Ludwig I.,, König von Bayern (1786-1868).

750,00 

Brief mit längerer eigenh. Nachschrift und Unterschrift Berchtesgaden, 29. IX. 1831, 4° (20,5 x 16,5 cm). 2 Seiten. Doppelblatt mit Goldschnitt.

Vorrätig

Beschreibung

An den Feldmarschall Carl Philipp von Wrede (1767-1838) mit der Bitte, dem Minister Georg Friedrich von Zentner (1752-1835) nach der Niederlegung seines Amtes über das Ruhestandsgehalt zu informieren:“[…] Ich habe das Gesetz über die Verantwortlichkeit der Minister noch einmal in Erwägung gezogen, und finde Mich nicht veranlaßt, Meinen Beschluß zu ändern. Die Minister in Bayern, wenn sie bei Niederlegung eines Portefeuilles in ihre vorigen Stellen zurück treten, sind noch immer viel besser daran als die in Frankreich und in England, wo dieselben ganz ausser Dienst und Gehalt treten. Minister Freiherr von Zentner der über 40 Jahre dient und das 70te Lebensjahr zurück gelegt hat, ist überdieß von diesem Gesetze gar nicht berührt, Ich habe daher keinen Grund mehr, warum soches nicht sollte übergeben werden können […]“ Dann folgt die eine ganze Seite umfassende Nachschrift, die Cholera betreffend: „Der […] eingelangte Bericht ist eine Bestättigung dessen daß es zu voreilig gewesen wäre, würde an der Nordgränze bereits ein Cholera-Cordon errichtet worden seyn. Für die schon statt gefundenen Ausgaben in Betreff dieses Gegenstandes könnte […] ein Minister zur Verantwortung gezogen werden […] Erst hieß es daß Schenk Minister ist würde die Civilliste verwerfen machen, dann soll es von der der Censurverordnung […] abhängen nun muß die Cholera Vorwand hergeben; wer einen haben will der wird ihn auch finden […] Ich zähle auf meinen lieben Fürst Wrede.“ – Während der Choleraepidemie 1831/32 diente in Bayern auch die militärische Abriegelung an den Grenzen zur Seuchenbekämpfung; die Wirkung war aber nur gering.