Schriftsteller, Dramatiker, Librettist und Lyriker (1898-1956)
Bertolt Brecht gilt als einflussreichster europäischer Dramatiker des 20. Jahrhunderts und Begründer des "Epischen Theaters ". Sein Werk umfasst etwa 30 Dramen, 150 Prosatexte, 1.300 Gedichte, diverse Lieder, drei Romane, zahlreiche Fragmente, Tagebücher und Briefe. Abgesehen von kleineren Arbeiten war "Baal " Brechts erstes Stück, dem 1919 "mit Trommeln in der Nacht " ein deutlich gesellschaftskritischeres Drama folgte. Sein größter Erfolg "Die Dreigroschenoper " (Theater am Schiffbauer Damm, 1928) wäre ohne die Musik Kurt Weills und die Mitarbeit von Elisabeth Hauptmann nicht möglich gewesen. 1930 verursachte das Stück "Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny " einen der größten deutschen Theaterskandale, als es in Leipzig zu tumultartigen Szenen kam. Seit 1926 beeinflusste Brechts Hinwendung zum Marxismus zunehmend sein Werk. Es entstanden die sogenannte Lehrstücke (z.B. "Die Maßnahme "). 1929 heiratete Brecht, von Marianne Zoff geschieden, die Schauspielerin Helene Weigel, mit der er einen Tag nach dem Reichstagsbrand 1933 über Prag, Dänemark, Schweden und Finnland in die USA flüchtete, zeitweise begleitet von Ruth Berlau und Margarethe Steffin. Es entstanden "Mutter Courage und ihre Kinder (1941) und "Das Leben des Galilei " (verfilmt mit Charles Laughton in der Hauptrolle). 1949 siedelte Brecht nach Ost-Berlin über, wo er mit Helene Weigel das "Berliner Ensemble " begründete. Am 1. Dezember 1956 gründete Helene Weigel das Bertolt-Brecht-Archiv. Es beherbergt den umfangreichen Nachlass des Schriftstellers und Regisseurs und wird bis heute fortlaufend ergänzt.
Quelle: Wikipedia
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Brecht, Bertolt, Schriftsteller (1898-1956).
Maschinengeschriebener Brief mit eigenhändiger Unterschrift „Bertolt Brecht“. Berlin, 18. V. 1954., Qu.-Gr.-8° (14,5 x 21 cm). 1 Seite. Briefkopf „Berliner Ensemble“. Gelocht..
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An die Pioniere der Klasse 8 der Grundschule Wahrenbrück, Bezirk Cottbus: "Liebe Freunde, ich danke Euch für Euren Brief und schicke Euch mit gleicher Post DM 70.- -. Das ist das Feriengeld für zwei Pioniere. Ich wünsche Euch allen recht vergnügte Ferien [...]" - Die Kinder hatten ursprünglich um die Patenschaft für einen Schüler gebeten, "der z. B. einer kinderreichen Familie enstammt" und hatten zwei Fotos (Gruppenbild und Zeltplatz im Grünen) geschickt. Ein Platz koste etwa 32 Mark. Auf seine Geldspende hin erhielt Brecht einen am 31. Juli datierten Dankesbrief der Zimmermannstöchter Lerch aus dem Ferienlager Hagen auf Rügen. - Vgl. Briefe 3 (1998), Anm. S. 575.An die Pioniere der Klasse 8 der Grundschule Wahrenbrück, Bezirk Cottbus: "Liebe Freunde, ich danke Euch für Euren Brief und schicke Euch mit gleicher Post DM 70.- -. Das ist das Feriengeld für zwei Pioniere. Ich wünsche Euch allen recht vergnügte Ferien [...]" - Die Kinder hatten ursprünglich um die Patenschaft für einen Schüler gebeten, "der z. B. einer kinderreichen Familie enstammt" und hatten zwei Fotos (Gruppenbild und Zeltplatz im Grünen) geschickt. Ein Platz koste etwa 32 Mark. Auf seine Geldspende hin erhielt Brecht einen am 31. Juli datierten Dankesbrief der Zimmermannstöchter Lerch aus dem Ferienlager Hagen auf Rügen. - Vgl. Briefe 3 (1998), Anm. S. 575.zzgl. Versandkosten
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Brecht, Bertolt, Schriftsteller (1898-1956).
Maschinengeschriebener Brief mit eigenhändiger Unterschrift „Herzlich dein | b“. Berlin, 30. I. 1950 (Poststempel), Gr.-4°. 1 Seite. Dünnes Papier. Mit Umschlag.
