Ehefrau Thomas Manns (1883-1980)

Katia Mann war Thomas Manns Ehefrau und Mutter der gemeinsamen Kinder Erika (1905-1969), Klaus (1906-1949), Golo (1909-1994), Monika (1910-1992), Elisabeth (1918-2002) und Michael (1919-1977). Als einzige Tochter des Mathematikprofessors Alfred Pringsheim und der ehemaligen Schauspielerin Hedwig Pringsheim, geb. Dohm, wuchs sie mit vier Brüdern in der Münchener Archisstraße auf. Ihre Großmutter war die Schriftstellerin und Frauenrechtlerin Hedwig Dohm. Die Villa Pringsheim war bis Ende der 1920er Jahre ein gesellschaftlicher Mittelpunkt Münchens, in der Persönlichkeiten wie Walther Rathenau, Franziska von Reventlow, Else Lasker-Schüler und Hugo von Hofmannsthal verkehrten. 1901 legte Katia Mann als erste Frau das Abitur in München ab. Danach studierte sie an der Münchener Universität. Am 11. Februar 1905 heiratete sie Thomas Mann, 1914 zog die Familie in die Poschingerstraße 1. Von der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 erfuhr das Ehepaar Mann während einer Erholungsreise in Arosa. Nach Stationen in Frankreich und der Schweiz emigrierten die Manns 1938 in die USA, wo sie zunächst in Princeton, dann in Pacific Palisades wohnten. Erst 1954 kehrte die Familie nach Europa zurück und wohnte in Kilchberg am Zürichsee. In Thomas Manns Werken findet sich in mehreren Figuren ein starker Bezug zur Person Katia Manns. Besonders inspirierte ihn ihr Kuraufenthalt in Davos zu dem Roman "Der Zauberberg " (1924) und zur Erzählung "Die Betrogene " (1953). Von Katia Mann selbst erschien 1974 "Meine ungeschriebenen Memoiren ".
Quelle: Wikipedia
-
Mann, Katia, geb. Pringsheim, Ehefrau Thomas Manns (1883-1980).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Kilchberg, 20. I. 1959, Fol. (29,5 x 21 cm). 2 Seiten. Mit masch. Marginalie des Empfängers.
1500.00 €
Hochinteressanter Brief an Emil August Fester (1877-1974) in Frankfurt, reich an familiären Details sowie über die Umstände des "Wälsungenblut"-Skandals und Probleme mit dem S. Fischer Verlag: "[...] Ich war einige Wochen verreist und fand erst am Wochenende Ihre beiden Zuschriften und die Jugenderinnerungen vor. Sie können sich vorstellen, mit welchem Vergnügen ich, die alte Münchenerin, der Sie nur um wenige Jahre voraus sind, diese Aufzeichnungen las. Ganz abgesehen von Ihrem so liebevollen Gedenken an meine Eltern und das Haus in der Arcisstrasse, wurde so vieles wieder in mir lebendig. all die altvertrauten Örtlichkeiten, die Luisenschule (in der ich als 'Privatschülerin' bis zu meinem 16. Jahre alljährlich eine Prüfung ablegen musste), Herr Bengelmann (noch habe ich die ...Hochinteressanter Brief an Emil August Fester (1877-1974) in Frankfurt, reich an familiären Details sowie über die Umstände des "Wälsungenblut"-Skandals und Probleme mit dem S. Fischer Verlag: "[...] Ich war einige Wochen verreist und fand erst am Wochenende Ihre beiden Zuschriften und die Jugenderinnerungen vor. Sie können sich vorstellen, mit welchem Vergnügen ich, die alte Münchenerin, der Sie nur um wenige Jahre voraus sind, diese Aufzeichnungen las. Ganz abgesehen von Ihrem so liebevollen Gedenken an meine Eltern und das Haus in der Arcisstrasse, wurde so vieles wieder in mir lebendig. all die altvertrauten Örtlichkeiten, die Luisenschule (in der ich als 'Privatschülerin' bis zu meinem 16. Jahre alljährlich eine Prüfung ablegen musste), Herr Bengelmann (noch habe ich die Stimme meines Bruders Erik im Ohr, der verzweifelt so nach ihm rief, der längst, aus immer ungeklärten Gründen, auf dem Boden des Tegernsees lag), all die auch mir bekannten Münchener Freunde - es war eine bewegende Lektüre. Auf einen unwichtigen Irrtum darf ich Sie aufmerksam machen. Meine Grossmutter, Hedwig Dohm, hat nicht die von meiner Mutter ihr berichteten Einzelheiten aus der Gesellschaft abgedruckt, sondern sie in einen Münchener Roman 'Sibylla Dalmar' ganz arglos, Dichtung und Wahrheit vermischend, verwendet. Die sich porträtiert fühlenden Personen - was keineswegs die Absicht war - waren empört und es gab einen beträchtlichen Skandal, der sich natürlich allmählich legte, ohne dass mein Vater je die Auflage aufgekauft hätte. Die Novelle 'Wälsungenblut', wobei mein Mann sich ähnlich verhielt wie seine Schwiegergrossmutter, ist nie erschienen, weil schon vor dem beabsichtigten Erscheinen in der 'Neuen Rundschau' etwas über den Inhalt meinem Vater bekannt geworden war; auf seinen Wunsch zog der Autor die Erzählung vor dem Erscheinen bereitwillig zurück. Während sie in Frankreich, England und Amerika längst publiziert ist, wurde sie auch später in Deutschland zurückgehalten, weil sie gerade dort bei den immer mehr herrschenden Tendenzen als antisemitisch hätte erscheinen können. Erst jetzt wurde sie in den bei S. Fischer erschienen Band aufgenommen [...] Einen einzelnen ersten Zauberbergband habe ich leider auch nicht. Ich lasse Ihnen aber durch den Verlag das vollständige Werk in einem Band zugehen und auch den eben herausgekommenen Band 'Erzählungen', der zu meinem Ärger den grossen Fehler hat, dass die einzelnen Stücke nicht datiert sind. Man müsste wissen, dass die ersten, erstaunlich unreifen Novellen von einem knapp Neunzehnjährigen geschrieben sind. Haben Sie nochmals herzlichen Dank, dass Sie mich mit Ihren so lebendig geschriebenen Erinnerungen bekannt werden liessen, und nehmen Sie meine besten Wünsche und Grüsse [...]" - Katia Mann besuchte das 1822 als Schule für höhere Töchter gegründete Städtische Luisengymnasium, das seit 1901 im neu errichteten Theodor-Fischer-Bau untergebracht war und von den Münchenern "Luisenschule" genannt wurde. - Karl Bengelmann (1861-1890) war Lehrer am Luisengymnasium und später Hauslehrer bei den Pringsheims. Er ertrank am 6. August 1890 während eines gemeinsamen Badeausflugs an den Tegernsee (vgl. Hedwig Pringsheim, Mein Nachrichtendienst. Hrsg. von Dirk Heisserer. Göttingen 2013, Bd. 1, S. 659). - Katia Manns Großmutter, die Frauenrechtlerin Hedwig Dohm (1831-1919), veröffentlichte 1896 "Sibilla Dalmar. Roman aus dem Ende unseres Jahrhunderts". - Katia Mann war die einzige Tochter des Mathematikers und Kunstmäzens Alfred Pringsheim (1850-1941) und der ehemaligen Schauspielerin Hedwig Pringsheim (geb. Dohm, 1855-1942). - Erik Pringsheim (1879-1909) war der älteste Sohn und einer von vier Brüdern Katia Manns. Er lebte in Argentinien. - Thomas Manns Novelle "Wälsungenblut" entstand 1906, die Hauptpersonen trugen unverkennbar Züge der Zwillinge Klaus und Katia Pringsheim, was wie die latenten antisemitischen Bezüge und die Darstellung des inzestuösen Verhältnisses zu erheblichen Unstimmigkeiten mit den Schwiegereltern Alfred und Hedwig Pringsheim, dem Schwager Klaus und wohl auch mit Katia Mann führte. Kurz vor Erscheinen in der "Neuen Rundschau" zog Thomas Mann den Text zurück. Erst 1921 erschien die Novelle in Buchform als limitierter Luxusdruck, illustriert von Thomas Theodor Heine. Die "Erzählungen" erschienen in der Stockholmer Gesamtausgabe 1958. - Emil August Fester war ein Kinder- und Jugendfreund der Familie Pringsheim. Über seine Zeit in München verfasste er "Münchener Erinnerungen", die im Typoskript in der Münchener Monacensia erhalten sind: ein wichtiger, bislang unbeachtet gebliebener Quellenbestand zur Geschichte der Familie Pringsheim und zu den Jugendjahren Katia Manns. Der Spross einer Frankfurter Bankiersfamilie wurde in München geboren, wo sein Vater Direktor der Bayerischen Vereinsbank war, und kam mit 13 Jahren nach Frankfurt. Dort absolvierte er eine Kaufmannslehre. 1905 wurde er in das Bankhaus Jakob S. H. Stern berufen, später ging er nach New York zur American Metal Company, arbeitete für Edward D. Adams, dem Präsidenten der Northern-Pacific-Railway und Vertreter der Deutschen Bank. 1909 wurde Fester als Prokurist von der Philipp Holzmann A.G. zum Bau der Bagdad-Bahn übernommen.zzgl. Versandkosten
In den Warenkorb -
Mann, Katia, geb. Pringsheim, Ehefrau Thomas Manns (1883-1980).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Kilchberg am Zürichsee, 8. V. 1959, Gr.-8° (21 x 14,5 cm). 3 Seiten auf 2 Blättern. Grau getönes Papier mit gedrucktem Briefkopf „Frau Thomas Mann“ und eigenh. adressiertem Umschlag (Frankatur ausgeschnitten).
