Kerner, Justinus, Schriftsteller und Arzt (1786-1862).

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Weinsberg, 22. II. 1861, Gr.-4°. 2 1/4 Seiten. Doppelblatt mit Adresse, Poststempeln und Siegelrest.

Nicht vorrätig

Beschreibung

An den Verlag Brockhaus in Leipzig. Kerner habe erstmals 1849 von dem damals noch 18jährigen Mitarbeiter Paul Trömel erhalten. 1853 habe ihm dieser ein Heft des „Archivs für das Studium der neueren Sprachen“ gesandt, das auf S. 394-413 einen Aufsatz über Kerner enthielt, der sich durch „tiefes Eindringen in [s]ein leibliches und geistiges Wesen“ auszeichnete: „[…] Da möcht ich nun wissen, wo dieser mir so theuer gewordene Mann nur noch in meinem Leben zu finden ist, das wegen Krankheit und Alter bald zu Ende geht. Ich möchte ihm nur noch vor meinem Tode den innigsten Dank sagen: Was er an mir gethan hat, was noch kein anderer an mir that und auch kein anderer an mir zu thun je im Stande seyn kann, so wie er […]“ Kerner bittet um die Mitteilung von Trömels Adresse, damit er ihm schreiben könne. Die Unterschrift „Dr. Justinus Kerner“ ist groß, aber von von Blindheit und Alter gezeichnet. Seite 3: „Das Schreiben wurde wegen Blindheit Kerners einer guten Freundinin die Feder dictirt.“ – Der Antiquar und Bibliograph Paul Friedrich Trömel (1832-1863) trat 1847 als Lehrling in die Firma F. A. Brockhaus ein, leitete seit 1855 deren Auslandsgeschäft und wurde 1862 Associé von F. A. Brockhaus‘ Sortiment und Antiquarium. Seine Schiller-Bibliographie erschien posthum 1865 und wurde 1925 von H. Marcuse neu bearbeitet. – Minimal angestaubt.