Quelle: Wikipedia
-
Casanova, Giacomo, Abenteurer, Schriftsteller und Bibliothekar (1725-1798).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Dux in Böhmen, 3. [I]. 1791, Kl.-4°. 3 Seiten. Doppelblatt. Wasserzeichen „Pro Patria“.
12500 €
Herrlicher, inhaltsreicher und typischer Brief an den Grafen Antonio Ottavio Collalto (1719-1793): "Eccellenza mio Vener[atissimo]mo P[ad]rone. | Le rendo umilissime grazie della lettera che consegno al Sigr. Abb. della Lena. Ella permetta che, malgrado le riforme delle mode, io seguiti la vecchia augurando a V. E. in questo nuovo anno tutte le grazie che desidera da Dio distributor d'ogni bene. Piovino sopra a lei, e sopra tutta l'inclita sua famiglia tutte le benedizioni celesti. Sono otto giorni, che qui l'orrido freddo cominciò: io sto nella mia stanza ben calda a conversare co'libri, ed a leggere sulle gazzette le nuove correnti. Volevano jer sera che andassi per forza ad un ballo pieno di belle ragazze, ma resistei a tutte le tentazioni, poiche voglio mantenermi in vita piu che ...Herrlicher, inhaltsreicher und typischer Brief an den Grafen Antonio Ottavio Collalto (1719-1793): "Eccellenza mio Vener[atissimo]mo P[ad]rone. | Le rendo umilissime grazie della lettera che consegno al Sigr. Abb. della Lena. Ella permetta che, malgrado le riforme delle mode, io seguiti la vecchia augurando a V. E. in questo nuovo anno tutte le grazie che desidera da Dio distributor d'ogni bene. Piovino sopra a lei, e sopra tutta l'inclita sua famiglia tutte le benedizioni celesti. Sono otto giorni, che qui l'orrido freddo cominciò: io sto nella mia stanza ben calda a conversare co'libri, ed a leggere sulle gazzette le nuove correnti. Volevano jer sera che andassi per forza ad un ballo pieno di belle ragazze, ma resistei a tutte le tentazioni, poiche voglio mantenermi in vita piu che posso, e non aver la vergogna morendo di sapere che ho fatto Io sproposito di accelerarmi la morte. Abbiamo dunque sempre cura, Eccellentissimo signore, di conservarci in salute. La moglie dell' Ecc:me Zaguri sta in una stanza all'oscuro per ricuperare la vista: il rimedio e unico. Sono quarant'anni che feci la conoscenza a Cremona con una cittadina, che ricevette una lettera dal marito che stava da due anni assente: la povera donna disperata mi confido ch'era gravida: pensai la notte, e le dissi il giorno dietro che non potea far altro che fingersi attaccata dalla grande Oftalmia, e che cosi stando all'oscuro il marito non la vedra, ed aspettera a dire che avra ricuperata la vista quando avra partorito. Cio pero non fa al proposito, ed io non ho narrato a V. E. questa istorietta che per farla ridere. È dunque morto I'eloquentissimo Foscari? Uomo grande e profondo. II degno figlio, che sarà bailo alla sua volta, differi la sua partenza da Pietroburgo a cagione della moglie pazza furiosa. Che disgrazia per quel degno cavaliere! Ora il Serenissimo veneto Collegio (se ardisco dirlo) sta male in grandi uomini. Non v'è piu il S. E. Proc. Morosini, non v'è piu il defunto Foscari, non vi sara più il K. Iustinian. Dio conservi la Repubblica. Vi sono dé giovani, che promettono, ma ci vogliono anni. Le rendo grazie di queste notizie quantunque infauste. Pensi sempre a me con indulgenza, e mi conservi la preziosa sua grazia. Sono con profondo ossequio [...] Servitore Casanova." - Zusammenfassung: Casanova dankt zunächst für einen Brief Collaltos und übermittelt Neujahrswünsche. Dann berichtet er über die Kälte auf Schloß Dux, die ihn zwinge, in seinem Zimmer Bücher und Zeitungen zu studieren. Um seine Gesundheit nicht zu gefährden, sei er nicht einmal auf einen Ball voll mit schönen Mädchen gegangen. Dann erzählt Casanova eine für ihn so typische Anekdote, die sich nicht in seinen Memoiren wiederfindet: "Es sind vierzig Jahre her, dass ich in Cremona Bekanntschaft mit einer Bürgerin machte, die einen Brief vom Gatten empfing, der seit zwei Jahren abwesend war. Die arme verzweifelte Frau vertraute mir an, dass sie schwanger war. Ich dachte die Nacht hindurch nach und sagte ihr den Tag danach, dass sie nichts anderes machen könnte, als sich zu stellen, als ob sie von einer schweren Augenentzündung befallen wäre und dass sie so auf diese Weise, da sie im Finstern stünde, der Gatte nicht sehen wird. So wird sie abwarten, zu erklären, dass sie das Gesicht wieder erlangen wird, wann sie entbunden sein wird. Das gehört eigentlich nicht hierher, und ich habe das Geschichtchen Ihrer Exzellenz nur erzählt, um Sie lachen zu lassen." (Übersetzung: G. Casanova, Briefwechsel. Hrsg. von Aldo Ravà und Gustav Gugitz. München und Leipzig 1913. S. 282-84). Sodann beklagt er den Tod des beredsamen Francesco Foscari und daß die Republik Venedig nicht gut mit ihren grossen Männern umgehe. Gott solle Venedig schützen. - 1784 hatte Casanova in Wien den Grafen Joseph Karl von Waldstein getroffen, der ihm 1785 das Angebot machte, nach seinem abenteuerlichen Leben als Bibliothekar auf Schloss Dux in Böhmen zu arbeiten. 1790 begann er mit der Niederschrift seiner Memoiren, wobei er sich auf Aufzeichnungen und Briefe stützte. 1793 beendete er die erste Fassung, die er dann bis zu seinem Tod am 4. Juni 1798 überarbeitete. - Pietro I. Antonio Zaguri (1733-1806) war venezianischer Patrizier und Senator, Freund und ab 1772 Briefpartner von Casanova. Seine Frau war eine Ludovica Grimani. Francesco Foscari (1704-17. XII. 1790) war fruchtbarer Schriftsteller und als venezianischer Diplomat u. a. in St. Petersburg tätig. Francesco II. Lorenzo Morosini (1714-1793) war seit 1755 Prokurator von San Marco und venezianischer Diplomat. Marcantonio Giustinian (1619-1688) war venezianischer Doge. Zaguri und Morosini finden oft Erwähnung in Casanovas Autobiographie. - Druck: Lettere del Casanova al Collalto. In: Carteggi casanoviani, Bd. I (1916), S. 60 ff., Nr. 24. - Abb. im Kat. II Mondo di Giacomo Casanova. Venedig 1998. S. 43 und 245, Nr. 366 (Slg. B. Rothgangel, Vimercate). - Autographen von Giacomo Casanova, besonders so schöne, sind von "ungeheurer Seltenheit", wie Rava und Gugitz (a.a.O., S. XI) bereits 1913 angemerkt haben.zzgl. Versandkosten
In den Warenkorb -
Rilke, Rainer Maria, Schriftsteller (1875-1926).
Eigenhändiges Gedichtmanuskript (20 Zeilen) ohne Unterschrift Ohne Ort und Jahr [München, 9. XI. 1915, 8°. 1 Seite.
10000 €
Eines der außergewöhnlichsten und bewegendsten Gedichte Rilkes: "Der Tod. || Da steht der Tod, ein bläulicher Absud | in einer Tasse ohne Untersatz [...] O Sternenfall, von einer Brücke einmal eingesehn - : | Dich nicht vergessen. Stehn!" - Die sehr schöne Niederschrift war vermutlich für den Münchener Schauspieler Albert Steinrück gedacht, den Rilke in der Rolle des "Woyzeck" bewundert hatte. Am 9. November 1915 schrieb Rilke an Eva Cassirer: "'Ich kann Ihnen die Abschrift eines merkwürdigen Gedichtes beilegen, das mir heute, völlig unvermuthet, gelungen ist ... (Übrigens schenk ichs, einem plötzlichen Impuls nachgebend, dem Schauspieler Steinrück.)." Ursprünglich hatte Rilke das Gedicht in das "blaue Buch" der Fürstin Marie von Thurn und Taxis (1855-1934) eingeschrieben, ...Eines der außergewöhnlichsten und bewegendsten Gedichte Rilkes: "Der Tod. || Da steht der Tod, ein bläulicher Absud | in einer Tasse ohne Untersatz [...] O Sternenfall, von einer Brücke einmal eingesehn - : | Dich nicht vergessen. Stehn!" - Die sehr schöne Niederschrift war vermutlich für den Münchener Schauspieler Albert Steinrück gedacht, den Rilke in der Rolle des "Woyzeck" bewundert hatte. Am 9. November 1915 schrieb Rilke an Eva Cassirer: "'Ich kann Ihnen die Abschrift eines merkwürdigen Gedichtes beilegen, das mir heute, völlig unvermuthet, gelungen ist ... (Übrigens schenk ichs, einem plötzlichen Impuls nachgebend, dem Schauspieler Steinrück.)." Ursprünglich hatte Rilke das Gedicht in das "blaue Buch" der Fürstin Marie von Thurn und Taxis (1855-1934) eingeschrieben, gedruckt erschien es im "Insel- Almanach auf das Jahr 1919". - Mit eindrucksvoller Metaphorik thematisiert Rilke den Freitod, der "bläuliche Absud" deutet auf eine Vergiftung mit Zyankali hin. Das Gedicht wurde unter dem Eindruck der zahlreichen Todesnachrichten aus dem ersten Jahr des Ersten Weltkrieges niedergeschrieben (kurze Zeit darauf wurde Rilke selbst gemustert und für tauglich befunden), darüber hinaus zeigt es deutliche Parallelen zum Werk Leo Tolstois. Am Tag vor der Niederschrift heißt es am 8. November in der Rilke-Chronik: "Langer Brief über den 'Malte' an Lotte Hepner. Rilke rät ihr, Tolstois Erzählung 'Der Tod des Iwan Iljitsch' zu lesen [...] Über den Tod heißt es im Zusammenhang mit Tolstoi: 'deshalb konnte dieser Mensch so tief, so fassungslos erschrecken, wenn er gewahrte, daß es irgendwo den puren Tod gab, die Flasche voll Tod oder diese häßliche Tasse mit dem abgebrochenen Henkel und der sinnlosen Aufschrift 'Glaube, Liebe, Hoffnung', aus der einer Bitternis des unverdünnten Todes zu trinken gezwungen war ..." (S. 513). Aber das Gedicht besticht nicht nur wegen der beklemmenden Todesthematik, es zeigt auch seine stilistische Abkehr vom Frühwerk: "Rilkes Abkehr von der impressionistischen Klang- und Stimmungskunst ist offenkundig vollzogen. Die Hinwendung zu einer Art Symbolismus führt zu expressiver Bildlichkeit und gewagter Stilistik [...] Fast dadaistisch wirkt der freilich ernstgemeinte weithergeholte, aller Konvention widerstreitende Reim 'Gelall | O Sternenfall'. Devianz und Verfremdung [...] deuten sich an. Das Gedicht ist 'einer der wichtigsten Meilensteine auf dem Weg ins Spätwerk' " - Zuletzt 1968 versteigert bei Stargardt Auktion 585, Nr. 239. - Vgl. Schnack, Rilke-Chronik, 2009, S. 513; [Beda Allemann, 1961, S. 79 ...; ausführlicher Kommentar in Hans Hiebel, Das Spektrum der modernen Poesie, Bd. I, 2005, S. 208-12).zzgl. Versandkosten
In den Warenkorb -
Schopenhauer, Arthur, Philosoph (1788-1860).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift „S[ine] L[oco] & A[nno]“ [Frankfurt],, 9. IV. (Poststempel) 1844 (erschlossen), 4°. 1 Seite. Doppelblatt mit Adresse und Poststempel.
7500 €
Schopenhauers erster Brief (von 6) an seinen Tischgenossen, späteren engen Freund und Berater in Rechtsfragen Martin Emden (1801-1858): "Lieber Herr Doctor Emden! Es lastet auf meinem Gewissen, daß ich Ihnen gesagt habe, ich wäre jeden Abend im Weidenbusch zu finden; wodurch Sie vielleicht bewogen worden sind, dort einzusprechen; während ich, von der Menge der Meßferianten schon seit 8 Tagen von dort vertrieben und in meinen alten Stall, den Englischen Hof, zurückgebracht bin, wo es jetzt, zumal im hinteren Zimmer, hübsch geräumig und still ist: davon ich Sie bitte, sich baldigst zu überzeugen zur herzlichen Freude Ihres aufrichtig ergebenen A. Schopenhauer". - Die erwähnten Frankfurter Gaststätten Weidenbusch (Steinweg) und Englischer Hof (Roßmarkt; Schopenhauers Stammlokal) ...Schopenhauers erster Brief (von 6) an seinen Tischgenossen, späteren engen Freund und Berater in Rechtsfragen Martin Emden (1801-1858): "Lieber Herr Doctor Emden! Es lastet auf meinem Gewissen, daß ich Ihnen gesagt habe, ich wäre jeden Abend im Weidenbusch zu finden; wodurch Sie vielleicht bewogen worden sind, dort einzusprechen; während ich, von der Menge der Meßferianten schon seit 8 Tagen von dort vertrieben und in meinen alten Stall, den Englischen Hof, zurückgebracht bin, wo es jetzt, zumal im hinteren Zimmer, hübsch geräumig und still ist: davon ich Sie bitte, sich baldigst zu überzeugen zur herzlichen Freude Ihres aufrichtig ergebenen A. Schopenhauer". - Die erwähnten Frankfurter Gaststätten Weidenbusch (Steinweg) und Englischer Hof (Roßmarkt; Schopenhauers Stammlokal) wurden gegen Ende des 18. Jahrhunderts errichtet und beherbergten nacheinander bis 1860 den Konzertsaal der Frankfurter Museumsgesellschaft, wo Künstler wie Berlioz, Mendelssohn, Paganini und Wagner konzertierten. Beide Häuser wurden später durch gründerzeitliche Neubauten ersetzt und im II. Weltkrieg zerstört. - Schopenhauers Briefe an Emden zeigen eine fortlaufende Entwicklung von anfänglicher Zurückhaltung und Förmlichkeit zu immer größerer Vertraulichkeit; um 1848/49 nennt er ihn sogar "Lieber Schatz". In seinem Testament vom 26. Juni 1852 hat Schopenhauer seine Bibliothek seinem "besten, vieljährigen Freund" Martin Emden vermacht. Da der designierte Testamentsvollstrecker Emden aber bereits am 3. November 1858, also vor Schopenhauer, starb, kamen die Bücher an den Biographen Wilhelm Gwinner, der den Großteil über den Frankfurter Antiquar Joseph Baer zum Verkauf brachte. - Vgl. P. Arnsberg, Die Geschichte der Frankfurter Juden, Bd. III, S. 530. - Druck: Gesammelte Briefe (2. Aufl. 1987), Nr. 197 (nach dem Erstdruck). - Kleine Einrisse in der Knickfalte, rechts unten Siegelausriss.zzgl. Versandkosten
In den Warenkorb -
Laue, Max von, Physiker und Nobelpreisträger (1879-1960).
