann, etwa seine Bibliographie "Das Werk Thomas Manns" (1959), erschienen dann erst nach 1945. - Einrisse in der Knickfalte.zzgl. Versandkosten
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Mann, Thomas, Schriftsteller und Nobelpreisträger (1875-1955).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Erlenbach-Zürich, 8. IX. 1953, Gr.-8°. 1 Seite. Briefkopf.
An Lore Rümelin, in lateinischer Schrift über die Arbeit am "Felix Krull": "[...] ich bin sehr erfreut. Mit der Absendung der Handschriften, die ich ruhig der Post anvertrauen werde, zögere ich noch etwas, weil ich noch niemandem daraus vorgelesen habe und vielleicht noch Korrekturen daran vornehmen werde. Wir gehen jetzt für ein paar Wochen nach Lugano (Hotel Villa Castagnola). Entweder von dort aus oder nach unserer Rückkehr schicke ich Ihnen die Sachen [...]" - Thomas und Katia Mann weilten vom 11. September bis 1. Oktober in Lugano auf, wo Thomas Mann am 16. September aus dem Manuskript vorlas, worauf Erika zwar voller Lob "der Frische und Lebendigkeit" war, aber auch "Gewagtheiten und Überschreitungen von Felix' geistigen Möglichkeiten" kritisierte. Die Umarbeitungen am ...An Lore Rümelin, in lateinischer Schrift über die Arbeit am "Felix Krull": "[...] ich bin sehr erfreut. Mit der Absendung der Handschriften, die ich ruhig der Post anvertrauen werde, zögere ich noch etwas, weil ich noch niemandem daraus vorgelesen habe und vielleicht noch Korrekturen daran vornehmen werde. Wir gehen jetzt für ein paar Wochen nach Lugano (Hotel Villa Castagnola). Entweder von dort aus oder nach unserer Rückkehr schicke ich Ihnen die Sachen [...]" - Thomas und Katia Mann weilten vom 11. September bis 1. Oktober in Lugano auf, wo Thomas Mann am 16. September aus dem Manuskript vorlas, worauf Erika zwar voller Lob "der Frische und Lebendigkeit" war, aber auch "Gewagtheiten und Überschreitungen von Felix' geistigen Möglichkeiten" kritisierte. Die Umarbeitungen am Manuskript dauerten dann wesentlich länger als in vorliegendem Brief angekündigt. Am 11. Oktober stöhnte Mann im Tagebuch: "Beschämend, wieviel Zeit dieser Quark mich kostet." - Lore Rümelin-Wibel (1915-1998), Frau des deutschen Kulturataachés beim deutschen Generalkonsulat in Zürich, später Bern und Bonn, stammte aus Lübeck und kam auf Vermittlung von Gottfried Bermann-Fischer zu Thomas Mann. Sie fertigte die Manuskriptabschriften der späteren Werke an, u.a. für "Felix Krull", "Die Betrogene" und "Versuch über Schiller". - Reg 53/256. - Vgl. Klaus Täubert, Zum 80. Geburtstag [von L. Rümelin] am 28. September. In: Europäische Ideen, Heft 90 (1994), S. 12-15. - Hübscher Brief.zzgl. Versandkosten
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Mann, Thomas, Schriftsteller und Nobelpreisträger (1875-1955).
Eigenhändiges Albumblatt mit Unterschrift Prag, 10. XII. 1905, 4°. 1/2 Seite. Kartonblatt. Unter einem Porträtdruck..
"Man ist stolz, zu einer solchen Sammlung sein Schärflein beizutragen [...]" - Thomas Mann war am 9. Dezember aus München zu einer Lesereise aufgebrochen, die ihn nach Prag, Dresden und Breslau führte. Er las aus "Fiorenza" und seinen Novellen. In Prag wohnte er bei dem Schriftsteller und Arzt Hugo Salus. Am 11. Dezember reiste er weiter nach Dresden."Man ist stolz, zu einer solchen Sammlung sein Schärflein beizutragen [...]" - Thomas Mann war am 9. Dezember aus München zu einer Lesereise aufgebrochen, die ihn nach Prag, Dresden und Breslau führte. Er las aus "Fiorenza" und seinen Novellen. In Prag wohnte er bei dem Schriftsteller und Arzt Hugo Salus. Am 11. Dezember reiste er weiter nach Dresden.zzgl. Versandkosten
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Mann, Thomas, Schriftsteller und Nobelpreisträger (1875-1955).