1200.00 €
An Emil August Fester (1877-1974) in Frankfurt am Main : "[...] Weniger erfreulich war freilich die Nachricht, dass Sie so lange und so schmerzhaft krank gewesen sind. Aber jetzt scheint die Mai-Sonne und wird Sie gewiss bald ganz wieder herstellen. Und wie gut, dass Sie eine Frau haben, die Sie hingebend Gepflegt hat. Das hohe Alter gemeinsam zu verleben, das ist das schönste Gottesgeschenk. Vielleicht ist es ein Zeichen von Sympathie, dass ich inzwischen auch krank war, wenn auch offenbar viel weniger schlimm. Ich hatte mir wieder einmal - das dritte Mal in anderthalb Jahren - eine kleine Thrombose am Bein zugelegt und lag wieder Tage lang in einem hübschen Sanatorium oberhalb von Luzern. Jetzt ist das Übel aber so ziemlich behoben, wenn ich mich auch noch etwas schonen soll und ...An Emil August Fester (1877-1974) in Frankfurt am Main : "[...] Weniger erfreulich war freilich die Nachricht, dass Sie so lange und so schmerzhaft krank gewesen sind. Aber jetzt scheint die Mai-Sonne und wird Sie gewiss bald ganz wieder herstellen. Und wie gut, dass Sie eine Frau haben, die Sie hingebend Gepflegt hat. Das hohe Alter gemeinsam zu verleben, das ist das schönste Gottesgeschenk. Vielleicht ist es ein Zeichen von Sympathie, dass ich inzwischen auch krank war, wenn auch offenbar viel weniger schlimm. Ich hatte mir wieder einmal - das dritte Mal in anderthalb Jahren - eine kleine Thrombose am Bein zugelegt und lag wieder Tage lang in einem hübschen Sanatorium oberhalb von Luzern. Jetzt ist das Übel aber so ziemlich behoben, wenn ich mich auch noch etwas schonen soll und wegen der Blutverdünnung noch eine Weile unter ärztlicher Kontrolle stehe. Ich weiss wohl, dass Thomas Mann eine grosse Gemeinde von Lesern und Verehrern hat (an gehässigen Angriffen fehlt es allerdings auch nicht). Aber Sie gehören bestimmt zu seinen treuesten und empfänglichsten Anhängern. Es ist doch seltsam, dass eine solche Beziehung durch so viele Jahre bestehen konnte, ohne dass wir eine Ahnung davon hatten, und dass es, im Jahre unserer Heimkehr nach Europa, doch wenigstens einmal zu einer persönlichen Begegnung kommen konnte, freut mich nun doppelt. Und eine besonders hübsche Fügung ist es, dass auch mit meiner Familie so alte freundschaftliche Bande bestehen, wie sie in Ihren Münchener Erinnerungen festgehalten werden. Es wäre freilich schön, sich in der Schweiz einmal wiederzusehen, und besonders würde es mich freuen, endlich die Bekanntschaft Ihrer Frau zu machen. Möglicherweise komme ich in absehbarer Zeit einmal nach Frankfurt [...]" - Thomas Mann und Emil August Fester begegneten sich am 9./10. November 1952 in Frankfurt, wo Thomas Mann eine Rede zu Gerhart Hauptmanns 90. Geburtstag hielt und tags darauf aus dem "Felix Krull" las (vgl. Bürgin/Mayer 52/330). - Fester war ein Kinder- und Jugendfreund der Familie Pringsheim. Über seine Zeit in München verfasste er "Münchener Erinnerungen", die im Typoskript in der Münchener Monacensia erhalten sind: ein wichtiger, bislang unbeachtet gebliebener Quellenbestand zur Geschichte der Familie Pringsheim und zu den Jugendjahren Katia Manns. Der Spross einer Frankfurter Bankiersfamilie wurde in München geboren, wo sein Vater Direktor der Bayerischen Vereinsbank war, und kam mit 13 Jahren nach Frankfurt. Dort absolvierte er eine Kaufmannslehre. 1905 wurde er in das Bankhaus Jakob S. H. Stern berufen, später ging er nach New York zur American Metal Company, arbeitete für Edward D. Adams, dem Präsidenten der Northern-Pacific-Railway und Vertreter der Deutschen Bank. 1909 wurde Fester als Prokurist von der Philipp Holzmann A.G. zum Bau der Bagdad-Bahn übernommen.zzgl. Versandkosten
In den Warenkorb -
Mann, Katia, geb. Pringsheim, Ehefrau Thomas Manns (1883-1980).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift St. Moritz, 13. II. 1961, Gr.-8° (29,5 x 21 cm). 2 Seiten. Mit gedrucktem Briefkopf „Chantarella House“ und Vignette sowie eigenhändigen Umschlag (Frankatur ausgeschnitten).
1200.00 €
Schöner Brief, reich an familiären Details, an Emil August Fester (1877-1974) in Frankfurt am Main. Katia Mann spendet dem erkrankten Jugendfreund Trost: "[...] Die Hauptsache ist doch, dass Sie gern leben was ich von mir eigentlich gar nicht sagen kann. Für meine Jahre die den Ihren sehr nahe kommen, bin ich sicher eher rüstig, aber mit der Lebensfreude ist es nicht weit her. Mein Mann pflegte zu sagen, wir böten eben dem Schicksal eine so breite Angriffsflaeche, und an allerlei Sorgen fehlt es nie. Seit vielen Monaten macht mir Erika rechten Kummer; ich weiss nicht, ob ich Ihnen von ihrem schweren, nun annähernd ein halbes Jahr zurückliegenden Unfall schrieb, einen abscheulichen, vielfach gesplitterten Bruch des Schenkelhalses. Noch immer ist sie nicht richtig geheilt und ...Schöner Brief, reich an familiären Details, an Emil August Fester (1877-1974) in Frankfurt am Main. Katia Mann spendet dem erkrankten Jugendfreund Trost: "[...] Die Hauptsache ist doch, dass Sie gern leben was ich von mir eigentlich gar nicht sagen kann. Für meine Jahre die den Ihren sehr nahe kommen, bin ich sicher eher rüstig, aber mit der Lebensfreude ist es nicht weit her. Mein Mann pflegte zu sagen, wir böten eben dem Schicksal eine so breite Angriffsflaeche, und an allerlei Sorgen fehlt es nie. Seit vielen Monaten macht mir Erika rechten Kummer; ich weiss nicht, ob ich Ihnen von ihrem schweren, nun annähernd ein halbes Jahr zurückliegenden Unfall schrieb, einen abscheulichen, vielfach gesplitterten Bruch des Schenkelhalses. Noch immer ist sie nicht richtig geheilt und allerlei unerfreuliche Nebenübel hat die lange Immobilisation mit sich gebracht. Sie kann sich ja nur mit zwei Stöcken einigermassen bewegen und ist zur Zeit in Behandlung eines Wiener Arztes, zu dem wir Vertrauen haben (die Schweizer haben, trotz des weithin gerühmten Hochstandes der Medizin, recht versagt); ich werde wohl nächstens einmal nach Wien fliegen müssen, der stürmischen Einladung meines Zwillingsbruders Klaus, ihn in Tokyo zu besuchen, dagegen doch nicht folgen. Augenblicklich bin ich, wie Sie sehen, hier oben gewissermassen zu Besuch meines jüngsten Sohnes Michael, der mit seiner besonders liebenswerten Gattin in der Nähe ein Häuschen hat. Sie leben in den Staaten, aber er hat auf ein Jahr eine Europa-Scholarship und tritt im Herbst eine Stellung in Berkeley an [...]" - Katia Manns Zwillingsbruder Klaus Pringsheim (1883-1972) lebte als Professor der Musikakademie in Tokio. - Katia Manns jüngster Sohn Michael Mann (1919-1977) war mit der Schweizerin Gret Moser (1916-2007) verheiratet. - Emil August Fester war ein Kinder- und Jugendfreund der Familie Pringsheim. Über seine Zeit in München verfasste er "Münchener Erinnerungen", die im Typoskript in der Münchener Monacensia erhalten sind: ein wichtiger, bislang unbeachtet gebliebener Quellenbestand zur Geschichte der Familie Pringsheim und zu den Jugendjahren Katia Manns. Der Spross einer Frankfurter Bankiersfamilie wurde in München geboren, wo sein Vater Direktor der Bayerischen Vereinsbank war, und kam mit 13 Jahren nach Frankfurt. Dort absolvierte er eine Kaufmannslehre. 1905 wurde er in das Bankhaus Jakob S. H. Stern berufen, später ging er nach New York zur American Metal Company, arbeitete für Edward D. Adams, dem Präsidenten der Northern-Pacific-Railway und Vertreter der Deutschen Bank. 1909 wurde Fester als Prokurist von der Philipp Holzmann A.G. zum Bau der Bagdad-Bahn übernommen.zzgl. Versandkosten
In den Warenkorb -
Mann, Katia, geb. Pringsheim, Ehefrau Thomas Manns (1883-1980).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Kilchberg, 20. III. 1961, Gr.-8° (21 x 14,5 cm). 2 Seiten. Grau getöntes Papier mit Briefkopf „Frau Thomas Mann“.
950.00 €
Inhaltsreicher Brief über Erika, Golo und Thomas Mann, an Emil August Fester (1877-1974) in Frankfurt, der Katia Mann einen Brief Thomas Manns übersendet hatte: "[...] Mit vielem Dank bestätige ich den Eingang Ihrer beiden Einschreibe-Sendungen. Ich finde es rührend, dass Sie sich von dem schönen Brief getrennt haben. So schade, dass es nur zu der einen Begegnung damals in Frankfurt kommen konnte, und dass er auch Ihren Bruder, der doch ein so grosser Verehrer des Werkes war, niemals kennen gelernt hat. Den Brief habe ich in meinen Schreibtisch gesperrt und bringe ihn dann demnächst ins Archiv, wo er bestimmt grosse Freude erregen wird. Ja, Erika macht mir rechte Sorge. Ich werde wohl demnächst einmal nach Wien fliegen, wo sie durch Spezial-Injektionen behandelt wird, um vor allem ...Inhaltsreicher Brief über Erika, Golo und Thomas Mann, an Emil August Fester (1877-1974) in Frankfurt, der Katia Mann einen Brief Thomas Manns übersendet hatte: "[...] Mit vielem Dank bestätige ich den Eingang Ihrer beiden Einschreibe-Sendungen. Ich finde es rührend, dass Sie sich von dem schönen Brief getrennt haben. So schade, dass es nur zu der einen Begegnung damals in Frankfurt kommen konnte, und dass er auch Ihren Bruder, der doch ein so grosser Verehrer des Werkes war, niemals kennen gelernt hat. Den Brief habe ich in meinen Schreibtisch gesperrt und bringe ihn dann demnächst ins Archiv, wo er bestimmt grosse Freude erregen wird. Ja, Erika macht mir rechte Sorge. Ich werde wohl demnächst einmal nach Wien fliegen, wo sie durch Spezial-Injektionen behandelt wird, um vor allem die für die Heilung so unbedingt nötige Kalkbildung anzuregen. Aber auf alle Fälle will ich sie auf Dr. Lorenz Ludloff hinweisen. Wir haben wirklich zur Zeit eine Pechsträhne. Garnicht lange nach Erikas Unfall hat sich Golo beim Abstieg das Knie so abscheulich laxiert, dass er noch immer beim Gehen sehr behindert ist. Die orthopädische Behandlung scheint zu versagen, und er wird die Sommerferien wohl für eine unangenehme Operation benützen müssen. So hat das greise Familienoberhaupt, selbst nicht gesund, immer allerlei Sorgen [...]" - Bürgin/Mayer verzeichnet einen einzigen Brief von Thomas Mann an Emil A. Fester vom 16. XI. 1952, der im TMA in Zürich verwahrt wird: "Lässt Fester mit herzlichen Worten wissen, welches Vergnügen es für ihn war, die Bekanntschaft eines Jugendfreundes seiner Frau zu machen" (Bürgin/Mayer 52/330). Die Begegnung fand in Frankfurt am Main statt, wo Thomas Mann am 9. November 1952 eine Rede zu Gerhart Hauptmanns 90. Geburtstag hielt und am Tag darauf aus dem "Felix Krull" las. - Erika Mann (1905-1969) laborierte seit 1959 lange Zeit an den Folgen eines Sturzes, bei dem sie sich u. a. einen Oberschenkelhalsbruch zuzog. - Golo Mann (1909-1994) lebte in den späteren Jahren ebenfalls im Kilchberger Haus an der Alten Landstraße 39. - Emil August Fester war ein Kinder- und Jugendfreund der Familie Pringsheim. Über seine Zeit in München verfasste er "Münchener Erinnerungen", die im Typoskript in der Münchener Monacensia erhalten sind: ein wichtiger, bislang unbeachtet gebliebener Quellenbestand zur Geschichte der Familie Pringsheim und zu den Jugendjahren Katia Manns. Der Spross einer Frankfurter Bankiersfamilie wurde in München geboren, wo sein Vater Direktor der Bayerischen Vereinsbank war, und kam mit 13 Jahren nach Frankfurt. Dort absolvierte er eine Kaufmannslehre. 1905 wurde er in das Bankhaus Jakob S. H. Stern berufen, später ging er nach New York zur American Metal Company, arbeitete für Edward D. Adams, dem Präsidenten der Northern-Pacific-Railway und Vertreter der Deutschen Bank. 1909 wurde Fester als Prokurist von der Philipp Holzmann A.G. zum Bau der Bagdad-Bahn übernommen.zzgl. Versandkosten
In den Warenkorb -
Mann, Katia, geb. Pringsheim, Ehefrau Thomas Manns (1883-1980).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Kilchberg, 2. XII. 1960, Gr.-8° (21 x 14,5 cm). 3 Seiten auf 2 Blättern. Mit Briefkopf „Frau Thomas Mann“ und eigenhändigen Umschlag.