Umfangreiche Korrespondenz, bestehend aus 51 masch. und 1 eigenh. Brief sowie 16 masch. und 2 eigenhändigen Postkarten, jeweils mit eigenhändiger Unterschrift „M. v. Laue“, dazu 1 Brief von anderer Hand in von Laues Auftrag, 6 masch. Abschriften seiner Briefe und fast 100 Gegenbriefe (Durchschläge). Hechingen und Göttingen (Laue) bzw. Berlin-Neukölln (Keiper), 1944 bis 1950., Fol. und Quer-Fol. Zusammen ca. 140 Seiten.
6000 €
Sehr aufschlussreiche Brieffolge an den Berliner Verleger Wolfgang Keiper, unmittelbar nach Max von Laues vorzeitiger Emeritierung 1943, die wegen seines Eintretens für Albert Einstein und gegen die "Deutsche Physik" von den Nationalsozialisten provoziert worden war. Von Laue suchte nach einer beruflichen Neuorientierung und wandte sich an Keiper, der in seinem auf die Geschichte der Wissenschaften spezialisierten Verlag eine Reihe mit Autobiographien hervorragender Naturwissenschaftler und Faksimileausgaben bahnbrechender wissenschaftlicher Arbeiten herausbringen wollte. Der Physiker erklärte sich bereit, eine Autobiographie "Mein physikalischer Werdegang" nach dem Vorbild Max Plancks zu verfassen. Trotz der Papier- und Materialknappheit der letzten Kriegsjahre wechselten der Physiker ...Sehr aufschlussreiche Brieffolge an den Berliner Verleger Wolfgang Keiper, unmittelbar nach Max von Laues vorzeitiger Emeritierung 1943, die wegen seines Eintretens für Albert Einstein und gegen die "Deutsche Physik" von den Nationalsozialisten provoziert worden war. Von Laue suchte nach einer beruflichen Neuorientierung und wandte sich an Keiper, der in seinem auf die Geschichte der Wissenschaften spezialisierten Verlag eine Reihe mit Autobiographien hervorragender Naturwissenschaftler und Faksimileausgaben bahnbrechender wissenschaftlicher Arbeiten herausbringen wollte. Der Physiker erklärte sich bereit, eine Autobiographie "Mein physikalischer Werdegang" nach dem Vorbild Max Plancks zu verfassen. Trotz der Papier- und Materialknappheit der letzten Kriegsjahre wechselten der Physiker und sein Verleger fast täglich Briefe und Postkarten, in denen von Laue detailliert über seine wissenschaftliche Laufbahn, seine Veröffentlichungen und die wegen der politischen Zeitläufte nicht immer unproblematischen Beziehungen zu den Physiker-Kollegen berichtete. Darüber hinaus geht es um die Drucklegung der Autobiographie, die Anlass zu Kritik und Änderungsvorschlägen bot. Selbst am Heiligabend 1944 sandte von Laue einen Brief und eine Postkarte mit Auskünften an seinen Verleger. Bewundernswert ist die Geduld gegenüber Keiper, der ihn mehrmals wöchentlich mit langen Schreiben traktierte. Auch lieferte von Laue interessante bibliographische und biographische Informationen über bedeutende Kollegen, die Keiper für seine wissenschaftliche Reihe verwenden konnte. - Die Briefe teils mit Feuchtigkeitsspuren. Ein Teil der Blätter zeigt Verfärbungen, die Tinte der eigenhändigen Briefe ist stellenweise etwas verwischt oder fleckig. Die maschinenschriftlichen Passagen sind davon nicht betroffen. - Eine wichtige Quelle zu Leben und Werk des großen Physikers in einer für ihn politisch wie beruflich nicht einfachen Zeit.zzgl. Versandkosten
In den Warenkorb -
Hesse, Hermann, Schriftsteller und Nobelpreisträger (1877-1962).
Eigenhändiges Gedichtmanuskript (12 Zeilen) mit eigenh. Aquarell und Titel. Ohne Ort und Jahr [Montagnola, ca. 1940], Gr.-8° (21 x 15 cm). 2 Seiten. Doppelblatt. Auf unbeschnittenem Bütten.
5000 €
Herrliches Doppelblatt mit schöner aquarellierter Federzeichnung und Titel auf dem ersten Blatt: "Frühlingstag || Wind im Gesträuch und Vogelpfiff, | Und hoch im höchsten süssen Blau | Ein stilles, stolzes Wolkenschiff ... | Ich träume von einer blonden Frau, | Ich träume von meiner Jugendzeit, | Der hohe Himmel blau und weit | Ist meiner Sehnsucht Wiege [...]" Am Schluss hat der Dichter als Vignette mit der Feder eine Blume gezeichnet. - Das Aquarell zeigt eine Landschaft im Tessin, im Vordergrund ein Haus zwischen zwei Bäumen, dahinter ein See, in der Ferne blaue Berge. Die Ähnlichkeit mit der Lage der "Casa Hesse" in Montagnola ist unverkennbar. - Schöne Dichterhandschrift in frischem Zustand.Herrliches Doppelblatt mit schöner aquarellierter Federzeichnung und Titel auf dem ersten Blatt: "Frühlingstag || Wind im Gesträuch und Vogelpfiff, | Und hoch im höchsten süssen Blau | Ein stilles, stolzes Wolkenschiff ... | Ich träume von einer blonden Frau, | Ich träume von meiner Jugendzeit, | Der hohe Himmel blau und weit | Ist meiner Sehnsucht Wiege [...]" Am Schluss hat der Dichter als Vignette mit der Feder eine Blume gezeichnet. - Das Aquarell zeigt eine Landschaft im Tessin, im Vordergrund ein Haus zwischen zwei Bäumen, dahinter ein See, in der Ferne blaue Berge. Die Ähnlichkeit mit der Lage der "Casa Hesse" in Montagnola ist unverkennbar. - Schöne Dichterhandschrift in frischem Zustand.zzgl. Versandkosten
In den Warenkorb -
Ryman, Herbert Dickens (Herb), Grafiker und Zeichner bei Disney (1910-1989).
„Suite in Lines“. Klebealbum mit 65 mont. aquarellierten Federzeichnungen und Widmungsblatt mit kolor. Initiale und Unterschrift „Herbert“. Los Angeles, „Christmas 1959“, 4° (25 x 19 cm). Auf 43 Karton-Blättern (diese etw. gebräunt). Pp. d. Zt. (Vordergelenk schadhaft) mit Deckelbordüre, im hinteren Innendeckel „The American Binder Company, Inc. New York Ciry“.
4500 €
Sehr hübsche Sammlung teilweise ganzseitiger kolorierer Federzeichnungen, zum Teil mit Zirkusdarstellungen. - Das ebenfalls montierte Widmungsblatt ist an Ida Randolph Spragge (verh. Costain) gerichtet, die Gattin des Schriftstellers Thomas B. Costain, für den Ryman 1955 die Novelle "Tontin" illustriert hatte: "Suite in Lines is a collection of 65 pen and water color sketches which I made for you. They were drawn with ink directly on paper without the help of preliminary pencil lines. Never before in my life had I felt such a deep and lasting urge and interest in doing creative work than drawing these sketches. If they should please and amuse you, I shall feel being compensated to the fullest extent. To you, dearest Ida, in deep affection. Herbert." - Ryman first worked as a storyboard ...Sehr hübsche Sammlung teilweise ganzseitiger kolorierer Federzeichnungen, zum Teil mit Zirkusdarstellungen. - Das ebenfalls montierte Widmungsblatt ist an Ida Randolph Spragge (verh. Costain) gerichtet, die Gattin des Schriftstellers Thomas B. Costain, für den Ryman 1955 die Novelle "Tontin" illustriert hatte: "Suite in Lines is a collection of 65 pen and water color sketches which I made for you. They were drawn with ink directly on paper without the help of preliminary pencil lines. Never before in my life had I felt such a deep and lasting urge and interest in doing creative work than drawing these sketches. If they should please and amuse you, I shall feel being compensated to the fullest extent. To you, dearest Ida, in deep affection. Herbert." - Ryman first worked as a storyboard illustrator for MGM during Hollywood's "golden age". In 1938 he met Walt Disney as a result of an exhibit of Ryman's works at the Chouinard Art Institute.Walt was so impressed with the paintings that he invited Herb to join the Walt Disney Studios (Burbank). Herb went on to serve as an art director for such feature-length animated films as Fantasia and Dumbo. During the summers of 1949 and 1951, Ryman took a leave of absence and travelled with the Ringling Bros. and Barnum & Bailey Circus, living among the performers and documenting the circus in his paintings. 1953 Disney asked Ryman to render the artwork for a Disney envisioned theme park. Disney and Ryman worked non-stop throughout the weekend creating a large pencil sketch and several other drawings illustrating the project, including the Sleeping Beauty Castle, Main Street, USA, Jungle Cruise and Pirates of the Caribbean. - Vgl. D. Mumford and B. Gordon, A Brush with Disney [...] Told through the words and works of Herbert Dickens Ryman. 2000.zzgl. Versandkosten
In den Warenkorb -
Kandinsky, Wassily, Maler und Graphiker (1866-1944).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift „Kandinsky“. Neuilly-sur-Seine, 10. XII. 1943, 4°. 2 Seiten, auf einem Doppelblatt.
4200 €
Sehr selten, über ein Gutachten für ein Gemälde von Henri Rousseau (1844-1910): "[...] Je m'adresse à vous de la part de Mme Bucher à propos d'un certificat d'une toile de Henri Rousseau. Vous avez eu la grande amiabilité d'avoir dit à Mr Pougni que vous voulez le faire volontiers. Voulez-vous être si aimable de me donner un coup de téléphone pour fiter un rendez-vous, si possible après-demain lundi entre 16 et 17 h. Le numéro de mon téléphone est Moillot 59-31 - tous les jour à partir de 20 h., ou demain dimanche aussi jusqu'à 12 h. 30. Je vous demande encore une fois pardon, je vous dit mille fois merci à l'avance [...]". - Offensichtlich verlangte die Pariser Galeristin Jeanne Bucher (1872-1946) nach einem Echtheitszertifikat für ein Rousseau-Gemälde. Kandinsky, der ...Sehr selten, über ein Gutachten für ein Gemälde von Henri Rousseau (1844-1910): "[...] Je m'adresse à vous de la part de Mme Bucher à propos d'un certificat d'une toile de Henri Rousseau. Vous avez eu la grande amiabilité d'avoir dit à Mr Pougni que vous voulez le faire volontiers. Voulez-vous être si aimable de me donner un coup de téléphone pour fiter un rendez-vous, si possible après-demain lundi entre 16 et 17 h. Le numéro de mon téléphone est Moillot 59-31 - tous les jour à partir de 20 h., ou demain dimanche aussi jusqu'à 12 h. 30. Je vous demande encore une fois pardon, je vous dit mille fois merci à l'avance [...]". - Offensichtlich verlangte die Pariser Galeristin Jeanne Bucher (1872-1946) nach einem Echtheitszertifikat für ein Rousseau-Gemälde. Kandinsky, der mit Bucher freundschaftlich und geschäftlich verbunden war, hatte die Arbeiten von Rousseau 1908 kennen und schätzen gelernt, worauf er zwei seiner Gemälde erwarb. Eines davon, die Ansicht eines Hofes, ließ er auf das Plakat der ersten Ausstellung des Blauen Reiter drucken. Kandinskys "Über die Formfrage" im "Almanach des Blauen Reiters" von 1912 war mit sieben Bildern von Rousseaus illustriert. - Jeanne Buchers berühmte Galerie in der rue du Cherche-Midi war von 1925 bis 1946 ein wichtiger Treffpunkt der Avantgarde. Zwischen 1936 und 1944 stellte auch Kandinsky dort aus. - Der russische Maler Iwan Albertowitsch Puni (1892-1956) war ein Vertreter des Futurismus. 1924 emigrierte er endgültig nach Paris, wo er sich in Jean Pougny umbenannte. - Vgl. Kandinsky in Paris 1934-1944. New York, Solomon R. Guggenheim Museum, 1985, S. 16.zzgl. Versandkosten
In den Warenkorb -
Mendelssohn Bartholdy, Felix, Komponist (1809-1847).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift „Felix Mendelssohn Bartholdy“. Leipzig, 3. XI. 1836, 8° (20,5 x 12,5 cm). 1 Seite. Doppelblatt mit Adresse.
3750 €
An den Sänger und Privatgelehrten Albert Hering (1800-1880) in Leipzig im Zusammenhang mit der Leipziger Aufführung von Händels Oratorium "Israel in Egypt": "Hochgeehrter Herr | Da ich Sie in den letzten Proben zu Israel nicht sah, so bin ich jetzt erst im Stande Ihnen im Namen der Herrn Directoren des Concerts eine Bitte vorzutragen, die Sie wohl voraussahen, und der Sie vielleicht ausgewichen sind. Aber es hilft Ihnen nichts - die Bitte kommt doch - nämlich die, ob Sie die wenigen Recitative und Tenorsolos welche in Israel vorkommen am Montag wohl übernehmen würden. Es sind nicht viel, aber bedeutende Sachen, auf deren guten, verstandenen Vortrag es ankommt, Sie würden also uns Allen und der Sache einen Dienst leisten, wenn Sie unsere Bitte erfüllten. Um einige Zeilen Antwort ...An den Sänger und Privatgelehrten Albert Hering (1800-1880) in Leipzig im Zusammenhang mit der Leipziger Aufführung von Händels Oratorium "Israel in Egypt": "Hochgeehrter Herr | Da ich Sie in den letzten Proben zu Israel nicht sah, so bin ich jetzt erst im Stande Ihnen im Namen der Herrn Directoren des Concerts eine Bitte vorzutragen, die Sie wohl voraussahen, und der Sie vielleicht ausgewichen sind. Aber es hilft Ihnen nichts - die Bitte kommt doch - nämlich die, ob Sie die wenigen Recitative und Tenorsolos welche in Israel vorkommen am Montag wohl übernehmen würden. Es sind nicht viel, aber bedeutende Sachen, auf deren guten, verstandenen Vortrag es ankommt, Sie würden also uns Allen und der Sache einen Dienst leisten, wenn Sie unsere Bitte erfüllten. Um einige Zeilen Antwort ersuche ich Sie ergebenst, und falls sie bejahend wäre, so möchte ich Sie fragen ob Ihnen diesen Nachmuíttag um 4 Uhr eine genehme Zeit wäre, um die Sache bei mir näher zu besprechen, oder welche andre Ihnen lieber wäre [...]" - Die letzten nachweisbaren Proben von Händels Oratorium hatten am 28. und 31. Oktober 1836 stattgefunden. Sie dienten zur Aufführung am 7. November 1836 in der Universitätskirche St. Pauli. Mendelssohn fand die Aufführung "herrlich" (vgl. Schreibkalender). - Druck: Sämtliche Briefe, Bd. V, Nr. 1459.zzgl. Versandkosten
In den Warenkorb -
Brahms, Johannes, Komponist (1833-1897).