Eigenh. Postkarte mit Unterschrift Casamicciola auf Ischia, 21. IX. 1925, 1 Seite. Mit Adresse. Gelocht.
An den Schriftsteller Peter Supf in Berlin: "[...] Ihren Brief erhielt ich fast unmittelbar vor meiner Abreise nach dem Süden und konnte Sie nicht noch bitten zu kommen. Am 15. Oktober habe ich in Berlin eine Vorlesung und werde aller Voraussicht nach im Hotel Hessler, Kantstrasse, wohnen. Ich hoffe, dass sich in jenen Tagen dort eine Begegnung wird ermöglichen lassen [...]" - Thomas Mann las an diesem Tag für die Volksbühne in der Hochschule für Musik seine Novelle "Unordnung und frühes Leid". Im Vortragssal fand tatsächlich die geplante Begegnung mit Peter Supf statt, wie aus einer maschinenschriftliche Notiz in dessen Nachlass hervorgeht. Mann wohnte in diesen Tagen bei S. Fischer und traf u. a. Liebermann und Einstein. - Nicht in Reg.An den Schriftsteller Peter Supf in Berlin: "[...] Ihren Brief erhielt ich fast unmittelbar vor meiner Abreise nach dem Süden und konnte Sie nicht noch bitten zu kommen. Am 15. Oktober habe ich in Berlin eine Vorlesung und werde aller Voraussicht nach im Hotel Hessler, Kantstrasse, wohnen. Ich hoffe, dass sich in jenen Tagen dort eine Begegnung wird ermöglichen lassen [...]" - Thomas Mann las an diesem Tag für die Volksbühne in der Hochschule für Musik seine Novelle "Unordnung und frühes Leid". Im Vortragssal fand tatsächlich die geplante Begegnung mit Peter Supf statt, wie aus einer maschinenschriftliche Notiz in dessen Nachlass hervorgeht. Mann wohnte in diesen Tagen bei S. Fischer und traf u. a. Liebermann und Einstein. - Nicht in Reg.zzgl. Versandkosten
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Mann, Thomas, Schriftsteller und Nobelpreisträger (1875-1955).
Eigenh. Manuskript mit Unterschrift Bad Tölz, Oktober 1912, 8°. 8 Seiten auf 2 Doppelblättern.
Der in der äußeren Form eines Briefes abgefasste "Glückwunsch an einen Buchhändler" in der GKFA "Ein Brief [An den Buchhändler Heinrich Jaffe]". Die Druckvorlage zum Erstdruck; Niederschrift ohne Korrekturen und Streichungen. - Am Schluss des Manuskriptes weist der Autor durch die in eckige Klammern gesetzte Bemerkung "Bitte um Korrektur" darauf hin, dass es sich nicht um einen herkömmlichen Brief handelt, sondern um ein für den Druck vorgesehenes Manuskript. Der Text erschien erstmals in der Festschrift "1903-1913. Buchhandlung Heinrich Jaffe" (München 1912); Thomas Mann hat ihn danach in seine Essaybände "Rede und Antwort" (1922) und "Altes und Neues" (1953) aufgenommen. Von dort ging er in die neueren Werkausgaben ein (vgl. Bürgin V, 78 sowie I, 20, 93 und 108; GKFA XIV, 350 ...Der in der äußeren Form eines Briefes abgefasste "Glückwunsch an einen Buchhändler" in der GKFA "Ein Brief [An den Buchhändler Heinrich Jaffe]". Die Druckvorlage zum Erstdruck; Niederschrift ohne Korrekturen und Streichungen. - Am Schluss des Manuskriptes weist der Autor durch die in eckige Klammern gesetzte Bemerkung "Bitte um Korrektur" darauf hin, dass es sich nicht um einen herkömmlichen Brief handelt, sondern um ein für den Druck vorgesehenes Manuskript. Der Text erschien erstmals in der Festschrift "1903-1913. Buchhandlung Heinrich Jaffe" (München 1912); Thomas Mann hat ihn danach in seine Essaybände "Rede und Antwort" (1922) und "Altes und Neues" (1953) aufgenommen. Von dort ging er in die neueren Werkausgaben ein (vgl. Bürgin V, 78 sowie I, 20, 93 und 108; GKFA XIV, 350 ff. und 485 ff.). Heinrich Jaffe (1862-1922) war der bevorzugte Buchhändler Thomas Manns in München (vgl. Armbrust-H. 123). In der Buchhandlung an der Briennerstraße 52 (heute 12) erwarb er vor allem fremdsprachige Literatur, hier wurden seine eigenen Werke in ganzen Reihen im Schaufenster beworben (vgl. Tagebuch 11. X. 1918). 