Goethe, Johann Wolfgang von, Schriftsteller (1749-1832).

Gedrucktes und handschriftlich ausgefülltes Dokument mit den Eigenhändige Unterschrift „JWvGoethe“ und „CGVoigt“. Weimar, 8. VI. 1791, Qu.-8°. 1 Seite.

Nicht vorrätig

Beschreibung

Eine sog. „Zubußen-Quittung“ zur Kuxe des Ilmenauer Bergwerks: „Ein neuer Louisd’or oder Vier Laubthaler sind wegen des Ilmenauer Kuxes oder Bergtheils No. 75. zu dem in der Vierten Bergwerksnachricht am 24sten Februar d. J. ausgeschriebenen gewerkschaftlichen Nachtrage baar entrichtet worden, worüber hierdurch quittiert wird. Weimar, den 8. Junii 1791. Sr. Hochfürstl. Durchl. zu Sachsen-Weimar und Eisenach gnädigst verordnete Bergwerks-Commission […]“ Unterzeichnet von Goethe und seinem Ministerkollegen und Mitarbeiter in der Direktion des Ilmenauer Bergbaus Christian Gottlob von Voigt (1743-1819). – Ein Kux bezeichnet den Anteil an einem Bergwerk, das als bergrechtliche Gewerkschaft betrieben wird. Ursprünglich waren Kuxe Bodenrechte an einem Bergwerk und wurden in einem Berggrundbuch eingetragen. Später ging man dazu über, Kuxe wie Inhaberaktien frei handelbar zu gestalten. Die Inhaber von Kuxen waren zur Zubuße verpflichtet, wenn die Gewerkschaft Kapital benötigte. – Goethe gründete 1784 eine Bergwerkskommission und die Gewerkschaft des Ilmenauer Kupfer- und Silberbergwerks legte 1000 Kuxe zu je 20 Talern auf, die bei der Plazierung mit 10 Talern anbezahlt und mit zwei Zuzahlungen von 1785 und 1786 ausbezahlt wurden. Bei der Wiedereröffnung des Bergwerks am 24. Februar 1784 hielt Goethe selbst die Festrede. Mangelnde Ausbeute machte die Zahlung hoher Zubussen (zu denen die Inhaber der Kuxe verpflichtet waren) erforderlich, und ein Wassereinbruch des Martinrodaer Stollens sollte dem Unternehmen schließlich durch dessen Folgekosten den Todesstoß versetzen, da die Gewerke nicht mehr bereit waren, weitere Mittel zu investieren. – Die berühmten „Ilmenauer Kuxen“ und ihre Zubußen-Quittungen sind wohl die frühesten und bedeutendsten Wertpapiere des deutschen Bergbaus. – Vgl. Slg. Kippenberg 109 f. – Winzige Heftspur am linken Rand, sonst tadellos erhalten.