Jawlensky, Alexej von, Maler (1864-1941).

Eigenhändiger Briefkarte mit Unterschrift „Ihr A. Jawlensky“. Berlin-Charlottenburg, (Juni 1932), Quer-8°. 2 Seiten.

Nicht vorrätig

Beschreibung

An eine Freundin, während seines Aufenthaltes im West Sanatorium: „[…] ich liege in einer sehr vornehme Sanatorium. Prof. Gudzent glaubt nicht das ich einen Gicht habe, aber eine Nesselfieber die in Gelenke gegangen ist. Er macht verschiedene Proben mit mir. Interessante Sache […]. Gestern hat er mir Einspritzungen gemacht mit: Fleisch, Fisch, Obst, Gemüse, Milch und so weiter, um zu sehen an was meine Blut reagiert und darum nicht bekommen muss. Milch. Und ich bekomme alles ohne Milch und Butter. Er will die Ursache meiner Krankheit finden. Gudzent ist ein sehr grosser Mediziner und sehr lieber Mensch. Neben mir liegt ein protestantischer Pfarer. Ein sehr kluger, gebildeter und interessanter Mensch. Wir sprechen miteinander sehr viel und sind zufrieden miteinander […]. Sakom war bei mir, Essy auch […]. Ich küsse Ihre Hände […]“. 1929 war Jawlensky an einer schweren Form der Arthritis erkrankt, die ihn in den Folgejahren in den Rollstuhl zwang und seine rechte Hand verkrüppelte. 1932 suchte er deshalb u.a. das berühmte West Sanatorium in Berlin (Joachimsthaler Straße 20) auf, in dem schon Fritz Stinnes, Friedrich Ebert und Ferdinand Graf von Zeppelin behandelt worden waren. Dort behandelte ihn wohl der Berliner Spezialist Friedrich Gudzent (1878-1952), der 1928 ein Buch über „Gicht und Rheumatismus“ veröffentlicht hatte. Besuch erhielt Jawlensky von den hier erwähnten Freunden und Kunstsammlern Grunja Dawidowna und (oder) Dassik Sakom sowie von Essy Thorn, der Sekretärin des Nassauischen Kunstvereins sowie der Jawlensky-Gesellschaft.