1919 weihte er Jaffes neue Lesestube (eine Art Leihbibliothek) mit einer erfolgreichen Lesung aus dem "Zauberberg" ein: "Jaffe selig." (Tagebuch 17. IX. 1919). In seinem auf Jaffes Wunsch verfassten Glückwunsch-Essay zum zehnjährigen Bestehen der Buchhandlung erwähnt Thomas Mann zunächst Jaffes frühere Stellung bei der kgl. bayr. Hofbuchhandlung A[dolf] Ackermann (Nachfolger Karl Schüler) in der Maximilianstraße 2, die ihm gute Beziehungen zu Münchner Bücherfreunden eingebracht habe. Auch habe sich Jaffe "mit Münchens bedeutendstem literarischen Verein" liiert (dem von Josef Ruederer geleiteten Akademisch-dramatischen, später: Neuen Verein). Er lobt Jaffes Gewissenhaftigkeit und Sachkunde: "[...] Aber das alles ist nicht die Hauptsache. Die Hauptsache ist, daß Sie mit dem Herzen Buchhändler sind; daß Sie nicht ebenso gut mit Strümpfen oder Semmeln handeln könnten; daß Sie Ihre edle Ware lieben, wenn mich nicht alles täuscht, und stolz und eifrig sind, das Buch, den Träger des feinen und freien Gedankens, unter den Leuten zu verbreiten [...] Jetzt ist es schon unwirtlich hier draußen. Die Tage sind kurz, der Garten ist kahl, es riecht dort nach faulenden Blättern und Kohlenrauch. Nun fahre ich bald zur Stadt. Und zu den städtischen Dingen, auf die man sich freut, wenn der Winter kommt, gehört auch Ihr Schaufenster. Bald gehe ich wieder, um Mittag, nach der Arbeit, oder gegen Abend, wenn das elektrische Licht die eleganten Anerbietungen der Läden noch glänzender, noch verlockender macht, durch die Briennerstraße und spreche bei Ihnen ein. Sie kommen mir dann aus Büchergründen entgegen und setzen das Augenglas auf, und wenn Sie mich mit einiger Schwierigkeit erkannt haben, so begrüßen Sie mich nicht ohne stille Hoffnung. Was gibt es Neues? frage ich, und dann breiten Sie gefällig vor mir aus, was es Neues gibt: große Prunkdrucke aus Hans von Webers Verlag [hier war 1912 die luxuriöse Erstausgabe des 'Tod in Venedig' in 100 Exemplaren erschienen], kostbare Kuriositäten der 'Insel', Georg Müllers reiche, vielfältige Produkte (besonders seine antiken Klassiker sind eine Lust!), meines ausgezeichneten Freundes Samuel Fischer feinbürgerliche Gaben und anderes mehr. Und ich sehe alles an und lobe alles und erkundige mich nach den Preisen und finde sie angemessen. | Und dann kaufe ich ein Reclamheftchen." - Vollständige Manuskripte Thomas Manns, auch zu kleineren Werken, zumal aus so früher Zeit, sind im Handel so gut wie unauffindbar und bilden die Krönung jeder Thomas-Mann-Sammlung. - Reg. 12/60. - Minimal gebräunt und fleckig; in den Knickfalten geschwächt und mit tieferen Einrissen, das letzte Blatt etwas angestaubt. - Provenienz: Familienbesitz.zzgl. Versandkosten
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Mann, Thomas, Schriftsteller und Nobelpreisträger (1875-1955).