900.00 €
An Emil August Fester (1877-1974) in Frankfurt am Main, u. a. über einen Unfall ihrer Tochter Erika: "[...] Vor zwei Monaten kam sie so unglücklich zu Fall, dass sie sich den Schenkelhals brach, eine der schlimmsten Frakturen, die es gibt, wozu noch, nicht ohne Verschulden der Ärzte, mit allerlei Komplikationen kamen. Wir haben sie nun wenigstens in eine andere Klinik bringen können, wo sie sehr gut aufgehoben zu sein scheint. Aber wann sie wieder auch nur an Krücken wird gehen können, ist garnicht abzusehen. Ach ja, das Interview! Nur ungern habe ich Frau Yella Leppmann [so!], eine gute Bekannte, dazu ermächtigt. Aber dass ich samt meinen Töchtern nun darin auftreten soll, das wusste ich nicht [...] Ich bin vorläufig durch Erikas Unfall hier sehr gebunden. Ob ich nach den ...An Emil August Fester (1877-1974) in Frankfurt am Main, u. a. über einen Unfall ihrer Tochter Erika: "[...] Vor zwei Monaten kam sie so unglücklich zu Fall, dass sie sich den Schenkelhals brach, eine der schlimmsten Frakturen, die es gibt, wozu noch, nicht ohne Verschulden der Ärzte, mit allerlei Komplikationen kamen. Wir haben sie nun wenigstens in eine andere Klinik bringen können, wo sie sehr gut aufgehoben zu sein scheint. Aber wann sie wieder auch nur an Krücken wird gehen können, ist garnicht abzusehen. Ach ja, das Interview! Nur ungern habe ich Frau Yella Leppmann [so!], eine gute Bekannte, dazu ermächtigt. Aber dass ich samt meinen Töchtern nun darin auftreten soll, das wusste ich nicht [...] Ich bin vorläufig durch Erikas Unfall hier sehr gebunden. Ob ich nach den Feiertagen, wie nun schon seit vielen Jahren, mit Kindern und Enkeln nach Pontresina werde gehen können, ist noch ganz ungewiss. Es hängt davon ab, ob eine gute Freundin von Erika mich inzwischen vertreten kann. Leider wurde sie aber kürzlich von einem Auto angefahren, und obwohl sie noch glücklich davon kam, ist es noch ungewiss, ob sie wird reisen können [...]" - Jella Lepman (1891-1970) veröffentlichte das erwähnte Interview "Die Gefährtin des Dichters: Katia Mann" in "Heim und Leben" (Jg. 30, Nr. 38, 23. IX. 1961) im Anschluß an ihren Text "Thomas Mann, so wie ihn viele nicht kennen" (vgl. Jonas II, 1979, S. 120). Sie begründete nach Jahren des Exils die Internationale Jugendbibliothek in München. - Emil August Fester war ein Kinder- und Jugendfreund der Familie Pringsheim. Über seine Zeit in München verfasste er "Münchener Erinnerungen", die im Typoskript in der Münchener Monacensia erhalten sind: ein wichtiger, bislang unbeachtet gebliebener Quellenbestand zur Geschichte der Familie Pringsheim und zu den Jugendjahren Katia Manns. Der Spross einer Frankfurter Bankiersfamilie wurde in München geboren, wo sein Vater Direktor der Bayerischen Vereinsbank war, und kam mit 13 Jahren nach Frankfurt. Dort absolvierte er eine Kaufmannslehre. 1905 wurde er in das Bankhaus Jakob S. H. Stern berufen, später ging er nach New York zur American Metal Company, arbeitete für Edward D. Adams, dem Präsidenten der Northern-Pacific-Railway und Vertreter der Deutschen Bank. 1909 wurde Fester als Prokurist von der Philipp Holzmann A.G. zum Bau der Bagdad-Bahn übernommen.zzgl. Versandkosten
In den Warenkorb -
Mann, Katia, geb. Pringsheim, Ehefrau Thomas Manns (1883-1980).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Kilchberg, 20. XII. 1956, Gr.-8° (21 x 14,5 cm). 2 Seiten. Mit eigenhändigen Umschlag.
800.00 €
An Emil August Fester (1877-1974) in Frankfurt am Main: "[...] Dass die 'Nachlese' Ihnen solchen Genuss bereitet, freut mich natürlich sehr. Ein weiterer Band wird vielleicht noch kommen und jedenfalls ein Briefband, aber das alles will Zeit [...] Nach den Feiertagen werde ich voraussichtlich für eine Woche mit meinen Enkeln nach St. Moritz-Chantarella fahren, hauptsächlich um den Buben [Frido und Toni] eine Freude zu machen, für die ich wenig empfänglich bin. Lassen [Sie] sich für die kommenden Tage und das Neue Jahr alles Gute wünschen. Es wäre schön, wenn Ihre Gesundheit und die Babybonds im Jahre 1957 die Schweizer Reise gestatteten! [...] Ich lege ein Bild bei, das am Tage des achtzigsten Geburtstag von unserem Verleger Alfred A. Knopf, New York, hier aufgenommen wurde ...An Emil August Fester (1877-1974) in Frankfurt am Main: "[...] Dass die 'Nachlese' Ihnen solchen Genuss bereitet, freut mich natürlich sehr. Ein weiterer Band wird vielleicht noch kommen und jedenfalls ein Briefband, aber das alles will Zeit [...] Nach den Feiertagen werde ich voraussichtlich für eine Woche mit meinen Enkeln nach St. Moritz-Chantarella fahren, hauptsächlich um den Buben [Frido und Toni] eine Freude zu machen, für die ich wenig empfänglich bin. Lassen [Sie] sich für die kommenden Tage und das Neue Jahr alles Gute wünschen. Es wäre schön, wenn Ihre Gesundheit und die Babybonds im Jahre 1957 die Schweizer Reise gestatteten! [...] Ich lege ein Bild bei, das am Tage des achtzigsten Geburtstag von unserem Verleger Alfred A. Knopf, New York, hier aufgenommen wurde [liegt nicht mehr bei...]" - Gemeint sind hier die Enkel Frido (geb. 1940) und Anthony (Toni, geb. 1942) aus der Ehe Michael Manns (1919-1977) mit Gret Moser (1916-2007). - Der Band "Nachlese" erschien 1956 im Rahmen der Stockholmer Gesamtausgabe. - Emil August Fester war ein Kinder- und Jugendfreund der Familie Pringsheim. Über seine Zeit in München verfasste er "Münchener Erinnerungen", die im Typoskript in der Münchener Monacensia erhalten sind: ein wichtiger, bislang unbeachtet gebliebener Quellenbestand zur Geschichte der Familie Pringsheim und zu den Jugendjahren Katia Manns. Der Spross einer Frankfurter Bankiersfamilie wurde in München geboren, wo sein Vater Direktor der Bayerischen Vereinsbank war, und kam mit 13 Jahren nach Frankfurt. Dort absolvierte er eine Kaufmannslehre. 1905 wurde er in das Bankhaus Jakob S. H. Stern berufen, später ging er nach New York zur American Metal Company, arbeitete für Edward D. Adams, dem Präsidenten der Northern-Pacific-Railway und Vertreter der Deutschen Bank. 1909 wurde Fester als Prokurist von der Philipp Holzmann A.G. zum Bau der Bagdad-Bahn übernommen.zzgl. Versandkosten
In den Warenkorb -
Mann, Katia, geb. Pringsheim, Ehefrau Thomas Manns (1883-1980).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Kilchberg, 24. III. 1961, Gr.-8° (21 x 14,5 cm). 2 Seiten. Grau getöntes Papier mit Briefkopf „Frau Thomas Mann“. Mit eigenhändigen Umschlag (Frankatur abgelöst).
