Lyriker (1815-1884)

Franz Emanuel August Geibel war ein literarisch hoch geschätzter und außergewöhnlich populärer Autor, dessen kunstvolles Liederwerk Komponisten wie Robert Schumann, Hugo Wolf, Felix Mendelssohn Bartholdy und Johannes Brahms inspirierte. Seine Wertschätzung ließ im 20. Jahrhundert (ab etwa 1915) stark nach. Weithin bekannt geblieben sind sein Wanderlied “Der Mai ist gekommen” und die Schlussverse des Gedichts “Deutschlands Beruf” 1861, “Und es mag am deutschen Wesen / einmal noch die Welt genesen”, die u. a. Kaiser Wilhelm II. zum politischen Schlagwort umformte (“Am deutschen Wesen mag die Welt genesen”).
Quelle: Wikipedia
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Geibel, Emanuel, Schriftsteller (1815-1884).
Eigenhändiges Gedichtmanuskript (56 Zeilen) mit Unterschrift Ohne Ort und Jahr [Lübeck, 1862], Gr.-8°. 3 Seiten. Doppelblatt. Blaue Tinte.
580.00 €
"Zu Ludwig Uhlands Gedächtnißfeier. || Es ist ein hoher Baum gefallen, | Ein Baum im deutschen Dichterwald, | Ein Sänger schied, getreu vor allen, | Von denen deutsches Lied erschallt [...]" - Uhland (geb. 1787) war am 13. November 1862 in Tübingen verstorben. - Erstdruck in: Ein Münchner Dichterbuch, 3. Aufl. (1863), S. 357. - Die ersten beiden Verse wurden von Arno Holz 1886 (in "Buch der Zeit") in seinem Gedicht "Emanuel Geibel" auf den Dichter selbst bezogen. - Druck: GW VIII, S. 15. Vgl. Lyrik der Gründerzeit, München (dtv), S. 203."Zu Ludwig Uhlands Gedächtnißfeier. || Es ist ein hoher Baum gefallen, | Ein Baum im deutschen Dichterwald, | Ein Sänger schied, getreu vor allen, | Von denen deutsches Lied erschallt [...]" - Uhland (geb. 1787) war am 13. November 1862 in Tübingen verstorben. - Erstdruck in: Ein Münchner Dichterbuch, 3. Aufl. (1863), S. 357. - Die ersten beiden Verse wurden von Arno Holz 1886 (in "Buch der Zeit") in seinem Gedicht "Emanuel Geibel" auf den Dichter selbst bezogen. - Druck: GW VIII, S. 15. Vgl. Lyrik der Gründerzeit, München (dtv), S. 203.zzgl. Versandkosten
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Geibel, Emanuel, Schriftsteller (1815-1884).
2 eigenh. Gedichtmanuskript (40 und 40 Zeilen) mit Unterschrift, auf einem Blatt. Ohne Ort und Jahr [Lübeck, um 1835], Gr.-8°. 2 Seiten. Dünnes Papier.
400.00 €
Aus Geibels frühester Zeit, als Lübecker Gymnasiast: "Nachts am Meere || Es schlief das Meer, und rauschte kaum | Und war doch allen Schimmers voll, | Der durch der Wolken Silberflaum | Vom lichten Monde niederquoll. | Im Blau verschwamm die ferne Flut, | Wie Bernstein flimmerte der Sand; | Ich aber schritt in ernstem Mut | Hinunter und hinauf den Strand [...]" - Auf der Rückseite vier zehnzeilige "Distichen" - Eine Zeile mit leichtem Tintenfraß. - Beiliegend ein abgeschnittener Briefschluß.Aus Geibels frühester Zeit, als Lübecker Gymnasiast: "Nachts am Meere || Es schlief das Meer, und rauschte kaum | Und war doch allen Schimmers voll, | Der durch der Wolken Silberflaum | Vom lichten Monde niederquoll. | Im Blau verschwamm die ferne Flut, | Wie Bernstein flimmerte der Sand; | Ich aber schritt in ernstem Mut | Hinunter und hinauf den Strand [...]" - Auf der Rückseite vier zehnzeilige "Distichen" - Eine Zeile mit leichtem Tintenfraß. - Beiliegend ein abgeschnittener Briefschluß.zzgl. Versandkosten
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Geibel, Emanuel, Schriftsteller (1815-1884).
