Altenberg, Peter, Schriftsteller (1859-1919).

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Ohne Ort und Jahr [Wien, Frühjahr 1897], 8°. 3 Seiten. Doppelblatt. Gelocht.

Nicht vorrätig

Beschreibung

An seinen Verleger Samuel Fischer in Berlin über Ausstattungsfragen seines zweiten Buches Ashantee sowie mit der Übersendung der Vorlage für die spätere Umschlagillustration: „[…] Ich sende Ihnen die meinen Wünschen vollkommen entsprechende Photographie. Selbstverständlich wäre es am dezentesten, nach dem einfachen Titelblatte: Ashantee ein Blatt mit der Heliogravüre folgen zu lassen. Sollten Sie aber nur einen Zink-Druck (Phototypie) auf dem Titelblatt anbringen wollen, so müsste die Platte äußerst sauber und fein ausgeführt und nicht zu dunkel gehalten sein. Bitte mir jedesfalls darüber zu schreiben, eventuell einen Probedruck zukommen zu lassen. Auch soll das Bild den möglichst großen Raum des Titelblattes einnehmen, damit die Gestalten der beiden Mädchen nicht um vieles verkleinert werden, gegen die Fotografie gehalten. Was die erste Korrektur von ‚Ashantee‘ betrifft, so finde ich, dass die Untertitel zu nahe an die beendete Skizze gerückt sind. Bitte, ordnen Sie an, dass man hier ein bischen Raum verschwende. Eigentlich sollte ja jede Skizze auf einer neuen Seite beginnen. Wie großartig machen das die Franzosen und Andere. Mein Buch soll aristokratisch sein. Es ist ja doch nur für die oberen 5000 geschrieben, also auch gedruckt […] Die weiße Schrift A[telier] Ephron sollte bleiben auf dem Bilde.“ – Der Fotograf Heinrich Ephron (1862-1837) schuf auch ein Porträt Altenbergs. – Altenbergs Buch war inspiriert vom Besuch einer der häufigen sog. „Völkerschauen“ im Prater. Er durchschaute und kritisierte diese Schausteller-Attraktion, war aber faziniert von den (halbnackten) jungen Frauen, die von der Goldküste nach Wien gebracht worden waren. In 32 Prosaskizzen übte er Gesellschaftskritik und verklärte die Lebensform der „Paradies-Menschen“. Das Buch erschien Mitte 1897 mit dem von Altenberg übersandten Foto auf dem Schutzumschlag der Kartonnage. – Kleine Randfehlstelle ohne Textverlust. – Ungedruckt.