Journalistin, Übersetzerin und Schriftstellerin (1871-1955)

Lisa H. Löns war eine deutsche Journalistin, Übersetzerin und Schriftstellerin. Sie unterstützte die schriftstellerische und journalistische Arbeit ihres Mannes, verfasste aber auch eigene journalistische Beiträge, die sie teilweise mit den Buchstaben „L-H-L“ für Lisa Hausmann-Löns kennzeichnete. Andere Arbeiten erschienen teilweise aber auch unter dem Namen ihres Mannes.
Quelle: Wikipedia
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Löns – Hausmann-Löns, Lisa, Schriftstellerin und Frauenrechtlerin, Hermann Löns‘ zweite Ehefrau (1871-1955).
Maschinengeschriebener Brief mit eigenhändiger Unterschrift Salzkotten, 14. VIII. 1954, Fol. 6 Seiten.
300.00 €
Eloquenter, schwungvoller, hochinteressanter Brief an die Schriftstellerin Elfriede Schönhagen (verh. Rotermund, 1884-1966), über die politische Situation im Nachkriegsdeutschland : "[...] Früher empfand ich jeden, der Nazistisch wählte als persönlichen Feind und brach jeden Verkehr ab und jetzt sind rundherum wieder Nazis, nur dass sie jetzt CDU-Partei heisst und ein grösserer Satan wie Hitler ist vielleicht noch Adenauer. Die Nazis bekamen ihre Gefolgschaft durch de Frauen, die sich nicht um Politik kümmerten [...], sondern Geschwätz, das sich gut anhörte ohne Prüfung glaubten. Ich bin sooooo enttäuscht von der grössten Menge des deutschen Volkes. Sehen Sie dies Theater mit Fr. John. Erst hiess es genau wie bei Hess, dass er nicht ganz in Ordnung sei und dann sollte er ...Eloquenter, schwungvoller, hochinteressanter Brief an die Schriftstellerin Elfriede Schönhagen (verh. Rotermund, 1884-1966), über die politische Situation im Nachkriegsdeutschland : "[...] Früher empfand ich jeden, der Nazistisch wählte als persönlichen Feind und brach jeden Verkehr ab und jetzt sind rundherum wieder Nazis, nur dass sie jetzt CDU-Partei heisst und ein grösserer Satan wie Hitler ist vielleicht noch Adenauer. Die Nazis bekamen ihre Gefolgschaft durch de Frauen, die sich nicht um Politik kümmerten [...], sondern Geschwätz, das sich gut anhörte ohne Prüfung glaubten. Ich bin sooooo enttäuscht von der grössten Menge des deutschen Volkes. Sehen Sie dies Theater mit Fr. John. Erst hiess es genau wie bei Hess, dass er nicht ganz in Ordnung sei und dann sollte er entführt sein. Nein, manche Menschen sehen weisse Mäuse und der Mensch sieht gradezu krampfhaft Hakenkreuze [...]. Will denn Adenauer überhaupt eine Einigung Deutschlands? Nein!!! Wenn der Ostmensch dazu käme, dann wäre es mit seiner erzkatholischen Despotie vorbei. Er kriecht ja förmlich vor den Amies. Gerne würde er auch das Saarland aufgeben, wie er nach dem ersten Kriege Separatist war und Deutschland nur bis an den Rhein reichen sollte. Davon redet auf einmal kein Mensch mehr. Haben wir jährlich elf Milliarden übrige für unsere Militarisierung? Nur Kanonenfutter sollen die deutschen Jungens sein um Amerika vor dem Komunistenrappel Amerikas erst einmal als Puffer zu dienen [...]. Nein, liebe Frau Rotermund, wer sich die Tarnkappe mit dem Wort christlich über die Ohren ziehen lässt, ist Schuld an dem, was noch über Deutschland kommt [...]. Kommt das EVG-Gesetz durch, dann mag ich nicht mehr weiter leben. Dann trifft genau das ein, was der kluge Bischof von Galen sagte: Unter Herrgott hat sicher noch ein besonderes Leichentuch für Westfalen bereit gelegt [...]". Ferner ausführlich über die Wohnsituation und Versorgungslage sowie mit der anrührenden Geschichte einer Überlebenden aus Theresienstadt, die nach 1945 weiter in Deutschland lebte. - Der Deutsche Bundestag lehnte in seiner ersten außenpolitischen Debatte am 24. und 25. November 1949 eine nationale Wiederbewaffnung ab. Die weiteren politischen Diskussionen führten nach der Verschärfung des Ost-West-Konflikts durch den Koreakrieg zum Eintritt der Bundesrepublik Deutschland in die Europäische Verteidigungsgemeinschaft (EVG) (1952) und die NATO (1955). Damit verbunden war die Gründung der Bundeswehr 1955. - Otto John (1909-1997) war ein deutscher Jurist, Widerstandskämpfer des 20. Juli 1944 und von 1950 bis 1954 der erste Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz in der Bundesrepublik Deutschland. Durch seinen Übertritt (seine Entführung?) in die DDR im Juli 1954 aus Protest gegen die Bemühungen Adenauers um die Wiederbewaffnung sorgte er für einen ersten großen Skandale in der BRD. Im Dezember 1955 setzte sich John mit Hilfe des Journalisten Henrik Bonde-Henriksen wieder von Ost- nach West-Berlin ab, wo er verhaftet und wegen Landesverrats angeklagt wurde. - Das Saarland war nach 1945 zunächst französische Besatzungszone, sollte 1947 ein autonomer Staat werden. Nach einer Volksabstimmung 1955 trat das Saarland 1957 der Bundesrepublik politisch bei. - 1902 heiratete Hermann Löns seine Arbeitskollegin beim Hannoverschen Tagesanzeiger, die Schriftstellerin und Frauenrechtlerin Lisa Hausmann-Löns (1871-1955), Tochter des Landschaftsmalers Gustav Hausmann. 1906 wurde der geistig und körperlich behinderte Sohn Dettmer geboren (gest. 1968). Als sich Löns 1909 in die 20 Jahre jüngere Hanna Fueß verliebte und eine Ménage à trois einforderte, kam es zum Konflikt. Löns litt unter Wahnvorstellungen, Gewaltausbrüchen und Alkoholexzessen, nach einem Streit am 27. Juli 1911, während dem Hermann Löns einen Schuss abfeuerte und drohte, sich und Dettmar das Leben zu nehmen, trennte sich Lisa Hausmann-Löns in einem erbitterten Ehekrieg endgültig von ihrem Ehemann (Dupke, S. 149 f.). - Die Heimatdichterin Elfriede Schönhagen (1884-1966) verband eine enge Freundschaft mit Hermann Löns und Lisa Hausmann-Löns. - Vgl. Thomas Dupke, Hermann Löns. Mythos und Wirklichkeit. Hildesheim 1999.zzgl. Versandkosten
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