Börsch, Rudolf, Schriftsteller (1893 oder 1895-1915).

3 eigenhändige Manuskripte. Frankfurt-Eschersheim, ca. 1912-14, 8° und 4°. 1 Bl, 29 S.; 11 Bl.; 36 Bl. Einbände d. Zt. (Altersspuren).

Nicht vorrätig

Beschreibung

Der frühvollendete und im Krieg frühverstorbene Dichter Rudolf Börsch studierte in Berlin und war mit Else Lasker-Schüler, Wieland Herzfelde, Heinz Barger und Friedrich Holländer befreundet. Mit Lasker-Schüler wechselte er Briefe, mit Barger und Hollaender gab er 1914 die Zeitschrift „Neue Jugend. Eine Zeitschrift für moderne Kunst und jungen Geist“ (Raabe, Zeitschriften 18) in 6 Heften heraus, die auch eigene Gedichte und Prosatexte von Börsch abdruckte. Allerdings fiel er bereits am 25. Mai 1915, wohl in Galizien. Franz Pfemferts „Aktion“ veröffentlichte einige Texte Börschs aus dem Nachlaß ebenso wie Alfred Richard Meyer in seinem Lyrischen Flugblatt „Der neue Frauenlob“ (1919; Raabe a.a.O. 116). – I. „Meine Gedichte von Rudolf Otto Evgenjowitsch Börsch. Gehören dem, den ich am meisten liebe.“ Kladde mit schwarzem Umschlag, enthält die Nieder- und Reinschriften von 21 tls. längeren Gedichten. – Lose Doppelblätter. – II. (Der Tod und der Adept. Dramatische Szene in Reimen). Gr.-8°. 11 Bl. Bütten-Umschlag. Lose Doppelblätter. – Ein Totentanz-Drama; unter den spielenden Toten: Baumeister, Gärtner, alte Frau, Kind, alter Wucherer, Fähnrich, Dichter, die schöne Magelone, dienender Knabe. – III. „Lecta. R. Börsch.“ Aufzeichnungen und Bemerkungen zu 185 zwischen 1910 und 1912 gelesenen Büchern meist zeitgenössischer Literatur. Ausführlich über Liliencrons „Poggfred“. Über Benns „Morgue“: „Sehr begabt. Aber die Sache ist nicht meine Sache.“ Interessanter Eintrag über Lasker-Schülers „Die Wupper“. – Einige Blätter sind herausgerissen, aber die Numerierung läuft ohne Unterbrechung weiter. – Beilagen: IV. Bleistiftporträt des Dichters Rudolf Börsch auf einer Postkarte; Beschriftung: „So ist die neue Jugend!“ – V. 12 Abzüge von Börschs Holzschnittexlibris auf verschiedenen alten Papieren. – VI. 2 weitere Beilagen. – Kleines, aber wesentlicher Teilnachlaß des früh verstobenen Dichters.