Mann, Thomas, Schriftsteller und Nobelpreisträger (1875-1955).

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift München, Franz Joseph-Str. 2, 10. II. 1909, Kl.-4°. 2 Seiten. Doppelblatt mit Briefkopf. Gelocht.

Nicht vorrätig

Beschreibung

An den Schriftsteller Peter Supf, der ihm seinen Gedichtband „Gedichte aus einer kleinen Stadt“ (Heidelberg 1909) gesandt hatte: „[…] Nehmen Sie verbindlichsten Dank für Ihre Sendung! Es ist mir eine aufrichtige Freude, Ihre Gedichte kennen zu lernen. Meine kritischen Fähigkeiten überschätzen Sie unbedingt; gerade auf lyrischem Gebiete bin ich, ich gestehe es, nur schlecht bewandert. Aber die liebliche, volksliedhafte Schönheit der meisten Ihrer Poesieen nach Gebühr zu würdigen, bin ich, wie ich mir einbilde, wohl imstande. Einiges ist mir zu süss, zu niedlich, zu spielerisch. Aber Dinge wie ‚Tiefe Winternacht‘, ‚Der See‘, ‚O Morgenluft‘ schreibt wohl nur ein wahrer Poet. Nochmals Dank und Glückwunsch! Von Ihrem Freunde [Wilhelm] Speyer las ich neulich eine überaus geschickte kleine Sache im ‚Simplicissimus‘ [‚Die Hochzeitsnacht des Prinzen von Bourbon‘ …]“ – Reg. 09/6. – Etwas fingerfleckig. Faltenrisse.