Hesse, Hermann, Schriftsteller und Nobelpreisträger (1877-1962).

Maschinengeschriebener Brief mit aquarellierter Bleistiftzeichnung am Kopf sowie Eigenhändige Unterschrift „H Hesse“ (Bleistift). Ohne Ort [Montagnola], 4. V. 1947, Gr.-8°. 2 Seiten. Gelocht.

Nicht vorrätig

Beschreibung

An den Verleger Lambert Schneider in Heidelberg: „“[…] In den letzten Tagen haben mehrere Sendungen von Ihnen mich erreicht und erfreut, sie enthielten: Brink, Lehmann, Ehrenberg, Michel, Bulst. Letzteres sowie die Romantikergedichte (die auch äußerlich das erste wirklich schöne Buch finden, das ich aus dem jetzigen Deutschland bisher sah) sind mir besonders willkommen. Ich danke Ihnen und gratuliere. Sie haben mehr zustande gebracht als meinem armen lieben P. Suhrkamp möglich war – von all meinen mehr als 40 Büchern ist bis heute nicht eines neu erschienen! […] Ich lege Ihnen das wenige bei, was zu schicken mir möglich ist. Zwei andre Privatdrucke erscheinen auf den Sommer und folgen. Bei den Romantikern fehlt mir, auf den ersten Blick, Arnims fast schönstes Lied: die Sonne scheinet an die Wand. Wenn man in dem Buch blättert, was ist das für ein Reichtum, es ist wie ein Gang durch ein unzerstörtes Land. Wie arm an Tönen, an Urkraft, an Persönlichkeiten und Melodien die, soweit ich sie noch kenne, die heutige deutsche Dichtung. Man denkt dankbar an Carossa, anerkennt W. Lehmann, Lörke, Kasack – und ist schon am Ende. Während dort, um 1800, zwischen Tieck und Eichendorff, wie unbändig treibt und wuchert und blüht es da! […]“ – Das Aquarell mit Tessiner Häusern und Lanmdschaft. – Mit Beantwortungsvermerk