Jawlensky, Alexej von, Maler (1865-1941).

Eigenhändiger Briefkarte mit Unterschrift „A. Jawl.“. , Ohne Ort [Mainz] und Jahr [1931], Qu.-8°. 2 Seiten. Karton.

Nicht vorrätig

Beschreibung

An Antonie (Tony) Kirchhoff, die Frau des Kunstsammlers Heinrich Kirchhoff (1874-1934) in Wiesbaden: „Donnerstag 9 Uhr früh […] Soeben habe ich Ihre Karte bekommen. Es ist sehr lieb von Ihnen, dass Sie mich doch nicht vergessen haben. Gerade heute Nachts habe ich von Ihnen geträumt und so gesehen wie Sie sind. Ich fühle mich viel besser und ich hoffe, dass ich bald doch ‚reiten‘ kann, wie der Prof. Hürter sagt. ich bitte den lieben Gott mir zu helfen. Ich bin hier sehr viel allein mit meinen Gedanken über das Leben und über so geliebte Kunst. Ich lese auch viel. Meine Gedanken sind auch oft bei Ihnen […] Solche Gedanken sind nie abstrakt: die Seele muss immer wissen wo die andere Seele ist. Hier ist auch ein sehr schönes Wetter, aber ich geniesse das nur durch Fenster. Meine Freunde besuchen mich oft, aber mein grösster Freund mir fällt sehr, sehr. Er ist weit … […]“ – Der Sammler Heinrich Kirchhoff hatte eine besonders starke Verbindung zu Alexej von Jawlensky, der ab 1921 in Wiesbaden lebte. 1928 zog der Künstler mit Frau und Sohn in direkte Nachbarschaft zu Kirchhoff in die Beethovenstraße 9 (gegenüber). In der Sammlung Kirchhoff war Jawlensky besonders gut vertreten. Kirchhoff und Jawlensky verband eine enge, mäzenatische geprägte Freundschaft, die allerdings stark belastet wurde, als Jawlensky ein Verhältnis mit Kirchhoffs Frau Tony, die er auch mehrfach porträtierte, begann. Dieses dauerte allerdings nur so lange, wie Jawlensky gesund war. Er erkrankte 1929 an Arthritis. – Senkrechte Knickfalte.