800.00 €
An Emil August Fester (1877-1974) in Frankfurt am Main: "[...] Nun ist alles in meinen Händen, die Marken und die von Ihnen so liebevoll gesammelten Zeitungs-Belege. Sie hätten sich doch garnicht von Ihren Schätzen trennen sollen. Die Drucksachen will ich erst selbst noch ein wenig durchsehen, und dann alles dem Archiv einhändigen, das sicher hoch erfreut sein wird. In Ihrem letzten Brief fragten Sie nach meinen Brüdern Peter und Heinz. Der Physiker [Peter] hat vor einigen Jahren seiner Frau zu Liebe, die Belgierin ist und sich nach der Heimat sehnte, seine sehr interessante Stellung beim Atomforschungsinstitut in Chicago aufgegeben (wir haben es alle bedauert) und lebt nun im Ruhestand in Antwerpen. Vor einigen Tagen hat er seinen achtzigsten Geburtstag gefeiert. Heinz ist von der ...An Emil August Fester (1877-1974) in Frankfurt am Main: "[...] Nun ist alles in meinen Händen, die Marken und die von Ihnen so liebevoll gesammelten Zeitungs-Belege. Sie hätten sich doch garnicht von Ihren Schätzen trennen sollen. Die Drucksachen will ich erst selbst noch ein wenig durchsehen, und dann alles dem Archiv einhändigen, das sicher hoch erfreut sein wird. In Ihrem letzten Brief fragten Sie nach meinen Brüdern Peter und Heinz. Der Physiker [Peter] hat vor einigen Jahren seiner Frau zu Liebe, die Belgierin ist und sich nach der Heimat sehnte, seine sehr interessante Stellung beim Atomforschungsinstitut in Chicago aufgegeben (wir haben es alle bedauert) und lebt nun im Ruhestand in Antwerpen. Vor einigen Tagen hat er seinen achtzigsten Geburtstag gefeiert. Heinz ist von der Archäologie zur Musik übergegangen, wurde dann ein recht angesehener Musikkritiker und lebt mit seiner Frau in München. Ich fürchte, zur Zwillings-Japan-Reise werde ich mich doch nicht aufraffen [...]" - Katia Mann hatte vier Brüder: Peter (1881-1963), Heinz (1882-1974) und ihren Zwillingsbruder Klaus (1883-1972), der als Professor der Musikakademie in Tokio lebte. Ihr Bruder Erik (1879-1909) bleibt hier unerwähnt. - Emil August Fester war ein Kinder- und Jugendfreund der Familie Pringsheim. Über seine Zeit in München verfasste er "Münchener Erinnerungen", die im Typoskript in der Münchener Monacensia erhalten sind: ein wichtiger, bislang unbeachtet gebliebener Quellenbestand zur Geschichte der Familie Pringsheim und zu den Jugendjahren Katia Manns. Der Spross einer Frankfurter Bankiersfamilie wurde in München geboren, wo sein Vater Direktor der Bayerischen Vereinsbank war, und kam mit 13 Jahren nach Frankfurt. Dort absolvierte er eine Kaufmannslehre. 1905 wurde er in das Bankhaus Jakob S. H. Stern berufen, später ging er nach New York zur American Metal Company, arbeitete für Edward D. Adams, dem Präsidenten der Northern-Pacific-Railway und Vertreter der Deutschen Bank. 1909 wurde Fester als Prokurist von der Philipp Holzmann A.G. zum Bau der Bagdad-Bahn übernommen.zzgl. Versandkosten
In den Warenkorb -
Mann, Katia, geb. Pringsheim, Ehefrau Thomas Manns (1883-1980).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Focette, Marina di Pietrasanta, Lucca, 20. VIII. 1956, Gr.-8° (20,5 x 15 cm). 2 Seiten. Mit eigenhändigen Umschlag (Frankatur ausgeschnitten).
800.00 €
An Emil August Fester (1877-1974) in Frankfurt am Main: "[...] Die Baby-Bonds sollten nun auch einmal sich bewähren; ob ich je wieder nach Frankfurt komme, ich leider recht ungewiss. Augenblicklich sehe ich unseren Verleger Bermann-Fischer hier, und häufig ist er auch in Zürich, sodass ich seinetwegen die Reise nicht zu unternehmen brauche. Es wäre doch sehr schade, wenn die so spät wieder aufgenommene Beziehung zu einem der Fester-Buben sich nur brieflich fortsetzen sollte, wobei es zum Diskursierlichen doch gar nicht kommen kann. Ich bin mit meinen jüngsten Kindern [Elisabeth und Michael] und den Enkeln für ein paar Wochen an dieser schönen sonnigen Küste, werde sehr bestimmt Ende des Monats wieder in Kilchberg sein, wo wir im Grunde am wohlsten sind. Die Marke ist gewiss eine ...An Emil August Fester (1877-1974) in Frankfurt am Main: "[...] Die Baby-Bonds sollten nun auch einmal sich bewähren; ob ich je wieder nach Frankfurt komme, ich leider recht ungewiss. Augenblicklich sehe ich unseren Verleger Bermann-Fischer hier, und häufig ist er auch in Zürich, sodass ich seinetwegen die Reise nicht zu unternehmen brauche. Es wäre doch sehr schade, wenn die so spät wieder aufgenommene Beziehung zu einem der Fester-Buben sich nur brieflich fortsetzen sollte, wobei es zum Diskursierlichen doch gar nicht kommen kann. Ich bin mit meinen jüngsten Kindern [Elisabeth und Michael] und den Enkeln für ein paar Wochen an dieser schönen sonnigen Küste, werde sehr bestimmt Ende des Monats wieder in Kilchberg sein, wo wir im Grunde am wohlsten sind. Die Marke ist gewiss eine sinnige Ehrung, aber die Ausführung find ich auch arg unbefriedigend [...]" - Die Deutsche Bundespost hatte zum 1. Todestag Thomas Manns eine Briefmarke herausgegeben. - Elisabeth Mann-Borgese (1918-2002) hatte zwei Töchter Angelica (geb. 1940) und Domenica (geb. 1944) aus der Ehe mit Giuseppe Borgese (1882-1952). - Michael Mann (1919-1977) und Gret Moser (1916-2007) hatten zwei Söhne Frido (geb. 1940) und Anthony (Toni, geb. 1942). - In der Familie Pringsheim wurde Email A. Fester als liebenswürdiger, unterhaltsamer Freund des Hauses geschätzt, für den der Familienjargon das Wort "diskurserlich" prägte. Ihre Mutter Hedwig Pringsheim charakterisierte ihn in ihrem Tagebuch am 22. XII. 1936 als "treu, nett, anhänglich und dischursiv wie immer". Fester schreibt in seinen Erinnerungen, sie habe ihn "das Dischkurierliche Milchen" genannt. - Emil 2August Fester war ein Kinder- und Jugendfreund der Familie Pringsheim. Über seine Zeit in München verfasste er "Münchener Erinnerungen", die im Typoskript in der Münchener Monacensia erhalten sind: ein wichtiger, bislang unbeachtet gebliebener Quellenbestand zur Geschichte der Familie Pringsheim und zu den Jugendjahren Katia Manns. Der Spross einer Frankfurter Bankiersfamilie wurde in München geboren, wo sein Vater Direktor der Bayerischen Vereinsbank war, und kam mit 13 Jahren nach Frankfurt. Dort absolvierte er eine Kaufmannslehre. 1905 wurde er in das Bankhaus Jakob S. H. Stern berufen, später ging er nach New York zur American Metal Company, arbeitete für Edward D. Adams, dem Präsidenten der Northern-Pacific-Railway und Vertreter der Deutschen Bank. 1909 wurde Fester als Prokurist von der Philipp Holzmann A.G. zum Bau der Bagdad-Bahn übernommen.zzgl. Versandkosten
In den Warenkorb -
Mann, Katia, geb. Pringsheim, Ehefrau Thomas Manns (1883-1980).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Kilchberg, 1. II. 1959, Gr.-8° (21 x 14,5 cm). 2 Seiten.
800.00 €
An Emil August Fester (1877-1974) in Frankfurt: "[...] ich fürchte, ich habe Ihnen noch garnicht für die 'Lukasburger Stilblüten' [von Wolfgang Krämer] gedankt. Wiederholt habe ich ganz allein laut darüber gelacht und werde das gewiss noch öfter tun, das ist heutzutage doch besonders wohltuend. Bestimmt glaube ich, dass mein Bruder Peter auch sehr gerne Ihre Erinnerungen lesen wird, falls Sie Ihr einziges Exemplar noch einmal auf die Reise schicken wollen. Er lebt jetzt in Antwerpen, Van Ryswyck Laan 164; seit einigen Jahren ist er im Ruhestand, eigentlich mehr auf Wunsch seiner belgischen Gattin, die sich in Amerika sehr unwohl fühlte. Er hatte eine vorzügliche Stellung dort beim Atom-Forschungs-Institut von Chicago, jetzt ist er nur noch korrespondierendes Mitglied dort. ...An Emil August Fester (1877-1974) in Frankfurt: "[...] ich fürchte, ich habe Ihnen noch garnicht für die 'Lukasburger Stilblüten' [von Wolfgang Krämer] gedankt. Wiederholt habe ich ganz allein laut darüber gelacht und werde das gewiss noch öfter tun, das ist heutzutage doch besonders wohltuend. Bestimmt glaube ich, dass mein Bruder Peter auch sehr gerne Ihre Erinnerungen lesen wird, falls Sie Ihr einziges Exemplar noch einmal auf die Reise schicken wollen. Er lebt jetzt in Antwerpen, Van Ryswyck Laan 164; seit einigen Jahren ist er im Ruhestand, eigentlich mehr auf Wunsch seiner belgischen Gattin, die sich in Amerika sehr unwohl fühlte. Er hatte eine vorzügliche Stellung dort beim Atom-Forschungs-Institut von Chicago, jetzt ist er nur noch korrespondierendes Mitglied dort. Übrigens berichtete er mir gerade kürzlich von einem besonders netten Zusammensein mit Otto (?) Hahn in Göttingen. (Der Vorname scheint mir nicht zu stimmen.) (Doch!) Hoffentlich hat der [S. Fischer] Verlag die Bücher richtig geschickt. Es geht leider recht schlampig dort zu. Ich komme gelegentlich in Verlagssachen nach Frankfurt, immer nur recht kurz und gehetzt, aber ich wollte Sie doch wenigstens anrufen, konnte aber Ihre Telefonnummer nicht finden [...]" - Der Physiker Peter Pringsheim (1881-1963) war der zweitälteste von vier Brüdern Katia Manns, er promovierte in München bei Wilhelm Conrad Röntgen. - Emil August Fester war ein Kinder- und Jugendfreund der Familie Pringsheim. Über seine Zeit in München verfasste er "Münchener Erinnerungen", die im Typoskript in der Münchener Monacensia erhalten sind: ein wichtiger, bislang unbeachtet gebliebener Quellenbestand zur Geschichte der Familie Pringsheim und zu den Jugendjahren Katia Manns. Der Spross einer Frankfurter Bankiersfamilie wurde in München geboren, wo sein Vater Direktor der Bayerischen Vereinsbank war, und kam mit 13 Jahren nach Frankfurt. Dort absolvierte er eine Kaufmannslehre. 1905 wurde er in das Bankhaus Jakob S. H. Stern berufen, später ging er nach New York zur American Metal Company, arbeitete für Edward D. Adams, dem Präsidenten der Northern-Pacific-Railway und Vertreter der Deutschen Bank. 1909 wurde Fester als Prokurist von der Philipp Holzmann A.G. zum Bau der Bagdad-Bahn übernommen.zzgl. Versandkosten
In den Warenkorb -
Mann, Katia, geb. Pringsheim, Ehefrau Thomas Manns (1883-1980).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Kilchberg, 29. IV. 1962, Gr.-8° (21 x 14,5 cm). 2 Seiten. Grau getöntes Papier mit Briefkopf „Frau Thomas Mann“. Mit eigenhändigen Umschlag.