Eigenhändiges Gedichtmanuskript (8 Zeilen) ohne Unterschrift Ohne Ort und Jahr [Lübeck, ca. 1871], Kl.-4°. 1 Seite. Doppelblatt.
400.00 €
"Dann Klang von allen Thürmen | Und Klang aus jeder Brust, | Und Ruhe nach den Stürmen | Und Lieb' und Lebenslust. | Es schallt auf allen Wegen | Ein frohes Siegsgeschrei - | Heil euch, ihr wackern Degen, | Denn ihr wart auch dabei!" - Am unteren Blattrand von fremder Hand die Anmerkung: "Im Rathskeller von Lübeck von Geibel als Toast ausgebracht". - Möglicherweise ungedruckt. - Beiliegend ein Stahlstichporträt."Dann Klang von allen Thürmen | Und Klang aus jeder Brust, | Und Ruhe nach den Stürmen | Und Lieb' und Lebenslust. | Es schallt auf allen Wegen | Ein frohes Siegsgeschrei - | Heil euch, ihr wackern Degen, | Denn ihr wart auch dabei!" - Am unteren Blattrand von fremder Hand die Anmerkung: "Im Rathskeller von Lübeck von Geibel als Toast ausgebracht". - Möglicherweise ungedruckt. - Beiliegend ein Stahlstichporträt.zzgl. Versandkosten
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Geibel, Emanuel, Schriftsteller (1815-1884).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Bad Schwartau, 23. VI. 1874, Gr.-8°. 3 Seiten. Doppelblatt.
400.00 €
An einen Freund", möglicherweie Heinrich Proehle: "[...] weil ich überhaupt der Schulratsfrage, so wie allen städtischen Angelegenheiten, völlig fern stehe, bedaure ich von Herzen, Ihnen die gewünschte Auskunft über die augenblickliche Lage der Sache nicht ertheilen zu können. Ebenso wenig bin ich im Stande irgend förderliche Schritte für Sie zu thun. Bei dem streng zurückgezogenen Leben, das ich meines Leidens wegen führen muß, fehlt es mir an jedem Einfluß in den maßgebenen Kreisen; ja in diesem Falle weiß ich nicht einmal, wann, durch wen und nach welchem Modus die Wahl vorgenommen werden soll. Nur soviel erfuhr ich vor einigen Tagen zufällig bei Gelegenheit eines Freundesbesuchs, daß sich eine über Erwarten große Anzahl von Bewerbern - mein Gewährsmann sprach von ...An einen Freund", möglicherweie Heinrich Proehle: "[...] weil ich überhaupt der Schulratsfrage, so wie allen städtischen Angelegenheiten, völlig fern stehe, bedaure ich von Herzen, Ihnen die gewünschte Auskunft über die augenblickliche Lage der Sache nicht ertheilen zu können. Ebenso wenig bin ich im Stande irgend förderliche Schritte für Sie zu thun. Bei dem streng zurückgezogenen Leben, das ich meines Leidens wegen führen muß, fehlt es mir an jedem Einfluß in den maßgebenen Kreisen; ja in diesem Falle weiß ich nicht einmal, wann, durch wen und nach welchem Modus die Wahl vorgenommen werden soll. Nur soviel erfuhr ich vor einigen Tagen zufällig bei Gelegenheit eines Freundesbesuchs, daß sich eine über Erwarten große Anzahl von Bewerbern - mein Gewährsmann sprach von mehr als dreißig - für die Schulrathsstelle gemeldet hat und daß mehrere derselben zur Zeit in Lübeck anwesend sind, um die Sache persönlich zu betreiben. Genannt wurde mir keiner, so daß ich auch nicht zu sagen vermag, wessen Nebenbuhlerschaft Sie etwa zu fürchten hätten. - Daß es mir höchlich willkommen sein würde, in meiner an idealen Interessen nicht eben reichen Vaterstadt künftig mit einem Manne von Ihrer literarischen Durchbildung verkehren zu dürfen, bedarf wohl kaum der Versicherung [...] Für Ihr Harzbuch schönsten Dank! Wäre ich zu Hause, so würde ich Ihnen meine 'Heroldsrufe' senden, mit der Bitte, sie als bescheidene Gegengabe freundlich annehmen zu wollen [...]" - Heinrich Proehle, Lehrer am Berliner Luisenstädtischen Gymnasium (1822-1895) schrieb eine Reihe von Büchern über den Harz; 1874 erschien eine "Kleine Ausgabe" von seinem bei Grieben verlegten Harz-Führer. - Sehr schön.zzgl. Versandkosten
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Geibel, Emanuel, Schriftsteller (1815-1884).
