Benz, Carl, Ingenieur, Erfinder des Kraftwagens und Unternehmer (1844-1929).

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift „Benz & Cie.“. Mannheim, 21. XI. 1896, Gr.-4°. 1 Seite. Gedruckter Briefkopf „Benz & Co. Rheinische Gasmotoren-Fabrik, Mannheim“.

Nicht vorrätig

Beschreibung

An den Astronomen Max Wolf (1863-1932) in Heidelberg, der einen Stationärmotor mit 2 PS erwoben hatte: „[…] Anschließend an unser Ergebenes von heute theilen wir Ihnen noch mit, daß wir für Ihre Dynamo eine Tourenzahl von 1000 u. eine Riemscheibe von 200 m/m angenommen haben u. würden wir, wenn dies so bleiben könnte, auf unserm Motor eine Riemscheibe von 670 m/m Ø anbringen & dem Motor 300 Touren geben. Sollte die Tourenzahl der Dynamo eine andere sein, oder der Durchmesser der Riemenscheibe nicht 200 m/m genommen werden können, so erbitten uns die entsprechenden Angaben. Die Drehungsrichtung d. Dynamo ist, wenn man sie von ihrer Antriebscheibe aus betrachtet, entgegen den Zeigern der Uhr […]“ Benz hatte Wolf in einem Brief vom selben Tag (vgl. Stargardt A698,818) einen Aufstellungsplan für den erworbenen Motor mit technischen Details zu Abgas-, Kühlwasser- und Benzinleitung geschickt und einen Ortstermin angeboten. – Max Wolf hatte im selben Jahr den Lehrstuhl für Astronomie in Heidelberg erhalten und leitete den Aufbau der astrophysikalischen Abteilung der sich im Bau befindlichen Großherzoglichen Bergsternwarte auf dem Königsstuhl, die 1898 eingeweiht wurde. – Nachdem Benz 1883 aus der „Mannheimer Gasmotorenfabrik“ ausgeschieden war, hatte er am 1. Oktober desselben Jahres zusammen mit den Kaufleuten Max Caspar Rose und Friedrich Wilhelm Eßlinger die „Benz & Cie. Rheinische Gasmotorenfabrik in Mannheim“ gegründet und bereits in den ersten 4 Monaten über 800 Stationärmotoren verkauft; 1886 hatte er dort den Benz Patent-Motorwagen Nummer 1, das erste moderne Automobil, entwickelt. Er war Inhaber des ersten Führerscheins der Welt (1888). – Max Wolf hat einige Passagen rot unterstrichen und am Briefkopf das Wort „Dynamo“ hinzugefügt; auf der Rückseite des Briefes hat er eine Zeichnung und Berechnungen eingetragen. – Linker Rand leicht beschnitten; mit einigen Unterstreichungen (Rotstift). – Von allergrößter Seltenheit: in den letzten Jahrzehnten war nur dieser und der oben erwähnte Brief vom selben Tag im Handel.