800.00 €
An Emil August Fester (1877-1974) in Höngg bei Schnebli: "[...] Das ist ja schön, dass Sie wieder im Lande sind, und natürlich müssen wir uns sehen. Erika allerdings kann Ihre freundliche Einladung nicht annehmen: sie liegt leider mit einem schwer operierten Hüftgelenk im Kantonsspital St. Gallen, wo es einen hervorragenden Knochen-Chirurgen gibt, immer noch eine Folge ihres bösen Unfalles vor anderthalb Jahren. Wie weit die Operation erfolgreich sein kann, lässt sich noch gar nicht voraussagen. Es ist eine schlimme langwierige Angelegenheit. Ich fahre natürlich häufig nach St. Gallen, fand Ihre Karten auch erst gestern Abend bei meiner Rückkehr von dort vor. Nun frage ich mich, ob es nicht gemütlicher wäre, wenn ich wieder zu Ihnen nach Höngg käme, wie das vorige Mal. Am ...An Emil August Fester (1877-1974) in Höngg bei Schnebli: "[...] Das ist ja schön, dass Sie wieder im Lande sind, und natürlich müssen wir uns sehen. Erika allerdings kann Ihre freundliche Einladung nicht annehmen: sie liegt leider mit einem schwer operierten Hüftgelenk im Kantonsspital St. Gallen, wo es einen hervorragenden Knochen-Chirurgen gibt, immer noch eine Folge ihres bösen Unfalles vor anderthalb Jahren. Wie weit die Operation erfolgreich sein kann, lässt sich noch gar nicht voraussagen. Es ist eine schlimme langwierige Angelegenheit. Ich fahre natürlich häufig nach St. Gallen, fand Ihre Karten auch erst gestern Abend bei meiner Rückkehr von dort vor. Nun frage ich mich, ob es nicht gemütlicher wäre, wenn ich wieder zu Ihnen nach Höngg käme, wie das vorige Mal. Am nettesten wäre es freilich, wenn Sie in meinem Hause, dass Sie doch endlich kennen lernen sollten, das Lunch einnähmen, etwa Dienstag oder Mittwoch [...]" - Erika Mann (1905-1969) laborierte seit 1959 lange Zeit an den Folgen eines Sturzes, bei dem sie sich u.a. einen Oberschenkelhalsbruch zuzog. - Emil August Fester war ein Kinder- und Jugendfreund der Familie Pringsheim. Über seine Zeit in München verfasste er "Münchener Erinnerungen", die im Typoskript in der Münchener Monacensia erhalten sind: ein wichtiger, bislang unbeachtet gebliebener Quellenbestand zur Geschichte der Familie Pringsheim und zu den Jugendjahren Katia Manns. Der Spross einer Frankfurter Bankiersfamilie wurde in München geboren, wo sein Vater Direktor der Bayerischen Vereinsbank war, und kam mit 13 Jahren nach Frankfurt. Dort absolvierte er eine Kaufmannslehre. 1905 wurde er in das Bankhaus Jakob S. H. Stern berufen, später ging er nach New York zur American Metal Company, arbeitete für Edward D. Adams, dem Präsidenten der Northern-Pacific-Railway und Vertreter der Deutschen Bank. 1909 wurde Fester als Prokurist von der Philipp Holzmann A.G. zum Bau der Bagdad-Bahn übernommen.zzgl. Versandkosten
In den Warenkorb -
Mann, Katia, geb. Pringsheim, Ehefrau Thomas Manns (1883-1980).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Erlenbach, 25. X. 1953, Gr.-8° (21 x 15 cm). 2 Seiten. Mit eigenhändigen Umschlag.
800.00 €
An Emil August Fester (1877-1974) in Frankfurt am Main, dem sie für Glückwünsche zum 70. Geburtstag dankt: "[...] Nun liegt der Tag ja schon wieder erschreckend weit zurück - der Achtzigste nähert sich bereits - und für Danksagungen ist es wohl schon zu spät. Aber ich möchte es doch nicht unterlassen, Ihnen meine herzliche Erkenntlichkeit auszudrücken, auch für alle Ihre guten, freundlichen Aufmerksamkeiten. vor allem unser aufrichtiges Bedauern darüber, dass wir Ihren Besuch verfehlen mussten [...] Den Bericht über das abenteuerliche Leben der Frau Schottländer habe ich mit Interesse gelesen. Es ist aber dem Schreiber ein Irrtum untergelaufen: sie war nicht die Schwägerin meines Vaters [Alfred Pringsheim], der gar keinen Bruder, sondern nur eine Schwester [Martha] hatte, ...An Emil August Fester (1877-1974) in Frankfurt am Main, dem sie für Glückwünsche zum 70. Geburtstag dankt: "[...] Nun liegt der Tag ja schon wieder erschreckend weit zurück - der Achtzigste nähert sich bereits - und für Danksagungen ist es wohl schon zu spät. Aber ich möchte es doch nicht unterlassen, Ihnen meine herzliche Erkenntlichkeit auszudrücken, auch für alle Ihre guten, freundlichen Aufmerksamkeiten. vor allem unser aufrichtiges Bedauern darüber, dass wir Ihren Besuch verfehlen mussten [...] Den Bericht über das abenteuerliche Leben der Frau Schottländer habe ich mit Interesse gelesen. Es ist aber dem Schreiber ein Irrtum untergelaufen: sie war nicht die Schwägerin meines Vaters [Alfred Pringsheim], der gar keinen Bruder, sondern nur eine Schwester [Martha] hatte, sondern wohl von Hugo Pringsheim, mit dem meine Familie nicht nachweisbar verwandt war [...]" - Beiliegend ein masch. Gegenbrief von Emil August Fester (Frankfurt, 14. X. 1953, Qu.-8°, 1 Seite). - Der Mathematiker und Kunstmäzen Alfred Pringsheim (1850-1941) war das erste Kind und der einzige Sohn des oberschlesischen Eisenbahnunternehmers und Kohlengrubenbesitzers Rudolf Pringsheim (1821-1906) und seiner Frau Paula (1827-1909). Seine Schwester Martha (1951-1921) war mit dem Gutsbesitzer Paul von Röhrscheidt (1847-1916) verheiratet. - Der Gutsbesitzer Hugo Pringsheim (1845-1915) aus Breslau war ein entfernter Verwandter der Münchener Familie Pringsheim und verheiratet mit Hedwig Pringsheim-Heymann. - Hertha Schottländer (geb. Isenbart, 1871-1918) war mit Hugo Pringsheims verheiratet gewesen und ließ sich von ihm scheiden. 1911 ließ sie auf der Bühler Höhe ein Sanatorium erbauen, das später zum Hotel wurde. - Emil August Fester war ein Kinder- und Jugendfreund der Familie Pringsheim. Über seine Zeit in München verfasste er "Münchener Erinnerungen", die im Typoskript in der Münchener Monacensia erhalten sind: ein wichtiger, bislang unbeachtet gebliebener Quellenbestand zur Geschichte der Familie Pringsheim und zu den Jugendjahren Katia Manns. Der Spross einer Frankfurter Bankiersfamilie wurde in München geboren, wo sein Vater Direktor der Bayerischen Vereinsbank war, und kam mit 13 Jahren nach Frankfurt. Dort absolvierte er eine Kaufmannslehre. 1905 wurde er in das Bankhaus Jakob S. H. Stern berufen, später ging er nach New York zur American Metal Company, arbeitete für Edward D. Adams, dem Präsidenten der Northern-Pacific-Railway und Vertreter der Deutschen Bank. 1909 wurde Fester als Prokurist von der Philipp Holzmann A.G. zum Bau der Bagdad-Bahn übernommen.zzgl. Versandkosten
In den Warenkorb -
Mann, Katia, geb. Pringsheim, Ehefrau Thomas Manns (1883-1980).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Kilchberg, Ohne Jahr (September/Oktober 1960), Gr.-8° (21 x 14,5 cm). 2 Seiten. Mit eigenhändigen Umschlag (Frankatur ausgeschnitten).
800.00 €
An Emil August Fester (1877-1974) in Frankfurt am Main: "[...] Ihr so freundliches, ausführliches Schreiben vom 15. August, soll doch zum Mindesten bedankt werden, auch wenn ich mich wegen im Augenblick besonders zahlreicher epistolographischer Verpflichtungen kurz fassen muss [...] Ihre Reminiszenzen an mein Elternhaus rühren mich immens. Schade, dass wir so spät von Ihren (und Ihres Bruders) Beziehung zu Thomas Mann erfahren haben. Hätten Sie ihm gelegentlich geschrieben, er hätte Ihnen bestimmt geantwortet, (wie so vielen, die es weit weniger verdienten), und Sie wären im Besitz einiger schöner Briefe, die Sie bestimmt nicht auf Auktionen gebracht hätten. Meine Eltern sind garnicht in Zürich begraben. Sie wurden hier eingeäschert, und die Urnen wurden später im Familiengrab ...An Emil August Fester (1877-1974) in Frankfurt am Main: "[...] Ihr so freundliches, ausführliches Schreiben vom 15. August, soll doch zum Mindesten bedankt werden, auch wenn ich mich wegen im Augenblick besonders zahlreicher epistolographischer Verpflichtungen kurz fassen muss [...] Ihre Reminiszenzen an mein Elternhaus rühren mich immens. Schade, dass wir so spät von Ihren (und Ihres Bruders) Beziehung zu Thomas Mann erfahren haben. Hätten Sie ihm gelegentlich geschrieben, er hätte Ihnen bestimmt geantwortet, (wie so vielen, die es weit weniger verdienten), und Sie wären im Besitz einiger schöner Briefe, die Sie bestimmt nicht auf Auktionen gebracht hätten. Meine Eltern sind garnicht in Zürich begraben. Sie wurden hier eingeäschert, und die Urnen wurden später im Familiengrab im Münchener Waldfriedhof beigesetzt [...]" - Der Brief ist nicht datiert, trägt aber auf dem Umschlag den Vermerk des Adressaten "Vorläufige Antwort 8. XII. 1960". - Katia Mann war die einzige Tochter des Mathematikers und Kunstmäzens Alfred Pringsheim (1850-1941) und der ehemaligen Schauspielerin Hedwig Pringsheim (geb. Dohm, 1855-1942). - Emil August Fester war ein Kinder- und Jugendfreund der Familie Pringsheim. Über seine Zeit in München verfasste er "Münchener Erinnerungen", die im Typoskript in der Münchener Monacensia erhalten sind: ein wichtiger, bislang unbeachtet gebliebener Quellenbestand zur Geschichte der Familie Pringsheim und zu den Jugendjahren Katia Manns. Der Spross einer Frankfurter Bankiersfamilie wurde in München geboren, wo sein Vater Direktor der Bayerischen Vereinsbank war, und kam mit 13 Jahren nach Frankfurt. Dort absolvierte er eine Kaufmannslehre. 1905 wurde er in das Bankhaus Jakob S. H. Stern berufen, später ging er nach New York zur American Metal Company, arbeitete für Edward D. Adams, dem Präsidenten der Northern-Pacific-Railway und Vertreter der Deutschen Bank. 1909 wurde Fester als Prokurist von der Philipp Holzmann A.G. zum Bau der Bagdad-Bahn übernommen.zzgl. Versandkosten
In den Warenkorb -
Mann, Katia, geb. Pringsheim, Ehefrau Thomas Manns (1883-1980).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift sowie Fotografie mit rückseitiger Widmung und Unterschrift Kilchberg, 1. V. 1964, Zus. 2 Seiten. Mit Briefkopf und Umschlag.