Eigenhändiges Gedichtmanuskript (24 Zeilen) mit Unterschrift Ohne Ort und Jahr [Lübeck, 1881], Kl.-4°. 2 Seiten. Doppelblatt (Respektblatt mit Fehlstelle).
350.00 €
"Erinnerungstraum. || Spät Abends wohl, wenn draußen, sturmdurchschauert | In Nacht und Schnee die öde Gasse trauert | Und um den Thurm das Volk der Krähen lärmt, | Trägt mich ein Traum zu jenen Frühherbsttagen, | Die ich mit jugendseligem Behagen | In Attika's Gebirg verschwärmt [...]" - In "Spätherbstblätter" unter "Vermischte Gedichte" unter dem Titel "Erinnerung" veröffentlicht. Geibel war 1838-40 zwei jahre Lang in Athen als Hauslehrer beim russischen Gesandten in Athen, Gawriil Antonowitsch Katakasi tätig. In dieser Zeit reifte sein Entschluss, als Dichter seinen Lebensunterhalt bestreiten zu wollen. - Laut Stammler 1881 entstanden und mit unserem Titel gedruckt in "Die Gegenwart", hrsg. von Paul Lindau, Jg. 20 (1881), S. 281. Hierzu ist unser Manuskript die ..."Erinnerungstraum. || Spät Abends wohl, wenn draußen, sturmdurchschauert | In Nacht und Schnee die öde Gasse trauert | Und um den Thurm das Volk der Krähen lärmt, | Trägt mich ein Traum zu jenen Frühherbsttagen, | Die ich mit jugendseligem Behagen | In Attika's Gebirg verschwärmt [...]" - In "Spätherbstblätter" unter "Vermischte Gedichte" unter dem Titel "Erinnerung" veröffentlicht. Geibel war 1838-40 zwei jahre Lang in Athen als Hauslehrer beim russischen Gesandten in Athen, Gawriil Antonowitsch Katakasi tätig. In dieser Zeit reifte sein Entschluss, als Dichter seinen Lebensunterhalt bestreiten zu wollen. - Laut Stammler 1881 entstanden und mit unserem Titel gedruckt in "Die Gegenwart", hrsg. von Paul Lindau, Jg. 20 (1881), S. 281. Hierzu ist unser Manuskript die Druckvorlage, denn an der Seite findet sich der Bleistiftvermerk "Gegenw" und am Kopf der redaktioneller Eintrag von Paul Lindau in roter Tinte "Borgis, Correctur mit rothen Zetteln - Professor Dr. Emanuel Geibel in Lübeck".zzgl. Versandkosten
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Geibel, Emanuel, Schriftsteller (1815-1884).
Eigenhändiges Gedichtmanuskript (24 Zeilen) mit Unterschrift Bad Schwartau, Spätsommer 1873, Gr.-8°. 1 1/2 Seiten.