Altes und Neues. Kleine Prosa aus fünf Jahrzehnten. (1.-8. Tsd.). Frankfurt am Main, S. Fischer, 1953, 8°. 795 S., 2 Bl. OLwd. (Rücken leicht verblaßt und wellig).
Erste Ausgabe (Stockholmer Gesamtausgabe). - Bürgin I, 93. Potempa B 76. - .Vorsatzblatt mit eigenh. Widmung und U. des Verfassers "Dem Besitzer | gute Wünsche | Erlenbach-Zch. | 26. Juli 53 | Thomas Mann". - Im Tagebuch vermerkte Thomas Mann lapidar unter diesem Tag: "Mehreres Handschriftliche. Büchersignierungen. Diktatvorbereitungen." - Gut erhalten.Erste Ausgabe (Stockholmer Gesamtausgabe). - Bürgin I, 93. Potempa B 76. - .Vorsatzblatt mit eigenh. Widmung und U. des Verfassers "Dem Besitzer | gute Wünsche | Erlenbach-Zch. | 26. Juli 53 | Thomas Mann". - Im Tagebuch vermerkte Thomas Mann lapidar unter diesem Tag: "Mehreres Handschriftliche. Büchersignierungen. Diktatvorbereitungen." - Gut erhalten.zzgl. Versandkosten
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Mann, Thomas, Schriftsteller und Nobelpreisträger (1875-1955).
Der kleine Herr Friedemann. München, Phantasus-Verlag, (Frühjahr 1920), 4°. Mit 11 Original-Holzschnitten auf Tafeln und 4 kolorierten Holzschnitt-Initialen von Otto Nückel. 4 Bl., 58 S., 1 Bl. Original-Halbpergament mit illustriertem Papierbezug von Otto Nückel, Rückentitel in Goldprägung und Kopfgoldschnitt.
Zweiter Phantasusdruck, herausgegeben von Georg Martin Richter, zugleich die erste Einzelausgabe von Thomas Manns berühmter Erzählung. - Nr. 198 von 150 Exemplaren in Halbpergament, im Druckvermerk von Thomas Mann und Otto Nückel eigenhändig signiert. Auf graugetöntem Handbütten gedruckt, mit den ikonischen Holzschnitten Otto Nückels (1888-1955). - Das Buch entstand während Thomas Manns Zeit im Villino. Im Tagebuch schreibt er am 17. April 1920 (München): "Zahllose Bogen der L[uxus]-Ausgabe des Kl. H. Fr. kamen zum signieren. Begann damit." Mann hatte von dem unternehmungslustigen Georg Martin Richter einen Anteil am Villino in Feldafing erworben und vermutet, dass die 4000 Mark Honorar für den vorliegenden Druck "als eine Art von Gegenleistung und Entschädigung für die ...Zweiter Phantasusdruck, herausgegeben von Georg Martin Richter, zugleich die erste Einzelausgabe von Thomas Manns berühmter Erzählung. - Nr. 198 von 150 Exemplaren in Halbpergament, im Druckvermerk von Thomas Mann und Otto Nückel eigenhändig signiert. Auf graugetöntem Handbütten gedruckt, mit den ikonischen Holzschnitten Otto Nückels (1888-1955). - Das Buch entstand während Thomas Manns Zeit im Villino. Im Tagebuch schreibt er am 17. April 1920 (München): "Zahllose Bogen der L[uxus]-Ausgabe des Kl. H. Fr. kamen zum signieren. Begann damit." Mann hatte von dem unternehmungslustigen Georg Martin Richter einen Anteil am Villino in Feldafing erworben und vermutet, dass die 4000 Mark Honorar für den vorliegenden Druck "als eine Art von Gegenleistung und Entschädigung für die anderweitigen geschäftsmäßigen Ausbeutungen" Richters zu betrachten sei (Tagebuch, 6. XI. 1919). - Potempa E.4.2; Bürgin 11 a. - Sehr gutes Exemplar dieser sehr seltenen Ausgabe, aus dem Besitz des Wiesbadener Industriellen Heinrich Bierwes (1867-1949), damals Generaldirektor und Vorstandsvorsitzender der Mannesmann-Werke, mit dessen Exlibris in Heliogravüre, Ferdinand Staeger (1880-1976) und einer handschriftlichen Widmung auf dem Vorsatz.zzgl. Versandkosten
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Mann, Thomas, Schriftsteller und Nobelpreisträger (1875-1955).