Eigenh. Postkarte mit Unterschrift „J Brahms“. Wien, 9. XII. 1876, 8° (14 x 8,4 cm). 1 Seite. „Correspondez-Karte“ mit Adresse und in Sepia gedruckter Frankatur.
3500 €
An den Komponisten und Dirigenten Carl Reinecke (1824-1910) in Leipzig: "Sie werden sehr ungehalten sein über all' die Weitläufigkeit und ich eile ihnen zu sagen dass Sie über mich durchaus verfügen können! Ich gehe erst (wenn überhaupt) zum April nach Düsseldorf. Mir ist also auch der 18. Januar recht und hoffentlich sind jetzt [Georg] Henschel und Frau [Clara] Schumann zufrieden. Meinetwegen aber brauchen Sie sich gar nicht mehr zu genieren! [...]" - Reinecke hatte Brahms zunächst für den 14. Dezember 1876 eingeladen; dieser Termin ging aber bei Brahms nicht. Am 7. Dezember schrieb er nochmal an Brahms und schlug den 18. Januar 1877 vor, den Brahms hier zusagt. Das Konzert in Leipzig, bei dem er das c-Moll-Quartett op. 60 spielte, fand dann am 20. Januar 1877 statt (vgl. ...An den Komponisten und Dirigenten Carl Reinecke (1824-1910) in Leipzig: "Sie werden sehr ungehalten sein über all' die Weitläufigkeit und ich eile ihnen zu sagen dass Sie über mich durchaus verfügen können! Ich gehe erst (wenn überhaupt) zum April nach Düsseldorf. Mir ist also auch der 18. Januar recht und hoffentlich sind jetzt [Georg] Henschel und Frau [Clara] Schumann zufrieden. Meinetwegen aber brauchen Sie sich gar nicht mehr zu genieren! [...]" - Reinecke hatte Brahms zunächst für den 14. Dezember 1876 eingeladen; dieser Termin ging aber bei Brahms nicht. Am 7. Dezember schrieb er nochmal an Brahms und schlug den 18. Januar 1877 vor, den Brahms hier zusagt. Das Konzert in Leipzig, bei dem er das c-Moll-Quartett op. 60 spielte, fand dann am 20. Januar 1877 statt (vgl. Hofmann, Brahms als Pianist und Dirigent, S. 168). - Oberrand mit Einriss, dieser mit Klebefilm ausgebessert und daher gebräunt. - Nicht in der Brahms-Briefdatenbank BBV.zzgl. Versandkosten
In den Warenkorb -
Benn, Gottfried, Schriftsteller (1886-1956).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift „B.“. Ohne Ort (Berlin), 26. VII. 1933, Gr.-8° (22,5 x 14 cm). 4 Seiten. Doppelblatt. Mit eigenhändigen Umschlag.
3000 €
An die Journalistin Käthe von Porada (1891-1985) in Paris. Der elfte Brief der Folge: "Nun sage ich Ihnen wohl Adieu, chère K., da Sie abreisen. Ich bin ganz verdüstert, weil Sie fortgehn in die unbekannte wilde Welt. Meine Handschrift ist darum ganz krickelig, allerdings auch, weil ich am kl[einen] Finger ein Pflaster habe. Oh Sie! | Danke tausendmal für die Valéry Gedichte. Soviel Mühe für Sie! Ich ersehe aus ihnen alles, was mich interessiert. Mein Instinkt hat wieder recht. Nach 'Herrn Teste' hielt ich nämlich wenig von ihm, jetzt noch weniger. Natürlich nur als Deutscher, d. h. als einer, der mit anderem Sprachmaterial arbeitet, anderes aus der Sprache entwickelt und in sie verlegt. Z. B. arbeitet er viel mit Adjectiven, was ich horrend finde in der Lyrik. Lyrik ist ...An die Journalistin Käthe von Porada (1891-1985) in Paris. Der elfte Brief der Folge: "Nun sage ich Ihnen wohl Adieu, chère K., da Sie abreisen. Ich bin ganz verdüstert, weil Sie fortgehn in die unbekannte wilde Welt. Meine Handschrift ist darum ganz krickelig, allerdings auch, weil ich am kl[einen] Finger ein Pflaster habe. Oh Sie! | Danke tausendmal für die Valéry Gedichte. Soviel Mühe für Sie! Ich ersehe aus ihnen alles, was mich interessiert. Mein Instinkt hat wieder recht. Nach 'Herrn Teste' hielt ich nämlich wenig von ihm, jetzt noch weniger. Natürlich nur als Deutscher, d. h. als einer, der mit anderem Sprachmaterial arbeitet, anderes aus der Sprache entwickelt und in sie verlegt. Z. B. arbeitet er viel mit Adjectiven, was ich horrend finde in der Lyrik. Lyrik ist ejakulativ, fast nur Hauptworte, kaum selbst Verben! Dann ist seine Lyrik etwas überraschend und geistvoll, kapriziös und enthüllt eigentlich nur altmodische Seelenrestbestände. Er räumt das Lager noch mal durch. Also alles in Allem niemand, der mich überwältigt. Ich werde weiter darin studieren. Tausend tausend Dank. - Morgen bei der Schillingstrauerfeier muss ich reden. Schreckliche Sache. Mache es kurz und sehr allgemein. 'Beschwörend'. Werde es Ihnen schicken. Es reden eine Menge Leute noch ausserdem. Die Witwe bat mich darum. Sonst abdafür. Es ist tötliche [sic] Stille, im Geschäft, im Privaten, im Telefon, in der Post - wenn Ihre Briefe nicht wären, die blauen, zärtlichen mit der wunderbaren (manchmal schwer zu lesenden) Handschrift! Merkwürdig, wie zwei Menschen, die sich doch kaum, oder wenig kennen, einander in Spannung halten, wenigstens Sie mich. Obschon ich doch, wie gesagt, sehr 'exact' bin. Wie kommt das? Warum heisst eigentlich das Lehmann Buch: 'Sturz auf die Erde'? Wer stürzt? Ich kann trotz Ihrer Apologie mein Urteil nicht sehr korrigieren. Natürlich ist die Konception des Wassermeier grossartig, auch vieles im Anfang wunderbar. So, nun wollen Sie nichts mehr hören, Sie haben Reisegedanken. Anbei ein kleines Bild. Alter: 1 1/2 Jahre, plötzlich steht es in einer Funkzeitschrift. Die Unterschrift ist ganz blöd. | Adieu, Liebe. | Gute Fahrt. | Wohin soll ich schreiben, falls ich schreiben darf? Ich gedenke Ihrer sanft und treu (und unverteidigt) [...]" - Druck: Meine Begegnung mit G. B., S. 128 f. - Der erwähnte Roman Valérys ist "La Soirée avec Monsieur Teste" (1896; Deutsch als "Herr Teste", übersetzt von Max Rychner, 1927). - Zu Max von Schillings, dem Präsidenten der Akademie der Künste vgl. Benn an Porada, 24. VII. 1933: "Heute nacht ist Prof. v. Schillings gestorben, Embolie nach sehr schwerer Operation [...] Es geht mir sehr nahe [...]". Die Totenrede Benns bei der Feier der Preußischen Akademie der Künste am 27. VII. 1933 ist gedruckt in "Der neue Staat und die Intellektuellen" (1933) und in den Gesamtausgaben. - Zu Wilhelm Lehmanns "Der Sturz auf die Erde" (1923) vgl. Benn an Porada, 21. VII. 1933 (DLA Marbach): "Dank für das sonderbare Buch [...] Die ersten 2 Drittel großartig, das letzte [...] schwach, zum Schluß geradezu doof [...]".zzgl. Versandkosten
In den Warenkorb -
Liszt, Franz, Komponist (1811-1886).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift „F. Liszt“. Zürich, Mitte November 1856, Fol. (43 x 27,2 cm). 1 Seite. Knickfalte.
3000 €
Prachtvoller, großformatiger (43 x 27 cm) und unveröffentlichter Brief an seinen Schüler und Mitarbeiter August Conradi (1821-1873) in Berlin, mit genauen Angaben zur Anfertigung der Partiturabschrift als Stichvorlage seiner "Graner Messe": "Ich bitte Freund Conradi bei der Abschrift dieser Partitur mit dem Noten Papier keine economie zu treiben und folglich dicke Noten zu malen und nicht zu viel Takte auf dieselbe Seite zusammen zu drängen, wie dies hier der Fall ist - Die Partitur kann füglich anstatt 107 Seiten, 130-140 enthalten. Bei den einigen Theilungen der Partitur im Gloria, Benediktus, Agnus - sollen nur diejenigen Instrumente welche dabei beschäftigt sind angeführt werden und keine unnützen leeren Zeilen übrig bleiben. Zweckmäßig wird es sein das Noten Papier eigens ...Prachtvoller, großformatiger (43 x 27 cm) und unveröffentlichter Brief an seinen Schüler und Mitarbeiter August Conradi (1821-1873) in Berlin, mit genauen Angaben zur Anfertigung der Partiturabschrift als Stichvorlage seiner "Graner Messe": "Ich bitte Freund Conradi bei der Abschrift dieser Partitur mit dem Noten Papier keine economie zu treiben und folglich dicke Noten zu malen und nicht zu viel Takte auf dieselbe Seite zusammen zu drängen, wie dies hier der Fall ist - Die Partitur kann füglich anstatt 107 Seiten, 130-140 enthalten. Bei den einigen Theilungen der Partitur im Gloria, Benediktus, Agnus - sollen nur diejenigen Instrumente welche dabei beschäftigt sind angeführt werden und keine unnützen leeren Zeilen übrig bleiben. Zweckmäßig wird es sein das Noten Papier eigens dazu zu liniren und dabei mehreren kleinen Zwischenräumen lassen nach den Fagotten, den Pauken, den Violen, deren Solo Bass Stimme, der Chor Bass Stimme, sodass der Leser bequem die Holz Bläser, das Blech, das Streich Quartett, die Solo Stimmen, den Chor, Orgel und Bass unterscheidet. Die Tempo Bezeichnungen müssen durchgängig 3 mal (mit rother Tinte) angegeben werden, über den Flöten, den 1ten Violinen, und unter den Bass - die Buchstaben R- und A- 6 mal - über den Flöten, den 1ten Hörner, den 1te Violinen, den Solo Sopran, den Chor Sopran, und unter den Bass. Alle Numerirungen, f. p. [Zeichen für crescendo und decrescendo] etc. wünsche ich mit rother Tinte, so wie die Tempo Bezeichnungen nebst den Buchstaben R - A -- sobald die Abschrift fertig ist wird die Partitur darf nach sogleich im Stiche vorgenommen; hoffentlich kann die Messe bis Ostern erscheinen - die lateinischen Text Worte welche jeder einzelnen Stimme unterlegt werden müssen bitte ich Sie in einem Missale nachzulesen - Vale [...] Im Gloria vermehrt sich die Partitur um eine Zeile an ein paar Stellen durch die 3te Flöte. Im Credo sind 4 Trompetten - und bei den Crucifixus große Trommel (mit Paukensschlägel) und Tam Tam - so wie bei dem judicare vivos et mortuos große Trommel und Becken zum Ärgernis der ... - Die Harfe hat nur eine kleine Stelle im Sanctus von 16 Takte und bleibt ad libitum. [Rotstift:] die Pausen bitte ich Freund Conradi beizufügen. [Am linken Rand:] wenn möglich so senden Sie mir die Abschrift in einen Monath nach Weymar durch Bülow -" - Liszts "Graner Messe" wurde am 30. August 1856 unter der Leitung des Komponisten erstmals aufgeführt (in Esztergom/Gran). Von Ende Oktober bis zum 27. November besuchte er Richard Wagner in Zürich und musizierte viel mit ihm, wie dieser ausführlich in "Mein Leben" erzählt. - Das Weimarer Liszt-Archiv enthält eine von Liszt revidierte Partiturabschrift der Graner Messe von der Hand des Kopisten Joachim Raff (aus dem Nachlass Eduard Lassen).zzgl. Versandkosten
In den Warenkorb -
Liszt, Franz, Komponist und Pianist (1811-1886).
Großes eigenh. musikalisches Albumblatt mit Unterschrift Mechelen (Malines), 10. III. 1841, Qu.-Fol. (24,7 x 27 cm). 1 Seite. Bütten..
2980 €
Prachtvolles Blatt, drei Takte in Klaviernotation: Inzipit des berühmten und virtuosen "Grand Galop Chromatique" in Es-Dur, komponiert 1838 (Searle Nr. 219). "This work is the essence of all concert-platform fireworks" (ebda. S. 37). - Liszt konzertierte von 9. Februar bis 14. März 1841 erstmals in Belgien. Es ist wahrscheinlich, dass er auf dem Weg von Antwerpen nach Lüttich am 10. März in Mechelen ein privates Konzert gab und für seine Gastgeber - die Adelsfamilie Hynderick de Theulegoet - das hier vorliegende großartige Albumblatt schrieb (vgl. Malou Haine, La première tournée de concerts de Franz Liszt en Belgique en 1841, in: Revue belge de Musicologie, 56, 2002, S. 241-78). - Rechts oben handschriftlicher Vermerk des Vorbesitzers Lucien Tonnelier (1860-1932), eines Pianisten ...Prachtvolles Blatt, drei Takte in Klaviernotation: Inzipit des berühmten und virtuosen "Grand Galop Chromatique" in Es-Dur, komponiert 1838 (Searle Nr. 219). "This work is the essence of all concert-platform fireworks" (ebda. S. 37). - Liszt konzertierte von 9. Februar bis 14. März 1841 erstmals in Belgien. Es ist wahrscheinlich, dass er auf dem Weg von Antwerpen nach Lüttich am 10. März in Mechelen ein privates Konzert gab und für seine Gastgeber - die Adelsfamilie Hynderick de Theulegoet - das hier vorliegende großartige Albumblatt schrieb (vgl. Malou Haine, La première tournée de concerts de Franz Liszt en Belgique en 1841, in: Revue belge de Musicologie, 56, 2002, S. 241-78). - Rechts oben handschriftlicher Vermerk des Vorbesitzers Lucien Tonnelier (1860-1932), eines Pianisten am belgischen Königshof: "Cet autographe de Franz Liszt (galop chromatique) appartenant à la collection de Madame Hynderick de Theulegoet, m'a été donné, après l'exécution chez elle de la sonate de Liszt le Sospiro, la Campanella etc. - en 1902." Das Blatt blieb in Familienbesitz. - Leicht stockfleckig, rückseitig kleine Hinterlegung.zzgl. Versandkosten
In den Warenkorb -
Berg, Alban, Komponist (1885-1935).