350.00 €
"Regenzeit. || Geh' ich nach dem ew'gen Regen | Durch den Wald bei früher Zeit, | Ei, wie macht auf allen Wegen | Sich das Volk der Pilze breit! [...]" - Erstdruck: "Deutsche Dichterhalle", Nr. 19, Leipzig, Hartknoch (1873), dann in "Spätherbstblätter" (1877). - Gegen die Ultramontanen zur Zeit des Kulturkampfes gerichtet. - Dieses Gedicht brachte Geibel den Ruf eines "Pilzfeindes" bei (vgl. R. Müller, Emanuel Geibel als Pilzfeind, in: Zeitschrift für Pilzkunde 42 (B), 1976, S. 160."Regenzeit. || Geh' ich nach dem ew'gen Regen | Durch den Wald bei früher Zeit, | Ei, wie macht auf allen Wegen | Sich das Volk der Pilze breit! [...]" - Erstdruck: "Deutsche Dichterhalle", Nr. 19, Leipzig, Hartknoch (1873), dann in "Spätherbstblätter" (1877). - Gegen die Ultramontanen zur Zeit des Kulturkampfes gerichtet. - Dieses Gedicht brachte Geibel den Ruf eines "Pilzfeindes" bei (vgl. R. Müller, Emanuel Geibel als Pilzfeind, in: Zeitschrift für Pilzkunde 42 (B), 1976, S. 160.zzgl. Versandkosten
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Geibel, Emanuel, Schriftsteller (1815-1884).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Lindau, 16. IX. 1854, Gr.-8°. 3 Seiten. Doppelblatt.
200.00 €
An einen Herrn und Freund wegen eines Manuskriptheftes, das er erst im Winter durchgehen können wird sowie wegen zweier Huldigungsgedichte: "[...] Neben den größten Dichtern aller Zeiten genannt zu werden, steht mir wenig zu; und wenn auch die Weise, wie das in Ihrem Gedichte geschieht, keine Gleichstellung einschließt, so fordert sie doch zur Vergleichung heraus [...]" - Geibel war zur Kur in Lindau.An einen Herrn und Freund wegen eines Manuskriptheftes, das er erst im Winter durchgehen können wird sowie wegen zweier Huldigungsgedichte: "[...] Neben den größten Dichtern aller Zeiten genannt zu werden, steht mir wenig zu; und wenn auch die Weise, wie das in Ihrem Gedichte geschieht, keine Gleichstellung einschließt, so fordert sie doch zur Vergleichung heraus [...]" - Geibel war zur Kur in Lindau.zzgl. Versandkosten
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Geibel, Emanuel, Schriftsteller (1815-1884).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Lübeck, 9. V. 1872, Gr.-8°. 1 seire. Doppelblatt.
200.00 €
"Geehrtester Herr! | Schon seit längerer Zeit ernsthaft leidend vermag ich Ihnen heute, in Erwiderung Ihres geehrten Schreibens vom 3, nur kurz mein Bedauern auszusprechen, daß ich mich nicht im Stande sehe, Ihren mir so freundlich ausgesprochenen Wunsch zu erfüllen, indem mir in diesen Tagen der Arzt auf Monate hinaus jede produktive Arbeit streng untersagt hat [...]" - Wünscht einem Unternehmen besten Fortgang."Geehrtester Herr! | Schon seit längerer Zeit ernsthaft leidend vermag ich Ihnen heute, in Erwiderung Ihres geehrten Schreibens vom 3, nur kurz mein Bedauern auszusprechen, daß ich mich nicht im Stande sehe, Ihren mir so freundlich ausgesprochenen Wunsch zu erfüllen, indem mir in diesen Tagen der Arzt auf Monate hinaus jede produktive Arbeit streng untersagt hat [...]" - Wünscht einem Unternehmen besten Fortgang.zzgl. Versandkosten
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Geibel, Emanuel, Schriftsteller (1815-1884).
Manuskript mit 12 eigenh. Gedichten. Ohne Ort [Lübeck, am Schluß datiert], 26. XII. 1834, Kl.-8° (13 x 10,5 cm). 8 nn. Bl., das erste und letzte weiß. Geheftet..
