Bartók, Béla

Komponist und Pianist (1881-1945)

Bartók, Béla

Bartók gilt als einer der bedeutendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts. Seine Musiksprache verbindet die ungarische Volksmusik mit der musikalischen Moderne. So verwendet Bartók alle zwölf Töne und bewahrt gleichzeitig einen modalen Charakter. Der dritte Teil seiner „Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta “ wurde als Filmmusik in Stanley Kubricks „Shining “ (1980) verwendet. Neben dem Komponieren befasste Bartók sich mit dem systematischen Sammeln von Volksliedern. Er unternahm dafür weitläufige Reisen durch Ungarn, Rumänien, die Slowakei, Siebenbürgen und den Vorderen Orient und sammelte über 10.000 Lieder, die er phonographierte oder direkt aufschrieb. Er sprach mehrere Fremdsprachen, darunter Deutsch, Englisch, Französisch und Russisch. Durch sein Ballett „Der holzgeschnitzte Prinz “ (1914-1916) und das 2. Streichquartett (1915-1917) kam er zu Weltruhm. Der Komponist verurteilte den Nationalsozialismus aufs Schärfste. Nachdem die Nationalsozialisten in Deutschland die Macht übernommen hatten, weigerte er sich, weiterhin in Deutschland aufzutreten. Außerdem untersagte er deutschen und italienischen Rundfunksendern 1937, seine Werke zu senden. Als 1938 die Regierung Ungarns auf Wunsch des NS-Staats „Judengesetze “ erließ, unterzeichneten 61 Prominente Ungarns medienwirksam, aber erfolglos einen Protest dagegen. Zu ihnen gehörte neben Béla Bartók auch Zoltán Kodály und Zsigmond Móricz. Die Angst, dass sein Heimatland Ungarn eine deutsche Kolonie werden könnte, veranlasst ihn zur Emigration in die USA.

Quelle: Wikipedia