An den ihm befreundeten Maler und Graphiker Hans Tombrock in Berlin, der ihm u. a. den Entwurf zu einer Illustration des Gedichts "Lob des Lernens" gesandt hatte. Tombrock und Brecht hatten sich 1939 im schwedischen Exil kennengelernt: "[...] danke für brief und nocheinmal dank für die Rosa- und Gorkibilder. und den kriegsknecht! ich würde wirklich den lesenden, vielmehr lernenden arbeiter in die ruinen setzen. 1) gibt dies das historische datum des bilds. 2) beginnen die proleten, wo die bourgeois aufhören - auf trümmern. ihr erbe ist das zerstörte. (wie russland nach dem ersten weltkrieg, jetzt china und deutschland nach dem zweiten!) die arbeiter rechts können beim wiederaufbau gezeigt werden [...] den positiven, zukunftsträchtigen, aufbauenden zug muss das ganze bekommen durch ...An den ihm befreundeten Maler und Graphiker Hans Tombrock in Berlin, der ihm u. a. den Entwurf zu einer Illustration des Gedichts "Lob des Lernens" gesandt hatte. Tombrock und Brecht hatten sich 1939 im schwedischen Exil kennengelernt: "[...] danke für brief und nocheinmal dank für die Rosa- und Gorkibilder. und den kriegsknecht! ich würde wirklich den lesenden, vielmehr lernenden arbeiter in die ruinen setzen. 1) gibt dies das historische datum des bilds. 2) beginnen die proleten, wo die bourgeois aufhören - auf trümmern. ihr erbe ist das zerstörte. (wie russland nach dem ersten weltkrieg, jetzt china und deutschland nach dem zweiten!) die arbeiter rechts können beim wiederaufbau gezeigt werden [...] den positiven, zukunftsträchtigen, aufbauenden zug muss das ganze bekommen durch eben das LERNEN, das da anfängt. (der student, der rechts ausgeschickt wird, hat ein buch unterm arm, er zeigt es links den gelehrten - es ist ein band marx. und die von der universität zurückgekehrten studenten zeigen den arbeitern bücher über technik und landwirtschaft.) je grösser die armut, je schrecklicher die zerstörung, desto wahrer das Bild und desto heroischer. wer für das wissen ist, muss alles mitteilen; wer für die schönheit ist, darf nichts beschönigen [...]" - BBA, Bd. XXX, Nr. 1466. - Kleiner Ausriss am rechten unteren Rand hinterlegt. - Beiliegend ein eigenh. Brief mit U. von Hans Tombrock (o. O. 1948) "An die Zensurstelle", die als Geschenk gedachte Weiterleitung eines Brecht-Briefes von 1941 betreffend: "[...] Es steht nichts in dem Briefe, was irgendwie etwas mit der heutigen Situation oder Politik zu tun hat [...]". - Reserviert bis 10. Oktober 2012 (Frankfurter Buchmesse).zzgl. Versandkosten
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Brecht, Bertolt, Schriftsteller (1898-1956).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift „b“. [Berlin, 26. oder 27. X. 1948], Kl.-4°. 3 Seiten. Doppelblatt.