Der Wein. Konzertarie mit Orchester. (Partitur). Wien, Universal-Edition, 1931, Gr.-Fol. (36 x26,5 cm) 56 S. Graue OKart. mit grünem Lwd.-Rücken (leicht fleckig, unteres Gelenk etw. lädiert), Vorderdeckel mit masch. Aufkleber; in blauem Hlwd.-Schuber..
2980 €
Äußerst seltene, nie im Handel erschienene Erstausgabe der vollständigen Orchesterpartitur, die auch Redlich in seiner wichtigen Berg-Biographie unbekannt blieb ("Partitur nicht veröffentlicht"). - Arbeitsexemplar von Karl Böhm mit eigh. Besitzvermerk. - Am Schluß des Bandes ist das Titelblatt zu dem von Erwin Stein geschaffenen und 1930 erschienenen Klavierauszug eingeklebt. Es weist eine eigenh. Widmung von Alban Berg an Karl Böhm auf, datiert Darmstadt 28. Februar 1931: "Auf Ihr Wohl, mein lieber Doktor Böhm: [DE]N [WEIN], und wenn's auch nur ein österreichischer ist, [Alban Berg] in Darmstadt am 28. 2. 31". Berg hat den Titeldruck in seine Widmung mit einbezogen. - Im Frühjahr 1929 war Ruzena Herlinger, eine auf zeitgenössische Musik spezialisierte Wiener Sängerin ...Äußerst seltene, nie im Handel erschienene Erstausgabe der vollständigen Orchesterpartitur, die auch Redlich in seiner wichtigen Berg-Biographie unbekannt blieb ("Partitur nicht veröffentlicht"). - Arbeitsexemplar von Karl Böhm mit eigh. Besitzvermerk. - Am Schluß des Bandes ist das Titelblatt zu dem von Erwin Stein geschaffenen und 1930 erschienenen Klavierauszug eingeklebt. Es weist eine eigenh. Widmung von Alban Berg an Karl Böhm auf, datiert Darmstadt 28. Februar 1931: "Auf Ihr Wohl, mein lieber Doktor Böhm: [DE]N [WEIN], und wenn's auch nur ein österreichischer ist, [Alban Berg] in Darmstadt am 28. 2. 31". Berg hat den Titeldruck in seine Widmung mit einbezogen. - Im Frühjahr 1929 war Ruzena Herlinger, eine auf zeitgenössische Musik spezialisierte Wiener Sängerin tschechischer Herkunft, die Berg über die ISCM kennengelernt hatte, an den Komponisten mit der Bitte heran, eine Arie mit Orchesterbegleitung für sie zu schreiben. Sie bot dem Komponisten ein Honorar von fünftausend österreichischen Schilling an, was sehr verlockend war, obwohl der Auftrag eine Unterbrechung der Arbeit an "Lulu" bedeutete. Berg entschied sich für Baudelaires "Le Vin" in der deutschen Übersetzung von Stefan George und begann Ende Mai mit der Komposition, die er am 23. Juli bzw. einen Monat später mit der vollständigen Orchestrierung abschloss. - Neben dem Autograph von Berg ist das vorliegende Handexemplar von Karl Böhm (1894-1981) durch die außerordentlich vielen und wichtigen, auf den Komponisten zurückgehenden Eintragungen in blauem und rotem Bleistift, die wohl wichtigste Quelle zu dieser Komposition von Berg. Karl Böhm war in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg am engsten mit Bergs Musik verbunden und hat in den frühen 1960er Jahren "Wozzeck" und "Lulu" für die Deutsche Grammophon aufgenommen. - Erste Seite der Partitur mit hinterlegten Einrissen (Klebeband). - Vgl. Hans Schneider Kat. 285 (1985), Nr. 421 (7200.- DM).zzgl. Versandkosten
In den Warenkorb -
Matisse, Henri, Maler (1869-1954).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Nizza (Nice), ohne Jahr [ca. 1940], 4° (27 x 21 cm). 2 Seiten.
2800 €
An einen Freund wegen der Benzinrationierungen: "Alors, c'est vous, cher ami, qui êtes dans Sirius puisque vous ignorez que les pauvres possedeurs d'autos n'ont droit à la plus petite mesures d'essence et sont obligés de prendre l'antique tram de Cimiez avec tous les incommodités qui comporte. Sans quoi je ne viendrais pas de prendre deux jours de lit - tout de même ce matin, c'est fini: j'ai la tête libre et je me remets au travail [...] nous mangerons un bon poisson (si vous l'aimez, faites pour penser à raconter l'histoire de Corot au sujet du ris de veau - c'est du reste trop peu pour y revener, la voici: Corot au sortir de la boutique [...] du père, est rencontré par des amies qui l'invitent à diner un jour prochain - ils lui ont fait un ris de veau pour lui faire plaisir ...An einen Freund wegen der Benzinrationierungen: "Alors, c'est vous, cher ami, qui êtes dans Sirius puisque vous ignorez que les pauvres possedeurs d'autos n'ont droit à la plus petite mesures d'essence et sont obligés de prendre l'antique tram de Cimiez avec tous les incommodités qui comporte. Sans quoi je ne viendrais pas de prendre deux jours de lit - tout de même ce matin, c'est fini: j'ai la tête libre et je me remets au travail [...] nous mangerons un bon poisson (si vous l'aimez, faites pour penser à raconter l'histoire de Corot au sujet du ris de veau - c'est du reste trop peu pour y revener, la voici: Corot au sortir de la boutique [...] du père, est rencontré par des amies qui l'invitent à diner un jour prochain - ils lui ont fait un ris de veau pour lui faire plaisir et ils le lui disent - L'aimez-vous? Je l'adore! - Il le détestait, cependant par gentillesse il le mange, ainsi que chaque fois que ces bons amis lui offrent à dîner. Mais c'était Corot. Je n'en ferais pas autant et vous non plus. Nous mangerons donc un bon poisson vendredi à la Coquille à Midi 1/2 [...] Conaissez-vous la vie romancé de Henri de Kleist? Connaissez probablement son cas, très intéressant." - Kleiner Randeinriss hinterlegt.zzgl. Versandkosten
In den Warenkorb -
Dvorák, Antonín, Komponist (1841-1904).
Gedrucktes und handschriftlich ausgefülltes Dokument mit eigenhändiger Unterschrift „Ant. Dvorák“. Prag, 10. VII. 1903, Fol. (33 x 23 cm). 3 Seiten. Doppelblatt mit Siegelstempel und Stempelmarke.
2800 €
Sehr seltenes Dokument aus Dvoráks Zeit als Prager Konservatoriumsdirektor (1901-04). - Abschlußzeugnis für die 22-jährige Pianistin Hedwig Oesterreicher aus Prag, die das Konservatorium von 1894-1903 besucht hatte. Ihr wird eine bedeutende künstlerische Begabung bescheinigt. Außer der Unterschrift Dvoráks mit weiteren Unterschriften bedeutender Lehrer: I. Heinrich (Jindrich) Kaan von Albest, Pianist und Komponist (1852-1926). Im März 1884 begleitete Kaan seinen Freund Dvorák nach London. 1889 wurde er Lehrer am Prager Konservatorium und 1907 dessen Direktor. - II. und III. Josef Foerster, Organist und Komponist (1833-1907). Vater von Joseph Bohuslav Foerster. - IV. Karel Hoffmeister, Pianist, Klavierpädagoge und Musikwissenschaftler (1868-1952). Schüler und Nachfolger von ...Sehr seltenes Dokument aus Dvoráks Zeit als Prager Konservatoriumsdirektor (1901-04). - Abschlußzeugnis für die 22-jährige Pianistin Hedwig Oesterreicher aus Prag, die das Konservatorium von 1894-1903 besucht hatte. Ihr wird eine bedeutende künstlerische Begabung bescheinigt. Außer der Unterschrift Dvoráks mit weiteren Unterschriften bedeutender Lehrer: I. Heinrich (Jindrich) Kaan von Albest, Pianist und Komponist (1852-1926). Im März 1884 begleitete Kaan seinen Freund Dvorák nach London. 1889 wurde er Lehrer am Prager Konservatorium und 1907 dessen Direktor. - II. und III. Josef Foerster, Organist und Komponist (1833-1907). Vater von Joseph Bohuslav Foerster. - IV. Karel Hoffmeister, Pianist, Klavierpädagoge und Musikwissenschaftler (1868-1952). Schüler und Nachfolger von Kaan, Verfasser einer Monographie über Dvorák (Prag 1924; London 1928). - V. Symphorien Oudin, Französisch-Lehrer. - VI. Luigi Tonelli, Italienisch-Lehrer. - Hedwig Oesterreicher ist erwähnt in: Johann Branberger, Das Konservatorium für Musik in Prag, 1911, S. 347 (auch auf der Website des Sophie-Drinker-Intituts). Über ihre spätere Tätigkeit ist bisher nichts bekannt. - Mit großem braunem Fleck. Einrisse in den Knickfalten teilw. alt hinterlegt.zzgl. Versandkosten
In den Warenkorb -
Churchill, Winston, Britischer Premierminister (1874-1965).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift London, 105 Mount Street, 2. IX. 1902, 8°. 1 Seite. Briefkopf.
2800 €
"Dear Mr. Copper, | By all means make the announcement at your convenience and keep the advertisement back until this has been done. Some unauthorized paragraphs have been circulated in the press, but I do not propose to send any notice elswhere [...]""Dear Mr. Copper, | By all means make the announcement at your convenience and keep the advertisement back until this has been done. Some unauthorized paragraphs have been circulated in the press, but I do not propose to send any notice elswhere [...]"zzgl. Versandkosten
In den Warenkorb -
Mutti Bräu -, .
Gästebuch der Gaststätte „Mutti Bräu“ in München-Schwabing. München, 27. III. 1949 bis 12. VII. 1950 und Mai 1961 bis 24. III. 1969, Fol. (28 x 20,5 cm). Mit 12 Noteneintragungen, 17 tls. lavierten Federzeichnungen, 1 Farbstiftzeichnung und 8 Bleistiftzeichnungen. 135 Blätter Büttenpapier (davon 60 unbeschriftet) mit ca. 185 Eintragungen. Dunkelrote Pp. d. Zt. (stärker bestoßen, Lasche fehlt).
2800 €
Gästebuch der berühmten Münchner Künstlerkneipe "Mutti Bräu" (im "Pfälzer Hof", zuerst: Ursulastr. 9, ab 1961: 10), die in der Nachkriegszeit zum Treffpunkt von Sängern, Kabarettisten, Komponisten, Theater- und Filmschauspielern sowie Schriftstellern wurde. Im Pfälzer Hof in der Haimhauser Straße, bei der rundlichen Wirtin Traudl Bräu, trafen sich an jedem Donnerstag Literaten und Vortragskünstler am Stammtisch von Peter Paul Althaus. In buntem Wechsel huldigten Schauspieler wie Axel von Ambesser, Gert Fröbe, Ursula Herking, Karl Schönböck und der damals noch kaum bekannte Klaus Kinski der Brettl-Tradition. Als Honorar gab es ein Glas Wein, oft auch ein warmes Abendessen. Von Malern, die knapp bei Kasse waren, und das waren nicht wenige, nahm "Mutti Bräu" auch schon mal ein ...Gästebuch der berühmten Münchner Künstlerkneipe "Mutti Bräu" (im "Pfälzer Hof", zuerst: Ursulastr. 9, ab 1961: 10), die in der Nachkriegszeit zum Treffpunkt von Sängern, Kabarettisten, Komponisten, Theater- und Filmschauspielern sowie Schriftstellern wurde. Im Pfälzer Hof in der Haimhauser Straße, bei der rundlichen Wirtin Traudl Bräu, trafen sich an jedem Donnerstag Literaten und Vortragskünstler am Stammtisch von Peter Paul Althaus. In buntem Wechsel huldigten Schauspieler wie Axel von Ambesser, Gert Fröbe, Ursula Herking, Karl Schönböck und der damals noch kaum bekannte Klaus Kinski der Brettl-Tradition. Als Honorar gab es ein Glas Wein, oft auch ein warmes Abendessen. Von Malern, die knapp bei Kasse waren, und das waren nicht wenige, nahm "Mutti Bräu" auch schon mal ein Bild in Zahlung. Wohl keine andere Schwabinger Wirtin wurde von ihren Stammgästen so geliebt wie sie. Zum Dank dafür trugen sie sich, oft mit Reimen, Noten und Zeichnungen in ihr Gästebuch ein. - Zu Beginn schreibt der Bürgermeister der "Traumstadt Schwabing Peter Paul Althaus: "Was Kathi Kobus anno 20 war, | das wurdest Du im 49ziger Jahr. | Bleib, was du bist, verehrte Mutter Bräu, | bleib uns und bleib dir selber treu!" - Eintragungen von: Marcel André (Modeschöpfer; mit großer Kostümzeichnung), Stefan Andres (mit Gedicht), Paul Belmondo (mit Zeichnung), Hans Bergmann, Yves Brayer (mit Zeichnung), Sergiu Celibidache, Erik Charell, Jean Cocteau (wohl eine Parodie auf ihn), Gertrud Dahlmann-Stolzenbach, Ernst Deutsch (Abschlussfeier von "Der Kaufmann von Venedig"), Karl Ludwig Diehl, Bernhard Eichhorn (mit Notenzitat), Lucie Englisch, Peter van Eyck, Willi Forst, Gert Fröbe (mit Zeichnung), Konstantin Garneff (mit Zeichnung), Max von der Grün (mit dem Tukan-Kreis), Trude Hesterberg, Ursula Herking, Margot Hielscher, Paul Hörbiger (mit Fiaker-Zeichnung), Brigitte Horney, Adrian Hoven, Julius Hüther (mit 3 großen Bleistiftzeichnungen), Peter Igelhoff (mit Musikzitat), Michael Jary (2 Notenzitate), Erich Kästner (mit Lotte Enderle), Helmut Käutner (mit Gedicht), Kay Lorentz, Kurt Hubertus von Luschkowo, Theo Mackeben (Notenzitat "Bei dir war es immer so schön"), Frank Martin (mit Notenzitat) , Lilo Meessen, Rolf Moebius, Hans Moser, Wolfgang Neuss, Rita Paul, Aldo von Pinelli, Rudolf Prack, Mady Rahl, Ludwig Schmidseder, Sybille Schmitz, Magda Schneider, Carl Borro Schwerla, Ralf-Maria Siegel, Soraya, Matthäus Sporer, Toni Trepte (mit Zeichnung), Bruno Uher (mit Notenzitat), Rudolf Vogel, Walter von Weber, August Weigert, Otto Wernicke, Karl Kurt Wolter, Sonja Ziemann, Mac Zimmermann (mit schöner Federzeichnung) u.v.a. - Die Eingangszeichnung von Jörg Wisbeck (1913-2002) zeigt Musiker in mitelalterlichem Kostüm. - 3 lose Beilagen: I. Klaus Kinski, Porträtfoto mit Widmung und U. 1949. - II. Kristina Söderbaum, Fotografie mit eigenh. Widmung und U. 29. X. 1965. - III. Anonyme Zeichnung. - Vorderes Innengelenk schadhaft. Innen sehr gut erhalten. - Eine exzellente ungefasste Quelle zur Schwabinger Nachkriegsgeschichte.zzgl. Versandkosten
In den Warenkorb -
Johannes XXIII. (Angelo Giuseppe Roncalli), Papst (1881-1963).