Einer der frühesten Gedichtzyklen des 19-jährigen Abiturienten. Enthält: I. "Wie die duftig zarte Blüthe | Sanft von Rosenroth gesäumt [...]" (8 Zeilen). - II. "Schon streut der Mond die Silberstrahlen | Wie weiße Rosen in die Fluth [...] (16 Zeilen). - III. "Von den weißen Lämmerwolken | Schwindet schon der goldne Schein [...]" (12 Zeilen). - IV. "Wenn ich gedenke | An deiner Augen sel'ges Blau [...]" (12 Zeilen). - V. "Leuchtend blau ist meine Liebe, | Wie das weite Himmelszelt [...]" (12 Zeilen). - VI. "Die stille Lotosblume | Steiget aus blauem See [...]" (16 Zeilen). - VII. "Freundlich wie ein Gotteslächeln | Lag das sonnenhelle Blau [...]" (12 Zeilen). - VIII. "Der Mond scheint durch die Bäume, | Kein Vöglein singet mehr [...]" (16 Zeilen). - IX. "Es liegt die Welt im Arm ...Einer der frühesten Gedichtzyklen des 19-jährigen Abiturienten. Enthält: I. "Wie die duftig zarte Blüthe | Sanft von Rosenroth gesäumt [...]" (8 Zeilen). - II. "Schon streut der Mond die Silberstrahlen | Wie weiße Rosen in die Fluth [...] (16 Zeilen). - III. "Von den weißen Lämmerwolken | Schwindet schon der goldne Schein [...]" (12 Zeilen). - IV. "Wenn ich gedenke | An deiner Augen sel'ges Blau [...]" (12 Zeilen). - V. "Leuchtend blau ist meine Liebe, | Wie das weite Himmelszelt [...]" (12 Zeilen). - VI. "Die stille Lotosblume | Steiget aus blauem See [...]" (16 Zeilen). - VII. "Freundlich wie ein Gotteslächeln | Lag das sonnenhelle Blau [...]" (12 Zeilen). - VIII. "Der Mond scheint durch die Bäume, | Kein Vöglein singet mehr [...]" (16 Zeilen). - IX. "Es liegt die Welt im Arm der Nacht | Und träumet süßen Traum [...]" (20 Zeilen). - X. "Siehst du das Meer? Es blitzt auf seiner Fluth | Der Sonne Pracht [...]" (12 Zeilen). - XI. "Und diese Flammen sollten sterben, | Die mir so süß die Brust durchglühn [...]" (12 Zeilen). - XII. "Auf erloschnen Feuerbergen | Glüht und blüht der schönste Wein [...]" - In der achtbändigen Werkausgabe sind unter den "Jugendgedichten" lediglich die Nummern VI und X in überarbeiteten Fassungen gedruckt. Die Nummern III und VIII hat Geibel in seine Sammlung "Emanuel an Cäcilie 1834" (Gaedertz S. 40 ff.) aufgenommen, die er seiner ersten Liebe Cäcilie Wattenbach (1815-1883) handschriftlich überreichte. In die späteren Sammlungen wurden die übrigen Gedichte nicht aufgenommen. Sie sind bis heute ungedruckt. Vermutlich waren die vorliegenden Gedichte ein Geschenk für Cäcilie Wattenbach, denn Gaedertz (S. 33) berichtet: "Zwölf Quartblättchen heftete er zusammen und schrieb darauf eine Auswahl seiner Erstlingsgedichte [...] Wie stolz und glücklich dünkte er sich, als Fräulein Wattenbach, 'seine liebe, teure Cecile', wie er sie später nannte, das Heftchen mit holdem Lächeln und dankbaren Händedruck annahm! Das erste Werkchen, wenn auch nicht mit gedruckten Lettern hergestellt, wenn auch bloß handschriftlich: - es lag doch ein ganz eigener Zauber in diesem Geschenke für den Geber sowohl die für die Empfängerin! Und letztere hat das unscheinbare Büchelchen aufbewahrt wie ein Heiligtum, nur die Vertrautesten einen Blick hinein tun lassen. Der zum größten Teil in die gesammelten Werke nicht aufgenommene Inhalt ist übrigens unverfänglicher Natur; keine leidenschaftlichen Liebesergüsse, wie man wohl vermuten könnte [...]"zzgl. Versandkosten
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Geibel, Emanuel, Schriftsteller (1815-1884).
