Anonymus, .

Nutzliches Farben Buch [Deckeltitel]. Ohne Ort [Mitteldeutschland], ohne Jahr [um 1700], Fol. (33 x 20 cm). Mit winziger Federzeichnung. 100 pag. Seiten, S. 101-[107 Nachträge], 8 weiße Bl., 7 nn. Bl. [Nachträge], 64 weiße Bl., 4 Bl. [Register], 3 weiße Bl. Braunes Hldr. d. Zt. mit roten Deckelbezügen (etw. bestoßen und beschabt, Kapitale mit Wurmschaden, Deckel etw. fleckig).

Nicht vorrätig

Beschreibung

Umfangreiches Rezeptbuch mit 151 numerierten und zahlreichen weiteren Rezepten, die weite Anwendungsfelder umfassen: Färben von Garn, Wolle und Tuch, Haarefärben, Lackarbeiten, Anfertigung von Wachsfrüchten, Seidenfrüchtren und Gipsfrüchten, Zitronat, Firnis, Goldfirnis, Kunstblumen, Seidenfärberei, Farben zum Zeugdruck etc. – Auf Seite 82f.: „Gute Firniß zu Laccieren, Von einen Apothecker in Halle erlernet.“ – Ab Seite 88: „Allerhand Wissenschaften, von einem Mann aus Hamburg erlernet, Johannes Carl Berbrich, ein Glaßschneider, wohnet auff den Pferde-Marckt an der Ecken, an der Rosen-Straße [in St. Pauli]“: Fleckkugeln, Zahnpulver, Spiegelglas, Kutschen- und Fensterglas, Reparatur von zerbrochenen Gläsern, Porzellan etc., Reinigung von Bildern, Versilbern von Kupfer, Haarwuchsmittel, Seifen, Waschwasser, Mittel gegen Sommersprossen, Pomade etc. – Möglicherweise ist das Buch Ergebnis einer Wanderschaft, da außer der erwähnten Quelle in Hamburg auch Rezeptgeber in Halle, Wolfenbüttel, Berlin sowie eine Frau von Alvensleben genannt werden. Die teilweise verwendete Schreibweise „Seeffe“ für „Seiffe“ könnte auf einen sächsischen Schreiber hinweisen. – Gering gebräunt. – Saubere, gut lesbare Handschrift.