750.00 €
An den Thomas-Mann-Sammler und Forscher Paul Schommer: "Es freut und rührt mich, dass Sie ein so großer Verehrer Thomas Manns sind, und gerne würde ich mit einem Autogramm zu Ihrer Sammlung beitrage, aber leider kann ich Ihnen keines zur Verfügung stellen. Vielleicht freut Sie das inliegende Bild, das in seinem letzten Lebensjahr in unserem Garten aufgenommen wurde [...]" - Die Originalfotografie von Fritz Eschen, Berlin, zeigt Thomas und Katia Mann mit Hund im Garten des Kilchberger Hauses. Rückseitig beschriftet: "Für Paul Schommer, dem empfänglichen Leser und treuen Verehrer Thomas Mann's mit allen guten Wünschen | Katia Mann | Kilchberg, 1. Mai 1964."An den Thomas-Mann-Sammler und Forscher Paul Schommer: "Es freut und rührt mich, dass Sie ein so großer Verehrer Thomas Manns sind, und gerne würde ich mit einem Autogramm zu Ihrer Sammlung beitrage, aber leider kann ich Ihnen keines zur Verfügung stellen. Vielleicht freut Sie das inliegende Bild, das in seinem letzten Lebensjahr in unserem Garten aufgenommen wurde [...]" - Die Originalfotografie von Fritz Eschen, Berlin, zeigt Thomas und Katia Mann mit Hund im Garten des Kilchberger Hauses. Rückseitig beschriftet: "Für Paul Schommer, dem empfänglichen Leser und treuen Verehrer Thomas Mann's mit allen guten Wünschen | Katia Mann | Kilchberg, 1. Mai 1964."zzgl. Versandkosten
In den Warenkorb -
Mann, Katia, geb. Pringsheim, Ehefrau Thomas Manns (1883-1980).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Kilchberg, 6. III. 1960, Gr.-8° (21 x 14,5 cm). 1 1/2 Seiten. Mit eigenhändigen Umschlag.
600.00 €
An Emil August Fester (1877-1974) in Frankfurt am Main: "[...] Es war doch nett, einmal so gemütlich und ausführlich zusammen sein zu können. Das nächste Mal in Frankfurt! Hoffentlich haben Sie noch erholsame Tage in dem behaglichen Heim in Höngg [bei Zürich], das Wetter ist freilich arg ungünstig, heute aber doch ein wenig besser. Meine Heimfahrt neulich während der 'Stosszeit' war recht greulich. Dass ich aber, wie ein alter Pfofessor, meinen Schirm stehen liess und Ihrer Schwägerin noch Ungelegenheiten bereitete, tat mir leid [...] An eine Hörbrille sollten Sie aber doch denken! Eine Photographie des Grabsteins lege ich bei [...]" - 1955 war Thomas Mann im Familiengrab auf dem Kilchberger Friedhof beigesetzt worden. - Emil August Fester war ein Kinder- und Jugendfreund der ...An Emil August Fester (1877-1974) in Frankfurt am Main: "[...] Es war doch nett, einmal so gemütlich und ausführlich zusammen sein zu können. Das nächste Mal in Frankfurt! Hoffentlich haben Sie noch erholsame Tage in dem behaglichen Heim in Höngg [bei Zürich], das Wetter ist freilich arg ungünstig, heute aber doch ein wenig besser. Meine Heimfahrt neulich während der 'Stosszeit' war recht greulich. Dass ich aber, wie ein alter Pfofessor, meinen Schirm stehen liess und Ihrer Schwägerin noch Ungelegenheiten bereitete, tat mir leid [...] An eine Hörbrille sollten Sie aber doch denken! Eine Photographie des Grabsteins lege ich bei [...]" - 1955 war Thomas Mann im Familiengrab auf dem Kilchberger Friedhof beigesetzt worden. - Emil August Fester war ein Kinder- und Jugendfreund der Familie Pringsheim. Über seine Zeit in München verfasste er "Münchener Erinnerungen", die im Typoskript in der Münchener Monacensia erhalten sind: ein wichtiger, bislang unbeachtet gebliebener Quellenbestand zur Geschichte der Familie Pringsheim und zu den Jugendjahren Katia Manns. Der Spross einer Frankfurter Bankiersfamilie wurde in München geboren, wo sein Vater Direktor der Bayerischen Vereinsbank war, und kam mit 13 Jahren nach Frankfurt. Dort absolvierte er eine Kaufmannslehre. 1905 wurde er in das Bankhaus Jakob S. H. Stern berufen, später ging er nach New York zur American Metal Company, arbeitete für Edward D. Adams, dem Präsidenten der Northern-Pacific-Railway und Vertreter der Deutschen Bank. 1909 wurde Fester als Prokurist von der Philipp Holzmann A.G. zum Bau der Bagdad-Bahn übernommen.zzgl. Versandkosten
In den Warenkorb -
Mann, Katia, geb. Pringsheim, Ehefrau Thomas Manns (1883-1980).
Eigenhändiger Briefkarte mit Unterschrift Kilchberg, 30. XII. 1955, Qu.-8° (10,5 x 14,5 cm). 2 Seiten. Mit Trauerrand und eigenhändigen Umschlag.
450.00 €
An Emil August Fester (1877-1974) in Frankfurt am Main: "[...] Dies soll nur ein kleiner Neujahrsgruss sein und ein Dank für Ihr treues Gedenken. Ich lege ein kleines Bild bei, das von uns beiden voriges Jahr in unserem kleinen Garten über dem See aufgenommen wurde [liegt nicht mehr bei ...]" - Thomas Mann war am 12. August 1955 verstorben. - Emil August Fester war ein Kinder- und Jugendfreund der Familie Pringsheim. Über seine Zeit in München verfasste er "Münchener Erinnerungen", die im Typoskript in der Münchener Monacensia erhalten sind: ein wichtiger, bislang unbeachtet gebliebener Quellenbestand zur Geschichte der Familie Pringsheim und zu den Jugendjahren Katia Manns. Der Spross einer Frankfurter Bankiersfamilie wurde in München geboren, wo sein Vater Direktor der ...An Emil August Fester (1877-1974) in Frankfurt am Main: "[...] Dies soll nur ein kleiner Neujahrsgruss sein und ein Dank für Ihr treues Gedenken. Ich lege ein kleines Bild bei, das von uns beiden voriges Jahr in unserem kleinen Garten über dem See aufgenommen wurde [liegt nicht mehr bei ...]" - Thomas Mann war am 12. August 1955 verstorben. - Emil August Fester war ein Kinder- und Jugendfreund der Familie Pringsheim. Über seine Zeit in München verfasste er "Münchener Erinnerungen", die im Typoskript in der Münchener Monacensia erhalten sind: ein wichtiger, bislang unbeachtet gebliebener Quellenbestand zur Geschichte der Familie Pringsheim und zu den Jugendjahren Katia Manns. Der Spross einer Frankfurter Bankiersfamilie wurde in München geboren, wo sein Vater Direktor der Bayerischen Vereinsbank war, und kam mit 13 Jahren nach Frankfurt. Dort absolvierte er eine Kaufmannslehre. 1905 wurde er in das Bankhaus Jakob S. H. Stern berufen, später ging er nach New York zur American Metal Company, arbeitete für Edward D. Adams, dem Präsidenten der Northern-Pacific-Railway und Vertreter der Deutschen Bank. 1909 wurde Fester als Prokurist von der Philipp Holzmann A.G. zum Bau der Bagdad-Bahn übernommen.zzgl. Versandkosten
In den Warenkorb -
Mann, Katia, geb. Pringsheim, Ehefrau Thomas Manns (1883-1980).
Eigenhändiger Briefentwurf mit Unterschrift „K. M.“. Ohne Ort (Kilchberg), 21. IX. 1969, Fol. 1 1/2 Seiten.
400.00 €
In französischer Sprache, über ein geplantes Thomas-Mann-Buch mit Texten von Klaus und Erika Mann: "[...] Mon fils Golo est, comme moi, vivement interessé a votre projet; la publication que vous préparez [...] est evidemment très importante. Au lieu de 'Recollection of my father' publié en 1958 mon fils desire d'offrir une étude plus récente qu'il mettra pour la traductionà la disposition de Louise Servicen. Je n'ai pas objection contre les autres textes que vous proposez, et je demandrai le consentement de S. Fischer [...] En ce que concerne une contribution de Klaus Mann je suis sure que l'on pourra trouvera quelque chose dans son autobiographie 'Der Wendepunkt'. Puisque vous ne lisez pas l'Allemand, je dicutterai ce problème avec Louise Servicen. Si elle ne possède pas 'Der ...In französischer Sprache, über ein geplantes Thomas-Mann-Buch mit Texten von Klaus und Erika Mann: "[...] Mon fils Golo est, comme moi, vivement interessé a votre projet; la publication que vous préparez [...] est evidemment très importante. Au lieu de 'Recollection of my father' publié en 1958 mon fils desire d'offrir une étude plus récente qu'il mettra pour la traductionà la disposition de Louise Servicen. Je n'ai pas objection contre les autres textes que vous proposez, et je demandrai le consentement de S. Fischer [...] En ce que concerne une contribution de Klaus Mann je suis sure que l'on pourra trouvera quelque chose dans son autobiographie 'Der Wendepunkt'. Puisque vous ne lisez pas l'Allemand, je dicutterai ce problème avec Louise Servicen. Si elle ne possède pas 'Der Wendepunkt' je lui enverrai ce livre au plus vite [...] De ma fille Erika nous avons choisis un petit discours qu'elle a fait pour la télévision sur 'La Montagne Magique'. Cette piece sera envoyée directement à Mademoiselle Servicen pour la traduction [...]" - 1958 erschien Erika Manns Erinnerungsbuch "Das letzte Jahr" in englischer Sprache unter dem Titel "The last year. A memoir of my father". - Louise Servicen (1896-1965) übersetzte zahlreiche Werke der Familie Mann ins Französische, darunter Thomas Manns Novelle "Der Erwählte" und Klaus Manns Roman "Mephisto". - Nach Erika Manns Tod im August 1969 wurde Golo Mann zum Ratgeber in Familienfragen.zzgl. Versandkosten
In den Warenkorb -
Mann, Katia, geb. Pringsheim, Ehefrau Thomas Manns (1883-1980).