Eigenhändiges Gedichtmanuskript (56 Zeilen) mit Unterschrift , Ohne Ort und Jahr, Gr.-8°. 3 Seiten. Doppelblatt.
Schönes Gedicht an seine Heimatstadt Lübeck: "Tempora mutantur. || Die Stätten meiner Jugend sah ich wieder, | Doch zeigen sie mir fast ein fremd Gesicht; | Rings wuchsen Giebel, sanken Wipfel nieder, | Und selbst das Flußbett ist das alte nicht; | Ja, Freund, den Hauch, der unterm Schlag der Glocken | Die Welt durchschauert, spür ich doppelt hier; | Er blies nicht bloß das Braun aus unsem Locken, | Verwandelt ward die Zeit und wir mit ihr [...]". - Das Gedicht in blauer, die Unterschrift in schwarzer Tinte. - Druck: Werke. Hrsg. von W. Stammler, Bd. II, S. 136 f. - Kleine Tintenwischer und Korrekturen. S. 4 mit kleinen Montagespuren.Schönes Gedicht an seine Heimatstadt Lübeck: "Tempora mutantur. || Die Stätten meiner Jugend sah ich wieder, | Doch zeigen sie mir fast ein fremd Gesicht; | Rings wuchsen Giebel, sanken Wipfel nieder, | Und selbst das Flußbett ist das alte nicht; | Ja, Freund, den Hauch, der unterm Schlag der Glocken | Die Welt durchschauert, spür ich doppelt hier; | Er blies nicht bloß das Braun aus unsem Locken, | Verwandelt ward die Zeit und wir mit ihr [...]". - Das Gedicht in blauer, die Unterschrift in schwarzer Tinte. - Druck: Werke. Hrsg. von W. Stammler, Bd. II, S. 136 f. - Kleine Tintenwischer und Korrekturen. S. 4 mit kleinen Montagespuren.zzgl. Versandkosten
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Geibel, Emanuel, Schriftsteller (1815-1884).
Manuskript mit 11 eigenh. Gedichten. Ohne Ort [Lübeck], 22. I. 1835, Kl.-8° (13 x 10,5 cm). Datumsblatt und 7 nn. Bl., das letzte weiß. Geheftet..
Einer der frühesten Gedichtzyklen des 19-jährigen Abiturienten. Enthält: I. "Schneeglöckchen läuten durch den Wald herauf | Im Glanz der Sonne [...]" (12 Zeilen). - II. "Du bist so still, so sanft, so sinnig, | Und schau ich Dir ins Angesicht [...] (12 Zeilen). - III. "Fern im Süd das schöne Spanien | Spanien ist mein Heimatland, | Wo die schattigen Kastanien | Rauschen an des Ebro Strand [...]" (48 Zeilen). - IV. "Süß ist die Stunde, wenn der Sonne Schimmer | Sich sterbend lagert auf das Merr voll Ruh [...]" (8 Zeilen). - V. "Wie des Altares weiße Kerze | Sich im eignen Schimmer tödtet [...]" (12 Zeilen). - VI. "Wohl kenn' ich eine Lilie silberklar, | Von reinen Geistern liebend aufgezogen [...]" (24 Zeilen). - VII. "Mir ist des Geistes Flug gebunden, | Ich fühle so ganz ...Einer der frühesten Gedichtzyklen des 19-jährigen Abiturienten. Enthält: I. "Schneeglöckchen läuten durch den Wald herauf | Im Glanz der Sonne [...]" (12 Zeilen). - II. "Du bist so still, so sanft, so sinnig, | Und schau ich Dir ins Angesicht [...] (12 Zeilen). - III. "Fern im Süd das schöne Spanien | Spanien ist mein Heimatland, | Wo die schattigen Kastanien | Rauschen an des Ebro Strand [...]" (48 Zeilen). - IV. "Süß ist die Stunde, wenn der Sonne Schimmer | Sich sterbend lagert auf das Merr voll Ruh [...]" (8 Zeilen). - V. "Wie des Altares weiße Kerze | Sich im eignen Schimmer tödtet [...]" (12 Zeilen). - VI. "Wohl kenn' ich eine Lilie silberklar, | Von reinen Geistern liebend aufgezogen [...]" (24 Zeilen). - VII. "Mir ist des Geistes Flug gebunden, | Ich fühle so ganz allein [...]" (8 Zeilen). - VIII. "Als ich dir die Hand zum erstenmal bot | Da war ich bleich noch, und