Farbige Porträtfotografie mit Blindstempel „G. Felici – Roma“ auf einem Untersatzkarton mit Prägesiegel, Eigenhändige Unterschrift „Joannes XIIII | P(ontifex) M(aximus)“ und Datierung. Ohne Ort (Rom), 24. IV. 1963, Fotogröße: 21,5 x 17,5 cm. Blattgröße: 35 x 27,5 cm. Mit transparentem Schutzpapier.
2800 €
Profilaufnahme nach links mit hermelingefütttertem roten Cape. - Prachtstück in guter Erhaltung.Profilaufnahme nach links mit hermelingefütttertem roten Cape. - Prachtstück in guter Erhaltung.zzgl. Versandkosten
In den Warenkorb -
Benn, Gottfried, Schriftsteller (1886-1956).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift „B.“. Ohne Ort (Berlin), 14. VIII. 1933, Gr.-8° (22 x 14 cm). 4 Seiten. Doppelblatt. Mit eigenhändigen Umschlag.
2400 €
An die Journalistin Käthe von Porada (1891-1985) in Forte dei Marmi di Lucca, Pension Regina. Der fünfzehnte Brief der Folge: "Dank für Ihren lieben Brief. Ihr Katarrh macht mir Kummer. Was ist das für ein Katarrh? Wo sitzt er? Bronchien oder Hals? Haben Sie Temperatur? Husten Sie? Ich war 3 Tage in Warnemünde, habe gebadet, war herrlich. Kam heutemittag zurück. Da der Ozean einheitlich ist und seine Wassermenge ohne Grenzen und Zollschranken und sich flutenweit vermischen kann, haben wir vielleicht in einer Welle gebadet wenn es dann noch die Welle war. ('Wir steigen in die selben Flüsse und es sind doch nicht mehr dieselben Flüsse, wir sind und sind auch nicht' - Heraklit.) | Haben Sie richtig gelesen: 'Stier unter Fackelhaltern' ? | Nach Norden reise ich Ende August, Anfang ...An die Journalistin Käthe von Porada (1891-1985) in Forte dei Marmi di Lucca, Pension Regina. Der fünfzehnte Brief der Folge: "Dank für Ihren lieben Brief. Ihr Katarrh macht mir Kummer. Was ist das für ein Katarrh? Wo sitzt er? Bronchien oder Hals? Haben Sie Temperatur? Husten Sie? Ich war 3 Tage in Warnemünde, habe gebadet, war herrlich. Kam heutemittag zurück. Da der Ozean einheitlich ist und seine Wassermenge ohne Grenzen und Zollschranken und sich flutenweit vermischen kann, haben wir vielleicht in einer Welle gebadet wenn es dann noch die Welle war. ('Wir steigen in die selben Flüsse und es sind doch nicht mehr dieselben Flüsse, wir sind und sind auch nicht' - Heraklit.) | Haben Sie richtig gelesen: 'Stier unter Fackelhaltern' ? | Nach Norden reise ich Ende August, Anfang September, es sei denn, dass meine Tochter Nele herkommt. Ich zittre davor, vor beidem, ich als Vater: völlig widernatürlich, gezwungen, Prokrustesbett. | Haben Sie eigentlich in Paris noch Frl. [Martina] Bally besucht? Oder war sie schon fort? Sie schreibt mir heute aus Bagnoles (Normandie), wo sie den letzten Monat war, fährt aber bald heim nach Paris. - Dies ist wohl der letzte Brief nach Forte. Wie viel Geld haben Sie denn noch von Ihrem Vermögen? Hat das rote Kleid was eingebracht, vom Spesenstandpunkt aus betrachtet? Ich meine Gefallen, Glück, Furore, Sensation? Ich meine manches, aber alles im Rahmen und in Proportion zum 'reizenden Geschöpf', das ich so verehre und von dem ich sicher bin, dass es die zarteste und kultivierteste Lady ist am Tyrrhenischen Meer. Und der ich mich zu Füßen lege als ihr treuer Bernhardiner [...]" - Auf den Innenseiten des Doppelblattes links eigenhändig: "Gedicht für Kati [roter Buntstiftpfeil] | herbstlich, | südlich. | (wieviel Schwere braucht man, um sich - | zu erheben) | (Leichte Leute schweben nie) | 14. 8. 33." Rechts maschinenschriftlich das Gedicht (9 x 4 Zeilen): "Durch jede Stunde | durch jedes Wort | blutet die Wunde | der Schöpfung fort | verwandelnd Erde | und tropft den Seim | ans Herz dem Werde | und kehret heim [...] Ein Tausch, ein Reigen, | ein Sagenlicht, | ein Rausch aus Schweigen - | mehr giebt es nicht." - Druck: Meine Begegnung mit G. B., S. 133 ff.: "Abgesehen von verschiedentlich abweichender Interpunktion hat die gedruckte Fassung in 8,1 Treue den Reichen und in 8,3 Treie dem Zeichen." - Martina Bally, eine Cousine von Benns erster Frau Edith, lebte als Malerin 1926-39 in Paris.zzgl. Versandkosten
In den Warenkorb -
Röntgen, Wilhelm Conrad, Physiker, der erste Nobelpreisträger für Physik (1845-1923).
Eigenhändiger Briefkarte mit Unterschrift „W. C. Röntgen“. München, 22. XII. 1922, Qu.-Kl.-8° (8,5 x 11,5 cm). 1 Seite. Karton mit abgerundeten Ecken. Mit eigenhändigen Umschlag, Poststempel „Weilheim“.
2200 €
"Liebes Fräulein Gretchen! Ich wollte immer einmal zu Ihnen kommen, um mich mündlich bei Ihnen zu bedanken für die schönen Alpenveilchen, die manche Tage meinen Schreibtisch schmückten; ich kam aber nicht dazu und befürchte Sie heute nicht zu Hause anzutreffen, deshalb nehmen Sie mit diesen Zeilen vorlieb! Gesegnete Weihnachten wünsche ich Ihnen und hoffe, dass Sie das neue Jahr mit Muth antreten, wie es der Jugend geziemt. Mit besten Grüße Ihr. W. C. Röntgen." - Umschlag (gehört möglicherweise nicht zur Karte): "Frau Professor Wagner. München Georgenstr. 46 II." Die Adresse gehörte dem Physiker und Assistenten von Röntgen, Ernst Wagner (1876-1928)."Liebes Fräulein Gretchen! Ich wollte immer einmal zu Ihnen kommen, um mich mündlich bei Ihnen zu bedanken für die schönen Alpenveilchen, die manche Tage meinen Schreibtisch schmückten; ich kam aber nicht dazu und befürchte Sie heute nicht zu Hause anzutreffen, deshalb nehmen Sie mit diesen Zeilen vorlieb! Gesegnete Weihnachten wünsche ich Ihnen und hoffe, dass Sie das neue Jahr mit Muth antreten, wie es der Jugend geziemt. Mit besten Grüße Ihr. W. C. Röntgen." - Umschlag (gehört möglicherweise nicht zur Karte): "Frau Professor Wagner. München Georgenstr. 46 II." Die Adresse gehörte dem Physiker und Assistenten von Röntgen, Ernst Wagner (1876-1928).zzgl. Versandkosten
In den Warenkorb -
Clemenceau, George, Staatsmann (1841-1929).
Eigenh. Manuskript. , Ohne Ort und Jahr, 4°. 4 Seiten auf 4 Blättern.
1800 €
"Etats d'âme || Quand je cherche à comprendre la crise que traverse le parti républicain, et, avec lui, toutes les forces de gouvernement dont ce pays peut disparer, je me rends très bien compte que l'état d'ésprit doit nécessairement différer chez les hommes qui concoururent à la fondation de la République et chez ceux qui fonde d'avoir été trempés dans les dures épreuves, ne demandent au régime que des facultés de vie publique dont leurs ambitions au jour le jour puissent s'accomoder [...]" Clemeceau évoque les premières années de la République, combattue "par d'imposantes forces de réaction, sous le commandement d l'église romaine"; puis "dans la liberté, cinquante ans de paix, d'ordre et de prosperité"; les orages du Boulangisme et de l'affaire Dreyfus, etc. Le ..."Etats d'âme || Quand je cherche à comprendre la crise que traverse le parti républicain, et, avec lui, toutes les forces de gouvernement dont ce pays peut disparer, je me rends très bien compte que l'état d'ésprit doit nécessairement différer chez les hommes qui concoururent à la fondation de la République et chez ceux qui fonde d'avoir été trempés dans les dures épreuves, ne demandent au régime que des facultés de vie publique dont leurs ambitions au jour le jour puissent s'accomoder [...]" Clemeceau évoque les premières années de la République, combattue "par d'imposantes forces de réaction, sous le commandement d l'église romaine"; puis "dans la liberté, cinquante ans de paix, d'ordre et de prosperité"; les orages du Boulangisme et de l'affaire Dreyfus, etc. Le parti socialiste se maintient; seule l'Eglise soutient la "révolution monarchique", mais "les partis qui s'orientent vers le pouvoir" sont désorganisés, et ne sont que des combinaisons d'ambitions individuelles, etc. Il s'élève contre la ménace d'un "parti national" "qui ne pourrait qu'achever la désorganisation de notre malheureux pays sous la ménace perpetuelle de l'étranger." Le peuple francais a besoin d'une force morale, il pourrait se soulever. Clemenceau n'a pas d'ambition personnelle, mais il continuera à protester, etc. - Gut erhalten. Sehr seltenes historisches Dokument.zzgl. Versandkosten
In den Warenkorb -
Brecht, Bertolt, Schriftsteller (1898-1956).
Maschinengeschriebener Brief mit eigenhändiger Unterschrift „Bertolt Brecht“. Berlin, 18. V. 1954., Qu.-Gr.-8° (14,5 x 21 cm). 1 Seite. Briefkopf „Berliner Ensemble“. Gelocht..
1800 €
An die Pioniere der Klasse 8 der Grundschule Wahrenbrück, Bezirk Cottbus: "Liebe Freunde, ich danke Euch für Euren Brief und schicke Euch mit gleicher Post DM 70.- -. Das ist das Feriengeld für zwei Pioniere. Ich wünsche Euch allen recht vergnügte Ferien [...]" - Die Kinder hatten ursprünglich um die Patenschaft für einen Schüler gebeten, "der z. B. einer kinderreichen Familie enstammt" und hatten zwei Fotos (Gruppenbild und Zeltplatz im Grünen) geschickt. Ein Platz koste etwa 32 Mark. Auf seine Geldspende hin erhielt Brecht einen am 31. Juli datierten Dankesbrief der Zimmermannstöchter Lerch aus dem Ferienlager Hagen auf Rügen. - Vgl. Briefe 3 (1998), Anm. S. 575.An die Pioniere der Klasse 8 der Grundschule Wahrenbrück, Bezirk Cottbus: "Liebe Freunde, ich danke Euch für Euren Brief und schicke Euch mit gleicher Post DM 70.- -. Das ist das Feriengeld für zwei Pioniere. Ich wünsche Euch allen recht vergnügte Ferien [...]" - Die Kinder hatten ursprünglich um die Patenschaft für einen Schüler gebeten, "der z. B. einer kinderreichen Familie enstammt" und hatten zwei Fotos (Gruppenbild und Zeltplatz im Grünen) geschickt. Ein Platz koste etwa 32 Mark. Auf seine Geldspende hin erhielt Brecht einen am 31. Juli datierten Dankesbrief der Zimmermannstöchter Lerch aus dem Ferienlager Hagen auf Rügen. - Vgl. Briefe 3 (1998), Anm. S. 575.zzgl. Versandkosten
In den Warenkorb -
Benn, Gottfried, Schriftsteller (1886-1956).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift „Benn“. Ohne Ort (Berlin), 14. IX. 1933, Gr.-8° (22,5 x 14 cm). 2 Seiten. Doppelblatt.
1800 €
An die Journalistin Käthe von Porada (1891-1985) in Paris. Der neunzehnte Brief der Folge: "Reizende Briefe! Besonders der letzte! Ach, sowas ist genussreich! Ich war sehr böse im vorigen zu lesen, dass Sie wieder einen traurigen vernichtet hatten und nicht abgesandt, trotz des ausdrücklichen Hinweises meinerseits, sie an mich zu schicken! Süsse, reizende Kati! Ich war so über alle Maassen erkältet, hatte Fieber, Husten, - zum ersten Mal in meinem Leben habe ich gehustet und gleich sehr gründlich. War mehr als erkältet: tief erkrankt, schwerer Stoß ins Zentrum, Absinken, Altern, Sie haben recht, nicht für sich, gnädige Frau, für mich. Heute geht es mir besser. Das Hiersein meiner Tochter [Nele] strengt mich auch enorm an. Bin so absolut nicht gewohnt, ununterbrochen mit ...An die Journalistin Käthe von Porada (1891-1985) in Paris. Der neunzehnte Brief der Folge: "Reizende Briefe! Besonders der letzte! Ach, sowas ist genussreich! Ich war sehr böse im vorigen zu lesen, dass Sie wieder einen traurigen vernichtet hatten und nicht abgesandt, trotz des ausdrücklichen Hinweises meinerseits, sie an mich zu schicken! Süsse, reizende Kati! Ich war so über alle Maassen erkältet, hatte Fieber, Husten, - zum ersten Mal in meinem Leben habe ich gehustet und gleich sehr gründlich. War mehr als erkältet: tief erkrankt, schwerer Stoß ins Zentrum, Absinken, Altern, Sie haben recht, nicht für sich, gnädige Frau, für mich. Heute geht es mir besser. Das Hiersein meiner Tochter [Nele] strengt mich auch enorm an. Bin so absolut nicht gewohnt, ununterbrochen mit jemandem zu reden und zu sein. Die grösste Anstrengung, die mir vorstellbar ist. Morgen ist es vorbei: Dabei ist sie ein ganz reizendes kluges Wesen, mir sehr verwandt. | Schrecklich, was das Leben einem alles an Zerstreuendem und Ablenkendem auferlegt, statt dass man immer konzentriert sein kann. | Dann ein neuer, schwerer, man kann schon sagen übler Angriff in einem neuen Emigrantenblatt gegen mich: ich bin und habe: Tücke, Niedertracht, Mangel an Scham, Mangel an Geist, letzter Tiefstand, halb pathologisch, halb gemein, ekelerregend, hysterisch, Raserei der Brutalität usw. Darüber ein andermal mehr. Heute nur viele Grüsse und Gedanken an Sie. Meine Tochter lässt Sie schön grüssen. Stört Sie das vielleicht? [...]" - Druck: Meine Begegnung mit G. B., S. 138 f. - Gemeint ist die bekannte Kontroverse zwischen Benn und Klaus Mann, der im ersten Heft der Exilzeitschrift "Die Sammlung" im September 1933 "Gottfried Benn. Oder: Die Entwürdigung des Geistes" veröffentlicht hatte.zzgl. Versandkosten
In den Warenkorb -
Benn, Gottfried, Schriftsteller (1886-1956).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift „Benn“. Ohne Ort (Berlin), 9. VII. 1933, 8° (14,7 x 10,5 cm). 2 Seiten. Briefkopf „Dr. med. Gottfried Benn“. Kartonpapier.
