Andersen, Hans Christian, Schriftsteller (1805-1875).

Eigenhändiges Gedichtmanuskript (35 Zeilen) mit Widmung und Unterschrift „H. C. Andersen“. Athen, 15. IV. 1841, Gr.-8°. 3 Seiten. Doppelblatt mit ornamentaler Blindprägung sowie schwarzer Prägung „Jeudi“.

Nicht vorrätig

Beschreibung

Andersens Lied „Negerkongens Datter“: „Nøgen, uden Guld og Brillanter, | Kun om Skuldren Skindet af en Panther, | Kommer hjem fra Jagt paa Elephanter | Negerfyrsten; see fra alle Kanter | Strømmer Folket til med Skrig og Sang […]“ (Übersetzung: „Nackend, ohne Goldgeschmeide-Prangen, | Nur mit einem Pantherfell umhangen, | Von der Tigerjagd, nach tapfern Streiten, | Kehrt der Negerfürst; auf allen Seiten | Strömt das Volk herbei mit Jubelsang […]“ (nach: Sämmtliche Werke. Vom Verfasser besorgte Ausgabe, Bd. VII, Leipzig 1853, S. 143 f.). Dieses Lied in 7 fünfzeiligen Strophen ist laut Andersens Tagebuch am 24. Juli 1839 entstanden und hat Eingang in sein Theaterstück „Mulatten“ („Der Mulatte“) gefunden. Das „romantische Drama“ in fünf Akten nach einer Vorlage von Fanny Reybaud sollte am 3. Dezember 1839 in Szene geben, wurde dann aber auf den 3. Februar 1840 verschoben; etwa gleichzeitig erschien es in Buchform. Das Stück sollte Andersens meistgespieltes und populärstes werden. – Am 31. Oktober 1840 brach Andersen zu seiner zweiten großen Reise auf, die ihn bis nach nach Griechenland und Kleinasien führen sollte und die später Eingang in sein Buch „En digters Bazar“ („Eines Dichters Bazar“, 1842) fand. Am 24. März 1841 kam er in Athen an, wo er etwa einen Monat blieb und u. a. seinen Holsteinischen Landsmann Ludwig Ross (1806-1859) besuchte. Ross war als Archäologe und Altertumswissenschaftler mit einem Stipendium des dänischen Königs 1832 nach Griechenland gekommen. Er konservierte die historischen Bauten in Nauplia und Athen und arbeitete später für Otto I. von Griechenland. Ihm ist die vorliegende Gedichtniederschrift gewidmet: „Til Professor Rosz. venskabeligst Forfatteren.“ Andersen erwähnt Roß mehrmals in „Eines Dichters Bazar“ (vgl. deutsche Ausgabe von 1843, Bd. II., S. 32, 53, 61, 69 etc.). Andersens Briefwechsel mit Roß liegt im Andersen-Museum Odense. – Schöne und dekorative Niederschrift; ein weiteres Manuskript des Liedes findet sich in der Königlichen Bibliothek Kopenhagen. – Transkription verfügbar.