Album amicorum -, .

Stammbuch der Charlotte Heine, geb. Chatillon. Dresden, Leipzig und Umgebung, 1794-1816, 16° (10,5 x 9 cm). Reich illustriert mit 7 Gouachen, 2 Aquarellen, 3 Feder- und Tuschpinselzeichnungen, 2 Seidenstickereien; beiliegend 7 Blumenscherenschnitte und 2 weitere Beilagen. Mit 90 Textbeiträgen. 95 Blätter. Rotes Maroquin d. Zt. mit goldgepr. Deckelbordüren, Rücken- Steh- und Innenkantenvergoldung, Glanzpapiervorsätzen und in grünem Pappschuber (dieser fleckig und berieben)..

Nicht vorrätig

Beschreibung

Das schön illustrierte Stammbuch stammt – einer Zuschreibung der Urenkelin zufolge – von Charlotte Heine, geb. Chatillon (geb. in Stuttgart am 19. April 1778, gestorben in Dresden am 24. Mai 1852). Die Eintragungen stammen vorwiegend aus den Jahren 1794-1816; eine spätere Schicht mit Eintragungen um 1850. Charlotte Chatillon heiratete den Dresdener Hofbaukondukteur und Architekten Johann August Heine (1769-1831), eins ihrer Kinder war der spätere Theologe und Domherr Emil Heine. – Die reizvollen Miniaturillustrationen zeigen Freundschaftstempel und -altäre, ein Paar in der Landschaft und einen Waldwanderer, eine heroische Landschaft und einen Blumenkranz mit Haarkranzapplikaton, eine Totentanzdarstellung, ein römisches Paar, die Federzeichnung einen Kuß. Ein Stammbucheintrag in Typendruck. – Unter den bekannteren Beiträgern finden sich der Buchhändler Friedrich August Leo (1764-1842; für sein „Magazin für Freundes des guten Geschmacks “ arbeiteten die Beiträger Coudray und Klinsky) und seine Frau Friederike, geb. Breitkopf in einem Eintrag aus Leipzig vom 13. Mai 1795, der Dresdner Kirchenmusiker Franz Anton Schubert (1768-1824) in einem Eintrag vom 23. Februar 1793 mit farb. Tuschfederzeichnung, der Architekt Clemens Wenzeslaus Coudray (1775-1845) mit einem Eintrag aus Dresden vom 27. Oktober 1797. Als weiterer Dresdener Architekt nennt sich Johann Gottfried Klinsky, „3 Tage vor seiner Abreise nach Rom am 31. October 1793“, wo er bis 1795 blieb, mit farbiger Tuschfederzeichnung. Am 16. November 1797 reimt der Beiträger Zschiederitz: „Mit Gunsten, geehrte Frau Hein! | Sing‘ doch nicht dein Liedchen allein, | Lieb Weibchen, laß uns dazu pfeifen; – | Die Sache ist so zu begreifen: | Erst mußt du Großgroßmutter seyn, | Dann soll dir der alte Freund Hein | das lieblichste Schlummerlied pfeifen. | Wohl möcht‘ ich Kalkante dann seyn | Wie wollt‘ ich mich freun!“