1800 €
An die Journalistin Käthe von Porada (1891-1985). Der dritte Brief der Folge: "Vielen Dank für Ihre freundlichen Zeilen. Bin sehr froh, daß Sie gut zu Hause angekommen sind. Vielleicht rufe ich [Max] Beckmann an, würde gerne jemanden sehn, der Sie kennt, den Sie so gernhaben, bin aber nicht sehr erpicht auf neue Menschen, gehe ja nirgends hin. Denke oft an Sie, gnädige Frau, werfe oft einen Blick in Ihr Gesicht, kürzlich fiel mir ein, dass ich garnicht wusste, was für Schuhe Sie eigentlich trugen, sonst weiss ich alles. - Eine meiner Lieblingsstellen von mir ist jenes Sopransolo im 1. Teil des Oratoriums ["Das Unaufhörliche", vertont von Paul Hindemith 1931]: 'wenn es in Blüte steht ...' u.s.w. Sowas kann man nicht machen, sowas entsteht. Ewiger Traum, dass man etwas nicht macht, ...An die Journalistin Käthe von Porada (1891-1985). Der dritte Brief der Folge: "Vielen Dank für Ihre freundlichen Zeilen. Bin sehr froh, daß Sie gut zu Hause angekommen sind. Vielleicht rufe ich [Max] Beckmann an, würde gerne jemanden sehn, der Sie kennt, den Sie so gernhaben, bin aber nicht sehr erpicht auf neue Menschen, gehe ja nirgends hin. Denke oft an Sie, gnädige Frau, werfe oft einen Blick in Ihr Gesicht, kürzlich fiel mir ein, dass ich garnicht wusste, was für Schuhe Sie eigentlich trugen, sonst weiss ich alles. - Eine meiner Lieblingsstellen von mir ist jenes Sopransolo im 1. Teil des Oratoriums ["Das Unaufhörliche", vertont von Paul Hindemith 1931]: 'wenn es in Blüte steht ...' u.s.w. Sowas kann man nicht machen, sowas entsteht. Ewiger Traum, dass man etwas nicht macht, sondern dass es entsteht. - Ihnen merkwürdig verbunden [... kopfstehend auf der ersten Seite: Bitte das Stück!]" - Druck: Meine Begegnung mit G. B., S. 121 f. - Käthe von Porada hatte ein Stück "Die Heiligen" geschrieben, eine Art Märchenspiel in gebundener Sprache (ungedruckt).zzgl. Versandkosten
In den Warenkorb -
Bartók, Béla, Komponist (1881-1945).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift „Béla Bartók“. Kairo, 26. III. 1932, 8°. 1 Seite.
1780 €
An den Musikverlag B. Schott's Söhne in Mainz, während seiner Teilnahme am Ersten Kongress für Arabische Musik in Kairo: "[...] In Beantwortung Ihres Schreibens vom 20. bzw. 23. Febr. ersuche ich Sie von meinem Guthaben 300 M. zurückzuhalten, die ich während meiner Anwesenheit in Frankfurt am M. gegen Mitte Mai bei Ihrem dortigen Vertreter persönlich beheben werde. Den Rest, M. 550.90 werde ich Ihrem Vorschlag gemäss bei Rozsavölgyi & Cie in Budapest beheben. Die Belegexemplare habe ich dankend erhalten [...]". - Darunter der handschriftliche Vermerk eines Verlagsmitarbeiters: "Mk 850.90 lt. m Brief 21./2. 32 bereits durch Rozsavölgyi angewiesen". - Der Erste Kongress für Arabische Musik vom 14. III. bis 3. IV. 1932 in Kairo wurde von dem französischen Musikethnologen Rodolphe ...An den Musikverlag B. Schott's Söhne in Mainz, während seiner Teilnahme am Ersten Kongress für Arabische Musik in Kairo: "[...] In Beantwortung Ihres Schreibens vom 20. bzw. 23. Febr. ersuche ich Sie von meinem Guthaben 300 M. zurückzuhalten, die ich während meiner Anwesenheit in Frankfurt am M. gegen Mitte Mai bei Ihrem dortigen Vertreter persönlich beheben werde. Den Rest, M. 550.90 werde ich Ihrem Vorschlag gemäss bei Rozsavölgyi & Cie in Budapest beheben. Die Belegexemplare habe ich dankend erhalten [...]". - Darunter der handschriftliche Vermerk eines Verlagsmitarbeiters: "Mk 850.90 lt. m Brief 21./2. 32 bereits durch Rozsavölgyi angewiesen". - Der Erste Kongress für Arabische Musik vom 14. III. bis 3. IV. 1932 in Kairo wurde von dem französischen Musikethnologen Rodolphe d'Erlanger initiiert. Zu den Teilnehmern zählten neben Bartók auch Paul Hindemith, Robert Lachmann und Henry George Farmer. "Although Bela Bartok is most often viewed as a composer whose music derived many of its features from his study of Eastern European folk elements, the composer also had a longtime fascination with the music of the Arab world. Notably, Bartoks travels [...] in 1932 provided him with unique perspectives that greatly informed a number of subsequent compositions (Kristy K. Riggs, Bartok in the Desert, in: Musical Quarterly 90, 1 (2007), S. 72ff.). - Die erwähnten Zahlungen beziehen sich auf Bartoks "44 Duos für 2 Violinen", von denen 1932 einzelne Nummern im Heft 4 der "Spielmusik für Violine" bei Schott in Mainz veröffentlicht wurden. Die vollständige Ausgabe erschien 1933 in der Universal Edition. - Vgl. Benze Szabolsci, Béla Bartok. Weg und Werk, Kassel 1972, S. 351; der Brief nicht in den Ausgaben von János Demény. - Ungedruckt.zzgl. Versandkosten
In den Warenkorb -
Werfel, Franz, Schriftsteller (1890-1945).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift „Ihr Werfel“. Prag, 23. IX. 1912, Kl.-4° (17 x 13 cm). 2 1/2 Seiten. Doppelblatt. Bläuliches Papier.
1750 €
Interessanter, sehr früher Brief des 22jährigen Lyrikers an den Verleger Axel Juncker in Berlin, der Werfel nach dem Erscheinen seines Erstlingswerkes, des Gedichtbandes "Der Weltfreund", eingeladen hatte, sich an einer geplanten - wohl expressionistischen - Anthologie zu beteiligen. Doch Werfel lehnt ab und zeigt für einen Anfänger ein beachtliches Selbstbewußtsein: "[...] Es sind da natürlich nur innere Gründe im Spiel. Denn erstens wünsche ich, daß mein erstes Buch nicht mehr zitiert wird und so bald wie möglich in Vergessenheit gerät. Und zweitens glaube ich, wären meine neuen Gedichte den andern Herren, und wieder umgekehrt die Andern meinen Gedichten unbequem [...] Was den Vertrag anbelangt [...] stehn die Dinge so. Da ich mich von Oktober an infolge einiger ...Interessanter, sehr früher Brief des 22jährigen Lyrikers an den Verleger Axel Juncker in Berlin, der Werfel nach dem Erscheinen seines Erstlingswerkes, des Gedichtbandes "Der Weltfreund", eingeladen hatte, sich an einer geplanten - wohl expressionistischen - Anthologie zu beteiligen. Doch Werfel lehnt ab und zeigt für einen Anfänger ein beachtliches Selbstbewußtsein: "[...] Es sind da natürlich nur innere Gründe im Spiel. Denn erstens wünsche ich, daß mein erstes Buch nicht mehr zitiert wird und so bald wie möglich in Vergessenheit gerät. Und zweitens glaube ich, wären meine neuen Gedichte den andern Herren, und wieder umgekehrt die Andern meinen Gedichten unbequem [...] Was den Vertrag anbelangt [...] stehn die Dinge so. Da ich mich von Oktober an infolge einiger Auseinandersetzungen mit meinem Vater ganz auf eigene Füße stellen muß und ich weder journalistische, noch irgendwie lukrative Fähigkeiten habe, bin ich gezwungen, es zu versuchen, mir durch meine poetischen Arbeiten eine Existenz zu schaffen. Sie dürfen nicht denken, daß ich noch etwa über den Weltfreund rede. Die 300 K[ronen] für die 2te Auflage mögen ruhig passieren. - Es handelt sich um meine nächsten Werke, die ich Ihnen nur unter sehr guten Bedingungen überlassen könnte. Ob Sie für einen lyrischen Autor gewillt sind, mehr zu tun, als es Brauch ist, weiß ich nicht. Jedenfalls bitte ich Sie aber höflichst, mir Ihre Ansicht mitzuteilen, weil ja vielleicht dann die Formalität der fünf nächsten Einsendungn entfiele. Meine Handlungen stehn jetzt unter dem Zwange des Erwerbs, sie wenden sich natürlich nicht gegen Ihren Verlag [...]" - Kleiner Tintenfleck auf der ersten Seite. - Sehr selten so früh.zzgl. Versandkosten
In den Warenkorb -
Mann, Thomas, Schriftsteller und Nobelpreisträger (1875-1955).
Buddenbrooks. Verfall einer Familie. (951. bis 980. Tsd. der Sonderausgabe). Berlin, S. Fischer, 1932, 8° (18,5 x 11,5 cm). 728 S,, 1 Bl., 2 Bl. Verlagsanzeigen, 1 Bl. OLwd..
1600 €
Vorsatzblatt mit eigenh. Widmung und U.: "An | Eva Putzel | mit allen guten Wünschen | London, 19. Aug. 1950 | Thomas Mann." - Thomas Mann war am 17. August von Zürich nach London geflogen, wo er von Ida Herz empfangen wurde und bis zum 20. August blieb. Am 19. August "Lunch mit der Herz", wo er wohl auch deren Nichte Eva Putzel (1925-1950) kennen lernte. Eva Putzel und ihre Eltern Otto und Lena stammten wie Ida Herz aus Nürnberg und waren nach England emigriert. Thomas Mann hatte bereits 1925 "Herr und Hund" der kleinen Eva gewidmet und das Buch Ida Herz als Geschenk mitgegeben. Mit Erika diskutierte er in diesen Tagen, ob der in das Amerike McCarthys zurückkehren sollte. - Innendeckel mit kleiner Londoner Buchhändlermarke. - Bürgin 2 E. - Sehr gutes Exemplar.Vorsatzblatt mit eigenh. Widmung und U.: "An | Eva Putzel | mit allen guten Wünschen | London, 19. Aug. 1950 | Thomas Mann." - Thomas Mann war am 17. August von Zürich nach London geflogen, wo er von Ida Herz empfangen wurde und bis zum 20. August blieb. Am 19. August "Lunch mit der Herz", wo er wohl auch deren Nichte Eva Putzel (1925-1950) kennen lernte. Eva Putzel und ihre Eltern Otto und Lena stammten wie Ida Herz aus Nürnberg und waren nach England emigriert. Thomas Mann hatte bereits 1925 "Herr und Hund" der kleinen Eva gewidmet und das Buch Ida Herz als Geschenk mitgegeben. Mit Erika diskutierte er in diesen Tagen, ob der in das Amerike McCarthys zurückkehren sollte. - Innendeckel mit kleiner Londoner Buchhändlermarke. - Bürgin 2 E. - Sehr gutes Exemplar.zzgl. Versandkosten
In den Warenkorb -
Searle, Ronald, Grafiker und Zeichner (1920-2011).
Eigenh. kolorierte und signierte Federzeichnung mit Widmung und Paraphe am Unterrand. , Ohne Ort und Jahr, Blattgr.: 40,5 x 35 cm. Bildgr.: 27 x 30 cm. Zeichenkarton.
1500 €
Katze mit Hut reitet auf einem Bein stehend auf einem nach rechts aufspringendem Pferd. - Ähnliche Motive verwendete Searle in seinen Büchern "Cats. New and Revised Edition" und "Big Fat Cat Book". - Widmung in blauem Farbstift: "A Charles avec les meilleus voeux R. S." - Searle zählt zu den bedeutendsten zeitgenössischen Zeichnern; Friedrich Dürrenmatt nannte ihn einen "Jonathan Swift an der Feder". - Oberrand etwas knittrigKatze mit Hut reitet auf einem Bein stehend auf einem nach rechts aufspringendem Pferd. - Ähnliche Motive verwendete Searle in seinen Büchern "Cats. New and Revised Edition" und "Big Fat Cat Book". - Widmung in blauem Farbstift: "A Charles avec les meilleus voeux R. S." - Searle zählt zu den bedeutendsten zeitgenössischen Zeichnern; Friedrich Dürrenmatt nannte ihn einen "Jonathan Swift an der Feder". - Oberrand etwas knittrigzzgl. Versandkosten
In den Warenkorb -
Grass, Günter, Schriftsteller und Nobelpreisträger (1927-2015).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift „Günter“. Paris, 1. IX. 1957, Fol. 2 Seiten.
1500 €
An den Malerfreund Karl Oppermann (1930 - 2022) in Berlin: "Lieber Karl, hier schicke ich Dir das Exposé. Hoffentlich kannst du etwas damit anfangen. Falls es zu lang ist, lassen sich gut einige Einstellungen am Anfang streichen. Könnte man das Känguruh nicht auch für ein Plakat verwenden? 200 DM ist ja nicht gerade ein [...] Vermögen, aber die geistigen Arbeiter sind schon zu allen Zeiten schlecht bezahlt worden. Auf jeden Fall möchte ich mir alle Rechte vorbehalten. - Reden wir von etwas anderem. Es lässt sich hier leben. Wir wohnen zum Stadtrand hin [im 13. Arondissement, 111 Avenue d'Italie]. Eine Kleinbürgergegend. Billig, etwas muffig, Leute mit angeborenen Gewohnheiten und einem durchaus geordneten Weltbild. Sie richten sich nach den Preisen. Wie schade, dass wir uns nicht ...An den Malerfreund Karl Oppermann (1930 - 2022) in Berlin: "Lieber Karl, hier schicke ich Dir das Exposé. Hoffentlich kannst du etwas damit anfangen. Falls es zu lang ist, lassen sich gut einige Einstellungen am Anfang streichen. Könnte man das Känguruh nicht auch für ein Plakat verwenden? 200 DM ist ja nicht gerade ein [...] Vermögen, aber die geistigen Arbeiter sind schon zu allen Zeiten schlecht bezahlt worden. Auf jeden Fall möchte ich mir alle Rechte vorbehalten. - Reden wir von etwas anderem. Es lässt sich hier leben. Wir wohnen zum Stadtrand hin [im 13. Arondissement, 111 Avenue d'Italie]. Eine Kleinbürgergegend. Billig, etwas muffig, Leute mit angeborenen Gewohnheiten und einem durchaus geordneten Weltbild. Sie richten sich nach den Preisen. Wie schade, dass wir uns nicht dann und wann sehen können. Der Calvados, zu erschwinglichen Preisen, würde uns schmecken und wir könnten Gott und die Welt bereden und uns für die einzig vortrefflichen Kerle halten. Was macht Ludwig Gabriel [Schrieber; 1907-1957; Direktor der Berliner Hochschule der Künste]? Die große Konstante im Berliner Kunstleben. - Ich lege Dir 'Die Grippe' bei. Eine kurze Szene, die vor einigen Wochen in einer literarischen Zeitschrift erschien [...]" - Zum Exposé für einen Zeichentrick-Werbefilm für die "Bolle-Pommerschen-Selbstbedienungsläden", in denen Känguruhs eine Hauptrolle spielten, vgl. Das Milch-Märchen. Hrsg. von K. Schlüter, 2013, S. 19 ff. und 54 ff. - "Die Grippe. Ein Spiel in einem Akt" war erschienen in "Neue Deutsche Hefte, Jg. 4 (1957/58), S. 35-44. Der Text ging später im ersten Akt von "Onkel, Onkel" (UA Köln 1958) auf. - Vgl. Abb. in: Das Milch-Märchen. Hrsg. von K. Schlüter, 2013, S. 22.zzgl. Versandkosten
In den Warenkorb -
Feininger, Lyonel, Maler (1871-1956).
