Herzl, Theodor, Schriftsteller und Zionist (1860-1904).

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift „Th. H.“. Wien I, Marc-Aurelstraße 7, 18. II. 1890, Gr.-8°. 1 Seite. Blindgepr. Briefkopf.

Nicht vorrätig

Beschreibung

An den Schriftsteller und Journalisten Hugo Wittmann (1839-1923): „Lieber Herr Doctor! Quid novi ex Africa? Ich war soeben bei Ihnen, um wegen einer Sache, die ich gestern zu erwähnen vergass, zu sprechen. Sind Sie geneigt oder haben Sie etwas dagegen, den Vertrieb unseres neuen Stückes dem Berliner Theateragenten [Albert] Entsch zu geben? Mit [Carl] Ritter [Inhaber der Theateragentur Felix Bloch Erben, Berlin] mache ich nichts mehr, von [Gabór] Steiners [Herzls Wiener Theateragent] Vertrieb war ich auch nicht entzückt. Entsch habe ich meine Sachen von jetzt ab übergeben, und es wäre mir daran gelegen, ihm auch die Dame in Schwarz – natürlich unter denselben Bedingungen wie Ritter – zu geben. Für Wien ist gar keine Provision, für Berlin 5%, für die übrigen Bühnen 10 % zu bewilligen. Ich bitte Sie, mir pneumatisch [per Rohrpost] zu antworten, weil ich Entsch morgen schreiben will, u. zw. vorläufig blos, dass wir zu ihm kommen. Das Manuscript zur Drucklegung u. alle weiteren Verfügungen erhält er später. Also passt’s Ihnen? Hat [der Leiter des Burgtheaters Adolf von] Sonnental schon die Umänderung? […]“ – Herzl hatte mit Wittmann zusammen das Theaterstück „Die Dame in Schwarz“ gesschrieben, das am 6. Februar 1890 urauffgeführt und positiv aufgenommen worden war. Wittmann hatte einen guten Namen als Schriftsteller und Librettist; im Oktober 1891 verhalf er seinem Redaktionskollegen Herzl zu einer Stelle als Korrespondent der „Neuen Freien Presse“ in Paris. – Druck: Briefe und Tagebücher I, Nr. 353 (nach einer Briefkopie). – Wenige Randeinrisse alt hinterlegt. – Selten.