Gans, Eduard, Jurist und Rechtsphilosoph (1798-1839).

Eigenhändiges Gedichtmanuskript (16 Zeilen) mit Unterschrift Ohne Ort und Jahr [Berlin, ca. 1820], 8°. 1 Seite.

Nicht vorrätig

Beschreibung

Schüler- oder Studentenscherz des bedeutenden Hegelianers: „Wo der Herr ist hingegangen | Weiß mir keiner zu erzählen, | Doch ich trag kein groß Verlangen, | mich sehr lang damit zu quälen. | Ich weiß wo die Damen stecken | ist der Moser bei der Hand | Händchen möcht er zu gern lecken | läuft zehn Meilen drum ins Land | Der Horaz liegt aufgeschlagen | mit den größten Schweinerein | Ach wie wird die Dame klagen | Zeter Mordio wird sie schrein | daß der Nachbar so belesen | den sie zu der Rechten hat | und beim Wein nicht will vergessen | was Horaz beim Weine that […]“ – Bereits 1819 hatte Gans zusammen mit gleichgesinnten Freunden, unter anderem Leopold Zunz und Moses Moser (1796-1838), den Verein für Cultur und Wissenschaft der Juden gegründet, dem er in den Jahren 1821 bis 1824 auch als Präsident vorstand. Den jungen Reformern ging es dabei in erster Linie darum, jüdische Jugendliche aus der geistigen Abschottung herauszuholen und in die Gedankenwelt Europas einzubinden; im Frühjahr 1825 löste sich der Verein allerdings auf. 1820 traten Gans, Moser und Zunz gemeinsam der Gesellschaft der Freunde bei.