trübe [...]" (16 Zeilen). - IX. "Mir ist zu Muthe, als läg ich im Traum, | Du hast so lange mich angeschaut [...]" (8 Zeilen). - X. "Kornblumen flecht' ich dir zum Kranz | Ins blonde Lockenhaar [...]" (12 Zeilen). - XI. "Unter deiner Brauen Siegesbogen | Ruht ein tiefes Meer in blauen Wogen | Unter deinen schönen Augenlieden | Lächelt mild ein selger Himmelsfrieden [...]" (12 Zeilen). - In der achtbändigen Werkausgabe unter den "Jugendgedichten" nicht gedruckt mit Ausnahme von Nr. X und Nr. III, die dort unter dem Titel "Der Zigeunerbube im Norden" (GW I, S. 22 ff.) aufscheint. Nr. V ist als Album-Gedicht von Geibel an seine erste Liebe Cäcilie Wattenbach (1815-1883) bei Gaedertz S. 340 f. abgedruckt. - In die späteren Sammlungen wurden die übrigenen Gedichte überwiegend nicht aufgenommen. Sie sind bis heute ungedruckt.zzgl. Versandkosten
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Geibel, Emanuel, Schriftsteller (1815-1884).
Eigenhändiges Gedichtmanuskript (32 Zeilen) mit Unterschrift sowie eigenh. Begleitbrief mit Unterschrift Lübeck, 29. X. 1861, Gr.-8°. Zus. 3 Seiten.
Sein Gedicht "An der Ostsee" mit der Kopfbemerkung "für das Flotten-Album": "Wo um das Grab des Hünen | Am Meer im Abendschein | Die Buchen rauschend grünen, | Da sitz' ich gern allein [...] Und heut - von all dem Ruhme | O sprich, was blieb zurück? | Ein Hügel, dem zu gatten | Kein Name sich gewußt | Und eines Traumes Schatten | In eines Dichters Brust." - Begleitbrief an den Schriftsteller Friedrich August Leo (1820-1890; ADB LI, 646-53) in Berlin: "[...] Ich benachrichtige Sie hiedurch, daß ich gerne bereit bin, für Ihr Flotten-Album seiner Zeit einen Beitrag zu liefern, wenn ich gleich Ihre hochfliegenden Hoffnungen in Betreff eines Kanonenbootes nicht theilen kann. Aber wenn wir auch nur einen Baum zu einem Maste, ein Stück Segeltuch oder eine Ankerkette beschaffen können, ...Sein Gedicht "An der Ostsee" mit der Kopfbemerkung "für das Flotten-Album": "Wo um das Grab des Hünen | Am Meer im Abendschein | Die Buchen rauschend grünen, | Da sitz' ich gern allein [...] Und heut - von all dem Ruhme | O sprich, was blieb zurück? | Ein Hügel, dem zu gatten | Kein Name sich gewußt | Und eines Traumes Schatten | In eines Dichters Brust." - Begleitbrief an den Schriftsteller Friedrich August Leo (1820-1890; ADB LI, 646-53) in Berlin: "[...] Ich benachrichtige Sie hiedurch, daß ich gerne bereit bin, für Ihr Flotten-Album seiner Zeit einen Beitrag zu liefern, wenn ich gleich Ihre hochfliegenden Hoffnungen in Betreff eines Kanonenbootes nicht theilen kann. Aber wenn wir auch nur einen Baum zu einem Maste, ein Stück Segeltuch oder eine Ankerkette beschaffen können, so ist das immer besser als gar nichts [...]" - Das geplante "Deutsche Flotten-Album" ist nicht erschienen. Der Adressat konnte durch den Briefwechsel Ludwig Uhlands (1911-16, Bd. IV, S. 315) nachgewiesen werden (Dank an Walter Hettche). Das Jahr 1861 zahlreiche Veröffentlichungen zum Aufbau einer preußischen Flotte hervor. - Blaue Tinte. Das Gedichtmanuskript links mit Montagerand, der Brief auf ein Kartonblatt montiert.zzgl. Versandkosten
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Geibel, Emanuel, Schriftsteller (1815-1884).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Lübeck, 28. X. 1872, Gr.-8°. 6 Seiten. Doppelblätter.
