Schmidt, Albrecht, Augsburger Grafiker (ca. 1667-1744).

220,00 

„Frau Urschel theilet Hand-Geld aus […]“ Einblattdruck. Kolor. Kuperstich mit 2 Textzeilen und -spalten am Unterrand. Augsburg, „zu finden bey Albrecht Schmidt“, ohne Jahr (ca. 1720), 20 x 25 cm. Älter unter Glas und brauner Leiste gerahmt.

Vorrätig

Beschreibung

Typisches Augsburger Flugblatt. – Szene in einem Feldlager: Regiment der Frauen, männliche Truppen eilen im Hintergrund von links heran. Die Frauen spielen Karten, rauchen und trinken. Im Mittelgrund Mägde als Erntehelfer, Ammen und Wasserträger, im Vordergrund eine Briefträgerin, zwei Zwergenfrauen mit Speeren, rechts ein Zahltisch und eine Frau, die Lohn in Münzen ausgibt. – Der gereimte Text lautet „Frau Urschel theilet Hand-Geld aus, die Mägde gehn zu Feld | Der Bürgers-Magd u: Kinder-Mensch das dienen nicht mehr gfält, | Die Köchin und die Kellnerin, und die, so Briffe tragt, | Auch die, so schreyet Milli-Weib, wil nimmer seyn geplagt.“ – Augsburger Bilderbogen aus der Werkstatt des Briefmalers Albrecht Schmidt, der sich um 1700 zu einem äußerst fruchtbaren Verleger von Bilderbogen in Holzschnitt und Kupferstich entwickelte. Vor wenigen Jahren wurde ein Sammelband mit 54 solcher Bilderbögen für Euro 12.000 zugeschlagen. Die Urschelsagen waren in der schwäbischen Bevölkerung verbreitet (vgl. Klaus Graf, Urschel, Nachtfräulein und andere Gespenster. Überlieferungen und Sagen in Reutlingen und Pfullingen. Online). – Die BSB besitzt ein Blatt mit typographischen Text und ähnlichem Bildinhalt (Einbl. XI,9). – Sehr selten.