Sehr wahrscheinlich der erste Brief, den Brecht in Berlin, unmittelbar nach seiner Rückkehr aus dem Exil schrieb, an Casper Neher, über dessen Mitarbeit an "Mutter Courage und ihre Kinder" mit Helene Weigel in der Hauptrolle (Premiere am 11. Januar 1949 am Deutschen Theater in Berlin): "Lieber Cas, so haben wir uns also doch versäumt! Ich wartete 1 Jahr auf meine Papiere, dann musste ich, die Zeit auszunutzen, weg innerhalb von Tagen. Sprach aber noch mit Hirschfeld. Anscheinend würden dir [sic!] die Zürcher, um mir in Berlin zu helfen, im November nach Berlin lassen. da du im Dez. sowieso besetzt bist - in Wien und vielleicht in Italien - was Zürich nicht weiß, bin ich nicht sicher, ob ihnen 3 Wochen im November viel helfen! besser du trittst dort im Januar an und bleibst dann ...Sehr wahrscheinlich der erste Brief, den Brecht in Berlin, unmittelbar nach seiner Rückkehr aus dem Exil schrieb, an Casper Neher, über dessen Mitarbeit an "Mutter Courage und ihre Kinder" mit Helene Weigel in der Hauptrolle (Premiere am 11. Januar 1949 am Deutschen Theater in Berlin): "Lieber Cas, so haben wir uns also doch versäumt! Ich wartete 1 Jahr auf meine Papiere, dann musste ich, die Zeit auszunutzen, weg innerhalb von Tagen. Sprach aber noch mit Hirschfeld. Anscheinend würden dir [sic!] die Zürcher, um mir in Berlin zu helfen, im November nach Berlin lassen. da du im Dez. sowieso besetzt bist - in Wien und vielleicht in Italien - was Zürich nicht weiß, bin ich nicht sicher, ob ihnen 3 Wochen im November viel helfen! besser du trittst dort im Januar an und bleibst dann dort mehrere Monate, ich will auch [unterstrichen] im Januar zurück sein in Zürich. (definitiv, schon meines Passes wegen!) ich werde also jetzt alles tun wegen deiner Visen (habe schon alles vorbereitet, wusste nur nicht ob du Pass hast). wir würden dann Courage vorbereiten und anfangen und du könntest weg, wenn nötig. Verpflegung, Unterkunft wird vom Deutschen Theater besorgt, das wird gut sein und verhältnismässig konfortabel, wir müssen [unterstrichen] die Courage zusammen [unterstrichen] machen; dann soll es eine Tournee durch Westdeutschland werden - was sich lohnen könnte. Für die 3 groschenoper müssen sie dich auch zahlen für die ganze Tournee [unterstrichen]! herzlich dein alter b". - Außerordentlich wichtiger und inhaltsreicher Brief, der den Neuanfang Bertolt Brechts in Deutschland nach dem Krieg markiert und seine Visionen und Pläne für den Aufbau eines "neuen Theaters für eine neue Gesellschaft" (Parker) veranschaulicht. - Die "Große kommentierte Berliner und Frankfurter Ausgabe" (BFA, Bd. 29, S. 475) datiert den Brief auf allgemein "Oktober 1948", er kann aber nur in Berlin am 26. oder 27. Oktober geschrieben worden sein, da Brecht direkt Bezug auf die an beiden Tagen mit Langhoff u.a. besprochenen Courage-Pläne Bezug nimmt. Frühere Nachkriegsbriefe von Brecht aus Berlin sind nicht bekannt. Brecht war im November 1947 über Paris nach Zürich gekommen und traf dort erstmals wieder mit Caspar Neher zusammen. Während er in Feldmeilen auf die Erlaubnis zur Weiterreise nach Deutschland wartete, knüpfte er Kontakte zu Verlegern und Intendanten, um die Bedingungen und Möglichkeiten für den Aufbau eines neuen Theaters zu sondieren. Caspar Neher sollte eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung künftiger Bühnenbilder spielen. Ende August 1948 wurde schließlich Brechts Schweizer Identitätsausweis bis Ende Februar 1949 verlängert, was ihm die Reise nach Deutschland ermöglichte. Am 22. Oktober 1948 erreichten Brecht und Helene Weigel über Prag kommend zuerst Dresden, dann Berlin, wo sie im Wirtschaftsgebäude des zerstörten Hotels Adlon untergebracht waren. Am 26. Oktober hatte Brecht dann die entscheidende Besprechung mit Wolfgang Langhoff im Deutschen Theater, tags darauf traf er sich mit Slatan Dudow. "Danach beginnt er mit den Vorbereitungen zur Inszenierung von Mutter Courage und ihre Kinder am Deutschen Theater" (Hecht), was sich im vorliegenden Brief an Caspar Neher widerspiegelt. Letztlich konnte Neher das Bühnenbild zur legendären Courage-Inszenierung 1949 nicht entwerfen, da er nicht rechtzeitig die entsprechenden Reisepapiere erhielt. "Wir warteten ja bis zuletzt auf dich und mußten dann einfach improvisieren", schrieb Brecht an Neher zwei Wochen nach der Premiere am 25. Januar 1949, mit der die Geschichte des Berliner Ensembles ihren Anfang nahm. - Erwähnt wird ferner die Inszenierung der Dreigroschenoper mit Brechts Tochter Hanne Hiob und Hans Albers als Peachum. - Vgl. Bertolt Brecht, Werke. Große kommentierte Berliner und Frankfurter Ausgabe, Bd. 29. Frankfurt 1998, S. 485; Stephen Parker, Bertolt Brecht. Eine Biographie. Frankfurt 2018, S. 794 ff.; Werner Hecht, Brecht Chronik 1898-1956. Frankfurt 1997, S. 834 ff. - Eigenhändige Briefe von Bertolt Brecht sind sehr selten.zzgl. Versandkosten
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Brecht, Bertolt, Schriftsteller (1898-1956).