An seine Freundin Marie in Görlitz mit Dank für Geburtstagsgrüße und eine Stickarbeit als Geschenk: "[...] Soll ich Ihnen nun in aller Kürze von meinem Leben berichten, so habe ich leider zunächst von meinem leiblichen Ergehen nicht viel Tröstliches zu melden. Das Uebel, das mich schon vor zwanzig Jahren nach Carlsbad trieb, hat sich in letzter Zeit in peinlichster Weise gesteigert und zwar zu solchem Grade, daß ich mich dadurch völlig an die Scholle gefesselt sehe. Ein Ausflug, den ich im Sommer 1869 nach Kissingen zur Cur und von dort nach Carolath unternahm, war mein letzter. Seitdem habe ich das Weichbild meiner Vaterstadt nicht mehr verlassen, nur daß ich in diesem Jahr ein paar Monate in dem nahen Travemünde zubrachte, um mich an der frischen Seeluft zu kräftigen, leider ...An seine Freundin Marie in Görlitz mit Dank für Geburtstagsgrüße und eine Stickarbeit als Geschenk: "[...] Soll ich Ihnen nun in aller Kürze von meinem Leben berichten, so habe ich leider zunächst von meinem leiblichen Ergehen nicht viel Tröstliches zu melden. Das Uebel, das mich schon vor zwanzig Jahren nach Carlsbad trieb, hat sich in letzter Zeit in peinlichster Weise gesteigert und zwar zu solchem Grade, daß ich mich dadurch völlig an die Scholle gefesselt sehe. Ein Ausflug, den ich im Sommer 1869 nach Kissingen zur Cur und von dort nach Carolath unternahm, war mein letzter. Seitdem habe ich das Weichbild meiner Vaterstadt nicht mehr verlassen, nur daß ich in diesem Jahr ein paar Monate in dem nahen Travemünde zubrachte, um mich an der frischen Seeluft zu kräftigen, leider auch ohne rechten Erfolg. Schmerzlose Tage kenne ich seit lange nicht mehr, und das Schlimmste ist, daß mir, den Sie ja stets als rüstigen Fußgänger kannten, jetzt das Gehen anfängt schwer zu fallen, so daß ich nur noch langsam und mühevoll schleiche. Nun, wir werden eben allmählich alt, und ich habe am wenigsten ein Recht, mich über mein Los zu beklagen, da mir im übrigen Gott ja gerade in den letzten Jahren so unendlich viel große Freude bescheert hat. In der glorreichen Erhebung und Einigung unseres deutschen Vaterlandes durfte ich noch die kühnsten und sehnsüchtigsten Träume meiner Jugend erfüllt sehen [...] Auf meine dichterische Produktion ist leider mein fortwährendes Siechthum nicht ohne Einfluß geblieben. Hin und wieder glückt mir in freierer Stunde wohl noch einmal ein einzelnes Lied, aber die frühere reiche Blüte, der volle sich täglich neu erzeugende Strom der Lyrik ist doch dahin und zu größeren zusammenhängenden Arbeiten, namentlich zur Bewältigung dramatischer Stoffe, an denen ich mich jetzt am liebsten versuchte, will die stets wieder gehemmte und unterbrochene Kraft nicht mehr ausreichen. Doch hätte ich für einen neuen Band Gedichte wohl bereits hinlängliches Material beisammen, kann mich aber zur unwiderruflichen Zusammenstellung und Herausgabe noch immer nicht entschließen, da ich mir ja sagen muß, daß dies das Letzte ist, was ich überhaupt noch zu geben habe [...]" Sodann über den "allgemein überhand nehmenden Wagnerschwindel". - Transkription liegt bei.zzgl. Versandkosten