Freiligrath, Ferdinand, Schriftsteller (1810-1876).

Eigenhändiges Gedichtmanuskript (45 Zeilen) mit Unterschrift Köln, 19. V. 1849, Schmal-Gr.-4° (33 x 16,5 cm). 2 Seiten.

Nicht vorrätig

Beschreibung

Möglicherweise Druckvorlage zu Freiligraths berühmten Gedicht „Abschiedswort der Neuen Rhein[ischen] Zeitung […] Kein offener Hieb in offener Schlacht – | Es fällen die Nücken und Tücken. | Es fällt mich die schleichende Niedertracht | Der schmutzigen West-Kalmücken. | Aus dem Dunkel flog der tödtende Schaft,| Aus dem Hinterhalt fielen die Streiche | Und so lieg ich nun da in meiner Kraft, | Eine stolze Rebellenleiche! […] Mit dem Wort, mit dem Schwerdt, | an der Donau, am Rhein | Eine allzeit treue Gesellin | Wird dem Throne zerschmetternden Volke seyn | Die Geächtete, die Rebellin! […]“ – Die von Karl Marx zusammen mit Heinrich Bürgers, Ernst Dronke, Friedrich Engels, Georg Weerth und den Brüdern Ferdinand und Wilhelm Wolff ab 1. Juni 1848 herausgegebene „Neue Rheinische Zeitung – Organ der Demokratie “ mußte am 19. Mai 1849 ihr Erscheinen aufgrund eines Verbotes einstellen. Die letzte Ausgabe („Die standrechtliche Beseitigung der Neuen Rheinischen Zeitung“) erschien gänzlich in roter Schrift gedruckt mit dem Gedicht Ferdinand Freiligraths „Abschiedswort der Neuen Rheinischen Zeitung“ an der Spitze. Mit dem Erscheinen der letzten Ausgabe der „Neuen Rheinischen Zeitung“ in Köln wurde das Ende der demokratisch-freiheitlichen Reformbewegung eingeleitet. In der Folgezeit setzen umfangreiche, strafrechtliche und polizeiliche Verfolgungen ein, die viele der Achtundvierziger in Flucht und Emigration trieb. Nachdruck in Freiligraths „Neuere politische und soziale Gedichte“ (1849-51), die der Grund für sein englisches Exil wurden. – Durchriß in der Mittelquerfalte. – Gedichtmanuskripte von Freiligrath sind selten.