Maschinengeschriebener Brief mit eigenhändiger Unterschrift „Lyonel Feininger“. Dessau, 26. XI. 1931, Gr.-4°. 1 Seite.
1500 €
An den Berliner Kunstkritiker Albert Buesche (1895-1976) in Paris, der um Fotos für einen Aufsatz über Feininger gebeten hatte: "[...] in aller eile habe ich ihnen einige mir geeignet erscheinende fotos für ihren aufsatz im 'bildkurier' ausgesucht. von den hochformaten, als titel seite, erscheint mir vielleicht 'gelmeroda XI' [...] geeignet. ferner wollten sie eine karikatur von 1910. hierzu habe ich ihnen ein graphisches blatt 'karneval in paris' 1910 und ein gemälde 'norman village' (auch 1910) beigelegt. sehr bewegte bilder sind um 1916 nicht entstanden, diesem wunsch kann ich leider nicht entsprechen [...] ich würde mich freuen, wenn sie mir nach erscheinen ihres aufsatzes ein belegexemplar zugehen lassen würden. falls die strichzeichnung reproduziert werden sollte, würde es ...An den Berliner Kunstkritiker Albert Buesche (1895-1976) in Paris, der um Fotos für einen Aufsatz über Feininger gebeten hatte: "[...] in aller eile habe ich ihnen einige mir geeignet erscheinende fotos für ihren aufsatz im 'bildkurier' ausgesucht. von den hochformaten, als titel seite, erscheint mir vielleicht 'gelmeroda XI' [...] geeignet. ferner wollten sie eine karikatur von 1910. hierzu habe ich ihnen ein graphisches blatt 'karneval in paris' 1910 und ein gemälde 'norman village' (auch 1910) beigelegt. sehr bewegte bilder sind um 1916 nicht entstanden, diesem wunsch kann ich leider nicht entsprechen [...] ich würde mich freuen, wenn sie mir nach erscheinen ihres aufsatzes ein belegexemplar zugehen lassen würden. falls die strichzeichnung reproduziert werden sollte, würde es sich empfehlen, sie nicht allzu sehr zu verkleinern [...]".zzgl. Versandkosten
In den Warenkorb -
Altenberg, Peter, Schriftsteller (1859-1919).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift , Ohne Ort und Jahr [Wien ca. 1900], Kl.-4° (17 x 13 cm). 3 Seiten. Doppelblatt mit Wasserzeichen „Ivory Paper“.
1500 €
An den Mäzen und Möbelfabrikanten Max Schmidt (1861-1935): "Lieber Freund Herr Max Schmied [so!]: Unter dem Siegel der Verschwiegenheit! Ich bin schwer nervenkrank, wahrscheinlich auch zuckerkrank. Mein Bruder löst am 1. November seine Wirthschaft auf. Ich muß zu fremden Menschen aufs Zimmer, ohne Pflege und Hege. Ich habe für Logis, Beleuchtung, Bedienung, Beheizung, Wäsche, zusammen 40 Kronen zur Verfügung. Würden Sie mir meine schweren Melyncholien bannen wollen, meine Gehirn-anfressenden Sorgen, indem Sie mir monatlich dazu 20 Kronen geben?!? Ich könnte dadurch umso freier, umso unbedrückter leben! Ich müsste nicht innerlich ununterbrochen zusammenknacksen. Ich hätte dann gleichsam für Wäsche, Bedienung, Beleuchtung, Beheizung ausgesorgt, wäre erlöst von diesem ...An den Mäzen und Möbelfabrikanten Max Schmidt (1861-1935): "Lieber Freund Herr Max Schmied [so!]: Unter dem Siegel der Verschwiegenheit! Ich bin schwer nervenkrank, wahrscheinlich auch zuckerkrank. Mein Bruder löst am 1. November seine Wirthschaft auf. Ich muß zu fremden Menschen aufs Zimmer, ohne Pflege und Hege. Ich habe für Logis, Beleuchtung, Bedienung, Beheizung, Wäsche, zusammen 40 Kronen zur Verfügung. Würden Sie mir meine schweren Melyncholien bannen wollen, meine Gehirn-anfressenden Sorgen, indem Sie mir monatlich dazu 20 Kronen geben?!? Ich könnte dadurch umso freier, umso unbedrückter leben! Ich müsste nicht innerlich ununterbrochen zusammenknacksen. Ich hätte dann gleichsam für Wäsche, Bedienung, Beleuchtung, Beheizung ausgesorgt, wäre erlöst von diesem beschwerlichen Posten! Es wäre eine Rettung für mein im Sorgen-Meere ertrinkendes Nervensystem! Deshalb, deshalb allein sage ich es Ihnen. Vielleicht ist es Ihnen das Opfer werth. An Wen darf ich mich Anderen wenden als an Menschen, die mich verstehen und schätzen ?!? [...]"zzgl. Versandkosten
In den Warenkorb -
Brahms, Johannes, Komponist (1833-1897).
Eigenh. beschriftete Visitenkarte mit gedrucktem Namen. Wien, ohne Jahr (ca. 1875), 5,7 × 9,3 cm.
1500 €
Sieben eigenhändige Zeilen: "Wenn ich mir erlaube Ihnen beifolgendes kleine Werk zu übersenden, so werden Sie dies hoffentlich so einfach und freundlich aufnehmen wie es gemeint ist. Mit bestem Gruß Ihr herzlich ergebener ./." [Druck in Versalien bzw. Antiqua:] "Johannes Brahms | Wien, IV., Karlsgasse 4." - Nicht im Brahms-Briefverzeichnis BBV.Sieben eigenhändige Zeilen: "Wenn ich mir erlaube Ihnen beifolgendes kleine Werk zu übersenden, so werden Sie dies hoffentlich so einfach und freundlich aufnehmen wie es gemeint ist. Mit bestem Gruß Ihr herzlich ergebener ./." [Druck in Versalien bzw. Antiqua:] "Johannes Brahms | Wien, IV., Karlsgasse 4." - Nicht im Brahms-Briefverzeichnis BBV.zzgl. Versandkosten
In den Warenkorb -
Schönberg, Arnold, Komponist (1874-1951).
Erwartung (Monodram). Dichtung von Marie Pappenheim. Op.17. Wien und Leipzig, Universal-Edition (VN U.E. 5361), 1916, Gr.-Fol. (42 x 30 cm). Hellbraunes Hldr. d. Zt. mit breitem Rücken und eingeb. Orig.-Vorderumschlag (dieser fleckig).
1450 €
Sehr seltene erste Ausgabe der großen Orchesterpartitur. -"Erwartung" ist Schönbergs erstes erstes Werk, das er für die Bühne komponierte. Obwohl er seine Komposition bereits am 12. September 1909 abgeschlossen hatte, fand die Uraufführung erst am 6. Juni 1924 unter der Leitung von Alexander von Zemlinsky statt. Die Tonalität ist aufgelöst, die traditionelle Harmonik außer Kraft gesetzt. Dem subjektiv-psychologischen Text entsprechend verfasste Schönberg eine freiströmende, noch durch keine Zwölftontechnik regulierte Musik voller emotionalen Extreme. Ein Relikt der Spätromantik ist das groß besetzte Orchester. - Titelblatt leicht fleckig, leichte Gebrauchsspuren. - Aus dem Besitz des Komponisten Francis Poulenc (1899-1963), mit dessen Namenseintrag in blauer Tinte auf dem ...Sehr seltene erste Ausgabe der großen Orchesterpartitur. -"Erwartung" ist Schönbergs erstes erstes Werk, das er für die Bühne komponierte. Obwohl er seine Komposition bereits am 12. September 1909 abgeschlossen hatte, fand die Uraufführung erst am 6. Juni 1924 unter der Leitung von Alexander von Zemlinsky statt. Die Tonalität ist aufgelöst, die traditionelle Harmonik außer Kraft gesetzt. Dem subjektiv-psychologischen Text entsprechend verfasste Schönberg eine freiströmende, noch durch keine Zwölftontechnik regulierte Musik voller emotionalen Extreme. Ein Relikt der Spätromantik ist das groß besetzte Orchester. - Titelblatt leicht fleckig, leichte Gebrauchsspuren. - Aus dem Besitz des Komponisten Francis Poulenc (1899-1963), mit dessen Namenseintrag in blauer Tinte auf dem Titelblatt.zzgl. Versandkosten
In den Warenkorb -
Grieg, Edvard, Komponist (1843-1907).
Eigenh. Postkarte mit Unterschrift Kopenhagen „Hotel Fönix“, 24. III. 1902, 1 Seite. Mit Adresse.
1450 €
Norwegisch an Sophie Mörch in England über sein Lied "Frühling" op. 33, 2 [Übersetzung]: "[...] Eine große Anzahl meiner Lieder wurden mit französischem Text veröffentlicht, - darunter auch 'Våren' - von meinem Verleger in Leipzig, C. F. Peters. Dieses Lied wurde in Norwegen geschrieben. Digter af Vinje ['Digte af Aasmund Olavsson Vinje' op. 33] ist eine melancholische Betrachtung des Frühlings, der 'vielleicht der letzte ist' [...]" - Montagespur am Kopf der Adressseite.Norwegisch an Sophie Mörch in England über sein Lied "Frühling" op. 33, 2 [Übersetzung]: "[...] Eine große Anzahl meiner Lieder wurden mit französischem Text veröffentlicht, - darunter auch 'Våren' - von meinem Verleger in Leipzig, C. F. Peters. Dieses Lied wurde in Norwegen geschrieben. Digter af Vinje ['Digte af Aasmund Olavsson Vinje' op. 33] ist eine melancholische Betrachtung des Frühlings, der 'vielleicht der letzte ist' [...]" - Montagespur am Kopf der Adressseite.zzgl. Versandkosten
In den Warenkorb -
Grass, Günter, Schriftsteller und Nobelpreisträger (1927-2015).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift „Günter und Anna“. Paris, 6. II. 1958, Fol. 2 Seiten. Mit eigenhändigen Umschlag.
1400 €
An den Malerfreund Karl Oppermann (1930 - 2022) in Berlin: "Lieber Karl, als Vater zwei Jahre ungleicher Söhne und als Erzeuger mehrerer Theaterhelden und -heldinnen bin ich seit Wochen so stark und sorgenvoll beschäftigt, dass meine Freunde, also Menschen die ich schätze, die ich aber nicht erzeugt habe, zu kurz kommen. Ich danke Dir für Deinen Brief in die Schweiz. Firma Bolle habe ich geschrieben, aber vom Geld noch nichts gesehen. In Köln haben die Proben für mein Stück 'Onkel, Onkel' angefangen. Ende Februar soll die Premiere sein. Ende dieses Monats wird in Berlin das Boulevardstück des Franzosen [Félicien] Marceau 'Das Ei' [L'oeuf; 1956] aufgeführt. Das solltest Du Dir mal angucken. Bis auf den Schluss will es mir als gelungen erscheinen. Inzwischen hatte ich mit [dem ...An den Malerfreund Karl Oppermann (1930 - 2022) in Berlin: "Lieber Karl, als Vater zwei Jahre ungleicher Söhne und als Erzeuger mehrerer Theaterhelden und -heldinnen bin ich seit Wochen so stark und sorgenvoll beschäftigt, dass meine Freunde, also Menschen die ich schätze, die ich aber nicht erzeugt habe, zu kurz kommen. Ich danke Dir für Deinen Brief in die Schweiz. Firma Bolle habe ich geschrieben, aber vom Geld noch nichts gesehen. In Köln haben die Proben für mein Stück 'Onkel, Onkel' angefangen. Ende Februar soll die Premiere sein. Ende dieses Monats wird in Berlin das Boulevardstück des Franzosen [Félicien] Marceau 'Das Ei' [L'oeuf; 1956] aufgeführt. Das solltest Du Dir mal angucken. Bis auf den Schluss will es mir als gelungen erscheinen. Inzwischen hatte ich mit [dem Komponisten Horst] Geldmacher eine Ballettpremiere ['Die Gans und die fünf Köche'] in Bonn. Dicker Erfolg, 25 Vorhänge, 'da capo' Rufe! Kurz: Geldmacher und Grass standen auf der Bühne, verbeugten sich und gaben eine Sonderschau die sehenswert gewesen sein soll. - Anna - schlank wie einst - tanzt wieder, das Leben normalisiert sich, die Söhne weilen noch in der Schweiz, weil man da besser zunimmt. Sonst zeichne ich viel - man kann ja nicht immer schreiben - und gebe mich rosa Weinen hin. Erzähl mir mal wieder etwas von Berlin, auch was die liebe Erika tut, die Seele Deines Haushaltes [...]" - Zur Arbeit für Bolle und das Stück "Onkel, Onkel" (UA Köln 1958) vgl. Grass' Brief vom 1. September 1957.zzgl. Versandkosten
In den Warenkorb -
Benn, Gottfried, Schriftsteller (1886-1956).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift „B.“. Ohne Ort (Berlin), 21. X. 1933, Gr.-4° (27,5 x 22 cm). 1 Seiten. Briefkopf „Dr. med. Gottfried Benn“. Mit eigenhändigen Umschlag.
