Mann, Thomas, Schriftsteller und Nobelpreisträger (1875-1955).

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Erlenbach-Zürich, 8. IX. 1953, Gr.-8°. 1 Seite. Briefkopf.

Nicht vorrätig

Beschreibung

An Lore Rümelin, in lateinischer Schrift über die Arbeit am „Felix Krull“: „[…] ich bin sehr erfreut. Mit der Absendung der Handschriften, die ich ruhig der Post anvertrauen werde, zögere ich noch etwas, weil ich noch niemandem daraus vorgelesen habe und vielleicht noch Korrekturen daran vornehmen werde. Wir gehen jetzt für ein paar Wochen nach Lugano (Hotel Villa Castagnola). Entweder von dort aus oder nach unserer Rückkehr schicke ich Ihnen die Sachen […]“ – Thomas und Katia Mann weilten vom 11. September bis 1. Oktober in Lugano auf, wo Thomas Mann am 16. September aus dem Manuskript vorlas, worauf Erika zwar voller Lob „der Frische und Lebendigkeit“ war, aber auch „Gewagtheiten und Überschreitungen von Felix‘ geistigen Möglichkeiten“ kritisierte. Die Umarbeitungen am Manuskript dauerten dann wesentlich länger als in vorliegendem Brief angekündigt. Am 11. Oktober stöhnte Mann im Tagebuch: „Beschämend, wieviel Zeit dieser Quark mich kostet.“ – Lore Rümelin-Wibel (1915-1998), Frau des deutschen Kulturataachés beim deutschen Generalkonsulat in Zürich, später Bern und Bonn, stammte aus Lübeck und kam auf Vermittlung von Gottfried Bermann-Fischer zu Thomas Mann. Sie fertigte die Manuskriptabschriften der späteren Werke an, u.a. für „Felix Krull“, „Die Betrogene“ und „Versuch über Schiller“. – Reg 53/256. – Vgl. Klaus Täubert, Zum 80. Geburtstag [von L. Rümelin] am 28. September. In: Europäische Ideen, Heft 90 (1994), S. 12-15. – Hübscher Brief.