Maschinengeschriebener Brief mit 3 Eigenhändigen Korrekturen und Unterschrift Princeton, 26 .IV. 1939, Kl.-Fol. 2 Seiten. Briefkopf. Mit Umschlag.
An den amerikanischen Schriftsteller Samuel M. Steward (1909-1993) an der Loyola University in Chicago, in deutscher Sprache. Thomas Mann bedankt sich für mehrere Briefe und bedauert, dass es nicht zu einem Treffen in Chicago auf der Rückreise von seiner Lesetour gekommen ist: "Wir beide, meine Frau und ich, haben herzliche Freude gehabt an ihren letzten Briefen [...] Es ist sehr zu beklagen, dass das Stipendium, um das Sie sich bewarben, Ihnen diesmal noch nicht zugekommen ist [...] Wenn es irgendwie wünschenswert sein sollte, dass ich mich aufs Neue dafür einsetze, bin ich natürlich mit grösstem vergnügen bereit dazu [...] Wir haben die grosse lecture tour in Gesellschaft meiner Tochter [Erika], die ja überall in der Art, wie Sie es gesehen haben, meine Helferin war, glücklich ...An den amerikanischen Schriftsteller Samuel M. Steward (1909-1993) an der Loyola University in Chicago, in deutscher Sprache. Thomas Mann bedankt sich für mehrere Briefe und bedauert, dass es nicht zu einem Treffen in Chicago auf der Rückreise von seiner Lesetour gekommen ist: "Wir beide, meine Frau und ich, haben herzliche Freude gehabt an ihren letzten Briefen [...] Es ist sehr zu beklagen, dass das Stipendium, um das Sie sich bewarben, Ihnen diesmal noch nicht zugekommen ist [...] Wenn es irgendwie wünschenswert sein sollte, dass ich mich aufs Neue dafür einsetze, bin ich natürlich mit grösstem vergnügen bereit dazu [...] Wir haben die grosse lecture tour in Gesellschaft meiner Tochter [Erika], die ja überall in der Art, wie Sie es gesehen haben, meine Helferin war, glücklich zurückgelegt, ohne allzugrosse Ermüdung, denn das reisen ist ja bequem in Amerika und die Organisation der Tour war geglückt und günstig. Ich habe höchst freundliche Eindrücke gehabt, die Teilnahme des Publikums war überall gross, man kann wohl sagen erstaunlich gross: eine Hörerschaft von vier- bis fünftausend Personen war keine Seltenheit. Dieser Eifer für geistige und moralische Dinge ist ein bewundernswert schöner Zug in Amerika. Wir finden dergleichen kaum heute in Europa. Ihre Sorge um meine private Abeit ist bei alldem in der Tat etwas berechtigt, denn kaum bin ich zurückgekehrt, reiht sich schon wieder eine Kette von gesellschaftlich-politisch-literarischen Verpflichtungen aneinander. Trotzdem lasse ich nicht locker und der Goethe-Roman ['Lotte in Weimar'] macht, wenn auch langsam, so doch unentwegt Fortschritte. Einmal wird alles fertig, wenn Gott das Leben gibt [...]" - Die Lesereise begann am 23. Februar in New York, führte durch zahlreiche amerikanische Städte und endete erst am 17. April. Steward wurde durch seine homoerotischen Erzählungen unter dem Pseudonym "Phil Andros" bekannt. - Reg. 39/200 (nach einem Stargardt-Katalog von 1976).zzgl. Versandkosten