Sand, Dorothea Wilhelmina (geb. Schöpf), Mutter des Attentäters Karl Ludwig Sand (1766-1826).

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Eigenhändiger Brief mit Unterschrift „Sand“. Wunsiedel, 2. VIII. 1816, 4° (19,5 x 16,5 cm). 1 Seite. Mit Adresse.

Vorrätig

Beschreibung

An Christian Heinzmann in Sankt Gallen: „[…] Verzeihn Sie, daß ich Ihren lieben Brief so spät beantworte. Aber die traurende Sorge, um meine Söhne, hatte so einen übeln Einfluß auf meine Stimmung, daß ich mich im verwichenen Sommer, für diese Welt halb verlohren fühlte. Die günstige Nachricht, von ihrer Rückkunft, kam erst beynahe mit Ihnen selbst und bey einer so lange[n] Periode von angreifenden Leiden, konnte mir durch die Freude des Wiedersehns, langsam vertilligen, was einmahl zu tief Wurzel gefaßt hatte. [Für] die übersandten Muster sage ich Ihnen verbindlichen Dank […] Tausenderley Verhinderungen, verschoben den Abgang dieses Faßes, von einer Woche zur andern, daher verzeihn Sie, daß ich diesen Brief, der unterdessen 6 Monate alt geworden ist noch beyschließe […]“ – Die Abwesenheit der beiden Söhne Karl Ludwig und Georg Sand war bedingt durch deren freiwillige Teilnahme am Befreiungskrieg gegen Napoleon I. im Jahre 1815 in einer bayerischen Infanterieeinheit. Der Vater Gottfried Christoph Sand (1753-1823) war Justizrat und Stadtrichter in Wunsiedel, die Mutter stammte aus der angesehenen Wunsiedler Kaufmannsfamilie Schöpf. Karl Ludwig Sand studierte ab Januar 1816 in Erlangen. Dort gründete er im August 1816 mit Freunden die Verbindung „Rüthly“ zur Stärkung einer Deutschen Burschenschaft. – Siegelausriß alt hinterlegt. Eintragungen von alter Sammlerhand.