Brahms, Johannes, Komponist (1833-1897).

Eigenh. Postkarte mit Unterschrift „J. Br.“. Hamburg, 13. I. 1878 (Poststempel), 1 Seite. Mit Adresse.

Nicht vorrätig

Beschreibung

Wichtiges Schreiben an seinen Verleger Fritz Simrock in Hamburg über seine Zweite Sinfonie, ihre Aufführung in Leipzig, mit Erwähnung von Clara Schumann, seines Arrangements für Klavier zu 4 Händen und dessen Veröffentlichung: „Möchten Sie sich nicht von Fr[au Clara] Schumann den letzten Satz des ‚Kattermänks‘ ausbitten u[nd] diesen copieren lassen: die andern 3 habe ich. Dann könnten Sie meinetwegen stechen laßen. Doch geben wir natürlich das Arrangement nicht früher aus als die Partitur!? Das viele Pech in L[eipzig] hatte mich etwas stutzig gemacht, ich sehe daß nicht allens so schlimm. Wenn Sie es wünschen, mache ich also einen andern ersten Satz (soll es Moll oder Dur sein?) Dann können Sie am 6t. März Abends 10 Uhr Beschlag darauf legen. Schönste Grüße an Sie und Bessere […]“ Brahms schreibt „Kattermänks“, nicht „Kattermängs“. – Gemeint ist das vierhändige Arrangement der Zweiten Sinfonie in Brahms‘ schwer lesbarem Manuskript (vgl. Litzmann, Clara Schumann, Bd. III, S. 366). Die von Brahms dirigierte Aufführung in Leipzig war schlecht und das Werk hatte nur einen halben Erfolg (vgl. Kalbeck, Bd. III, S. 181). „Aber schon in Hamburg merkte der Komonist wie der Swinegel im niederdeutschen Volksmärchen, ‚daß nicht allens so schimm‘.“ (Bw Brahms-Simrock, Bd. II, S. 67 Anm.). -Eingangsvermerk unten links „Hamb. 13/1. 78 Brahms“. – Druck (mit Abweichungen): Bw Brahms-Simrock, 1917, Nr. 253.