1400 €
An die Journalistin Käthe von Porada (1891-1985) in Pistyan (Piestany), einem Heilbad im Westen der Slowakei, "Thermia Palace Hotel". Der neunzehnte Brief der Folge: "Liebste Kati, gnädige Frau, | ich sass nicht nur in Arbeit, ich hatte Krach, musste mich meiner Haut wehren nach den verschiedensten Seiten, Briefe diktieren, eine Rundfunksache arbeiten, Proben dazu mitmachen (mit Musik), sehr viel in der Praxis zu tun, seit Langem endlich mal wieder, kurz: Gedenken an Kati eine Fülle, aber keine Ruhe zum Schreiben und Betrachten. Ihre Tochter sieht sehr lieb aus, ähnelt Ihnen atmosphärisch sehr, fluidummässig. Ihre weissen Haare - wo haben Sie die bezogen? Nicht von Ihnen, gnädige Frau. Und wenn: besonders süss! Alles in Ordnung, chère Kati. Bestens! Nur innerlich zum Bersten mit ...An die Journalistin Käthe von Porada (1891-1985) in Pistyan (Piestany), einem Heilbad im Westen der Slowakei, "Thermia Palace Hotel". Der neunzehnte Brief der Folge: "Liebste Kati, gnädige Frau, | ich sass nicht nur in Arbeit, ich hatte Krach, musste mich meiner Haut wehren nach den verschiedensten Seiten, Briefe diktieren, eine Rundfunksache arbeiten, Proben dazu mitmachen (mit Musik), sehr viel in der Praxis zu tun, seit Langem endlich mal wieder, kurz: Gedenken an Kati eine Fülle, aber keine Ruhe zum Schreiben und Betrachten. Ihre Tochter sieht sehr lieb aus, ähnelt Ihnen atmosphärisch sehr, fluidummässig. Ihre weissen Haare - wo haben Sie die bezogen? Nicht von Ihnen, gnädige Frau. Und wenn: besonders süss! Alles in Ordnung, chère Kati. Bestens! Nur innerlich zum Bersten mit Trümmern und Modder angefüllt. Muß arbeiten. Tausend Grüsse und Küsse auf die Hand! [...]" - Druck: Meine Begegnung mit G. B., S. 142. - Die "Rundfunksache" ist "Zucht und Zukunft. Vortrag, gehelten im Oktober 1933 in der Berliner Funkstunde" (Druck in Eckart, X, 1, 1934 sowie den Gesamtausgaben). Benn lernte die ältere der beiden Töcher, Edith von Porada, spätere Archäologin, in Berlin kennen ( Meine Begegnung mit G. B., S. 127).zzgl. Versandkosten
In den Warenkorb -
Eckstein, Adolf (Hrsg.), Verleger und Heliograveur (1842-1904).
Musicalisches Deutschland. Gallerie von Zeitgenossen auf dem Gebiete der Musik. Berlin-Charlottenburg, Adolf Ecksteins Verlag, ohne Jahr [1902], Imp.-Fol. (47 x 32 cm). Mit 86 Porträt-Heliogravüren nach Fotografien. 2 Bl. (Titel, Vorwort) und 88 zwischengeb. Textblätter. OLwd. mit farb. geprägter und reliefierter Deckelillustration (Schreiber in seiner Stube) nach Eduard Liesen (1866-1945); dat. 1901 (etw. bestoßen, Rücken leicht lädiert). Farbige Vorsätze. Einbandprägung: „Leipziger Buchbinderei Actiengesellschaft vorm. Gustav Fritzsche K. S. Hofbuchbinder.“.
1250 €
Prachtvolles und äußerst seltenes Porträtwerk mit 86 qualitätvollen, großformatigen Porträt-Heliogravüren nach Fotografien von Musikschaffenden der Jahrhundertwende um 1900 aus Deutschland und Österreich. "Unzweifelhaft befindet sich die gegenwärtige musikalische Strömung in starker Gährung [...] Nicht alle können Heroen der Kunst sein, aber auch diejenigen, die noch nicht die höchsten Stufen der Entwicklung erreichten, sollen uns behilflich und willkommen sein [...] ein vornehmes Denkmal in unseren Alben zu errichten" (Vorwort). - Porträts von: Eugen d'Albert, Max Bruch, Ignaz Brüll, Hans von Bülow, August Bungert, Feruccion Busoni, Ernst von Dohnányi, Friedrich Grützmacher (Vater und Sohn), Siegmund von Hausegger, Engelbert Humperdinck, Joseph Joachim, Thomas Koschat, ...Prachtvolles und äußerst seltenes Porträtwerk mit 86 qualitätvollen, großformatigen Porträt-Heliogravüren nach Fotografien von Musikschaffenden der Jahrhundertwende um 1900 aus Deutschland und Österreich. "Unzweifelhaft befindet sich die gegenwärtige musikalische Strömung in starker Gährung [...] Nicht alle können Heroen der Kunst sein, aber auch diejenigen, die noch nicht die höchsten Stufen der Entwicklung erreichten, sollen uns behilflich und willkommen sein [...] ein vornehmes Denkmal in unseren Alben zu errichten" (Vorwort). - Porträts von: Eugen d'Albert, Max Bruch, Ignaz Brüll, Hans von Bülow, August Bungert, Feruccion Busoni, Ernst von Dohnányi, Friedrich Grützmacher (Vater und Sohn), Siegmund von Hausegger, Engelbert Humperdinck, Joseph Joachim, Thomas Koschat, Franz Lehár, Gustav Mahler, Karl Muck, Otto Neitzel, Arthur Nikisch, Joseph Rheinberger, Carl Reinecke, Max Schillings, Ernst und Clementine Schuch, Bernhard Stavenhagen, Emil Steinbach, Julius Stockhausen, Johann Strauß (Enkel), Richard Strauss, Ludwig Thuille, Siegfried Wagner, Felix Weingartner, Franz Wüllner, Ludwig Wüllner, Hermann Zumpe u. v. a. - Die Porträts (Blattgr. 46 x 30 cm, Plattengr. 30 x 21 cm, Bildgr.: 25,5 x 18 cm) in schönen Abzügen auf aufgewalztem China, jeweils mit Unterschriftenfaksimile und meist mit Verlagsangabe und -nummer. Zu jedem Bildnis gehört ein Textblatt (gelegentlich auch 2; Hans von Bülow mit Brieffaksimile). Zu 3 Bildnissen ist wohl kein Textblatt erschienen, darunter Gustav Mahler, dessen Bildnis auch kein Unterschriftenfaksimile aufweist. Die einzigen Frauen in der Sammlung sind Elisabeth Burmeister und Clementine Schuch. - Der Herausgeber Adolf (Adolph) Eckstein stammte aus Mercydorf (Carani). Er begann als Verleger in Wien Porträtwerke in Lithographie herauszugeben (vgl. Horst Dolezal, Das grosse Mappenwerk von Adolf Eckstein. 915 Porträts aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. In: Adler. Zeitschrift für Genealogie und Heraldik, Bd. 28, Beiheft 2, Wien 2016). Ab ca. 1900 übernahm er den 1890 von Julius Eckstein gegründeten Verlag in Berlin (Besitzer waren wie schon beim Wiener Verlag Ignaz Stern und Wilhelm Steiner), der ebenfalls auf Porträtwerke spezialisiert war (vgl. Russell); auch führte er ein Fotoatelier. Der Vertrieb erfolgte in Lieferungen à 4 Porträts, zunächst in Lithographie, dann in der 1884 erfundenen Heliogravüre. Das hat zur Folge, dass man keine Aussage über die Vollständigkeit des Werkes machen kann. Es existieren Buchausgaben von 66 bis 122 Porträts (Ex. der BSB) in unterschiedlichen Zusammenstellungen. Einzelne Porträts oder Sammlungen befinden sich nur in wenigen deutschen Bibliotheken bzw. als Einzelblätter in Porträtsammlungen. - Eine Liste der hier vorhandenen 86 Porträts ist auf Wunsch verfügbar. - Von guter Erhaltung.zzgl. Versandkosten
In den Warenkorb -
Uecker, Günther, Künstler (geb. 1930).
Nagelbild. Ohne Titel. Graphitstift mit Nagel auf Zeichenkarton. Eigenhändig signiert und datiert „Uecker 90“. Ohne Ort (Düsseldorf), 1990, 10,5 x 15 cm. Beiliegend die Vorderseite des adressierten Umschlags.
1200 €
Nagel in den Zeichenkarton gestochen, von Uecker umrahmt und unten rechts signiert und datiert.Nagel in den Zeichenkarton gestochen, von Uecker umrahmt und unten rechts signiert und datiert.zzgl. Versandkosten
In den Warenkorb -
Mann, Katia, geb. Pringsheim, Ehefrau Thomas Manns (1883-1980).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift St. Moritz, 13. II. 1961, Gr.-8° (29,5 x 21 cm). 2 Seiten. Mit gedrucktem Briefkopf „Chantarella House“ und Vignette sowie eigenhändigen Umschlag (Frankatur ausgeschnitten).
1200 €
Schöner Brief, reich an familiären Details, an Emil August Fester (1877-1974) in Frankfurt am Main. Katia Mann spendet dem erkrankten Jugendfreund Trost: "[...] Die Hauptsache ist doch, dass Sie gern leben was ich von mir eigentlich gar nicht sagen kann. Für meine Jahre die den Ihren sehr nahe kommen, bin ich sicher eher rüstig, aber mit der Lebensfreude ist es nicht weit her. Mein Mann pflegte zu sagen, wir böten eben dem Schicksal eine so breite Angriffsflaeche, und an allerlei Sorgen fehlt es nie. Seit vielen Monaten macht mir Erika rechten Kummer; ich weiss nicht, ob ich Ihnen von ihrem schweren, nun annähernd ein halbes Jahr zurückliegenden Unfall schrieb, einen abscheulichen, vielfach gesplitterten Bruch des Schenkelhalses. Noch immer ist sie nicht richtig geheilt und ...Schöner Brief, reich an familiären Details, an Emil August Fester (1877-1974) in Frankfurt am Main. Katia Mann spendet dem erkrankten Jugendfreund Trost: "[...] Die Hauptsache ist doch, dass Sie gern leben was ich von mir eigentlich gar nicht sagen kann. Für meine Jahre die den Ihren sehr nahe kommen, bin ich sicher eher rüstig, aber mit der Lebensfreude ist es nicht weit her. Mein Mann pflegte zu sagen, wir böten eben dem Schicksal eine so breite Angriffsflaeche, und an allerlei Sorgen fehlt es nie. Seit vielen Monaten macht mir Erika rechten Kummer; ich weiss nicht, ob ich Ihnen von ihrem schweren, nun annähernd ein halbes Jahr zurückliegenden Unfall schrieb, einen abscheulichen, vielfach gesplitterten Bruch des Schenkelhalses. Noch immer ist sie nicht richtig geheilt und allerlei unerfreuliche Nebenübel hat die lange Immobilisation mit sich gebracht. Sie kann sich ja nur mit zwei Stöcken einigermassen bewegen und ist zur Zeit in Behandlung eines Wiener Arztes, zu dem wir Vertrauen haben (die Schweizer haben, trotz des weithin gerühmten Hochstandes der Medizin, recht versagt); ich werde wohl nächstens einmal nach Wien fliegen müssen, der stürmischen Einladung meines Zwillingsbruders Klaus, ihn in Tokyo zu besuchen, dagegen doch nicht folgen. Augenblicklich bin ich, wie Sie sehen, hier oben gewissermassen zu Besuch meines jüngsten Sohnes Michael, der mit seiner besonders liebenswerten Gattin in der Nähe ein Häuschen hat. Sie leben in den Staaten, aber er hat auf ein Jahr eine Europa-Scholarship und tritt im Herbst eine Stellung in Berkeley an [...]" - Katia Manns Zwillingsbruder Klaus Pringsheim (1883-1972) lebte als Professor der Musikakademie in Tokio. - Katia Manns jüngster Sohn Michael Mann (1919-1977) war mit der Schweizerin Gret Moser (1916-2007) verheiratet. - Emil August Fester war ein Kinder- und Jugendfreund der Familie Pringsheim. Über seine Zeit in München verfasste er "Münchener Erinnerungen", die im Typoskript in der Münchener Monacensia erhalten sind: ein wichtiger, bislang unbeachtet gebliebener Quellenbestand zur Geschichte der Familie Pringsheim und zu den Jugendjahren Katia Manns. Der Spross einer Frankfurter Bankiersfamilie wurde in München geboren, wo sein Vater Direktor der Bayerischen Vereinsbank war, und kam mit 13 Jahren nach Frankfurt. Dort absolvierte er eine Kaufmannslehre. 1905 wurde er in das Bankhaus Jakob S. H. Stern berufen, später ging er nach New York zur American Metal Company, arbeitete für Edward D. Adams, dem Präsidenten der Northern-Pacific-Railway und Vertreter der Deutschen Bank. 1909 wurde Fester als Prokurist von der Philipp Holzmann A.G. zum Bau der Bagdad-Bahn übernommen.zzgl. Versandkosten
In den Warenkorb -
Haber, Fritz, Chemiker und Nobelpreisträger (1868-1934).
Eigenhändiges Gedichtmanuskript (18 Zeilen) ohne Unterschrift. Ohne Ort (Berlin), ca. 1912, 8°. 1 1/2 Seiten. Doppelblatt. Auf gegenüberliegenden Seiten.
1200 €
Gelegenheitsgedicht für die Familie des Rechtsanwalts Ludwig van Aken in Wiesbaden: "An die Familie van Aken. || Soeben ist wieder alles hoffen | Die Helene pünktlich hier eingetroffen | Mit ihr wie man begreifen kann | Ist auch gekommen 'mein Franz' ihr Mann | Darüber sehr beglückt und froh | Sind die Eltern ich ebenso! | Beide sind glücklich, behaglich und sehr | Wohl genährt kommen sie bei der daher! | Was sie zu Weihnachten mir mitgebracht | Ist indeß noch nicht ausgemacht. | Franz, mein Franz, behandelt viel Kinder | Aber Helene bewährt sich nicht minder | Sorgt daß jeder Patient bezahlt | Während sie nur noch sehr wenig malt! | Diese und andere Familienglieder | Sehen sich hier zu Weihnachten wieder | Und dieweil sie zusammen sind | Senden sie Grüße nach Saargemünd." - ...Gelegenheitsgedicht für die Familie des Rechtsanwalts Ludwig van Aken in Wiesbaden: "An die Familie van Aken. || Soeben ist wieder alles hoffen | Die Helene pünktlich hier eingetroffen | Mit ihr wie man begreifen kann | Ist auch gekommen 'mein Franz' ihr Mann | Darüber sehr beglückt und froh | Sind die Eltern ich ebenso! | Beide sind glücklich, behaglich und sehr | Wohl genährt kommen sie bei der daher! | Was sie zu Weihnachten mir mitgebracht | Ist indeß noch nicht ausgemacht. | Franz, mein Franz, behandelt viel Kinder | Aber Helene bewährt sich nicht minder | Sorgt daß jeder Patient bezahlt | Während sie nur noch sehr wenig malt! | Diese und andere Familienglieder | Sehen sich hier zu Weihnachten wieder | Und dieweil sie zusammen sind | Senden sie Grüße nach Saargemünd." - Mit Nachschrift des Sohnes Hermann Haber in Bleistift. - Die Habers hatten in der Villa der van Akens in Karlsruhe (Moltkestr. 31 im Karlsruher Hardtwaldviertel) eine große Parterre-Wohnung bewohnt.zzgl. Versandkosten
In den Warenkorb