Eigenhändiger Briefentwurf ohne Unterschrift Ohne Ort und Jahr (Kilchberg, August 1973), Gr.-4°. 1 Seite.
180.00 €
An den Buchhändler und Sammler von Thomas Manns Werken und Briefen Hans-Otto Mayer (1903-1983) in Düsseldorf: "Ich höre von Ihrem bevorstehenden 70. Geburtstag. Die Zahl erscheint mir in Anbetracht des eben von mir zurückgelegten Jubiläums recht bescheiden, aber es ist doch ein Anlass, Ihnen sehr, sehr herzlich zu gratulieren und Ihnen noch viele schaffensfrohe Jahre zu wünschen [...] Ganz besonders weiss ich natürlich Ihre hingebende Arbeit für das Werk T.M.s zu schätzen." - Mayers Sammlung, heute in der UB Düsseldorf, umfasst über 6000 Bände, 15000 Zeitschriftenhefte und über 25000 Ausschnitte und Dokumente zu Leben und Werk Thomas Manns. Mit Hans Bürgin verfasste er "Thomas Mann - eine Chronik" (1965) und "Die Briefe Thomas Manns, Regesten und Register" (1977-1987).An den Buchhändler und Sammler von Thomas Manns Werken und Briefen Hans-Otto Mayer (1903-1983) in Düsseldorf: "Ich höre von Ihrem bevorstehenden 70. Geburtstag. Die Zahl erscheint mir in Anbetracht des eben von mir zurückgelegten Jubiläums recht bescheiden, aber es ist doch ein Anlass, Ihnen sehr, sehr herzlich zu gratulieren und Ihnen noch viele schaffensfrohe Jahre zu wünschen [...] Ganz besonders weiss ich natürlich Ihre hingebende Arbeit für das Werk T.M.s zu schätzen." - Mayers Sammlung, heute in der UB Düsseldorf, umfasst über 6000 Bände, 15000 Zeitschriftenhefte und über 25000 Ausschnitte und Dokumente zu Leben und Werk Thomas Manns. Mit Hans Bürgin verfasste er "Thomas Mann - eine Chronik" (1965) und "Die Briefe Thomas Manns, Regesten und Register" (1977-1987).zzgl. Versandkosten
In den Warenkorb -
Mann, Katia, geb. Pringsheim, Ehefrau Thomas Manns (1883-1980).
Eigenh. Ansichtskarte mit Unterschrift Kilchberg, 22. XI. 1972, 1 Seite.
180.00 €
In Altersschrift: "[...] es ist so nett, dass Sie an Weinachten [so!] so treu an mich denken. Ich Ihnen Ihnen nur auf diesem dürftigen Kärtchen danken, denn diese Zeit stellt grosse Anforderungen, denen meine Jahre nicht mehr so recht gewachsen sind. Mit allen guten Wünschen, Ihre Katia Mann". - Auf der Rückseite eine Ansicht von Kilchberg, darunter gedruckt das "Requiem" von Conrad Ferdinand Meyer.In Altersschrift: "[...] es ist so nett, dass Sie an Weinachten [so!] so treu an mich denken. Ich Ihnen Ihnen nur auf diesem dürftigen Kärtchen danken, denn diese Zeit stellt grosse Anforderungen, denen meine Jahre nicht mehr so recht gewachsen sind. Mit allen guten Wünschen, Ihre Katia Mann". - Auf der Rückseite eine Ansicht von Kilchberg, darunter gedruckt das "Requiem" von Conrad Ferdinand Meyer.zzgl. Versandkosten
In den Warenkorb -
Mann, Katia, geb. Pringsheim, Ehefrau Thomas Manns (1883-1980).
Maschinengeschriebener Briefschluss mit eigenhändiger Unterschrift „Katia Mann“. , Ohne Ort und Jahr, 8°. 1/2 Seite. Luftpostpapier.
80.00 €
In englischer Sprache, bittet um Intervention beim Caedmon Verlag, sodann: "[...] I am spending here to lovely spring weeks with Elisabeth, it is a pity that I just missed Evey, but I look forward to the usual pleasant meeting in good old Forte [dei Marmi ...]"In englischer Sprache, bittet um Intervention beim Caedmon Verlag, sodann: "[...] I am spending here to lovely spring weeks with Elisabeth, it is a pity that I just missed Evey, but I look forward to the usual pleasant meeting in good old Forte [dei Marmi ...]"zzgl. Versandkosten
In den Warenkorb -
Verkauft
Mann, Katia, geb. Pringsheim, Ehefrau Thomas Manns (1883-1980).
9 eigenhändige Briefe mit Unterschrift, eigenh. Postkarte mit Unterschrift und eigenh. Briefkarte mit Unterschrift Kilchberg am Zürichsee und Forte dei Marmi, 23. XII. 1965 bis 10. IX. 1972, Meist Gr.-8°. Zus. ca. 22 Seiten. Briefkopf „Frau Thomas Mann. Kilchberg am Zürichsee. Alte Landstrasse 39“.
Katia Mann und Johannes von Guenther verband eine lange Brieffreundschaft. Seit Ende der Fünfzigerjahre tauschten sie sich über die Familie, die Literatur, das Zeitgeschehen und vor allem über den gemeinsamen Freund Walter Janka aus. Dem Leiter des Aufbau-Verlages war es zu verdanken gewesen, dass die Werke und Briefe Thomas Manns nicht nur in der BRD im S. Fischer Verlag, sondern auch in der DDR erschienen. Nach Jankas Verhaftung am 6. Dezember 1956 setzten sich Katia Mann und Johannes von Guenther wie viele Intellektuelle für ihn ein. Zu fünf Jahren Haft verurteilt, wurde Janka 1960 wegen internationaler Proteste vorzeitig entlassen, konnte aber - schwer erkrankt, von der Staatssicherheit bewacht, durch Berufs- und teilweise Reiseverbot beeinträchtigt - in seinem alten Leben kaum ...Katia Mann und Johannes von Guenther verband eine lange Brieffreundschaft. Seit Ende der Fünfzigerjahre tauschten sie sich über die Familie, die Literatur, das Zeitgeschehen und vor allem über den gemeinsamen Freund Walter Janka aus. Dem Leiter des Aufbau-Verlages war es zu verdanken gewesen, dass die Werke und Briefe Thomas Manns nicht nur in der BRD im S. Fischer Verlag, sondern auch in der DDR erschienen. Nach Jankas Verhaftung am 6. Dezember 1956 setzten sich Katia Mann und Johannes von Guenther wie viele Intellektuelle für ihn ein. Zu fünf Jahren Haft verurteilt, wurde Janka 1960 wegen internationaler Proteste vorzeitig entlassen, konnte aber - schwer erkrankt, von der Staatssicherheit bewacht, durch Berufs- und teilweise Reiseverbot beeinträchtigt - in seinem alten Leben kaum wieder Fuß fassen. Katia Mann und Johannes von Guenther standen bis in die Siebzigerjahre mit Janka in Kontakt, sorgten sich um sein Auskommen und, angesichts von Jankas geradlinigem, unvorsichtigem Verhalten, um dessen Sicherheit in der DDR. Die hier vorliegenden Briefe thematisieren u.a. den Tod Erika Manns, die am 27. August 1969 im Alter von 63 Jahren verstarb, die permanente Sorge um das Wohlergehen Walter Jankas und dessen Frau Lotte sowie, ganz am Schluss der Korrespondenz zwischen der 89-jährigen "Übergreisin" und dem 86-jährigen Briefpartner, die Attentate in München während der Olympischen Spiele 1972. - (1. II. 1967): "[...] Dann wurde Golo bei seinem allabendlichen Rundgang mit den Hunden von unserem grossen Schäferhund mit solcher Wucht überrannt, dass er sich die Kniescheibe brach. Jetzt humpelt er mit einem greulich schweren Gipsverband auf zwei Krücken im Hause herum, und es ist zu hoffen, dass der Bruch heilt; bei dem seit jeher prekären Zustand seiner Kniee ist das leider keineswegs sicher. Möchte unserem Freund Janka doch die Auslandsreise bewilligt werden; ich würde es ihm so sehr wünschen. Dass er aber in die Schweiz kommen kann, halte ich für ausgeschlossen. An und für sich macht unser liebes Land für die Einreise aus der D.D.R immer die grössten Schwierigkeiten. Kann er sich doch, für den Besuch der 'Tante', überhaupt um ein solches Visum bemühen. Wenn er aber nach München gelangt, wäre ich gern bereit, mich mit ihm, wie seinerzeit mit Frau Lotte, in Konstanz zu treffen [...]" - (22. XII. 1967): "[...] Erika war kürzlich in Berlin, und hat sich mit unserem gemeinsamen Freund getroffen. Er scheint recht unglücklich und leider auch sehr unvorsichtig zu sein [...]" - (3. IV. 1968): "[...] Die Unvorsichtigkeit unseres Freundes macht auch Erika und mir grosse Sorge. Seine Briefe werden doch bestimmt von der Zensur gelesen, und das kann doch nur schlimme Folgen haben. Etwas beruhigend ist, dass ich kürzlich aus Erfurt eine Karte von Lotte und Walter hatte, während er, als Erika in Berlin war, auch innerhalb der D.D.R nicht reisen durfte [...]" - (2. XI. 1969): "[...] Mit grossem Interesse habe ich mich in Ihre Memoiren vertieft, aber der überaus schwere Kummer über Erikas Tod und die verschiedenen sich daran schliessenden Verpflichtungen haben mich doch sehr in der Lektüre gestört, die ich nun fortzusetzen gedenke [...] Ich wollte Sie fragen, ob Sie Nachricht von Jankas haben? Ich habe seit sehr Langem nichts von Ihnen gehört, und es beunruhigt mich, dass sie sich mit keinem Wort zu Erikas Tod geäussert haben, mit der sie sehr herzlich standen. Noch vor zwei Jahren, bei einem Besuch in Berlin, hat sich Erika freundschaftlich mit Janka getroffen. Und bei seinem Mangel an Vorsicht muss man leider auf Schlimmes gefasst sein [...]" - (17. VI. 1971): "[...] Ihr Brief vom 22. Mai kam leider zu spät; ich konnte Janka telephonisch auch in München nicht mehr erreichen, er war bereits nach Berlin abgereist [...] Ich bin Ihnen ja um drei Jahre voraus, im Juli werde ich 88 (!). Gewünscht habe ich mir ein so hohes Alter wahrhaft nicht, aber man kann nichts dagegen unternehmen; und wenn auch schon einigermassen mangelhaft, muss ich mit meiner Gesundheit doch leidlich zufrieden sein. Dass der Mensch im Grunde eine Fehlkonzeption war, wird, vermittels des 'Fortschritts', ja immer deutlicher [...]" - (10. IX. 1972): "[...] Mir Übergreisin geht es ja gesundheitlich recht leidlich, mehr kann ich jedenfalls nicht verlangen; es fehlt nur an der rechten Lebensfreude; aber wie es aussieht in unserer Welt, woher soll man sie da nehmen?! Jetzt wieder die grässlichen Vorgänge bei der Olympiade! Leid tut mir auch der gute Bürgermeister Vogel, der sich so bemüht hat um die Abhaltung des sportlichen Weltfestes in seiner Stadt [...]" - Gelocht. - Beiliegen: 15 Gegenbriefe Johannes von Guenthers (Typoskript-Durchschläge). Ohne Ort (Kochel), 11. V. 1966 bis 24. VII. 1972. Qu.-Gr.-8°. Zus. ca. 24 Seitenzzgl. Versandkosten
-
Verkauft
Mann, Katia, geb. Pringsheim, Ehefrau Thomas Manns (1883-1980).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Kilchberg am Zürichsee, 25. III. 1962, Kl.-4°. 6 Seiten auf 3 Blättern. Grau getöntes Büttenpapier. Gedruckter Briefkopf „Frau Thomas Mann“.