Maschinengeschriebener Brief mit eigenhändiger Unterschrift „bertolt brecht“. Berlin, 20. X. 1952, 4°. 1/2 Seite. Mit Umschlag.
An den späteren Verleger Erik Vagn Jensen (1930-1995) in Visum, Dänemark: "[...] Da gibt es zwei Schwierigkeiten: 1. einen Verlag zu finden für Lyrik dieser Art, 2. einen Übersetzer zu finden für Lyrik überhaupt [...]" - Der Student Jensen hatte Brechts 1952 erschienene "Hundert Gedichte" gelesen und wollte ein dänische Übersetzung herausbringen. Jensen arbeitete seit 1962 bei Gyldendal und gründete 1979 den Verlag Vindrose.An den späteren Verleger Erik Vagn Jensen (1930-1995) in Visum, Dänemark: "[...] Da gibt es zwei Schwierigkeiten: 1. einen Verlag zu finden für Lyrik dieser Art, 2. einen Übersetzer zu finden für Lyrik überhaupt [...]" - Der Student Jensen hatte Brechts 1952 erschienene "Hundert Gedichte" gelesen und wollte ein dänische Übersetzung herausbringen. Jensen arbeitete seit 1962 bei Gyldendal und gründete 1979 den Verlag Vindrose.zzgl. Versandkosten
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Brecht, Bertolt, Schriftsteller (1898-1956).
Mutter Courage und ihre Kinder. Eine Chronik aus dem Dreißigjährigen Krieg. Frankfurt am Main, Suhrkamp Verlag vorm. S. Fischer, 1949, Gr.-8°. 82 Seiten. Lwd. der Zeit (= Versuche, Bd. IX, 20. Versuch).
Erste Ausgabe mit eigenh. Widmung und U. Bertolt Brechts auf dem Vortitel: "Reinhold Rüdiger | herzlich | berlin, juli 50 | bertolt brecht". Durchschossenes Exemplar, Regiebuch des langjährigen Leiters der Landesbühne Hannover Reinhold Rüdiger, in das zahlreiche Regieanweisungen, Schauspielernamen und Einfälle für Bühnenbilder eingetragen sind; auch der Drucktext weist Streichungen und Änderungen auf. Die letzten 16 Blätter enthalten Skizzen zum Bühnenbild und zu den Requisiten, Aussprachehinweise, Betonungen, eine Liste der "Musiknummern" und "Geräusche", Kostümvorschläge und ein Szenenbild des Courage-Wagens. - Der Schauspieler und Dramaturg Reinhold Rüdiger war seit 1950 mit Bertolt Brecht befreundet. 1952 kam er nach Hannover, wo er mit W. Heidrich die Landesbühne ...Erste Ausgabe mit eigenh. Widmung und U. Bertolt Brechts auf dem Vortitel: "Reinhold Rüdiger | herzlich | berlin, juli 50 | bertolt brecht". Durchschossenes Exemplar, Regiebuch des langjährigen Leiters der Landesbühne Hannover Reinhold Rüdiger, in das zahlreiche Regieanweisungen, Schauspielernamen und Einfälle für Bühnenbilder eingetragen sind; auch der Drucktext weist Streichungen und Änderungen auf. Die letzten 16 Blätter enthalten Skizzen zum Bühnenbild und zu den Requisiten, Aussprachehinweise, Betonungen, eine Liste der "Musiknummern" und "Geräusche", Kostümvorschläge und ein Szenenbild des Courage-Wagens. - Der Schauspieler und Dramaturg Reinhold Rüdiger war seit 1950 mit Bertolt Brecht befreundet. 1952 kam er nach Hannover, wo er mit W. Heidrich die Landesbühne Niedersachsen, später Landesbühne Hannover betrieb. Von 1964 bis 1993 war es dessen langjähriger Intendant und Prinzipal. Eine der letzten Inszenierungen unter Rüdigers Ägide an der Landesbühne war 1992 die "Mutter Courage" inszenierte. - Vgl. Hannoversches biographisches Lexikon, S. 302. - Gelenke und Ecken bestoßen.zzgl. Versandkosten