Höchst wichtiger und umfangreicher Brief an den Kaufmann und Jugendfreund der Pringsheim-Kinder Emil August Fester (1877-1964), der einen langen Erinnerungsbrief an Katia geschrieben hatte: "[...] Ihre Erinnerungen an mein Elternhaus rühren mich natürlich immer sehr. Von der Aufführung des 'Mikado' habe ich in meiner Kindheit noch läuten hören. Später stellte mein Vater noch einmal, aus lauter berühmten Opern, eine Operette zusammen, und am Schluss tauchten wir fünf Kinder in Pierrot Kostümen [vgl. das berühmte Kaulbach-Bild] aus der Versenkung auf und tanzten den Schunkel-Walzer. Leutnant Rummel, der nachmalige berühmte Gustav Waldau, spielte eine Hauptrolle, das Ganze war wohl in der Hauptsache eine Parodie auf den 'Bajazzo' [von Leoncavallo]. - Da wir schon bei Erinnerungen ...Höchst wichtiger und umfangreicher Brief an den Kaufmann und Jugendfreund der Pringsheim-Kinder Emil August Fester (1877-1964), der einen langen Erinnerungsbrief an Katia geschrieben hatte: "[...] Ihre Erinnerungen an mein Elternhaus rühren mich natürlich immer sehr. Von der Aufführung des 'Mikado' habe ich in meiner Kindheit noch läuten hören. Später stellte mein Vater noch einmal, aus lauter berühmten Opern, eine Operette zusammen, und am Schluss tauchten wir fünf Kinder in Pierrot Kostümen [vgl. das berühmte Kaulbach-Bild] aus der Versenkung auf und tanzten den Schunkel-Walzer. Leutnant Rummel, der nachmalige berühmte Gustav Waldau, spielte eine Hauptrolle, das Ganze war wohl in der Hauptsache eine Parodie auf den 'Bajazzo' [von Leoncavallo]. - Da wir schon bei Erinnerungen sind, will ich Sie auf zwei kleine Irrtümer in Ihrem Bericht aufmerksam machen. Mein Vater hat nie irgendwelche unerwünschte literarische Produkte durch Aufkaufen unterdrückt. Im ersten Fall handelte es sich um den Roman meiner Großmutter Hedwig Dohm 'Sibylla Dagmar'. Dieser spielte in der sogenannten Münchner 'Gesellschaft' und dabei hat die Autorin ganz treuherzig einige an sie gerichtete Briefe meiner Mutter benützt. Gerade die Vermischung von Erfundenem und Wirklichem machte viel böses Blut, und es gab einen gewissen Skandal, der meinem Vater natürlich ärgerlich war. Aber er unternahm nichts dagegen, konnte es wohl auch kaum, und ziemlich bald beruhigten sich die Gemüter. - Der andere Fall ist Thomas Manns Novelle 'Wälsungenblut', auch von diesem ohne viel Bedenken und Rücksicht auf die Realität geschrieben, eine Inzestgeschichte von Zwillingen. Noch ehe die Novelle in der 'Rundschau' erschien, war etwas davon ruchbar geworden, und der Autor zog, als man ihm die möglichen unliebsamen Folgen klar gemacht, die Geschichte sofort zurück, die erst jetzt, nachdem sie schon früher auf Englisch und Französisch erschienen, in die neue Ausgabe 'Erzählungen' aufgenommen wurde. - Übrigens hat mein Zwillings[bruder] Klaus die ganze 'Wälsungenblut'-Geschichte kürzlich in der 'Neuen Zürcher Zeitung' erzählt [... Friedrich August von] Kaulbach hat meine Eltern für das Pierrot-Bild wohl nicht überfordert [...] in meinem 16. Jahr hat er ein recht schönes Portrait von mir gemalt, ein Geschenk für meine Grosseltern. Leider ist es abhanden gekommen, wir besitzen nur eine Reproduktion davon [...] Der Brief ist für meine Verhältnisse schon überlang [...]" - Erstveröffentlichung mit Kommentar und Erforschung der Hintergründe dieses Briefes in: Dirk Heisserer (Hrsg.), Emil August Fester / Katia Mann, ein Briefwechsel. (Erscheinen geplant für 2013 als Bd. IX der Thomas-Mann-Schriftenreihe).zzgl. Versandkosten
-
Verkauft
Mann, Katia, geb. Pringsheim, Ehefrau Thomas Manns (1883-1980).
13 eigenhändige Briefe mit Unterschrift, 3 eigenhändigen Postkarten mit Unterschrift sowie 4 masch. Briefe mit eigenhändiger Unterschrift Kilchberg am Zürichsee, St. Moritz, Forte dei Marmi, Pontresina und Oxford, 1. X. 1960 bis 15. V. 1966, Verschiedene Formate. Zus. ca. 42 Seiten. – Beiliegen: 26 Gegenbriefe Guenthers (Typoskript-Durchschläge). Ohne Ort, 7. II. 1960 bis 22. VI. 1966 Qu.-Gr.-8°. Zus. ca. 49 Seiten.
Walter Janka (1914-1994), zunächst Geschäftsführer, dann Leiter des Aufbau Verlages von 1950 bis 1957, pflegte ein intensives Verhältnis zu Thomas Mann und dessen Familie. Janka war es zu verdanken, dass die Werke und Briefe Thomas Manns nicht nur in der Bundesrepublik im S. Fischer Verlag, sondern auch in der DDR im Aufbau Verlag erschienen. Legendär ist die Anekdote, wonach Janka das Honorar mangels Devisen in Form eines Pelzmantels auszahlte. Als Janka am 6. Dezember 1956 verhaftet wurde, setzte sich Katia Mann wie viele Intellektuelle erfolglos für ihn ein. Nach einem Schauprozess wurde Walter Janka "als unmittelbarer Hintermann und Teilnehmer einer konterrevolutionären Gruppe" am 26. Juli 1957 zu fünf Jahren Haft verurteilt, die er u.a. im Zuchthaus Bautzen absaß. Am 23. ...Walter Janka (1914-1994), zunächst Geschäftsführer, dann Leiter des Aufbau Verlages von 1950 bis 1957, pflegte ein intensives Verhältnis zu Thomas Mann und dessen Familie. Janka war es zu verdanken, dass die Werke und Briefe Thomas Manns nicht nur in der Bundesrepublik im S. Fischer Verlag, sondern auch in der DDR im Aufbau Verlag erschienen. Legendär ist die Anekdote, wonach Janka das Honorar mangels Devisen in Form eines Pelzmantels auszahlte. Als Janka am 6. Dezember 1956 verhaftet wurde, setzte sich Katia Mann wie viele Intellektuelle erfolglos für ihn ein. Nach einem Schauprozess wurde Walter Janka "als unmittelbarer Hintermann und Teilnehmer einer konterrevolutionären Gruppe" am 26. Juli 1957 zu fünf Jahren Haft verurteilt, die er u.a. im Zuchthaus Bautzen absaß. Am 23. Dezember 1960 wurde er wegen internationaler Proteste vorzeitig aus der Haft entlassen. Mit Berufsverbot belegt und in der Haft schwer erkrankt, stand Janka vor dem Nichts. In diese Zeit fallen die hier vorliegenden Briefe, die Katia Mann an Johannes von Guenther schrieb. Guenther, als Herausgeber und Übersetzer russischer Klassiker selbst Autor des Aufbau Verlages, zählte wie Katia Mann zu den Fürsprechern Walter Jankas. Das bezeugen die Briefe und Ansichtskarten, die Katia Mann von 1960 bis 1966 an Johannes von Guenther schrieb, ebenso wie die detailreichen Gegenbriefe, die der Korrespondenz in Durchschlägen beigefügt ist. Sie werfen ein eindrucksvolles Licht auf die durch den Schauprozess und die Haft verursachte prekäre Lage Walter Jankas, die damit verbundenen Hintergründe sowie auf das kulturpolitische Klima in der DDR in der späten Phase der Ära Ulbricht. - Ein weiterer roter Faden, der die sehr offene, freundschaftliche und inhaltsreiche Korrespondenz zwischen Katia Mann und Johannes von Guenther durchzieht, ist die gesundheitliche Situation Erika Manns, die sich von einem Oberschenkelhalsbruch im September 1960 und diverser darauffolgender Krankheiten nicht mehr erholte. "Meine Krankheiten liegen miteinander im Kalten Krieg", schrieb Erika Mann 1962 an Paul Citroën. Wie treffend diese Aussage war, zeigen die im Folgenden angebotenen Briefe. - Transkription auf Anfrage. - Gesamtpreis bis 1. Februar 2016.zzgl. Versandkosten